DE714937C - Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Holz, Bambus, Stroh, Graesern und sonstigen cellulosehaltigen Pflanzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Holz, Bambus, Stroh, Graesern und sonstigen cellulosehaltigen Pflanzen

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DE714937C
DE714937C DEA84130D DEA0084130D DE714937C DE 714937 C DE714937 C DE 714937C DE A84130 D DEA84130 D DE A84130D DE A0084130 D DEA0084130 D DE A0084130D DE 714937 C DE714937 C DE 714937C
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DE
Germany
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cellulose
straw
semi
treatment
wood
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Expired
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DEA84130D
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English (en)
Inventor
Fritz Hoyer
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HALBZELLSTOFF IND AG F
Original Assignee
HALBZELLSTOFF IND AG F
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Publication date
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21BFIBROUS RAW MATERIALS OR THEIR MECHANICAL TREATMENT
    • D21B1/00Fibrous raw materials or their mechanical treatment
    • D21B1/04Fibrous raw materials or their mechanical treatment by dividing raw materials into small particles, e.g. fibres
    • D21B1/12Fibrous raw materials or their mechanical treatment by dividing raw materials into small particles, e.g. fibres by wet methods, by the use of steam
    • D21B1/30Defibrating by other means
    • D21B1/36Explosive disintegration by sudden pressure reduction

