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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 17812.
CARL LOIBL IN MÜNCHEN.
Hufeisen-Stollen und-Griff mit kreuzweise angeordneten Aussparungen.
Als Stollen und Griffe für Hufeisen werden meistens Vollstollen bezw. Vollgriffe, d. h. solche Gebilde benutzt, die aus einem vollen Eisenwürfel bezw. Prisma mit Schraubenansatz zum Festschrauben bestehen. Bekanntlich zeigen diese Konstruktionen den Nachteil, dass sie nicht scharf sind, d. h. dass die Pferde, zumal auf glattem Pflaster, leicht mit ihnen ausgleiten. Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man sogenannte Hohlstollen konstruiert. Die Bauart derselben war entweder derart, dass unten am Stollen mehrere schmale Auftrittskanten gebildet waren, welche einen Hohlraum einschlossen, oder zwei Kanten parallel zueinander. Diese Kanten durfte man aber nicht sehr hoch halten, da sie sonst zu leicht abbrachen und ein häufiges Auswechseln der Stollen zur Folge hatten.
Hielt man sie aber niedrig, um dies Abbrechen zu verhüten, so wurde die Wirkungsweise sehr bald zu einer illusorischen : die Kanten nutzten sich verhältnismässig schnell ab und es war schliesslich ein niedrigerer Vollstollen vorhanden, der alle nachteiligen Eigenschaften eines gewöhnlichen Vollstollens besass. Man versuchte das Ausbrechen der Kanten dadurch zu verhindern, dass man Stollen konstruierte, die ebenfalls in ihrer Längsrichtung gelocht waren, innerhalb dieser Lochungen aber noch Querwandungen zur Versteifung besassen.
Diese Konstruktionen liessen sich nicht gut anders herstellen, als durch Pressen oder Schmieden in Gesenken komplizierten Querschnitts, was die Herstellungskosten verteuert.
Die vorliegende Erfindung hat nun einen Stollen bezw. Griff zum Gegenstande, der die Vorteile der Vollstollen aufweist, ohne ihre Nachteile zu besitzen und ebenso die Vorteile der Hohlstollen ohne deren Nachteile, dabei aber auf überaus einfache Weise hergestellt werden kann.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt einen neuen Stollen in perspektivischer Ansicht ; Fig. 2 und 3 sind Seitenansichten ; Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch denselben. a ist der Stellenkörper ; b der Ansatz zum Einschrauben.
Der Stollenkörper a ist nun nach zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen ausgefeilt bezw. durchbohrt, und zwar derart, dass an der Endfläche des Stollens zwei schmale Auftrittskanten c d stehen bleiben. Zwischen diesen Kanten ist der Ausschnitt e vorhanden. Das senkrecht zu diesem Ausschnitte e gebohrte Loch f ist so gearbeitet bezw. so gross gehalten, dass es mit dem Ausschnitt e eine mehr oder minder grosse Durch-
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Die Vorteile dieser Konstruktion bestehen in folgendem :
Sind die Kanten c und d abgelaufen, d. h. mit anderen Worten, ist der Stollen a so weit abgebraucht, dass die Öffnung e verschwunden ist, so behält der Stollen trotzdem seine Schärfe, denn noch bevor die Kanten c und d vollkommen verschwunden sind, wird die Öffnung f freigelegt, die nun ihrerseits schmale Auftrittskanten bildet. Selbstverständlich könnte das Loch f auch viereckig gestaltet sein. Demnach sind also stets schmale Auftrittskanten vorhanden, mag der Stollen auch noch so weit abgetreten werden. Gegenüber den gewöhnlichen Hohlstollen besteht nun der grosse Vorteil, dass die Kanten c d nicht mehr abbrechen können, da sie nur verhältnismässig geringe Höhe zu erhalten brauchen ; trotzdem bleibt aber die Stollenschärfe stets vorhanden,