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Gegenstand des Patentes ist ein Verfahren zum Schützen von Eisen-und Stahlkonstruktionen gegen Korrosion durch Ölanstriche, Lacke od. dgl. nach vorheriger Oberflächenbehandlung mit einer Monokalziumphosphat enthaltenden wässrigen Paste.
Gegenüber den bekannten Verfahren verwandter Art zeichnet sich das patentgemässe Verfahren dadurch aus, dass zur Vorbehandlung der Eisenoberfläche vor dem Auftragen des Ölanstriches, des Lackes od. dgl. eine zinkausfällende, wässrige, nicht oxydierende und im wesentlichen neutrale Paste verwendet wird, die durch Einrühren von Zinkoxyd und Monokalziumphosphat in eine wässrige Flüssigkeit hergestellt worden ist, und dass der durch Auftragen einer Schicht dieser Paste gebildete und dann bei gewöhnlicher Temperatur zum Erhärten gebrachte Überzug auf der Eisenoberfläche belassen wird, um als solcher als Unterlage für die später aufzutragende Schicht von Ölanstrich, Lack od. dgl. zu dienen.
Wenn eine Masse der genannten Art eine Zeitlang mit dem Eisen in Berührung bleibt, so gehen Eisenionen in Lösung und bilden eine komplexe Eisenverbindung, während Zink, das in der Spannungsreihe vor dem Eisen steht, durch Zementation auf der Eisenoberfläche im metallischen Zustande abgelagert wird.
Ausser den obengenannten Stoffen kann die Masse vorteilhaft auch ein Alkalisalz oder einen andern guten Elektrolyten enthalten. Um der Masse die richtige Dicke zu verleihen, damit sich dieselbe leicht durch Bürsten, Sprühen oder auf ähnliche Weise aufbringen lässt, kann man zweckmässig auch Füllmittel, wie Kieselgur, Ton, Stärke od. dgl., zusetzen.
Die sich ergebende Masse haftet sehr fest an der Oberfläche und schützt diese während sehr langer Zeit.
Es ist an sich bekannt, die Oberfläche von eisernen Gegenständen für das Auftragen von Ölfarbe dadurch vorzubereiten, dass dieselbe mit einer phosphorsäure-oder phosphathaltigen Flüssigkeit behandelt wird. Es bildet sich hiedurch eine Eisenphosphatschicht, auf welcher die Ölfarbe gut haften soll.
Es ist auch vorgeschlagen worden, eiserne Flächen vor dem Auftragen von Ölfarbe dadurch zu reinigen und für die Aufnahme der Ölfarbe vorzubereiten, dass die Fläche mit einer Schicht einer wässrigen Paste versehen wird, die zum Trocknen gebracht und durch Abbürsten oder Waschen entfernt wird. Die für diesen Zweck verwendeten Pasten enthalten gewöhnlich Ton oder andere pulverige Substanzen, die im trockenen Zustand fähig sind, die auf den zu reinigenden Oberflächen haftenden Verunreinigungen einschliesslich Fette aufzusaugen. Bei dem nachträglichen Entfernen der erhärteten Pastenschicht werden somit die von der metallischen Oberfläche aufgesaugten Verunreinigungen entfernt. Es sind für diese Zwecke auch Pasten vorgeschlagen worden, die neben Ton od. dgl. auch Phosphorsäure oder lösliche Phosphate, wie Monokalziumphosphat, enthalten.
Eine Reinigungspaste dieser Art ist z. B. in der amerikanischen Patentschrift Nr. 2005780 beschrieben.
Gegenüber diesen bekannten Verfahren zeichnet sich das vorliegende Verfahren sowohl durch die Art der verwendeten Paste als auch durch die Weise, in der die Paste verwendet wird, aus. Zur Herstellung der Paste gemäss dem Patente wird nämlich nicht Monokalziumphosphat allein verwendet, sondern es wird in die Paste auch noch Zinkoxyd eingerührt. Ferner wird die auf der Eisenoberfläche erzeugte Pasteschicht nicht nach dem E härten entfernt, sondern auf der Eisenoberfläche belassen, um als Unterlage für Ölfarbe, Lack o. dgl. zu dienen.