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Holz, Bambus, Stroh, Gräsern und sonstigen cellulosehaltigen Pflanzen Es ist bekannt, Halbzellstoff aus Stroh und ähnlichen Gräsern dadurch herzustellen, daß man das Fasergut unter Verwendung einer Hammer- oder Schlagkreuzmühle zu Schnitzeln von ungefähr iomm Länge derart zerkleinert, daß eine Aufspaltung der Schnitzel erfolgt, und da.ß man-dann das Fasergut bei erhöhter Temperatur,. jedoch unter Vermeidung- von Kochen und ohne Anwendung von Druck, mit bis 5 % vom Gewicht des Rohgutes nicht übersteigenden Mengen von Kalk, vorteilhaft im. io%iger Lösung, und ohne Zusatz von anderweitigen Chemikalien, gegebenenfalls unter mäßiger Bewegung, aufschließt.
  • Es wurde = nun gefunden, daß man dieses Verfahren= durch bestimmte. neue Maßnahmen ganz wesentlich verbessern und damit gleichzeitig auch `die Herstellung von Halbzellstoff bezüglich der Ausgangsstoffe und Behandlungsmöglichkeiten auf eine breitere Grundlage stellen kann, d. h. ganz - allgemein aus Holz, Bambus, Stroh, Gräsern und sonstigen cellulosehaltigen Pflanzen durch Behandlung der gegebenenfalls zerkleinerten Ausgangsstoffe mit flüssigen Aufbereitungen von Alkalien, z. B. Kalk, bei erhöhter Temperatur auf einfache und sichere Weise zu einem ausgezeichneten Halbzellstoff gelangen kann.
  • Diese neuen Maßnahmen bestehen darin, daß .das Ausgangsmaterial im trockenen Zustande einer Vakuumbehandlung ausgesetzt wird und nach der Alkalienzügabe und Druckkochung -:eine. plötzliche Druckentspannung vorgenommen wird,- worauf die Masse bis zur Vollendung des Aufschlusses sich -selbst überlassen bleibt. Das Verfahren nach der Erfindung bietet zunächst den Vorteil, d.aß man auf Grund desselben die Ausgangsstoffe nicht oder zum mindesten sticht so tveitgehend wie i:m Falle des eingangs erwähnten bekannten Verfahrens zu zerkleinern bzw. zu zerschnitzeln braucht und so z. B. auch gewöhnliches Stroh als solches ohne weiteres der Alkalienbehandlung zuführen und auch zerkleinertes Holz auf Halbzellstoff verarbehen kann. Weitere damit verbundene große Vorteile bestehest darin, daß man auf solche Weise die je nach- Art der Ausgangsstoffe und Behandlungsbedingungen erforderlichen Reaktionszeiten gegenüber den bekannten Verfahren ganz wesent.ich verkürzen und eine weitgehende Schonung der Fasern sowie Splitterfreiheit erreichen kann.
  • Die-kombinierte e-Anwendung einer Vakuumbehandlung vor der Alhalienzugabe und einer Druckbehandlung nach der Alkalienzugabe ergibt sich sinngemäß durch eine aufe:nanderfolgende Anwendung und Vereinigung der betreffenden Maßnahmen; d. h. -nachdem das Behandlun-gut in die Reaktionsgefäße eingefüllt ist und diese geschlossen sind, wird zunächst, wie oben beschrieben, evakuiert. Nach Beendigung der Vakuumbehandlung %verden vorgewärmte Laugen und Verdünnungswasser in den oben beschriebenen Verhältnissen zugeführt. Dann wird schnell unter Druck gesetzt, z. B. i,5 Atm. (etwa i i o°) und hierauf momentan entspannt.
  • Für die Vakuumbehandlung werden Bambus, grasartige Pflanzen, Stroh usw. entweder ungehäckselt, gehäckselt oder auch durch Behandlung in einer Spezialmaschine der e:nigangs genannten Art noch weiter zerkleinert, z. B. zu etwa io mm langen Schnitzeln aufgespalten in das Reaktionsgefäß eingefüllt. Hölzer und andere ähnliche Ausgang3stoffe werdest hierfür entweder vorher in die bei der Zellstoffherstel:ung üblichen Schnitzel gehackt oder bei kleineren Stücken auch ohne eine -solche vorlierige Zerkleinerungsbehandlung in eine. solche Spezialmaschine eingegeben, die sie in etwa bohnengroße Stücke zerkleinert. In :dieser Forin werden -sie dann gleichfalls, gegebenenfaIIs nach vorheriger Sortierung und Entstaubung, in das Reaktionsgefäß eingegeben. In allen Fällen wird zunächst trocken, d. h. also ohne Zusatz von Wasser, Laugen oder anderen Flüssigkeiten, abgesehen von d -,r aus. dem natür:ich@en Feuchtigkeitsgehalt der :1usgangsstofe stammenden Flüssigkeit, gearbeitet. Nach dem Verschließen des Gefäßes wird dieses dann ,evakuiert und so der Inhalt desselben einem zweckmäßig hohen Unterdruckrausgesetzt, wobei die in den Faserstoffen intermolekular vorhandenen Luftmengen entfernt und. de Fasern freigelegt werden, was seinerseits zur Folge .hat. daß die Fasert: den Behandlungslaugen, die im a.llgem.einen nur in schwacher honzentra@ion und bei nur gering erhöhter Temperatur zur An-%rendung kommen, sehr viel leichter zugänglich werden. Die Folge davon ist wiederum eine größere Schonung der Faser und Eineerhebliche Herabsetzung der für den Aufschluß .erforderlichen Reaktionszeit, da die interinolekular vorhandene Luft sich durch Verdrängung nur schwer und langsam beseitigen läßt, nach erfolgter Evakuierung also nicht mehr von den.-Laugen und dem Wasser verdrängt werden muß, diese vielmehr von dein zu behandelnden Gut gierig aufgesaugt werden.
