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Verfahren zur Herstellung eines Hohlskis aus Kunststoff Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlskis aus Kunststoff- oder
Glasfasergewebe oder einer Kombination dieser beiden Gewebearten.
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Es ist bereits bekannt, einen aus Glasfasergewebe bestehenden Ski
in der Weise herzustellen, daß ein aufblasbares Luftkissen zunächst von dem Glasfasermaterial
- welches den Ski darstellen soll - vollständig umgeben wird, wobei das Luftkissen
leicht aufgeblasen wird. Das Glasfasermaterial wird dann mit einem aushärtbaren
Harz getränkt, und anschließend wird diese Anordnung in eine aus Ober- und Unterteil
bestehende Presse eingelegt. Nach dem erfolgten Schließen der Presse wird das Luftkissen
über ein Einlaßventil so stark aufgeblasen, daß das Glasfasermaterial, welches das
Luftkissen umgibt, an die Innenwände der Preßform gedrückt wird. In diesem Zustand
erfolgt dann die Aushärtung des Harzes, so daß ein Hohlski entsteht, der dann der
Preßform entnommen werden kann.
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Die Nachteile dieses bekannten Verfahrens bestehen in erster Linie
darin, daß eine gleichmäßige Verteilung des Glasfasermaterials über den Umfang des
Luftkissens nicht möglich ist, weil sich das Luftkissen bei geschlossener Preßform
im wesentlichen nur in seitlicher Richtung ausdehnen kann. Man wird daher nach diesem
bekannten Verfahren keinen Ski mit gleichmäßiger Wandstärke herstellen können.
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Weitere Schwierigkeiten dürften sich bei diesem bekannten Verfahren
hinsichtlich des auf das Glasfasermaterial aufgestrichenen Kunstharzes ergeben.
Ist dieses Kunstharz dünnflüssig, so wird es während des Unterdnicksetzens des Luftkissens
weggedrückt; im schon starren Zustande wird es faltig zusammengeschoben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile dieses bekannten
Verfahrens zu vermeiden. Es wird ebenfalls von einem Verfahren zur Herstellung eines
Hohlskis aus Kunststoff oder Glasfasergewebe oder einer Kombination dieser beiden
Gewebearten in einer Preßform, in der das mit einem aushärtbaren Harz getränkte
Gewebe mittels eines mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium füllbaren Körpers
an die Innenwand der Preßform gedrückt wird, ausgegangen.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der dehnbare
Körper (z. B. Luftkissen) zunächst mit dem gasförmigen oder flüssigen Medium bis
auf den Enddruck gefüllt wird, daß anschließend das Kunststoffgewebe um diesen Körper
gelegt oder gewickelt wird, daß das Gewebe dann mit Kunstharz getränkt wird und
daß schließlich der Körper mit dem aufgebrachten Gewebe in die Preßform gelegt und
bis zu einem vorgegebenen Druck zusammengepreßt wird.
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Eine bevorzugte Anordnung zur Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens
besteht darin, daß als dehnbarer Körper ein Schlauch verwendet wird, dessen eines,
außerhalb der Preßform liegendes Ende derart ausgebildet ist, daß es das überschüssige
Füllmaterial aufzunehmen oder -abzuleiten in der Lage ist. Man kann beispielsweise
zu diesem Zweck das Ende des Schlauches materialmäßig verstärken. Man kann aber
auch das Ende des Schlauches mit einem überdruckventil versehen.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es nunmehr möglich,
einen Ski gleichmäßiger Wandstärke zu erzeugen, weil eine gleichmäßige Verteilung
des Glasfasermaterials über dem Umfang des dehnbaren Körpers erreicht wird. Auch
der seitliche, noch nicht feste, sondern erst gelierte Kunstharzaufstrich wird beim
Einlegen des beharzten Glasfaserschlauches nicht beschädigt. Auch der Kunstharzaufstrich
befindet sich somit während des Preß- und anschließenden Aushärtvorganges in gleichmäßiger
Verteilung am gesamten Umfang des Glasfasergewebes.
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Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß Luftblasen und Harzüberschuß,
die sich im Laminat befinden, beim Schließen der Presse von der Mitte der Fläche
gegen die Kanten gedrückt werden. Weiterhin ist es fabrikatorisch leichter, das
Glasfasermaterial, beispielsweise einen Glasfaserschlauch, auf ein Luftkissen aufzuziehen,
welches prall aufgeblasen ist, als
wenn dieses Luftkissen nur in
geringfügigem Maße wie bei dem bekannten Verfahren unter Druck :steht.
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Im folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren an Hand der Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden.
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In F i g. 1 ist in schematischer Darstellung eine Preßform gezeichnet,
.bestehend aus dem Oberteil 1 und dem Unterteil 4. Zwischen diesen beiden Preßformteilen
befindet sich der mit dem .Glasfasermaterial überzogene dehnbare Körper 2, der ,so
,ausgebildet ist, das sein hinteres Ende 3 einen verstärkten Luftsack bildet.
