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Vorrichtung zum Führen von Kautschukfäden od. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die bei der Herstellung von Kautschukfäden
Verwendung findet und dazu dient, unvulkanisierte, aus natürlichen oder künstlichen wässrigen Disper- sionen hergestellte Kautschukfäden, die, auf oder nahe der Oberfläche schwimmend, durch eine Flüssigkeit durchgezogen werden, im Abstand voneinanderzuhalten.
Die Fäden werden sich in der Regel auf oder wenig unterhalb der Oberfläche der Flüssigkeit befinden.
Die Fäden werden dann zufolge der Einwirkung der Oberflächenspannung bestrebt sein, sich zusammen- zudrängen, bis sie miteinander in Berührung treten. Solche Bewegungen verursachen Deformationen und möglicherweise auch eine Unterbrechung des kontinuierlichen Verfahrens und der Fäden. Durch die Oberflächenspannung werden die Fäden auch gegen die Seitenwände des Behälters oder gegen die
Unterteilungswände, wenn solche vorhanden sind, gezogen.
Wenn Fäden durch eine gemeinsame Fliissigkeitsbahn zwischen in Abständen angeordneten, in der Querrichtung Gruppen bildenden fingerartigen Trennstüeken gezogen werden, ist es schwer, einen der Fäden zu prüfen oder zu erfassen, ohne die benachbarten zu stören oder abzulenken und dadurch eine Änderung der Fadendieke hervorzurufen. Ferner müssen die Brücken über dem Flüssigkeitsniveau, an denen sich die Trennstüeke abstutzen, gehoben oder entfernt werden, wenn ein Faden oder mehrere Fäden auf eine grössere Entfernung geführt werden, z. B. von der Vorrichtung, in der sie geformt werden, bis zur Fördervorrichtung, durch die sie abgezogen werden. Zu Beginn, wenn die Fäden durch das Flüssigkeitsbad zum gegenüberliegenden Ende geführt werden, ist dies bei allen Fäden der Fall.
Es wurde gefunden, dass die Anziehung durch fortlaufende Wände beträchtlich herabgesetzt wird, wenn die Wände aus einem Material hergestellt werden, das der in Verwendung stehenden besonderen Verfestigungslösung gegenüber elektrisch und chemisch inert ist. Diesen Bedingungen entspricht leichtes, glasartiges Material, z. B. Porzellan oder Glas.
Gemäss der Erfindung wird der seitliche Zug auf die Fäden, der infolge der Anziehung durch die zwischen den Bahnen durchlaufenden Wände oder der Berührung mit diesen entsteht, gänzlich aufgehoben, wobei jedoch jedem Faden seine eigene Bahn erhalten bleibt und die unabhängige Handhabung jedes einzelnen Fadens ohne Störung der benachbarten ermöglicht wird. Ein weiteres Merkmal ist die Anordnung eines Flüssigkeitsdurchganges, durch den die Verfestigungs-oder sonstige Flüssigkeit in dem Bad quer zu den Bahnen umlaufen kann, ohne Störungen der Flüssigkeit in der einen Bahn auf die Flüssigkeit in den benachbarten Bahnen zu übertragen.
Die angeführten Vorteile werden gemäss der Erfindung erreicht, ohne darauf verzichten zu müssen, dass die Fäden einzeln zugänglich bleiben. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform können die Fäden zusammen oder einzeln über die ganze Länge oder einen Teil des Bades herausgenommen werden, wodurch Zeit gespart und das Ingangsetzen erleichtert wird, da die Enden aller Fäden bei den die Fäden bildenden Öffnungen zusammengedreht und in einem Zuge zu dem gegenüberliegenden Ende des Bades gebracht werden können.
Ausführungsbeispiele gemäss der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Die Fig. 1 zeigt in schaubildlicher Darstellung eine aus einem Stück bestehende Führungsvorrichtung, Fig. 2 einen Teil einer Führungsvorrichtung mit abnehmbaren Ansatzstücken und Fig. 3 einen Teil einer abgeänderten Ausführungsform, bei der die aufrechten Flächen der Wände aus winkelförmig aneinandergereihten Flächen zusammengesetzt sind, so dass die Ansatzstücke in Wegfall kommen können.
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Die Führungsvorrichtung kann durchlaufen oder aus einzelnen Stücken bzw. Einheiten, die mit ihren Enden aneinanderstossen, hergestellt werden. Jede Einheit kann zwei Wände oder auch nur eine
Wand aufweisen und zur Erhöhung der Standfestigkeit mit einer Grundplatte versehen sein. Nach der
Zeichnung besteht eine Einheit aus einer flachen Grundplatte 1 aus glasartigem Material, z. B. Porzellan, mit einer Wand oder mit mehreren Wänden 2, je nachdem die Einheit aus einem Stück besteht oder zusammengesetzt wird. Im letzteren Falle kann die Grundplatte, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, bei 3 unterteilt sein, so dass, wenn es erwünscht sein sollte, die gegenüberliegenden Wände zueinander seitlich verstellt werden können.
Die Wände 2 sind mit vorspringenden, im Querschnitt dreieckigen Ansätzen 4 versehen, deren ungefähr lotrecht verlaufende Kanten abgerundet sind und bis zur Oberfläche der Flüssigkeit im Bade oder über diese reichen. Die Ansätze sitzen nach Fig. 2 an abnehmbaren U-förmigen Biigeln, deren
Rückenteil 5 die Fadenbahn übergreift oder vorzugsweise die Wand 2 umgreift, so dass ein Abnehmen des Bügels beim Herausheben des Fadens nicht notwendig ist. Die Ansätze können, wie dargestellt, in Nuten 6 oder in Löcher in der Grundplatte eingesetzt werden, so dass ein zufälliges Herausfallen verhindert ist. Das auf einer Wand aufsitzende abnehmbare Ansatzstück muss nicht eingesetzt werden. Es kann längs der Wand verschoben werden und braucht, um den Faden zu entfernen, nicht abgenommen werden.
Die untere Hälfte jeder Wand ist mit einer viereckig oder anders geformten Öffnung 7 versehen, die Kanäle für den Umlauf der Flüssigkeit zwischen den verschiedenen von den Wänden gebildeten Kanäle freilässt, und die oberen Teile der Wand laufen durch. Dadurch wird die Verteilung und Bewegung der Flüssigkeit zwischen den einzelnen Kanälen ermöglicht, und Störungen in der Flüssigkeitsoberfläche bleiben auf eine Bahn beschränkt, ohne auf die Bahnen benachbarter Fäden übertragen zu werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Führen für Kautsehukfäden od. dgl., die aus natürlichen oder künstlichen wässrigen Kautschukdispersionen hergestellt werden, bei der den Fäden in Abständen angeordnete Bahnen vorgeschrieben sind, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Wand oder Wände aufweisen, die mit in
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vorspringenden Ansätzen versehen sind.