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Spiritus-Brenner für Beleuchtungs-und Heizzwecke.
Die Erfindung bezieht sich auf Glühlichtlampen für Spiritus, bei denen die Flammenbildung derartig erfolgt, dass im Innern des Dochtrohres eine Lnftflamme zum Brennen gebracht wird, die ihrerseits am Docht eine genügende Menge Spiritus zur Verdampfung
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durch ein Drahtnetz geführt wird und oberhalb desselben an freier Luft zur Verl. ng gelangt. Auf diese Weise funktioniert die Lampe, nachdem einmal die Luftssamme zur Entzündung gebracht ist, genau wie eine Graslampe.
Eine solche Glühlichtlampe ist z. B. in der deutschen Patentschrift Nr. 10619 be- schriebe, dieselbe ist aber nur zur Benutzung mit Petroleum bestimmt und geeignet.
Bei vorliegender Lampe wird an Stelle von Petroleum Spiritus verwendet. Spiri, tus lässt sich jedoch nicht ohne weiteres bei der Lampe nach der Patentschrift Nr. 104619 anwenden, sondern die Lampe bedarf entsprechender Abänderungen, weiche den Gegenstand der vorliegendenErfindungbilden.
Die in der unten beschriebenen Weise abgeänderte Lampe ist auf der Zeichnung dargestellt.
Die Lampe (Fig. 1) hat einen Behälter s-für den Spiritus. Der Behälter s trägt in
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teil I aufgeschraubt, der innen ein Rohr cl trägt, das den Docht y umschliesst und bis über don oberen Rand von Rohr c hinaufreicht. Auf den unteren Brennerteil I, in dem Brennerkorb, ist Teil II mit der abnehmbaren Brennerkappe i nebst Galerie d zum Halten
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oberen Teil verjüngten Rohre gebildet, das oben von einem Drahtnetz k abgeschlossen ist. Innerhalb des unteren weiten Teiles der Brennerkappe i befindet sich ein kleines Rohr q. das mittels Stege an der Brennergalorio bei s befestigt ist und welches auf dem Rohr cl mit Reibung gleitet.
Zwischen der Erweiterung der Brennerkappe i am unteren Teil und dem Rohr c1 ist daher ein ringförmiger Kanal v gebildet, in den die Luft durch die Öffnungen des Brennerkorbes einströmt.
Das Spiritusgas-und Luftgemisch zum Speisen der Lampe kommt in folgender Weise zustande :
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hochgeschraubt und entzündet, wobei sich innerhalb des Rohres c eine kleine blaue Luft- ilammo M bildet, die gerade an der Stelle, an der das Rohr c endigt, brennt. Nachdem man nun die Brennerkappe i wieder aufgesetzt hat, erlischt die oben am Docht brennende Flamme infolge der Einengung dps Verbrennungsraumes und es brennt nur noch die innere Luftnamme ; f, welche durch ihre Wärme fortlaufend den auf der inneren Fläche
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gewöhnlicher Art, weil die Luftzufuhr durch die Löcher x hiefür zu knapp bemessen ist.
Nun wird der Docht höher gedreht, so dass eine lebhaftere Verdampfung von Spiritus an der Dochtwand stattfinden kann. Der Spiritusdampf strömt nun unverbrannt gegen das Drahtnetz k der Brennerkappe i und mischt sich auf dem Wege nach k mit der durch den Kanal v eintretenden atmosphärischen Luft. Die mit Luft gemischten Spiritusgase treten dann durch das Drahtnetz k aus und können von oben vermittels eines Streichholzes wie Leuchtgas entzündet werden. Es entsteht nun eine völlig entleuchtete Flamme oberhalb des Drahtnetzes, die so heiss ist, dass ein aufgesetzter Glühstrumpf in lebhaftes Leuchten gerat.
Das Drahtnetz k verhindert das Zurllckschlagen der Flamme in den mit dem Gasgemisch gefüllten Raum der Brennerkappe.
Die bei vorliegendem Spiritusbrenner wesentlichen Abänderungen gegenüber dem bekannten Petroleumbrenner bestehen zunächst darin, dass das äussere Dochtrohr cl höher hinaufreicht als das innere, so dass auch bei voll herausgeschraubtem Dochte die äussere Dochtfliichp. bedeckt ist. Nur auf diese Weise ist ein Überspringen der Flamme an die Aussenseite des Dochtes zu vermeiden. Ferner ist der bei der bekannten Petroleumlampe benutzte Deckel bei Spirituslampen nicht nur nicht notwendig, sondern wirkt sogar sehr störend.
