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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 17134. JOHN FERDINAND HOTTMAN IN DUBOQUE, IOWA (V. ST. A.).
Stehender Kessel mit Wasserrohren.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet die Einrichtung eines Wasserrohrkessels, welche sich vorteilhaft für den Bau stehender Wasserrohrkessel möglichst geringer Dimensionen eignet.
Diese Bauart hat den Zweck, die innere Konstruktion des Kessels unter Hinweglassung von Stehbolzen zu kräftigen und die Anordnung gerader Wasserrohre so zu ermöglichen, dass die Geschwindigkeit der Wasserzirkulation und der Dampferzeugung wesentlich erhöht wird.
Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch einen stehenden Wasserrohrkessel nach vorliegerder Erfindung (nach Linie J-A der Fig. 3) ;
Fig. 2 ist ein senkrecht zum ersteren geführter Schnitt nach Linie B-B der Fig. 3 ;
Fig. 3 ist ein wagerechtor Querschnitt durch den Kessel nach Linie C-C der Fig. 1 ; und
Fig. 4 ist ein wagerechtcr Querschnitt durch die Feuerbüchse nach Linie D-D der Fig. 1.
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zylindrische Form hat. Der untere Teil b des Kessels ist durch eine Flansche c mit a z. B. durch Nieten verbunden ; dieser Bodenteil trägt die Fouerbüchse d.
Die Ffuerbüchse besteht aus einer Anzahl gekrümmter Bleche d, deren jedes das Segment eines Zylinders bildet und mit dem benachbarten Blech durch Flanschen e verbunden ist. Diese Bleche sind so miteinander verbunden, dass ihre konvexen Oberflächen dem inneren Verbrennungsraum f der Feuerbüchse zugekehrt sind, während ihre konkaven oberfächen gegen die zylindrische Kesselwandung a gerichtet sind, wie aus Fig. 4 ersiehtlich ist.
Die Flanschen e jedes Plattenpaares sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, bei g abgebogen und fassen in diesen Teilen leisten h zwecks besserer Versteifung zwischen bitch. Diese Leisten sind kürzer als die Platten und ihre Enden sind verjüngt oder ab- geschrägt derart, dass die aneinander stossenden Bleche oben und unten mit horizontalen
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leisten h zwischen den Flanschen der Bleche und die Verwendung der letzteren in der eben beschriebenen Ausführungsform gewährleisten eine sehr feste Konstruktion der Feuer- hüchso, welche die bisher nötige Anordnung von Stehbolzen und sonstiger Mittel zum Abstützen und Vorspreizen der Konstruktion vollkommen ül) erflüssig macht.
Die Flansche i, weiche den unteren Rand der gekrümmten Feuerbüchsenbleche bildet, ruht auf dem Boden b des Kessels und ist mit demselben z. B. durch Nietung verbunden.
Der Boden selbst ist gegen den Kesselrumpf a durch eine Anzahl von Spreizen oder Steh- bolzen k abgestützt.
Über der Feuerbüchse ist innerhalb des Rumpfes a des Kessels das Röhrengehäuse angeordnet, weiches eine Anzahl geneigt gelegener Wasserrohre aufnimmt, die in der Bahn der Flammen und der von der Feuerbüchse nach dem inneren Gehäuse strömenden Verbrennungsprodukte und Feuergase gelegen sind.
Das Röhrengehäuse besteht aus vorderen und Rückwärtigen Flammrohrblechen l, m und einer Anzahl gekrümmter Platten n und e zu beiden Seiten der letzteren (Fig. 3), welche untereinander und mit den Seiten 1, in
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einander angeordnet und stufen artig gewellt (Fig. 1), derart, dass die Abstufungen p, weiche der Neigung der Rohre entsprechend zwischen den Schultern q vorgesehen sind, senkrecht zu der Achse der in sie eingepressten Röhren liegen.
