<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die bisnun bekannten Verfahren zur Herstellung geformter Waren aus Kasein- und ähnlichen Eiweissmassen bewegen sich in zwei Richtungen. Die eine Möglichkeit ist die Pressformung durch Spritzguss unter Verwendung grosser Hitze und hohem, plötzlich wirkendem Druck. Diesem Verfahren kommt
EMI1.2
stens 20% Wasser enthaltenden Kaseinmasse bestehen, unter Einwirkung von Wärme erweicht, fertig- geformt und gehärtet. Um das Fertigformen solcher. Kaseinmassen vorzunehmen, ist aber ein hoher
Druck und damit eine kräftige und teure Presse notwendig. Ein Hohlkörper, etwa in der Form eines
Schirmgriffes, kann nach diesem Verfahren überhaupt nicht hergestellt werden.
Es wurde nun gefunden, dass die Fertigformung in überraschend leichter und zweckentsprechender
Weise gelingt, wenn unter höherem Druck und unter Anwendung von Wärme vorgeformt und dann die nach der herzustellenden Form abgeteilten Stücke mit einem Gesamtwassergehalt von über 2000 in noch warmem Zustande, gegebenenfalls nach neuerlicher Erwärmung, mittels gespannter Gase oder
Dämpfe von niedrigem Druck fertiggeformt werden, worauf in üblicherweise gehärtet wird.
So verwendet man z. B. für eine Aschenbeeherform ein entsprechend grosses kreisförmiges oder polygonales Stück einer ungehärteten Platte oder eines gewalzten Felles, für einen Sehirmgriff z. B. ein mittels einer Strangpresse oder Stuffing hergestelltes Rohrstück entsprechender Dimension. Diese
Stücke werden in weichem Zustande verwendet, indem entweder die Abkühlung verhindert wird oder durch Wärme neuerliche Erweichung erreicht wird.
Die Pressung zur Formgebung geschieht z. B. mittels einer einfachen Handspindelpresse, welche die Form für den herzustellenden Gegenstand, z. B. eine Asehensehale, aufnimmt. Auf diese Form wird dann die zugeschnittene Platte aus ungehärteter, feuchter und warmer Kunsthornmasse aufgelegt, diese durch Niederschrauben der Pressplatte der Spindelpresse an den Rand der Form abdichtend angedrückt und hernach durch einen Rohrstutzen in der Pressplatte gespannte Gase oder Dämpfe eingeblasen, wo- durch die Masse satt in die Form gedrückt wird und alle Feinheiten derselben aufnimmt. Hierauf wird, z. B. durch Einlegen in kaltes Wasser, gekühlt und nach Einstellung der Gaszufuhr und Zurückschrauben der Deckplatte (Pressplatte) der geformte Gegenstand aus der Form genommen.
In ähnlicher Weise kann auch das Formen eines Rohrstüekes stattfinden, nur wird hiebei zweckmässig die Pressplatte ebenfalls einen Teil der Form aufnehmen. Die Gaszufuhr erfolgt hiebei durch die lichte Öffnung des Rohres mittels eines geeigneten Ansatzstutzen.
Es ist überraschend, welch geringer Druck hiebei für die Fertigformung nötig ist. Es genügen je nach den Verhältnissen hiebei Drücke von etwa 2 bis 7 Atm., was mit Rücksicht darauf, dass in der Kunsthornerzeugung Drücke von 50 bis 200 Atm. allgemein üblich sind, als ein vollkommen überraschendes Ergebnis von hoher Wirtschaftlichkeit angesehen werden muss.
Die aus der Form kommenden fertiggeformten und bereits durchgekühlten Gegenstände werden vor der Härtung zweckmässig eine Zeitlang sich selbst überlassen. Die unter hohem Druck vorgeformten Stücke können Zusätze von Härtungsmitteln sowie von Klär- und Plastifizierungsmitteln erhaltrn. da diese Zusätze das Fertigformen nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung geformter Gegenstände aus eiweisshaltigen Kunsthornmassen, insbesondere aus Kasein unter Verwendung abgeteilter, durch starken Druck plastifizierter, ungehärteter Stücke, dadurch gekennzeichnet, dass die noch feuchten und warmen Stücke, gegebenenfalls nach neuerlicher Erwärmung, mittels gespannter Gase oder Dämpfe in die Form gedrückt werden. worauf in be- kannterweise gehärtet wird.
EMI1.3
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.