DE1779113C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Erneuern des Laufstreifens eines abgefahrenen Luft- oder Vollgummireifens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erneuern des Laufstreifens eines abgefahrenen Luft- oder VollgummireifensInfo
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Description
Die Eifindiing betrifft ein Verfahren zum Erneuern
des Laufstreifens eines abgefahrenen Luft- oder Vollgummireifens, bei dem auf die vorbereitete Karkasse
des Reifens eine Bindekautschukschicht und auf diese ein vorgefertigter Gummilaufstreifen aufgebracht, gasförmige
Einschlüsse zwischen den aufgebrachten Schichten abgeführt und der so vorbereitete Rohling
zum Vulkanisieren der Bindekautschukschicht in einem Überdruckraum erwärmt wird.
Bei bekannten Verfahren wird dazu der Rohling mit einer Gummihülle umschlossen, auf die man dann Innen-
und/oder Außendruck zur Einwirkung bringt. Unter dieser Druckwirkung entweichen die im Schichtaufbau
des konfektionierten Reifens vorhandenen Guseinschlüsse, und die dergestalt auf den konfektionieren
Reifen auf- oder angedrückte Hülle hält den Reifenaufbau im Oberdruckraum zusammen, wenn unter der
Vulkanisationswärme der Bindekautschuk plastisch und schließlich kurz vor der Vulkanisation sogar flüssig
wird. In diesem Zustand können die verschiedenen Schichten des konfektionierten Reifens nämlich praktisch
frei aufeinander gleiten, wenn Einflüsse wie Span nungen oder äußere Kräfte zur Einwirkung gelangen.
Das Problem, den Schichtaufbau des konfektionierten Reifens auch in der Vulkanisationshit/e im Über
druckraum lagengetreu zu bewahren, besteht seit dem Zeitpunkt, an dem erstmals versucht wurde, vorvulkanisierte
Laufstreifen mittels Bindegummi auf abgefahrene und entsprechend vorbereitete Reifenkarkassen aul/uvulkanisieren.
Dies zeigt auch die GB-PS 7 46 375. wo
eine Teilhülle, die den Reifen nur teilweise umschließt, zu dem Zweck der Luftabführung im .Schichtaufbau des
Reifens sowie zum Zusammenhalten eben dieses Schichtaufbaus während des Vulkanisierens im Über
druckraum benutzt wird. Es sind Hüllen in mannigfacher Form vorgeschlagen worden, um die vorgenannie
Aufgabe zu lösen. Sämtlichen Lösungen haftet jedoch der Nachteil an, daß brauchbare Hüllen in der Herstellung
teuer sind und eine vorsichtige Handhabung im Betrieb erfordern, damit sie nicht verletzt werden mil
der Folge von Undichtigkeiten. Schließlich ist auch die Lebensdauer der Hüllen begrenzt, je nach Material und
Vulkanisationstemperatur.
Ein anderer Lösungsvorschlag findet sich in der CH-PS J 25 925, stellvertretend für eine ganze Reihe
späterer V01 schlage, die in diese Richtung zielen. Danach
veiwendet man auch ein vorzugsweise aus Stahlblech bestehendes Spannband, das die Umfangsfläche
des auf den konfektionierten Reifen aulgebrachten Laufstreifens umfaßt und den Laufstreifen so lest an die
Karkasse andrücken soll, vor allem auch im Überdruckraum unter der Einwirkung der Vulkanisuiionswärme.
Wie der Fachmann auf dem Gebiet der Runderneuerung
weiß, haben -.ich diese Spannbänder in der Form
von Stahlblechmanschetun nicht bewahrt. Sie führen erstens zu unerwünschten Spannungen im Schichtaufbau
des konfektionierten Reifens, und zweitens kann ein derartiges Spannband den I.aufstreifen nicht mit
der notwendigen Sicherheit auf der Karkasse m der zugeordneten Lage halten, weil sich hautig das Spannband
selbst zusammen mit dem 1.aufstreifen relativ zur Karkasse verschiebt, sobald d.'v Bindekautschuk flüssig
wird. Dieses unerwünschte Abrutschen ist die Folge von unvermeidbaren Spannungen, die sich beim Autziehen
des Spannbandes ergeben und sich auswirken können, sobald die Schichten des konfektionierten Reifens
aufeinander gleiten können.
Die gleichen Nachteile haften dem Verfahren gemäß
US-PS 22 92 286 an. Dort hat man versucht, dem Laufstreifen dadurch Halt auf der Karkasse zu geben, daß
man den Innendurchmesser des Laufstreifens kleiner
macht als den Außendurchmesser der Karkasse. Diese Maßnahme hat jedoch die gleichen Nachteile wie der
Versuch, den konfektionierten Reifen mittels Spannband zusammenzuhalten. Denn sobald unter dem Ein-
fluß der Vulkanisationswärme. die Bindekautschckschicht flüssig wird, neigt uer Laufstreifen dazu, unter
dem Einfluß der ihm erteilten Spannung rechts oder links von der Karkasse abzugleiten.
