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Österreichische
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DR. DITTMAR FINKLER IN BONN A. RH.
Verfahren zur Darstellung von Eiweiss aus eiweisshaltigen Materialien.
Wenn man es sich zur Aufgabe macht, aus den Muskelfasern das Eiweiss rein zu gewinnen, so bildet hiebei die grösste Schwierigkeit der Umstand, dass die Muskeln nicht eine homogene chemische Masse darstellen, sondern dass sie organisierte Gebilde sind. Die Musketfaser ist immer wieder aus feineren Fäserchen zusammengesetzt, die alle der Längsrichtung nach nebeneinander liegen, so dass sich jede Faser wieder in eine grosse Zahl
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gebender Substanz ; das Fett sitzt in ausserordentlich feinen Tröpfchen zwischen den Muskelfasern in den Spalträumen dieser leimgebenden Gewebsubstanz und dringt mit dieser zwischen die unendlich feinen Faserchen des Muskels ein.
Eine andere Art von Fett sitzt aber noch tiefer eingedrungen in der eigentlichen Substanz der Muskeifäserchen. Gerade diese Fettzumischungen sind ausserordentlich schwer aus den Muskelfasern zu entfernen. weil dazu ein Durchdringen der zur Lösung bestimmten Masse durch alle die Leimsubstanz,
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lìoschmnck boigohon. Endlich ist aber auch das Fett stets der Träger von Farbstoffen und von schmeckenden und riechendon Substanzen. Das Augenmerk des Erfinders war deshalb ganz speziell immer wieder auf die Entfernung dos Leimes, der leimgt'benden Substanz und des Fettes gerichtet.
Zur Erreichung dieses Zweckes, nämlich der Reindarstellung des
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und alle organischen Säuren sehr geeignet, in gewissen Verdünnungen diesen Effekt hervor- zubringen, zumal bei höherer Temperatur (bis zur Siedehitze). Nur musste man dabei eine ganz besondere auf einer neuen Erkenntnis beruhende Erfindung machen, weiche den früheren Arbeitern auf diesem Gebiete entgangen war, nämlich die zur Quellung benutzte anorganische oder organische Säure darf nicht wieder durch Neutralisation abgestumpft werden, weil dadurch Fällungen der in der Säure aufgelösten Massen bedingt werden, die
Säure muss vielmehr allmählich abgewaschen und ausgewaschen werden.
Auch die Art dieser Auswaschung setzte eine besondere, auf einer neuen Erkenntnis beruhende Erfindung voraus, indem es mit kaltem Wasser nicht gelingt, das Fett mit der Säure aus dem Ge- webe wegzuschwemmen. Hiezu müssen höhere Temperaturen (bis zur Siedehitze) angewandt worden. Denn wenn wirklich Fett und Fettsäuren in der verdünnten anorganischen oder organischen Säure gelöst sind, so fallen dieselben zum grossen Teil als feste Massen wieder aus, wenn man die Lösung abkühlt, so dass man dann denselben Fehler wie mit der Neutralisation der Säure gemacht haben würde.
Vorliegende Methode besteht deshalb darin, dass die Muskelmasse in bekannter Weise mit verdünnter Säure (Salzsäure, Salpetersäure,
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eingedrungenen Säuren, nachdem sie also den Leim gelöst, die leim gebende Substanz umgewandelt und das Fett teils gespalten, teils aufgelöst haben, mit Wasser oder indifferenter Flüssigkeit von entsprechend höherer Temperatur berausgewaschen werden, wobei dann die in den Säuren vorhandenen Leim-und Fetteile bei der betreffenden Temperatur gelöst mit weggeschwemmt werden.
Diese Auseinandersetzungen haben ganz besondere Geltung für das Fleischmehl resp. die getrockneten Fleischfasern, im Prinzip gelten sie natürlich auch für frisches Fleisch, aber aus diesem ist es vielleicht noch leichter möglich, Leim und Fett wegzuschaffen, während die getrockneten Muske1fasern durch die beim Trocknen entstandene Veränderung des Eiweisses das Eindringen der Lösungsmittel ausserordentlich erschweren. Der Prozess findet auch in prinzipiell gleicher Weise statt bei anderen eiweisshaltigen Materialien als der Muskelfaser, weil ebensowohl in Pflanzenzellen, wie in geronnenen oder umhüllenden Eiweisstoilchen die Fetttröpfchen und ähnliche Verunreinigungen umschlossen sein können.
Das vorliegende Verfahren lässt sich auch für diese Eiweissmaterialien anwenden, wenn dieselben einer Vorbehandlung mit Alkali unterzogen gewesen sind. So kann es unter Umständen vorteilhaft sein, aus den Eiweissmaterialien das Eiweiss durch Alkalilaugen herauszulösen und alsdann aus dieser Lösung das gelöste Eiweiss durch entsprechenden Zusatz von Säuren zu fällen. Diese Fällung bildet dann das Eiweissrohmaterial, welches in der oben beschriebenen Weise entsprechend vorliegender Erfindung zu behandeln ist. Auch kann es unter Umständen zweckmässig sein, die Eiweissmaterialien zuerst in Alkalilauge zu waschen, um schon die in Laugen löslichen, von Eiweiss verschiedenen Substanzen zu beseitigen. Dieses Abwaschen in Lauge geschieht dann unter den Bedingungen, welche die Auflösung des Eiweisses im allgemeinen nicht gestatten.
Die so mit Lauge abgewaschenen Eiweissmaterialien werden dann entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren behandelt.
Die Ausführung dos Verfahrens soll durch folgendes Beispiel, auf welches sich die Erfindung nicht beschränkt, erläutert werden :
Beispiel : Das Eiweissmaterial, z. B. Fleischmehl, kann mit 20/oiger (oder auch stärkerer) Säure, z. B. Salzsäure, erhitzt werden, und zwar zweckmässig bis zum Siedepunkt, jedoch kann man auch namentlich, wenn die Säure etwas stärker ist, unterhalb des Siedepunktes bleiben, auch kann man bei geschlossenen Kochgefassen, namentlich bei schwächerer Säure bei höherem Druck als Über die gewöhnliche Siedetemperatur erhitzen.
Die Konzentration, Temperatur und Zeitdauer wird je nach der Widerstandsfähigkeit des Eiweissmateriales eingerichtet, derart, dass eben das Eiweissmaterial nicht zerstört wird.
Iliebei quillt dasselbe stark auf und wird nun mit heissem Wasser ausgewaschen, bis alles Lösliche auch die Säure entfernt ist. Dieses geschieht vorteilhaft, indem man das zuerst erhaltene saure Wasser abgiesst und die zurückbleibende Eiweissmasse mit neuem heissen
Wasser behandelt', das wiederum abgegossen wird, worauf von neuem die Behandlung mit heissem Wasser erfolgt und so fort, bis nichts weiter gelöst wird bezw. bis das Waschwasser nicht mehr saner reagiert. Eine Neutralisation der Säure in Gegenwart des Eiweissmateriales hat nicht stattzufinden. Jetzt wird die so mit heissem Wasser gut gewaschene
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Eiweissstoffe die Säure in der Hitze wirken lassen, wit oben beschrieben.