DE1161005B

DE1161005B - Verfahren zum Herstellen von einstueckigen, in sich geschlossenen Rahmen, insbesondere Fenster- oder Tuerrahmen

Info

Publication number: DE1161005B
Application number: DEST13068A
Authority: DE
Original assignee: POLYMATIC PATENTVERWERTUNGS G
Current assignee: POLYMATIC PATENTVERWERTUNGS G
Priority date: 1956-11-02
Filing date: 1957-10-21
Publication date: 1964-01-09

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. KL: B 29 d

Deutsche Kl.: 39 a3-27/00

Nummer: 1161 005

Aktenzeichen: St 13068 X / 39 a3

Anmeldetag: 21. Oktober 1957

Auslegetag: 9. Januar 1964

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von einstückigen, in sich geschlossenen Rahmen, insbesondere Fenster- oder Türrahmen mit einem glasfaserverstärkten Gießharzmantel und einer Schaumkunststoffeinlage in einer aus einem Ober- und einem Unterteil bestehenden Form.

Fenster- oder Türrahmen aus einem glasfaserverstärkten Gießharz mit einer Schaumkunststoffeinlage in einer schließbaren Form herzustellen, ist an sich bekannt. Hierzu ist vorgeschlagen worden, den Innenraum der Form mit einem glasfaserverstärkten Gießharz auszuspachteln. Auf diese Spachtelung soll dann der Schaumstoff aufgebracht werden. Nach dem Schließen der Form wird die Aushärtung des Gießharzes und die Restausschäumung des in vorgeschäumtem Zustand eingebrachten Schaumkunststoffes durch ein Dampfstoßverfahren vorgenommen.

Auf diese Weise hergestellte Rahmen sind in ihrem Aufbau außerordentlich ungleichmäßig. Dies ist auf das von Hand vorzunehmende Ausspachteln der Formteile mit dem glasfaserverstärkten Gießharz zurückzuführen. Eine derartige Spachtelarbeit ist außerdem naturgemäß langwierig sowie in der Ausführung nicht einfach und daher teuer. Die Haupt-Schwierigkeit liegt besonders darin, daß jeder Formteil für sich ausgespachtelt werden muß, wobei darauf zu achten ist, daß die Spachtelungen nicht wesentlich über die Trennebenen der Formteile hervorstehen, um am fertigen Produkt unschöne Ränder zu vermeiden, die ein Nacharbeiten notwendig machen. Da hier der fertige Gegenstand aus zwei zueinander spiegelbildlichen Schalen zusammengesetzt ist, ergeben sich entsprechende Nahtstellen. Außerdem bedingt diese Schalenbauweise den weiteren Nachteil, daß derartige Rahmen eine unkontrollierbare Festigkeit besitzen und damit für die Praxis nicht geeignet sind.

Es ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen meist einfacher und großflächiger Formgebung, z. B. Bojen oder Transportbehälter, bekannt, die einen z. B. aus Schaumstoff bestehenden Kern und einen glasfaserverstärkten Gießharzmantel aufweisen. Bei der Herstellung dieser Teile wird so vorgegangen, daß zunächst der Kern mit einer Sperrschicht versehen wird, die entweder als Folie auf den Kern aufgeklebt oder in Form eines flüssigen, später erhärtenden Werkstoffes auf den Kern gestrichen oder gespritzt werden kann. Nach dieser Vorbehandlung wird dann eine gleichmäßige Schicht des Ver-Stärkungswerkstoffes, z. B. Glasfasern, aufgelegt und anschließend oder bereits vor dem Auflegen mit dem Verfahren zum Herstellen von einstückigen,
in sich geschlossenen Rahmen, insbesondere
Fenster- oder Türrahmen

Anmelder:

