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Österreichische
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MEINARDUS WILHELMUS VERWER IN SNEEK (HOLLAND).
Kristallisationsverfahren, insbesondere für Kandisherstellung.
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sowie eine wesentliche Vereinfachung der Bedienung.
Von den bekannten Verfahren der Kandisherstellung, bei welchen die herausnehmbaren Kristallträger feststehend angeordnet sind, unterscheidet sich das vorliegende im wesentlichen dadurch, dass die herausnehmbar angeordneten Ansetzgestelle im Innern des Behälters beweglich gelagert sind, so dass man die Gestelle jederzeit (vor, während und nach der Kristallisation) in einer andere Lage einstellen kann.
Diese bewegliche Lagerung der ( ;'08tolle (Horden) hat den doppelten Zweck, die Horden sowohl in eine das Einsetzen und Herausnehmen derselben aus dem Behälter leicht ermöglichende Lage zu bringen, als auch
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Erzielung gleichmässiger Kristallbildung zu verändern, also die Kristallbildungsstellen je nach Bedarf ans tieferlieReuden Schichten der Lösung in höherliegende (oder umgekehrt) verlegenzukönnen.
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lich ist an der Durchtrittsstelle in bekannter Weise für einen dichten Abschluss Sorge getragen. Oben kann der Behälter a, der gegebenenfalls mit einem Heizmantel versehen sein kann, durch einen Deckel abgeschlossen werden, z.
B. wenn zwecks Absaugens der Dämpfe eine Luftpumpe an den Apparat angeschlossen ist, oder wenn der Behälter nadl Herausnahme der Kristalle aus irgendeinem Grunde geschlossen gehalten werden soll.
Die Arbeitsweise ist folgende : Nachdem die einzelnen Horden in der bekannten Weise mit Fäden bespannt sind, werden sie nach Abnahme des Deckels auf die durch entsprechende Drehung der Achse d richtig eingestellten Arme e aufgesetzt und mittels der Schrauben g befestigt. Die Grösse und das Gewicht der Horden sind so bemessen, dass sie sich leicht transportieren lassen. Infolge der beweglichen Lagerung der Befestigungs-
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Lösung wird alsdann in den Behälter a eingelassen.
Man kann bei diesem Einlassen, wenn es von oben stattfindet, oberhalb der Horden eine Ableitfläche vorsehen, weiche die Horden
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mit den Fäden überdeckt, also eine Verteilung der einströmenden Flüssigkeit nach beiden Seiten hin unter Schonung der, Faden oder dgl. ermöglicht und welche beim oder nach dem Füllen abgenommen werden kann.
Der Behälter wird so weit mit der Lösung gefüllt, dass kein Teil des Hordensystems über die Oberfläche der Flüssigkeit vorsteht und die äussersten Stellen des Hordensystems nicht gegen die auf der Oberfläche sich bildende Kruste anstossen. Ist die Bildung der Kristalle bis zu einem gewissen Grade vorgeschritten, so kann man durch Drehung der Achse d bewirken, dass die in den unteren Schichten der Lösung befindlichen Horden in die oberen Schichten übergeführt werden und umgekehrt, so dass sich also nicht vorwiegend an den in tiefster Lage befindlichen Fäden grössere Kristalle bilden als an den an höchster Stelle befindlichen. Man hat es also durch diesen Wechsel der Lage der Horden in der Hand, die Kristallbildung möglichst gleichmässig zu gestalten..
An den Fäden kann man zweckmässig auch kleine Kristalle befestigen, je nachdem die Arbeitsweise dies erfordert. Das Anbinden der kleinen Kristalle gibt der Kristallbildung eine sichere Richtung und verhindert das Sinken der ausscheidende Kristall- blättchen, weil die angebundenen Kristalle gewissermassen einen Anziehungspunkt für die sich ausscheidenden Kristallblättchen bilden und das Ansammeln grösserer Mengen von Kristallteilchen am Boden verhindern.
Ist die Kristallisation beendet, so wird der Behälter a mit Hilfe beliebiger geeigneter Vorrichtungen bei b entleert und man kann nun nach entsprechender Einstellung der Haltearme e das Herausnehmen der Horden bezw. das Abnehmen der Kristalle leicht bewirken.
Die Anzahl und Ausbildung der eingesetzten Horden kann eine beliebige sein. Ebenso ist die Art der Befestigung der Horden nebensächlich. Das Gleiche gilt hinsichtlich der zur Bewegung der Horden dienenden Vorrichtung, die z. B. auch durch ein endloses Band gebildet werden kann.
Die Bewegung während der Kristallisation kann zeitweise oder auch andauernd langsam erfolgen.
Statt der Fäden kann man natürlich auch andere Mittel anordnen, um die Bildung der Kristalle zu begünstigen, z. B. Drähte, Stäbe oder dgl.
Die runde Form des Behälters a ist insofern von Vorteil, 11s die Entleerung leicht vonstatten geht. Zu diesem Zwecke kann auch ein Teil der unteren Wandung aufklappbar eingerichtet sein.
PATENT-ANSPRÜCHE.
1. Verfahren zur Gewinnung von Kristallen aus Lösungen, insbesondere von Kandis, mittels herausnehmbarer Kristallträger (Fäden, Stäbe oder dgl.), die in einem feststehenden
Behälter angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass solche gegebenenfalls zuvor mit kleinen Kristallen versehene Kristallträger innerhalb der Flüssigkeit derart beweglich angeordnet werden, dass die Höhenlage der Kristallbildungsstellen behufs Erzielung gleich- mässiger Kristalle ununterbrochen oder zeitweise beliebig verändert werden kann.