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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 18660. LEOPOLD SLEZAK IN MÄHR.-OSTRAU.
Knopf bohrmaschine.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine nach Art einer Spindelbank eingerichtete Maschine zum Bohren der zum Durchziehen des Nähfadens notwendigen Löcher in Knöpfen aus Bein, Horn u. dgl.
Bei dieser Maschine, mittels welcher zwei oder mehrere in gleichem Abstand vom Knopfmittelpunkt und in gleichen Entfernungen voneinander stehende Löcher rasch und genau gebohrt und die fertig gebohrten Knöpfe selbsttätig ausgeworfen werden können, ist eine von Hand bewegbare Schaltvorrichtung für das den Knopf festhaltende Spannfutter vorhanden, welche das letztere nach Bohrung jedes Loches mittels des exzentrisch zum Knopfmittelpunkte stehenden Bohrers um den Winkelabstand zweier Löcher verdreht und nach Bohren des letzten Loches das federnd eingerichtete Spannfutter öffnet, um den Knopf herausfallen zu lassen.
Diese Schaltvorrichtung besteht im Wesen aus einem mittels Handhebels hin und her schiebbaren, mit Führungsnuten und am Ende mit einer Zahnung versehenen Zylinder, in welchem ein unter Federdruck stehender, das Spannfutter in dem Zylinder festhaltender Dorn verschiebbar ist, sowie aus einer gezahnten Muffe, die bei Verstellung des Handhebels eine ruckweise Bewegung in dem einen oder anderen Drehsinn erfährt und dadurch mit ihren Zähnen derart gegen die Zähne des Zylinders eingestellt wird, dass der gleichzeitig gegen die Muffe bewegte Zylinder infolge Eingriffes der beiden Zahnungen eine dem Winkelabstand zweier Bohrlöcher entsprechende Verdrehung erfährt, während er bei der darauffolgenden Vorbewegung des Hobels durch einen in eine seiner Führungsnuten einfallenden Keil zu einer geradlinigen Bewegung gezwungen wird,
um den eingespannten
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Nach dem Bohren des letzten Loches gelangt ein Ansatz des mit dem Zylinder sich drehenden Domes vor einen feststehenden, in der Bahn des letzteren liegenden Vor- sprunges, so dass beim Zurückschieben des Zylinders der Dorn in seiner Bewegung ge- hemmt und dessen Feder gespannt wird, welch letztere dem vollständigen Rückgang des
Hebels einen gewissen Widerstand entgegensetzt, der bei weiterem Druck auf den Hebel überwunden wird, was eine das Öffneu des Spannfutters zulassende Verschiebung des
Zylinders und das Abfallen des Knopfes zur Folge hat.
In beiliegender Zeichnung ist die Schaltvorrichtung für sich allein dargestellt. Fig. 1 ist eine Vorderansicht, Fig. 2 eint Draufsieht. Die Fig. 3 und 4 sind Endansichten bei abgenommener Gehäusedeckplatte, welche die beiden Grenzstellungen der Zahnmuffe zeigen.
Die Fig. 5 und 6 sind Horizontalschnitte durch das Führungsgehäuse des Spannfutter- zylinders und veranschaulichen die beiden Grenzstellungen des letzteren mit Bezug auf die Zahnmuffe. Fig. 7 zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch die Schaltvorrichtung bei jener Stellung der Teile, in weicher durch Hemmung des Dornes bei weiterem Druck auf den Hebel das Öffnen des Spannfutters bewirkt ist.
Die auf der Spindelbank festschraubbare Schaltvorrichtung besteht aus dem zylindrischen
Gehäuse a, in welchem der mit Längsnuten bund am Hiuterende mit Zähnen c, entsprechend der Zahl der zu bohrenden Löcher, versehene Zylinder d verschiebbar gelagert ist, der zwei durch eine durchbohrte Scheidewand getrennte Höhlungen besitzt.
In die vordere, dem Bohrer f zugekehrte Hölllung wird das aus mehreren auseinander federnden Backen
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bestehende temm'futter zum Festhalten des Knopfes eingeschoben ; in die rückwärtige Höhlung ist eine Feder h eingelegt und der Dorn i eingesetzt, weicher mit einem prismatischen Teil durch das Loch der Scheidewand in die vordere Zylinderöffnung vorragt und am Ende mit Gewinde versehen ist, um das Klommfutter aufschrauben und dadurch mit dom Dorn fest verbinden zu können. Hinter dem Zylinder d ist in das durch eine
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Zähne c verkehrt stehende Zähne l eingeschnitten hat.
Diese Muffe trägt einen seitlich vorstehenden Stift m, welcher unter der Wirkung einer im Gehäuse eingelagerten Feder M beständig nach aufwärts gedrückt wird (Fig. 3) und dadurch ein Führungslineal o, das seitlich am Gehäuse a drehbar ist und durch den Handbehel p beeinflusst wird, angehoben hält. Der Hebel p ist am Gehäuse drehbar und greift mittelst eines Stiftes q in eine Ringnut r des Spannfutterzylinders d ein, um durch Hin und Herbewegung des hebels die Verschiebung des Zylinders samt Spannfutter gegen den exzentrisch zur Zylinderachse stehenden, mittelst Fusstrittes drehbaren Bohrer oder von demselben weg bewirken zu können.