POLYMATIC Patentverwertungs-G. m. b. H.,

Nürnberg, Prinzregentenufer 13

Gießharz durchtränkt. Außerdem ist dann noch in bestimmten Fällen der Gegenstand zu pressen bzw. unter Druck auszuhärten. Die vorgenannten Maßnahmen verlangen nachteiligerweise einen sehr hohen Arbeitsaufwand, wobei hinzu kommt, daß hierfür nur qualifizierte, d. h. teure Fachkräfte eingesetzt werden können. Die nach diesem Verfahren hergestellten Gegenstände sind demnach außerordentlich teuer. Da hierbei bewußt auf die Verwendung von Formen verzichtet wird, ist keine genaue Maßhaltigkeit des Endproduktes gewährleistet, wie sie aber in vielen Fällen, z. B. bei Fenster- oder Türrahmen, unbedingt notwendig ist. Vor allem entfällt damit die Möglichkeit, die Festigkeit des fertigen Gegenstandes genau vorherzubestimmen.

Mit der Erfindung sollen die vorgenannten Nachteile vermieden werden. Daher besteht diesem Bekannten gegenüber das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß die dem Innenraum der Form und der erforderlichen Gießharzmantelstärke entsprechend vorgeformte Schaumkunststoffednlage mit einer Glasfaserschicht derart umhüllt wird, daß diese die Schaumkunststoffeinlage nach ihrem Einsatz in den Formunterteil im Abstand der gewünschten Gießharzmantelstärke von den Wänden der nun zu schließenden Form hält, worauf in die geschlossene Form Gießharz eingebracht wird, das die den Raum zwischen der Forminnenwand und der Schaumkunststoffeinlage ausfüllende Glasfaserschicht durchtränkt und anschließend durch Wärmezufuhr ausgehärtet wird.

Das Verfahren nach der Erfindung gestattet ein rasches und relativ preisgünstiges Arbeiten. Es ermöglicht in einfacher Weise, insbesondere ohne nennenswerte teure Handarbeit, die Herstellung von einstückigen, nahtlosen Rahmen, insbesondere Fenster-

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oder Türrahmen, d. h. von Gegenständen einer solchen Formgebung, daß eine größere Fläche von in sich geschlossenen Profilen umgeben ist. Im Verhältnis zur Größe dieser Fläche ist hierbei der Querschnitt der Profile relativ klein. Sie müssen demnach eine entsprechende, exakt vorher bestimmbare Festigkeit und Verwindungssteifigkeit besitzen, um den Beanspruchungen im Betrieb zu genügen. Diese Forderung wird aber durch die Erfindung erfüllt, da hiermit sowohl die Wandstärke des Gießharzmantels als auch dessen prozentualer Glasfaseranteil genau festgelegt werden kann, d. h. nicht dem Zufall überlassen bleibt. Dadurch erhält aber der Rahmen mit Sicherheit die benötigte Festigkeit, was gerade für derartige Bauteile von entscheidender Bedeutung ist. Es liegt im Bereich der Erfindung, hierbei bestimmten, besonders beanspruchten Stellen des Rahmens eine größere Festigkeit zu geben. Von Vorteil ist ferner, daß stets gleichbleibende Wandstärken mit einer seht gleichmäßig verteilten Glasfaserverstärkung erzielbar sind, so daß der Gießharzmantel relativ dünn gehalten werden kann. Es kommt hinzu, daß mit dem Schließen der Form die Glasfaserschicht zwischen Forminnenwand und Außenseite der Schaumkunststoffeinlage eingequetscht, d. h. bei Bedarf der prozentuale Glasfaseranteil entsprechend hoch gewählt werden kann.

Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird eine mit vorzugsweise ringförmig ausgebildeten und quer zu ihrer Längsachse verlaufenden Einkerbungen versehene Schaumkunststoffeinlage vor ihrem Einsatz in den Formhohlraum mit einer auch die Einkerbungen ausfüllenden Glasfaserschicht umhüllt, die nach Einbringen der Schaumkunststoffeinlage in die Form mit aushärtbarem Gießharz durchtränkt wird.