Mit anderen Worten gibt es zahlreiche Lösungen für diis vorerwähnte Problem; sie sind jedoch entweder,
falls sie in der Auswirkung zufriedenstellend sind, mit relativ hohen Kosten verbunden oder sie bilden unbefriedigende Lösungen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, unter Beibehaltung der grundsätzlichen Verfahrensschritte, näm
lich der Herstellung eines konfektionierten Reifens, aus den drei vorgenannten Schichten mit anschließendem
Ausvulkanisieren des Bindegummis im Überdruckraum, das bekannte Verfahren dadurcn wesentlich zu vereinfachen,
daß man den konfektionierten Reifen hilfsmittelfrei, nämlich ohne Hülle oder Spannband, im Überdruckraum
ausvulkanisieren kann.
Als Lösung ist erfindungsgemaß vorgesehen, daß vor
dem Erwärmen in dem Überdruckraum der Gummilaufstreifen im Bereich der seitlichen Austritisstellen
der Bindekautschukschicht durch mechanische oder chemische Einwirkung fest und dicht mit der Karkasse
verbunden wird.
Gemäß dieser Lösung wird der übliche Rohling aus der mit einer Bindekautschukschicht und dem vorgefertigten
Gummilaufstreifen belegten Karkasse hergestellt und anschließend einer Behandlung unterzogen, bei der
an den seitlichen Austrittsstellen der Bindekautschukschicht zwischen dem Gummilaufstreifen und der Karkasse
auf mechanische oder chemische Weise eine feste und bleibende Verbindung erzeugt wird. Die Verbindung
verschließt den Schichtaufbau des Reifens, nämlich die Austrittsstellen der Bindekautschukschicht auf
beiden Seiten der Karkasse, so daß weder Gas noch Luft nachträglich in den Schichtaufbau eindringen und
dort eingeschlossen werden können. Außerdem wird die Gefahr vermieden, daß sich die Lage der Schichten
des konfektionierten Reifens unter dem Einfluß der Vulkanisationshitze im Überdruckraum ändert. Denn
der Schichtaufbau des Rohling-, wird durch das Verschließen der Austrittsstellen der Bindekautschukschicht
auf beiden Seiten der Karkasse eindeutig fixiert. Ein Lösen dieses Schichtaufbaus oder eine gegenseitige
Verschiebung, wenn die Bindekautschukschicht bei steigenden Vulkanisationstemperaturen plastisch und
schließlich nahezu flüssig wird, ist nicht mehr möglich. Der Reifen kann ohne die bisher bekannte gummiflexib!c
Hülle und ebenso ohne Hilfsmittel anderer Art, wie sie eingangs genannt wurden, in den Überdruckraum
eingeführt werden, um dort die Bindegummischicht unter Druck- und Hitzeeinwirkung zu vulkanisieren. Es
liegt auf der Hand, daß der Fortfall der gummiflexiblen Hüllen, ohne daß eine Qualitätseinbuße hinzunehmen
wäre, was das Vulkanisationsergebnis anbetrifft, das eingangs genannte bekannte Runderneuerungsverfahren wesentlich vereinfacht und verbilligt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch einen Teil eines Reifens und durch einen seitlich angeordneten Heizring,
F i g. 2 eine Seitenansicht eines Reifens mit Laufstreifen und Bindekautschukschicht,
F 1 g. 3 einen Querschnitt durch einen Teil eines Reifens,
bei dem die Austrittsstelle der Bindekautschuk- schicht mit einer Folie überzogen ist,
F i g. 4 einen Querschnitt durch einen Teil eines Reifens,
bei dem die Austrittsstelle der Bindekautschukschicht
mit einem elastischen Ring bedeckt ist.
Auf einen Reifen 1 ist ein neuer Laufstreifen 2 unter Zwischenlegen einer Bindekautschukschicht 3 aufzuvulkanisieren.
Zu diesen; Zweck wird ein Heizring 4 an
beiden Seiten des Reifens 1 auf die Austrittsstelle 5 der Bindeküutschukschicht 3 angedrückt. Dadurch wird die
Bindekautschukschicht 3 an der Oberfläche der Ausnitlsstelle
5 vulkanisiert und verbindet den Laufstrdfen
2 fest mit dem Reifen 1. Gleichzeitig wird dadurch die übrige Bindekautschukschicht 3 allseitig eingeschlossen,
so daß das ganzflächige Zusanimenvulkanisieren von Laufstreifen 2 und Reifen 1 im Überdruckraum
ohne Hülle oder sonstige Hilfsmittel durchgeführt werden kann. Auf dem Heizring 4 ist eine sägezahnartigo
Ringprofilierung 6 vorgesehen, deren Zähne von außen zum Mittelpunkt der Austrittsstelle 5 gerichtet sind, um
zu verhindern, daß sowohl der Reifen 1 als auch der Laufstreifen 2 ausweichen können. Die zur Anlage
kommende Fläche des Heizringes 4 kann auch konkav oder konvex gewölbt sein.