Bei der Rückbewegung des Zylinders drückt der Hebel das Führungslineal nieder und verdreht unter Zusammendrücken der Feder n die Zahnmuffe k, welch letztere bei Vorbewegung des Hebels und Freigabe des Führungslineals in ihre Anfangsstellung zurückkehrt. Zwecks Geradführung des Zylinders bei seiner Vorbewegung ist in einem Schlitz des Gehäuses a ein Keil s verschiebbar eingesetzt, der durch eine Feder t beständig in das Gehäuse hineingedrückt wird und bei entsprechenden Stellungen des Zylinders d in die betreffende, vor dem Keil stehende Längsnut b eingreift.
Die Nuten b sind nach rückwärts an einer Seite etwas abgeschrägt, um das bei Verdrehung des Zylinders notwendige Zurücktreten des Keiles s zu erleichtern, der alsdann auf den glatten Zylinderumfang gleitet, bis er in die nächste sich vor dem Keil einstellende Nut einspringt.
An dem hinteren verbreiterten Ende des Dornes i, welcher sich mit dem Zylinder d mitdrehen muss, ragt ein Ansatz M vor, der während der Schaltung an der Deckplatte j anliegt. Letztere trägt an bestimmter Stelle an der Innenfläche ein Stöckel v, gegen welches der Ansatz M bei entsprechender Stellung des Dornes-nach der letzten Schaltung-stösst, wodurch der Dorn samt dem Spannfutter beim Rückgang des Zylinders festgestellt wird und durch weiteres Zurückziehen des letzteren, unter Überwindung der bereits gespannten Feder 11, das Spannfutter geöffnet werden kann.
Die Wirkungsweise der Knopfbohrmaschine ist folgende : Nachdem der Bohrer um den Abstand der zu bohrenden Löcher vom Knopfmittelpunkt gegen die Zylinderachse verstellt worden ist, wird in das etwas herausgeschraubte und dadurch geöffnete Spannfutter der Knopf eingelegt und durch Einschrauben des Futters festgeklemmt. Hierauf wird mittelst des-Handhebels der Zylinder d samt Spannfutter gegen den mittelst Fusstrittes in Drehung versetzten Bohrer vorgeschoben und das erste Loch gebohrt. Darauf wird der Handhebel nach rechts bewegt und der Zylinder zurückgezogen. Bei dieser Bewegung wird gleichzeitig infolge Niederdrückens des Führungslineals die Zahnmuffe derart eingestellt, dass deren
Zähne beim Ilineinbewegen der Zähne des Zylinders mit diesen in Eingriff kommen und dem Zylinder eine Schaltbewegung um Zahnbreite erteilen.
Das Spannfutter samt dem
Knopf wird hiebei um den Winkelabstand zweier Bohrlöcher verdreht und der aus der Längsnut herausgedrückte Keil fällt in die nächstfolgende Nut ein. Wird nun der Zylinder mitteilt des Handhebels wieder vorgeschoben, so bewegt er sich geradlinig gegen den
Bohrer, weicher das zweite Loch in den Knopf bohrt, indes zugleich das niedergedrückte Führungslineal vom Hebe ! freigegeben wird, so dass die Muffe durch ihre Feder in die Anfangsstellung zurückkehren kann. Beim nächsten Rückgang wiederholt sich dieses Spiel.
Sind alle LÖcher gebohrt, so gelangt bei der darauffolgenden Rückbewegung des Handhebels der Dornansatz u infolge der Drehung des Zylinders vor das Stöckel f der Deckplatte u. td die Rückbewegung des Domes ist gehemmt. Gleichzeitig wird die Feder 11 gespannt und ihre Kraft überträgt sich durch den Zylinder auf den Handhebel und setzt diesem vor Anlangen in seiner rückwärtigen Endstellung einen kräftigen Widerstand entgegen, so dass der Zylinder ebenfalls an der vollständigen Rückbewegung gehemmt ist. Die Feder wirkt somit als Puffer.
Bei der Rückbewegung des Hebels wird diese Pufferwirkung für einen Augenblick überwunden, daher der Zylinder mit Bezug auf das Spannfutter zurückgeschoben und letzteres daher freigegeben, so dass es sich öffnen und den Knopf abfallen lassen kann.
Zwecks Einsetzens des nächsten zu bohrenden Knopfes braucht demnach nur der
Handhebel kräftig gegen seine rückwärtige Endlage gedrückt zu werden, um das Spannfutter zu öffnen und den Knopf einzulegen, welch letzterer nach Loslassen des Hebels sofort festgehalten ist. Gleichzeitig wird der Dornansatz aus dem Bereich des Stöckels der Deckplatte gedreht, so dass die Weiterschaltung des Zylinders samt Spannfutter zwecks
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