Die eben beschriebene Brennerkonstruktion eignet sich nur für kleinere Glühlichtlampen, bei denen keine grosse Menge Spiritusdampf zur Verbrennung gelangt, weniger für grössere Lampen oder für Heizapparate. Soll die Konstruktion bei Lampen mittlerer Grösse Verwendung finden, so ist es unbedingt notwendig, die Intensität der Luftflamme zu erhöhen ; dies geschieht in weiterer Ausbildung der Erfindung zunächst in bekannter Weise dadurch (Fig. 3-5), dass der Raum über dem Dochtrohr durch eine durchbrochene Querwand f (Fig. 5) (z. B. Drahtnetz) horizontal geteilt wird. In dem Drahtnetze, oberhalb der LuMamme, wird nun ein schlotartiger, oben und unten offener Erh. tzungsliörper an- geordnet. Derselbe wird von der Luftflamme erhitzt und wirkt deshalb}. seins ansaugend auf die Luftflamme.
Ausserdem wird er mit den bei den bekannten Petroleumbrennern oberhalb des Dochtrohres angeordneten, aber nicht hohlen und schlotartigen Metallkörpern die Wirkung gemein haben, dass er Wärme auf den Docht zurückstrahlt und so die Ver- dasmpfung vermehrt. Wie schon erwähnt, erhält das Dochtrohr, in dessen Innerem die Luftnamme brennt, bei dieser Ausführungsform einen grösseren Durchmesser.
Ein demgemäss abgeänderter, mit einem der Erfindung gemäss schlotartigen Erbitzungs- körper versehener Brenner ist in Fig. 2-5 der Zeichnung dargestellt. Fig. 2-4 zeigen die einzelnen Bestandteile des Brenners, Fig. 5 zeigt den Brenner zusammengestellt.
In dem untersten Teil 1 (Fig. 2), welcher auf dem Reservoir befestigt ist, befinden sich die Rohre c, cl, zwischen denen der Docht geführt wird. Wie beschrieben, wird das innere Rohr von dem äusseren überragt. In dem mit einem Rand al versehenen glocken-
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sich ein unten offener Rohrstutzen e aufsetzt. Dieser ist oben mit einem ebenen oder gewölbten Drahtgitter f verschlossen, in dessen Mitte sich der Erhitzungskörper Q befindet, der einen schlotartigen Hohlkörper darstellt. Dieser Erhitzungskörper kann entweder, wie dargestellt, vom Sieb aus nach oben und unten oder auch nur nach oben sich erstrecken.
Er befindet sich oberhalb des äusseren Randes der Dochtrohre c und reicht nicht in das Dochtrohr hinein. Der schlotartige Erhitzllngskörper 9 dient dazu, die Flamme anzusaugen und zu verstärken. Es ist daher nur notwendig, dass dieser Körper schlotartig ausgebildet ist, nicht notwendig ist es, dass er eine zylindrische Form besitzt. Oberhalb des durchlöcherten Ringes setzt sich der Rand d fort und bildet die Galerie zur Aufnahme des Zylinders. Über den Teil Il greift Teil 777 (Fig. 4). Dieser besteht unten aus einer docke/', auf der sich oben Rohr i aufsetzt, dessen obere Öffnung durch das Drahtgitter k
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Rohr i kann der Glühstrumpf gesteckt werden (Fig. 5).
Der Brenner funktioniert im übrigen genau wie der oben beschriebene Brenner, nur verursacht der Erhitzungskörper 9 dadurch, dass er selbst ziemlich stark erhitzt wird, eine stärkere Verdampfung des Spiritus an den Docbtflächen und steigert den Durchzug das Luft-und Gasgemisches durch das Drabtsieb f und somit die Intensität der Flamme.
Der mit dem Erhitzungskörper versehene Brenner eignet sich für Lampen mittlerer Grösse und kann auch für Heizzwecke benutzt werden. Der Brenner kann, gleichgiltig, ob
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worden oder auf jedes beliebige Bassin aufgesetzt werden. Dadurch, dass bei der Lampe vorliegender Konstruktion die eigentliche Flamme ganz oberhalb des Spiritusbehälters erzeugt wird, wird eine Erhitzung des Behälters fast völlig vermieden, so dass eine Explosion der Lampe ausgeschlossen ist.
Es sei noch bemerkt, dass unter Spiritus nicht nur reiner Äthylalkohol verstanden wird, sondern auch andere Alkohole, wie besondere Methylalkohol (Holzgeist).
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Spiritusdampf-Brenner für Beleuchtungs- und Heizzwecke, bei welchem der Brennstoff an der Innenseite eines Runddochtes durch eine im Innern des Dochtrohres in den Brennstoffdämpfen brennende Luftflamme verdampft wird, dadurch gekennzeichnet, dass das äussere Dochtführungsrohr (c1) das innere (c) überragt, um ein Überspringen der Flamme an die Aussenseite des Dochtes zu verhüten.
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