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Bodenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge
Die Erfindung betrifft eine Ausgestaltung von Bodenbremsen für Fahrzeuge, insbesondere von solchen Bremsen, die als zusätzliches Sicherungsmittel bei sehr glatter Fahrbahn, wie Schnee, Eis od. dgl., jedoch nur in Vorwärtsrichtung, dienen und setzt sich zum Ziele, solche Bremsen mit einer Rückhaltstütze zur Sicherung gegen Zurückrollen oder-gleiten bei Bergfahrt auszustatten, die sich durch möglichst geringen Aufwand von Bauteilen auszeichnet und zu deren Halterung, Führung und Betätigung vorwiegend der schon vorhandene Mechanismus der Vorwärtsbremse benutzt wird.
Bei derartigen bekannten Bodenbremsen kann z. B. der in Fahrtrichtung wirksame Bremsbacken mittels Führungsstangen am Fahrzeugrahmen angelenkt und in diesem vorteilhaft als Para1Ielogrammführung ausgebildeten Gestänge, das in Dienststellung senkrecht oder nahezu senkrecht nach abwärts gerichtet ist, verschiebbar angeordnet sein.
Eine zweckmässige Ausführungsform einer solchen vorwärtswirkenden Bodenbremse ist z. B. in der österr. Patentschrift Nr. 149589 und dessen Zusatz Nr. 151482 beschrieben.
Weiters sind auch verschiedene Ausführungs- formen von Bergstützen bekannt, z. B. solche, die am Heck des Fahrzeuges angebracht sind, bei Glatteis und vor allem bei Bergfahrt quf vereisten oder verschlammten Strassen herab- gelassen werden und nachschleifen, so dass sie sich bei plötzlichem Rückrollen oder-gleiten mit dem spitzen oder gezahnten Ende in den
Boden einkrallen.
Nach der Erfindung wird eine Bodenbremse der oben erwähnten oder ähnlichen Bauart mit einer Rückhaltstütze versehen, die an der gleichen
Führungsstange wie der Bremsbacken schwenkbar angelenkt, gegebenenfalls mit diesem zu einem vor-und rückwärts wirkenden Bremsschuh ver- einigt ist.
An Hand zweier bevorzugter Ausführungs- formen der Erfindung, die in der Zeichnung dargestellt sind, seien die konstruktiven Einzel- heiten der neuen Bodenbremse und ihre Wirkungs- weise näher erläutert.
Zum näheren Verständnis der konstruktiven
Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden
Aufgabe sei vorerst an Hand der Zeichnung der Aufbau der bekannten Bremseinrichtung gezeigt, wie sie dem österr. Patent Nr. 149589 entspricht.
Am Fahrzeugrahmen 1 ist ein die Radachse 2 umschliessendes Parallelogrammgestänge 3, 4 angelenkt, das den Bremsbacken 6 trägt. Dieser ist an der vorderen Führungsstange 3 drehbar und in der hinteren 4 mittels des Druckstempels 5 verschiebbar gelagert und wird durch eine in der Stange 4 verankerte Zugfeder 8 hochgehalten.
In normaler Ausserdienststellung-strich- punktiert angedeutet-ist die Bremse durch eine Seil-, Ketten-oder Stangenführung 18, die vom Bedienungshebel 19 gesteuert wird, hochgezogen.
Das Herablassen der Bremse in Dienststellung - entsprechend der in Fig. 1 dargestellten Lageerfolgt durch Anziehen der Knagge 14 am Bremshebel 13, wodurch die Sperrklinke 15, die bisher den Bedienungshebel 19 durch Einklinken in eine Rast des Hubdaumens 20 festgestellt hat, ausgelöst wird und das Gestänge freigibt, das nunmehr unter dem Druck der Feder 9 sofort in die tiefste Lage einfällt.
Das eigentliche Bremsen erfolgt nun durch
Anziehen des Bremshebels 13 nach rückwärts, wodurch über die Zugstange 12 und den Winkel- hebel 11 der Druckstempel 5 herabgedrückt wird und so der Bremsbacken 6 mit seinen zueinander parallelen, schräg nach vorne gerichteten Zähnen 7 von gegebenenfalls zunehmender Tiefe in den
Boden eindringt. Die zugehörige Stellung von
Bremse, Führungs-und Bedienungsorganen ist in Fig. 2 festgehalten.
