<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT Nr 19614.
ANTON WEBER IN BOLLSCHWEIL IM BREISGAU.
Etagen-Back-, Koch-oder Dörrofen für Haushaltungszwecke.
Der vorliegende mehretagige Haushaltungs-Back-, Koch-oder Dörrofen besitzt zwei durch eine feste Steinlage voneinander getrennte, durch eine und dieselbe Innenfeuerung beheizbare Backräume. Die sich auf der den Feuerherd bildenden Sohle des unteren Backraumes entwickelnden Heizgase erhitzen zunächst direkt diesen letzteren und ziehen dann in vertikale, in den Ofenwänden enthaltene und am oberen Backraum vorbeiführende Kanäle ab, in denen sie bis zur Ofendecke bezw. in die Rauchkammer gelangen und bei ein- geschobener Backraumdecke jenen oberen Backraum indirekt, bei ausgezogener Decke direkt beheizen.
Die angeschlossene Zeichnung stellt ein Ausfährungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dar. Fez 1 ist ein Längsschnitt, Fig. 2 ein Horizontalschnitt nach Linie X-X in Fig. 1 und Fig. 3 ein Querschnitt nach Linie Y-Y in Fig. 2.
Der obere Backraum I1 ist vom unteren 1 durch eine feste, von in den Seitenwandungen gelagerten Querträgern unterstützte Steinlage a, am vorteilhaftesten aus Schamottesteinen, getrennt, welche die Sohle des oberen Backraumes bezw. den oberen Bar'khf'rd bildet. Der obere Backraum 11 ist oben durch die herausziehbare, zweckmässig allerseits dicht schliessende Platte b, z. B. aus Blech, abgedeckt, auf deren Oberseite aufrecht stehende Trennwände c angeordnet sind, um die Heizgase in mehr oder weniger Windungen (Feuerzügen) dem Schornstein d zuzuführen.
Die beiden Seitenwände und die Rückwand beider Backräume sind aus Hohlsteinen mit vertikal verlaufenden Kanälen f aufgeführt, welche unterhalb des Zwischenbodens a Einmündungen 9 und am oberen, über der herausziehbaren Platte b befindlichen Ende Ausmündungen h aufweisen.
Die Innenwandungen des unteren Backraumes sind mit in bekannter Weise paar- weise angeordneten t-förmigen Schienen versehen, deren einwärts gerichtete Schenkel als Auflager für die einschiebbaren und herausziehbaren Bleche l und m dienen. Auf das untere Blech l können Feuerungsreste aufgebracht werden, um das darüber befindliche
EMI1.1
es sind also drei Backherdsohlen vorhanden : i, mund 00 An den Seitenwandungen des oberen Backraumes 11 können ebenfalls Schienen angebracht und auf diese letzteren Bleche l und m gelegt werden, wodurch ein vierter Backherd gewonnen würde.
Bei grosser Länge des Backofens ist es erwünscht, dem auf dem Backherd i befindlichen Brennmaterial nicht bloss vorne, sondern auch noch der hinteren-Partie Verbrennungsluft zuzuführen. Zu diesem Zweck erhält die Rückwand des Backraumes 1 einen Kanal 11, welcher vermittelst eines Registers o absperrbar und regulierbar ist.
Die herausziehbare Platte b enthält noch eine Anzahl mittelst eines Registers regulierbarer Durchbrechungen p, durch die der beim Backen sich entwickelnde Wasserdampf bei geöffnetem Schieber s in die Rauchgaskammer k abziehen kann. Zu dem gleichen Zwecke sind unterhalb des Bleches l und der Platte b Zweigkanäle t vorgesehen, durch welche, wie auch durch die bereits erwähnten Einmündungen y, der Wasserdampf in die Kanäle/'gelangen und nach der Rauchgaskammer k abziehen kann.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
deckungsplatte vorgesehen.