Diese Einrichtung des Röhrengehauses'ermöglicht die Anordnung gerader Wasserröhren r, deren Enden durch ihre bezügliche Träger hindurchragen und mit denselben geeignet verbunden sind. Diese Röhren sind in Reihen gelegt (Fig. 1 und 2), deren jede gegen das Blech I geneigt ist. Die unterste Röhrenreihe liegt unmittelbar über der Feuer- kammer f und die oberste unmittelbar unter dem Deckel s des Rölhrengehäuses. Die Platten M, e sind ähnlich wie die Platten der Feuerbüchse gekrümmt und mit Flanschen t ausgestattet, zwischen welchen, wie früher, die Versteifungsleisten tt mit abgeschrägten oder verjüngten Kanten montiert sind.
Die Bleche n, e sind so angeordnet, dass sie ihre konvexen Oberflächen den das innere Gehäuse durchströmenden Feuergasen und Verbrennungsprodukten zukehren, während ihre konkaven Oberflächen gegen den zylindrischen Kesselrumpf a zugekehrt sind. Die Verwendung der gekrümmten Platten und Verstärkungsleisten verbürgt die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der Einrichtung, so dass die Anordnung der sonst zu diesem Zwecke erforderlichen Mittel, z. B. Steh bolzen, ganz überflüssig werden. Wie früher ermöglicht die Verkürzung und Abschrägung der Verstärkungsleisten tt die Anordnung der Flanschen v und w, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist.
Die untere Flansche v ruht auf der Flansche j der Feuerbüchse, so dass das Röhrengehäuse und die letztere leicht miteinander verbunden werden können. Der Deckelteil s ruht auf der Flansche to auf. Die Decke s ist ferner mit einer senkrechten Flansche x ausgestattet, an welchen sich das Rauchrohr y anschliesst, das durch den Kopf z des Kessels hindurchgeht, dessen Flansche 1 mit dem Kesselrumpf a vernietet ist. Der Kopf z ist in der üblichen Weise durch Spreizen 2 abgestützt (Fig. 1 und 2). Das Flammenrohrblech l ist in dem oberen Teil und über der obersten Rohrreihe durch Leisten 3 verstärkt, welche in bekannter Weise mit diesem Teil des Röhrengehäuses verbunden ist. Genau so ist der untere Teil des Bleches in durch Leisten 4 versteift (Fig. 1).
Die Feuerbüchse und das Röhrengebäuse sind innerhalb des Kesselrumpfes so angeordnet, dass zwischen denselben ein Wasserraum 5 freibleibt, so dass die Verbindungstellen der einzelnen Teile stets von Wasser umgeben sind, welches auch teilweise das Rauchrohr umgibt. Dieser Wasserraum enthält ein Diaphragma 6, welches nahe und parallel zu dem Gehäuseteil m angeordnet ist und sich von der Feuerbüchse bis zur Decke des Röhrengehäuses erstreckt. Durch diese Anordnung wird der Wasserraum zwischen dem Diaphragma und dem Blech so eng gestaltet, dass ein Kanal für die Aufwärtsbeförderung von Dampf und Wasser entsteht, welcher die rasche Zirkulation des Wassers unterstützt.
Diese in jeder Richtung vereinfachte Bauart des Kessels ermöglicht die Verwendung gleichförmig starker Stahlbleche und bietet demnach einen grossen Vorteil, wobei der Fortfall der bisher so unvermeidlichen Stehbolzen die Herstellung bedeutend verbilligt. In dieser Bauart streichen die Feuergase und Verbrennungsprodukte durch das Rauchrohr und den Dampfdom, wodurch Überhitzung des Dampfes eintritt, was für Expansionsmaschinen und ganz besonders für Schiffsmaschinen sehr vorteilhaft ist. Die Wasserrohren selbst dienen als Stützen des Röhrengehäuses und gewährleisten eine rasche Dampferzeugung, wobei der Kessel in jeder Beziehung verlässlich ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Stehender Kessel mit Wasserrohren, gekennzeichnet durch eine Feuerbüchse, deren gekrümmte Platten ihre konkaven Oberflächen dem sie umgebenden Wasserraum zukehren, während ihre konvexen Oberflächen den Verbrennungsraum bilden.