Hierdurch entstehen an vorbestimmten Stellen im Innern des Rahmens entsprechende, z. B. ringförmige Verstärkungen des äußeren Kunststoffmantels, die zu einer Steigerung der Gesamtfestigkeit des fertigen Rahmens führen. Bei entsprechend sinnvoller Anordnung dieser Verstärkungen wird es möglich, die Wandstärke der glasfaserverstärkten Mantelschicht, ohne eine Festigkeitsminderang befürchten zu müssen, weiterhin zu verringern. Dies führt zu einer Werkstoffersparnis und damit zu einer Kosten-Senkung sowie Reduzierung des Gesamtgewichtes des fertigen Rahmens.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Zeichnung zu entnehmen, und zwar zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Formteil mit einer Einlage mit Einkerbungen und

Fig. 2 im vergrößerten Maßstab einen Querschnitt nach der Linie A-B der F i g. 1 durch eine geschlossene Form.

Die Form besteht aus einem Formoberteil 1 und einem Formunterteil 2, zwischen denen eine Dichtung 3 vorgesehen sein kann, die ein Austreten des flüssigen Gießharzes beim Füllvorgang verhindert.

Die Dichtung 3 kann entweder auf der Stoßfläche 4 des Formoberteiles 1 oder auf der Stoßfläche 5 des Formunterteiles 2 angeordnet sein. Vor dem Schließen der Form wird in den Unterteil 2 die Schaumkunststoffeinlage 6 und die diese umgebende Glasfaserschicht 7 eingesetzt. Das Aufbringen dieser Glasfaserschicht 7 auf die Schaumkunststoffeinlage 6 kann z. B. mittels eines Klebers erfolgen.

Die Einführung des Gießharzes, z. B. eines Polyesterharzes, in die vorher geschlossene Form kann in bekannter Weise unter Druck oder Vakuum oder beidem oder auch drucklos vorgenommen werden.

Zur Schaffung von Verstärkungen 8 an dem glasfaserverstärkten Mantel 9 sind in der Schaumkunststoffeinlage 6 vor ihrem Umhüllen mit der Glasfaserschicht 7 vorzugsweise ringförmige Einkerbungen 10 angebracht worden.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von einstückigen, in sich geschlossenen Rahmen, insbesondere Fenster- oder Türrahmen, mit einem glasfaserverstärkten Gießharzmantel und einer Schaumkunststoffeinlage in einer aus einem Ober- und einem Unterteil bestehenden Form, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Innenraum der Form und der erforderlichen Gießharzmantelstärke entsprechend vorgeformte Schaumkunststoffeinlage mit einer Glasfaserschicht derart umhüllt wird, daß diese die Schaumkunststoffeinlage nach ihrem Einsatz in den Formunterteil im Abstand der gewünschten Gießharzmantelstärke von den Wänden der nun zu schließenden Form hält, worauf in die geschlossene Form Gießharz eingebracht wird, das die den Raum zwischen der Forminnenwand und der Schaumkunststoffeinlage ausfüllende Glasfaserschicht durchtränkt und anschließend durch Wärmezufuhr ausgehärtet wird.

2. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit vorzugsweise ringförmig ausgebildeten und quer zu ihrer Längsachse verlaufenden Einkerbungen versehene Schaumkunststoffeinlage vor ihrem Einsatz in den Formhohlraum mit einer auch die Einkerbungen ausfüllenden Glasfaserschicht umhüllt wird, die nach Einbringen der Schaumkunststoffeinlage in die Form mit aushärtbarem Gießharz durchtränkt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 751 775, 801 951, 253;

deutsche Patentanmeldungen Sch 3019 XI/62 b (bekanntgemacht am 22.1. 1953), H 5838 V/37d (bekanntgemacht am 26. 8. 1954); deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 709 248; USA.-Patentschriften Nr. 2 614 058, 2 653 887, 794 756.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen