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Verfahren zum Überziehen metallener Flachdruckplatten mit einer wasseranziehenden
Schicht durch Elektrolyse.
Nach Patent Nr. 19727 können Metalldruckplatten dadurch mit einer wasseranziehenden Schicht überzogen werden, dass sie als Elektroden der Wirkung eines elektrolytischen
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Atomkomplexe in Form von Ionen zuführt. Als Elektrolyte dienten hauptsächlich Salze derjenigen Säuren, welche, wie Phosphorsäure oder Flusssäure, mit dem Metall der Druckplatte unlösliche und wasseranziehende Salze bilden. Die einfachste hiezu taugliche Anordnung, auf die auch die vorliegende Erfindung in erster Linie berechnet ist, ist die, bei
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bildet wird und die Zersetzung des Elektrolyten in der so gebildeten Kette erfolgt.
Neben normalen neutralen Salzen kann man zur Zersetzung auch saure Salze bezw. solche neutrale Salze verwenden, die bei der Zersetzung saure Salze abspalten. Hiebei treten Übelständo und Mängel auf, indem ein brauchbarer Belag mit diesen Lösungen ohne besondere Vorsichtsll1f1ssregeln nicht zu erreichen ist. Ausser störender Wasserstoffontwicklung, mit welcher wahrscheinlich die Bildung saurer Salze, welche im Elektrolyten gelöst bleiben, im Zusammenhang steht, stört freiwerdendes Alkali, und es werden teils fest- haften (lo, teils lose anhaftende Niederschläge erzeugt, welche das Fett nicht abstossen, ver- mutlich weil sie basische Salzf und Hydroxyde enthalten und in der Folge beim Drucken schmieren wÜrden.
Der ganze Verlauf für die Bildung eines brauchbaren Überzuges, wie durch die Reaktionsgleichung weiter unten veranschaulicht, geht mangelhaft und unbefriedigend vor sich. Da alle diese Erscheinungen im Zusammenhang zu stehen scheinen, so war zu hoffen, dass durch Zusätze von sauren und oxydierenden Substanzen zu den Elektrolyten, welche den freiwerdenden Wasserstoff und das freiwerdende Alkali binden konnten, ein zufriedenstellendes Resultat zu erzielen wäre und die Mängel beseitigt würden. Wirklich gelang es denn auch auf diesem Wege, nicht nur die Wasserstoff-und die Alkalientwicklung mit allen ihren Folgen zu unterdrücken, sondern auch brauchbare festhaftende Überzüge auf der Druckplatte zu erzeugen.
Zur Erläuterung dieser Wirkung diene das Beispiel der Einwirkung von saurem Ammoninmfluorid auf Metall (Me), welches als zweiwertig zu betrachten ist, und sodann die Einwirkung desselben Salzes unter Zusatz von Oxydationsmitteln und einer sauren Substanz.
Die erste Anordnung wird durch folgende Reaktionsgleichung illustriert :
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Das freie Ammoniak würde sich ebenso wie die Hydroxygruppe beim Drucken unliebsam durch Schmieren bemerkbar machen. Durch gleichzeitigen Zusatz von Ammoniumnitrat und Weinsäure verläuft die Reaktion zufriedenstellend und glatt.
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Es entsteht unlösliches Metallfluorid auf der Platte und wasserlösliche Substanzen bleiben zurück.
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Als Salzefür, de Elektrolyten benutgt man der Löslichkeit halber die sauron Ammoniumsalze geeigneter äuren,wie in der Patentschrift Nr. 19727 gekennzeichnet ; als Oxydationsmittel dient am einfachsten Athmtoniumnitrat. Es können aber alle äquivalenten Salze und Oxydationsmittel verwendet werden, die sich dazu eignen. Als saure Substanz soll vorzugsweise Arabinsäure, welche, in dem arabischen Gummi hauptsächlich enthalten ist, verwendet werden ; aber auch Weinsäure und ähnliche Substanzen, welche weder die lithographische Manipulation, noch die chemischen Körper beeinflussen, können gebraucht werden.
Die beste Zusammensetzung für den Elektrolyten ist bei Verwendung von Platten aus Aluminium : 20 Teile saures Ammoniumfluorid, 20 Teile Ammoniumnitrat, 200 Teile Gummiarabikum, welche im Wasser warm gelöst werden, so dass 1000 Teile Flüssigkeit entstehen.
Bei Verwendung von Platten aus Zink nimmt man 22 Teile zweifach saures Ammoniumnitrat, 200 Teile Gummiarabikum, welche warm zu 1000 Teilen Flüssigkeit mit Wasser gelöst werden. Oder man gebraucht Mischungen von äquivalenten Salzgemongen zu gleichen Gewichtsteilen mit der angegebenen Menge Gummiarabikum und Wasser. Für andere Metalle sind die Salze äquivalent auszuwählen. In der Anwendung ist generell kein Unterschied.
Für praktische Verhältnisse ist das folgende Verfahren als das beste erprobt worden.
Eine unberührt, aufs beste geschliffene Platte wird mit Zeichnung oder Umdruck versehen
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auf und lässt den elektrolytischen Prozess etwa 1 bis 3 Minuten vor sich gehen, und zwar vorzugsweise unter Bildung eines galvanischen Elementes, in welchem die Platte die eine Elektrode bildet. Nach Beendigung der Elektrolyse streicht man den Elektrolyten mit dem ausgedrückten Pinsel glatt, so dass der Überschuss von dem Pinsel aufgenommen wird und trocknet mit der Fahne. Dann wird mit dickem Gummi gummiert, glattgestrichen und getrocknet. Die Platte ist hierauf für den Gebrauch fertig. Wäre eine Platte vor dem Bedrucken mit Belag versehen, so wäre zunächst zu entsäuern und abzuwaschen und dann zu verfahren, wie angegeben.