Tin Abschluß der Austrittsstelle 5 der Bindekautschukschicht 3 kann auch erzielt werden durch Verschweißen
einer Folie 7 am Reifen 1 einerseits und am Laufstreifen 2 andererseits über die Austrittsstelle 5 an
den Stellen 9. Dabei kann sowohl die Innenfläche der Folie 7 profiliert sein, als auch eine profilierte Platte
unter die Folie 7 gelegt werden kann.
Im Ausführungsbeispiel der F i g. 4 wird der Abschluß
der Austrittsstelle 5 durch einen elastischen, hohlen Ring 10 erzielt. In der Zeichnung ist der Ring 10
in seiner Anfangsstellung dargestellt. Dieser Ring 10 hat auslaufende Kanten, die sich gut an den Reifen 1
und an den Laufstreifen 2 schmiegen. Der Rücken des Ringes 10 ist verdickt, so daß eine gewisse Spannung in
dem Ring 10 vorhanden ist, die bereits einen gewissen Druck der Kanten auf ihre Auflage erzeugt. Im Ring 10
kann ein Ventil 11 eingesetzt sein, durch das ein Entfernen
der Luft unter dem Ring 10 möglich ist. Der mittlere Teil seiner Innenfläche kann eine Profilierung aufweisen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Erneuern des Laufstreifens pines abgefahrenen Luft- oder Vollgummireifens.
bei dem auf die vorbereitete Karkasse des Reifens eine Bindekautschukschicht und auf diese ein vorgefertigter Gummilaufstreifen aufgebracht, gasförmige Einschlüsse zwischen den aufgebrachten Schich
ten abgeführt und der so vorbereitete Rohling zum Vulkanisieren der Bindekautschukschicht in einem
Oberdruckraum ei^äöru wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor dem Erwärmen in dem
Überdruckraum der Gummilaufstreifen im Bereich der seitlichen Austrittsstellen der Bindekautschukschicht durch mechanische oder chemische Einwirkung fest und dicht mit der Karkasse verbunden
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die chemische Einwirkung zum Verbinden des Gummilaufstreifens mit der Karkasse
aus einer Vulkanisation der Bindekautschukschicht in dem Bereich ihrer seitlichen Auslrittsstellen besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Einwirkung zum Verbinden
des Gummilaufstreifens mit der Karkasse aus dem Aufkleben eines Gummiringes oder dem
Aufschweißen einer Folie über den Bereich der Austrittsstellen der Bindekautschukschicht besteht
und der Gummiring bzw. die Folie nach der Vulkanisation der Bindekautschuksohicht vom fertigen
Reifen wieder entfernt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Gummiring bzw. die Folic und die Bindekautschukschkht eine profilierte
Platte eingelegt und vom fertigen Reifen wieder mit entfernt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Einwirkung zum Verbinden des Gummilaufstreifens mit der Karkasse
aus dem Aufspritzen oder Aufpinseln einer selbsthärtenden wärmefesten Schicht über den Bereich
der Austrittsstellen der Bindekautschukschicht besteht, die nach der Vulkanisation der Bindekautschukschicht
von dem fertigen Reifen wieder entfernt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor dem Aufspritzen bzw. Aufpinseln der Schicht auf den betreffenden Bereich eine profilierte
Platte aufgelegt und nach der Vulkanisation der Bindekautschukschicht vom Reifen wieder mit
entfernt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Anspruch 2, mit je einem in dem Bereich
der Austrittsstellen der Bindekautschukschicht an die Seitenwände des Rohlings andrückbaren, in den
Berührungsbereichen mit dem Rohling eine zahnartige Ringprofilierung aufweisenden Heizring, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ringprofilierung (6) die Gestalt von im Querschnitt mit ihren Spitzen
radial einwärts geneigten Sägezähnen aufweist.
Priority Applications (5)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19681779113 DE1779113C3 (de) | 1968-07-08 | Verfahren und Vorrichtung zum Erneuern des Laufstreifens eines abgefahrenen Luft- oder Vollgummireifens |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1779113A1 DE1779113A1 (de) | 1972-08-03 |
DE1779113B2 DE1779113B2 (de) | 1976-03-25 |
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