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Die Anordnung gemäß F i g. 2 entspricht derjenigen gemäß F i g. 1,
jedoch sind Oberteil 1 und Unterteil 4 der Presse im zusammengedrückten Zustand
wiedergegeben. Infolgedessen ist der mit dem Glasfaserschlauch umgebene aufblasbare
Körper 2 stark zusammengedrückt; das überschüssige Füllmaterial des Luftschlauches,
beispielsweise die überschüssige Luft, ist in den Luftsack3 entwichen, der sich
entsprechend ausgedehnt hat. In diesem Zustand, nämlich dem in F i g. 2 dargestellten,
erfolgt die Aushärtung des Harzes, mit dem das Glasfasermaterial getränkt ist. Der
Luftschlauch, der sieh im Inneren des fertiggestellten Skis befindet, kann entweder
nach Herausnahme des Skis aus der Preßform herausgezogen werden, .oder der herausstehende
Luftsack 3 wird am Ende des. Skis abgeschnitten.
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In den F i g. 3 und 4 sind zwei Querschnitte durch die Preßform und
.den eingelegten Körper in Richtung A-B wiedergegeben. F i g. 3 zeigt wiederum den
Zustand, der etwa der F i g.1. .entspricht, während in F i g. 4 Ober- und Unterteil
der Preßform sich in ihrer Endstellung befinden, in der das eingelegte Material
-bereits die Form des Skis besitzt.
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Wie sich aus F i g. 3 ergibt, wird an die Unterkante der Oberform
zunächst die Laufsohle 6 des Skis, beispielsweise mit Hilfe von Stiften 5, angeheftet,
und gleichzeitig werden die Stahlkanten, die als Winkelstalilkanten 7 ausgebildet
sind, eingelegt. In den Unterteil der Form wird die obere Deckplatte 11, die z.
B. aus Meiaminlaminat besteht, eingelegt und mit Hilfe eines zähen Harzes 10 fixiert.
Dieser Harzbestandteil 1L0 'bildet späterhin einen Teil des fertigen Skis, nämlich
die harten und kratzfe$ten Seitenkanten.
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Nachdem also das Ober- und das Unterteil der Preßform %n der beschriebenen
Weise mit Laufsohle, Stahlkanten und Deckplatte versehen worden sind, wird der auf
seinen Enddruck aufgeblasene Schlauch 2 mit dem übergezogenen $ und der Harztränkung
in die Form zwischen Ober- und Unterteil .eingelegt. Die beiden Formteile werden
dann bis zu ihrer Endstellung zusammengepreßt, welche in F i g. 4 dargestellt ist.
In. dieser Stellung erfolgt die Aushärtung .des Harzes und anschließend kann der
Preßform der fertige Ski entnommen werden.
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Bei Anwendung des vorgeschlagenen Verfahrens ist .es auch möglich,
in einem Preßvorgang die Verstärkung für die Bindungsmontage einzubringen. Hierfür
seien beispielsweise zwei Möglichkeiten angegeben, die in den F i g. 5 und 6 dargestellt
sind. Die eine dieser Möglichkeiten besteht gemäß F i g. 5 darin, das zwischen den
dehnbaren Körper, also den Luftschlauch 2 und den Glasfaserschlauch 8 oder aber
auch zwischen die einzelnen Schichten des aus mehreren übereinanderZezogenen Glasfaserschläuchen
bestehenden Gewebes mehrere, z. B. zwei übereinandergelete Furniere ,ein gebreht
lind ebenfalls mit aushärtbarem Harz ;getränkt werden. Die Breite dieser Furniere
.en#spricht zweckmäßig der Breite des inneren Hohlraumes des Skis.
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Nach .giem Aushärten .des Rarzes bilden.dieber-'einaneWrgelegtep'urrtiere
eine stabile Elrihgit lind ermöglichen damit eine sichere Befestigung der B'induog
;4uf den S;ki, Eine weitere, in J' i g. 6 dargestellte Möglichkeit zur Verstärkung
des Skis für die Bindungsmontage besteht darin, das zwischen den dehnbaren Körper
und das Gewebe oder zwischen die einzelnen Schichten des Glasfasergewebes in Längsrichtung
des Skis verlaufende Leisten 13 aus Holz oder Kunststoff, unmittelbar aneinanderliegend,
eingelegt und mit aushärtbarem Harz getränkt werden. Solange das Harz noch nicht
ausgehärtet ist, bilden die nebeneinanderliegenden Leisten ein biegsames Gebilde,
welches jedoch im endgültigen Zustand und Bach der esfolgten Aushärtung des Harzes
wiederum eine -stabile Verstärkung darstellt.
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Abschließend sei darauf hingewiesen, das man an Stelle von Schläuchen
auch planes Glasfasermaterial in Gewebeform verwenden kann, welches um den aufgeblasenen
oder mit einem flüssigen Material gefüllten dehnbaren Körper hexumgewtckelt wird.