  • Nachdem die Vakuum.hehandlung beendet ist, wird in das Reaktionsgefäß die nveckmäßigerweiee vorgewärmte Behandlungslauge .eingelassen, die z. B. bis zu 50'0 vom Gewicht des Rohgutes Kalk, und zwar solchen vorzugsweise in io0'oiger Suspension, enthalten kann, gegebenenfalls ohne Zusatz sonstiger anderer Chemikalien, oder die auch aus anderen Chesnikalien, z. B. Soda oder _ltznatroil, ist zweckmäßig ebenfa''ls 50;o vorn Gewicht des Rohgutes sacht übersteigender Menge in z. B. io0'oiger Lösung oder Suspension bestehen kann. Zweckmäßig ist es dabei, das Behandlungsgut in Bewegtnlg zu halten, so daß eine gute Mischung mit den Langen gewährleistet ist. Diese Bewegung des Gutes kann. auf bekannte Weise, z. B. durch Rühren oder Drehen der Reaktionsgefäße, erfolgen. Es kann aber auch das Gut still liegengelassen und die Reaktionsflüssigkeit vermittels Latagenumwälzung durch dasselbe hindurchgetrieben werden, wobei. die Erwärmung der Lauge zweckmäßig außerhalb des Reaktionsgefäßes mit Hilfe eines Durchflußerhitzers vorgenommen wird. Die Reaktionszeit beträgt be_ allem irn allgemeinen etwa 9o bis t 2o Minuten. Die Temperatur wird während der Behandlung auf etwa 8o."- gehalten.
  • Hierauf wird durch Zuführung von Dampf für eine möglichst schnelle Erwärmung und Druckbildung, z. D. _ bis. auf I I O° (etwa 1,5 Atin.), Sorge getragen. Um dabei mög liehst schnell auf die gewünschten Temperaturen und Drucke zu kommen, ist es zweckmäßig, das Behandlungsgut möglichst hoch vorzuwärmen. Nach Erreichung des gewünschtenDruckes itdrd dann sofort entspannt und das. Behandlungsgut bis zur Vollendung des angestrebten. Aufschlusses, z. B. etwa 9o bis 120 Minuten, sich selbst überlassen. Hierbei ist zu beachten, daß währenddessen so viel Wärme weiter, zugeführt werden muß, daß während dieser Zeit die Temperatur nicht unter die für den Aufschluß erforderliche Temperatur,welche etwa 85° beträgt, absinkt. Durch fliese kurze Druckperiode und die momentane Entspanunug werden die Faserverbände zersprengt -und so der Aufschluß ebenfalls erleichtert und die Behandlungsdauer abgekürzt.
  • Gegebenenfalls kann die Behandlungslauge vor oder nach der Druckbehandlung nochweiter verdünnt werden, z. B. derart, daß auf i oo kg Behandlungsgut insgesamt etwa 3oo bis ¢o01 Wasser vorhanden sind.
  • Nach Beendigung der Behandlung wird dann das Gefäß entleert, und der Stoff kann hierauf je nach dem ihm zugedachten Vervendungszweck gewaschen, in Kollergängen, Stabmühlen, Hol.ändern oder ähnlichen Maschinen behandelt und auch sortiert werden.
  • In allen Fällen ist es zweckmäßig, Reaktionsgefäße mit Laugenumwälzung und Erwärmung der Lauge außerhalb der Reaktionsgefäße in Durchlauferhitzern zu verwenden. Auf diese Weise kommt nämlich kein Kondenswasser in das Behandlungsgut. Ferner wird hierdurch @ein:e weitere Ver3ünnung der Laugen vermieden, was auch seinerseits von günstigem Einfluß auf die Beschleunigung der Reaktionszeit ist. Eine solche Laugenumwälzung verbessert ferner auch die Wärmewirtschaft, indem das Kondenswasser zur Nutzbarin,cliung seiner Wärme (heißes Verdünn@ungs- und Waschwasser, Laugenvorwärmung usw.) wieder benutzt werden kann.. Bei dieser indirekten Erwärmung kommt der Dampf auch mit dem Kochgut nicht in Berührung, was auf die Farbe des Behandlungsgutes von günstigem Eineuß ist. Schließlich vdrd durch die Laugenumwälzung auch noch die Möglichkeit einer besonders einfachen, schnellen und gründlichen Waschung gegeben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff .aus Holz, Bambus, Stroh, Gräsern und sonstigen cellulosehaltigen Pflanzen durch Behandlung der gegebenenfalls zerkleinerten Ausgangsstoffe mit alkalischen Flüssigkeiten bei erhflhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial im trockenen Zustande einer Vakuumhehandlung ausgesetzt wird und nach der Alkalienzugabe und Druckkochung eine plötzliche Druckentspannung vorgenommen wird, worauf die Masse bis zur Vollendung des Aufschlusses sich selbst überlassen bleibt.
DEA84130D 1937-09-07 1937-09-07 Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Holz, Bambus, Stroh, Graesern und sonstigen cellulosehaltigen Pflanzen Expired DE714937C (de)

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DEA84130D DE714937C (de) 1937-09-07 1937-09-07 Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Holz, Bambus, Stroh, Graesern und sonstigen cellulosehaltigen Pflanzen

Publications (1)

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DEA84130D Expired DE714937C (de) 1937-09-07 1937-09-07 Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Holz, Bambus, Stroh, Graesern und sonstigen cellulosehaltigen Pflanzen

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DE (1) DE714937C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1079442B (de) * 1951-03-22 1960-04-07 Asplund Arne J A Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung von Halbzellstoff aus lignocellulose-haltigen Rohstoffen
US6413362B1 (en) 1999-11-24 2002-07-02 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Method of steam treating low yield papermaking fibers to produce a permanent curl
US6506282B2 (en) 1998-12-30 2003-01-14 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Steam explosion treatment with addition of chemicals

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1079442B (de) * 1951-03-22 1960-04-07 Asplund Arne J A Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung von Halbzellstoff aus lignocellulose-haltigen Rohstoffen
US6506282B2 (en) 1998-12-30 2003-01-14 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Steam explosion treatment with addition of chemicals
US6413362B1 (en) 1999-11-24 2002-07-02 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Method of steam treating low yield papermaking fibers to produce a permanent curl

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