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Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus einer vulkanisierbaren plastischen, gegebenen- falls Fasermaterial enthaltenden Masse.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Gegenständen, z. B. Radreifen, Schläuchen, Schuhen u. dgl., aus einer vulkanisierbaren plastischen Masse, wobei je nach dem Verwendungszweck des Gegenstandes die plastische Masse allein oder mit Fasermaterial zusammen zur Verarbeitung gelangt. Das Fasermaterial kann in Form von zerkleinertem der plastischen Masse zugesetzten Fasergut oder als Gewebeeinlage oder-auflage zur Anwendung kommen. Die Erfindung hat ein Verfahren zum Gegenstand, durch das in der plastischen Masse und dem Fasermaterial eingeschlossene Luft, Gase und Feuchtigkeit entfernt werden und der Gegenstand in sich derart verdichtet wird, dass der fertige Gegenstand im Querschnitt keinerlei oder wenigstens nur sehr wenig Poren und leere Räume zeigt.
Dieser Zweck wird der Erfindung'gemäss dadurch erreicht, dass der im wesentlichen fertiggeformte Gegenstand unter Anwendung einer geeigneten Widerlage von der einen Seite einem Verdichtungsdruck und von der anderen Seite einem die Verdichtung des Gegenstandes erleichternden geringeren Druck ausgesetzt wird. Das Verfahren kann vor
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und zwar während eines Teiles oder während der ganzen Vulkanisierperiode. Dabei ist es für das Verfahren an sich gleichgültig, durch welche Mittel das Vulkanisieren bewirkt wird.
Es kann jede der bekannten Vulkanisiermethoden Anwendung finden.
Es ist bereits bekannt, den auf einer festen Unterlage vorgeformten Gegenstand während des Vulkanisierens von aussen einem Druck auszusetzen. Diese Massnahme ist aber nicht ausreichend, den Gegenstand derart in sich zu verdichten, wie es mit dem Verfahren' gemäss der Erfindung möglich ist. Diese Tatsache findet darin ihre Erklärung, dass in der plastischen Masse eingeschlossene Luft, Gase und Feuchtigkeit nur in den Raum entweichen könnten, in dem der äussere Druck auf den Gegenstand ausgeübt wird. Dies ist aber unmöglich, weil auf der Aussenseite des Werkstückes und im Innern desselben der gleiche Druck herrscht.
Wird dagegen gemäss der Erfindung der Druck auf der einen Seite des Werkstückes geringer gehalten als der von der anderen Seite auf das Werkstück wirkende Verdichtungsdruck, so können die eingeschlossene Luft, die Gase und die Feuchtigkeit leicht entweichen. Der fertige Gegenstand zeigt keinerlei oder wenigstens sehr wenig Poren und leere Räume und die Bestandteile des Werkstückes verbinden sich innig miteinander zu einer dichten, kompakten Masse.
Das Verfahren kann auf verschiedene Weise ausgeübt werden, je nach dem Gegenstand, der plastischen Masse (Gummi, Guttapercha, Balata) und dem Faserstoff. Sehr gute Resultate werden erzielt, wenn das Innere des Gegenstandes unter Vakuum gesetzt wird.
Aber es genügt auch, wenn das Innere unter Atmosphärendruck steht, so dass die entweichende Luft, die Gase und die Feuchtigkeit in die Luft blasen. Unter Umständen, z. B. bei Anwendung von vollwandige oder durchlöcherten Hohlformen, kann umgekehrt der auf das Werkstück ausgeübte Innendruck grösser sein'als der äussere Druck. Wesentlich ist allein, dass eine hinreichend grosse Druckdifferenz zwischen dem Druck auf der einen Seite des Werkstückes und in dem Raum, in den die eingeschlossene Luft, die Gase und
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Unter Umständen kann man den auf das Werkstück wirksamen Druck gegen Ende der Einwirkung, z. B. während des Vulkanisierens, verstärken, um die Austreibung während der Umbildung der Masse zu beschleunigen, oder aber vermindern, um den Druckunterschied allmählich aufzuheben. Gute Resultate beim Vulkanisieren von Gummistiefeln werden auch dadurch erzielt, dass im Innern des Stiefels ein Vakuum geschaffen und auf die Aussenseite nur derjenige Druck zur Einwirkung gebracht wird, welcher durch die Ausdehnung de- Luft in dem Vulkanisator unter dem Einfluss der Vulkanisierungstemperatur erfolgt. Dieser durch Wärmeausdehnung. erfolgende Druck kann durch Verdampfen von Alkohol, Ammoniak oder ähnlichen Stoffen, die sich stärker als Luft ausdehnen, gesteigert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus einer vulkanisierbaren plastischen, gegebenenfalls Fasermaterial enthaltenden Masse, dadurch gekennzeichnet, dass der im wesentlichen fertiggeformte Gegenstand vor oder während der Vulkanisierung unter Anwendung einer geeigneten Widerlage von der einen Seite einem grösseren Druck als von der anderen Seite ausgesetzt wird, so dass in der plastischen Masse und dem Fasermaterial eingeschlossene Luft, Gase und Feuchtigkeit entweichen können und das Werkstück verdichtet wird.