Zur Vermeidung von Wilrineverlusten ist der Backofen unten, seitlich, hinten und oben mit schlecht wärmeleitendem Material umhüllt, Hiezu eignet sich besonders loses Isoliermaterial, z. B. Sand, Asche, Schlacken. Um das Füllmaterial in die Zwischenräume zwischen dem Blechboden des Backofens und dem Backherd i, sowie zwischen den äusseren Blechwanden und den Hohlsteinen an beiden Seiten und hinten einfüllen zu können, wird zuerst die Abdeckllngsplatte r herausgezogen und die Ofendecke q ausgehoben, nach Einsetzung dieser letzteren wird dann noch der über ihr befindliche Hohlraum mit Isoliermaterial ausgefüllt und schliesslich die Abdockungsplatte r wieder eingeschohen.
Der Schutz des Backofens gegen Wärmeverluste liesse sich auch durch Anordnung von schlecht wärmeleitenden Isolierplatten, z. B. aus schwer entzündbarem Kork erreichen.
Beim Betrieb des beschriebenen Etagen-Backofens erhitzen die sich auf dem den unteren Backherd bildenden Feuerherd entwickelnden Heizgase zunächst die Innenwandungen des unteren Backraumes 1 und bestreichen die Unterseite des Zwischenbodens a, verteilen sich durch die Einmündungen g in die vertikalen Kanäle f, ziehen in diesen nach oben, wobei sie den oberen Backraum 11 indirekt beheizen und münden schliesslich durch die Ausmündungen h in die oberhalb der herausziehbaren Platte b befindliche Rauchgaskammer k aus ; Russ und Flugasche setzen sich auf der Platte b und an den Trennwänden e ab, während die Rauchgase in den Schornstein d gelangen.
Nachdem der Backofen den nötigen Hitzegrad (die Backreife) erlangt hat, werden die Bleche I und m eingeschoben und wird wärmeerzeugendes oder wärmeaufspeicherndes Material dazwischen geschoben, um das als Backherd dienende Blech m zu erhitzen bezw. genügend heiss zu erhalten. Wird die Platte b herausgezogen, dann treten die Feuergase direkt in den oberen Backraum ein und erhitzen diesen unter direkter Einwirkung der Wärme.
Die nach Beendigung des Backens im Ofen'verbleibende Wärme kann noch zu anderen Zwecken, z. B. zum Dörren von Obst oder zum Trocknen von Gemüse etc. vollends ausgenutzt bezw. im erforderlichen Masse erneuert werden. Überhaupt kann dieser Backofen den mannigfaltigsten Zwecken dienstbar gemacht werden, so z. B. auch zur Beheizung von Won-und Arbeitsräumen, zum Kochen u. s. w. Ferner könnte auf den Backofen ein BIcchkasten aufgesetzt und dessen Innenraum vermittelst des Schornsteines d mit dem der Rauchgaskammer des Backofens in Verbindung gebracht werden, um auf diese Weise Fleischwaren zu räuchern.
Es erübrigt noch zu erwähnen, dass der beschriebene Etagen-Backofen in gebrauchsfertigem Zustande versandfähig ist, wobei jedoch immerhin das Isoliermaterial vorteilhafterweise erst am Bestimmungsort eingefüllt werden dürfte.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. In gebrauchsfertigem Zustande versandfähiger Etagen-Back-, Koch-oder. Dörrofen für Haushaltungszwecke, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine und dieselbe Innen- feuerung der untere Backraum (I) direkt und der durch eine feste Steinlage (a) von ihm getrennte obere Backraum (11) sowohl indirekt als auch direkt beheizbar ist, und zwar indirekt, indem die sich auf der Sohle (i) des unteren Backraumes (1) entwickelnden
Heizgase durch Seitenöffnungen (g) in vertikale, am oberen Backraum (11) vorbeiführende
Kanäle (f) abziehen, in diesen über eine den oberen Backraum (11) abdeckende heraus- ziehbar Platte (b) geführt werden und daselbst durch seitliche Ausmündungen (11) jener
Kanäle (f) unterhalb der eigentlichen Ofendecke (g)
die Kanäle verlassen und dabei be- sagte Platte (b) von oben her bespülen, direkt, wenn diese Platte (b) herausgezogen wird, wobei die aus den Kanälen (f) oben ausströmenden Heizgase in den oberen Backraum (II) einströmen.