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Das patentgemässe Veifahren kommt besonders vorteilhaft in Betraeht für Wasseifahrzeuge und deren Konstruktionsteile, für Behälter oder Tanks auf Schiffen oder an Land, ferner auch für
Dampfkessel, Rohrleitungen u. dgl. ; es wird aber auch vorteilhaft auf Eisen- und Stahlkonstruktionen von Bauwerken, Brücken, Masten, Piloten, Pfählen u. dgl. zur Anwendung gelangen können.
Die Farbe, der Lack od. dgl., die als zweite Schicht auf die festgewordene Schicht der wässrigen
Masse aufgebracht wird, kann eine gewöhnliehe Farbe sein, die Füllmittel oder Pigmente von irgend- welcher Art enthält, z. B. Kalk, Zinkweiss, Lithopone usw.
Beispiel :
Eine Eisenkonstruktion mit einer Oberfläche von 450 m2 wurde im rostigen Zustande mit 300 kg einer Paste von nachstehender Zusammensetzung übelbürstet :
12'5 Gewichtsteile Zinkoxyd,
72 Gewichtsteile Monokalziumphosphat,
4 Gewiehtsteile Dextrin,
75 Gewichtsteile Wasser.
Der Überzug trocknete in 24 Stunden. Auf diesen Überzug wurde eine Schicht einer Ölfarbe, die Titanpigment enthielt, aufgebracht. Obwohl die Konstruktion mehr als drei Monate mit Seewasser in Berührung blieb, konnte keine Rostbildung beobachtet werden. Die Wirkung der Behandlung lässt sich folgenderweise erklären :
Das Zinkoxyd und ein Teil des Monokalziumphosphats reagieren unter Bildung eines Zinkphosphats und von Trikalziumphosphat. Der Überschuss an Monokalziumphosphat reagielt mit Eisen und Rost unter Bildung von unlöslichen Eisenphosphaten. Zu gleicher Zeit wird auf dem Eisen metallisches Zink abgelagert. Es ist dann eine gesättigte Lösung von Zinkphosphat nebst einer Verbindung, die zur Bildung eines komplexen Salzes fähig ist, anwesend.
Diese Verbindung verbindet sich mit dem Eisen (äquivalent mit dem abgesetzten Zink), welches in Lösung'geht. Der Überzug oder die Paste wirkt ferner als ein beständiger Vorrat für weitere Reaktion, wie oben angegeben, in dem Masse, als ein Teil des Überzuges in Wasser aufgelöst wird und eine verhältnismässig gesättigte Lösung bildet, die. wie oben angegeben, reagiert. Auf diese Weise besteht durch längere Zeit die Möglichkeit, dass sich metallisches Zink weiter ablagert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Schützen von Eisen-und Stahlkonstruktionen gegen Korrosion durch 01anstriche, Lacke od. dgl. nach vorheriger Oberflächenbehandlung mit einer Monokalziumphosphat enthaltenden wässrigen Paste, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorbehandlung der Eisenoberfläche vor dem Auftragen des Ölanstriches, des Lackes od. dgl. eine zinkausfällende, wässrige, nicht oxydierende und im wesentlichen neutrale Paste verwendet wird, die durch Einrühren von Zinkoxyd und Monokalziumphosphat in eine wässrige Flüssigkeit hergestellt worden ist, und dass der durch Auftragen einer Schicht dieser Paste gebildete und dann bei gewöhnlicher Temperatur zum Erhärten gebrachte Überzug auf der Eisenoberfläc.
he belassen wird, um als Unterlage für die später aufzutiagende Schicht von Ölanstrichen, Lacken od. dgl. zu dienen.