Die Gegenstütze 10 umfasst die Führungs- stange 4 hinten und seitlich und verhindert ein
Abdrücken des Bremsgestänges nach rückwärts oder seitwärts bzw. eine Überlastung der Rad- achse, die von der Gabel 17 umfasst wird, um den
Abstand zwischen Bremse und Rädern unter
Ausschaltung der Federung zu fixieren und ein Überheben des Wagens über die Bremse durch
Hochfedem zu verhindern.
Gleichzeitig wird durch die Anbringung der Gegenstütze eine günstige Verteilung der sehr erheblichen Bremskräfte auf mehrere Punkte des Fahrzeugrahmens erreicht.
In Fig. 1 ist eine Bodenbremse mit gesonderter, an der gleichen Führungsstange wie der Brems- backen schwenkbar angelenkten Rückhaltstütze
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dargestellt, während Fig. 2 eine Ausführungsform zeigt, die mit einem gleichzeitig als vorwärts wirkenden Bremsbacken und als Rückhaltstütze wirkenden Bremsschuh ausgestattet ist.
In Fig. 1 ist mit 21 die Rückhaltstütze bezeichnet, die in dem oberhalb der Radachse befindlichen Gelenk 22 an der vorderen Führungsstange 3 angelenkt und mittels einer Kette 23 nach rückwärts gegen den Fahrzeugrahmen verspannt ist. Die Rückhaltstütze ist abgewinkelt, so dass sie in Bereitschaftsstellung der Bremse hinter der Radachse 2 zu stehen kommt und bei normaler Vorwärtsfahrt am Boden nachschleift, während sie sich bei in Ruhestellung hochgehisster Bremse auf der Radachse abstützt, wobei das In-und Ausserdienststellen zwangsläufig durch die gleichen Bedienungsorgane erfolgt wie das der Bodenbremse selbst. Gleitet oder rollt jedoch das Fahrzeug bei Bergfahrt zurück, kommt die Rückhaltstütze automatisch mit ihrem gezahnten Ende zum Eingriff, ohne dass eine gesonderte Bedienung erforderlich ist.
Durch die Spannkette 23 wird ein Anschlagen der Rückhaltstütze in Wirklage an die Radachse und Überlastung derselben mit den sehr erheb- lichen Bremskräften verhindert, die dadurch gleichmässig auf mehrere Punkte des Rahmens verteilt werden.
Fig. 2 zeigt eine andere, besonders vorteilhafte
Ausgestaltung der Erfindung, bei der der mit zueinander parallel und schräg nach vorne gerichteten Zähnen 7-von gleichfalls nach rückwärts zunehmender Tiefe-ausgestattete
Bremsbacken 6 an seinem hinteren Ende zusätz- lich mit einem oder mehreren schräg nach ruckwärts gerichteten Widerzähnen 24 versehen ist, die sich bei Rückgleiten des Fahrzeuges in den Boden einkrallen, wenn die Bremse angezogen wird.
Um den Bremsbacken hiebei gegen Ausweichen nach vorne zu sichern, ist nach der Erfindung vorgesehen, dass die hintere Führungsstange 4 mit einem starken Zapfen 25 versehen ist., der in Betriebsstellung der Bremse in eine mn dem Rahmen fest verbundene, z. B. an der Stütze 10 befestigte, Sperrklinke 26 einrastet. Vor Einholen der Bremse in Ruhestellung muss die Sperre gelöst werden, was in bekannter Weise, z. B. mittels einer elektromagnetischen Vorrichtung (nicht eingezeichnet) erfolgen kann.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemässen Einrichtung ist darin zu sehen, dass die Bodenbremse bei Anziehen des Bremshebels, also stets bei der gleichen Schaltbewegung zwangsläufig in beiden Richtungen wirksam ist, ohne dass der Fahrer beim Bremsen gegen Rücklauf eine eigene oder andere Schaltbewegung vollführen, d. h. bewusst zwischen dem Gefahrenmoment bei Vor-und Zurückgleiten des Fahrzeuges unterscheiden muss.
Es hat sich auch als besonders wirkungsvoll erwiesen, die beiden, in den Fig. 1 und 2 dar- gestellten Ausführungsformen der Rückhaltstütze erfindungsgemäss in einem Bremssystem zu vereinigen und dadurch eine erhöhte Sicherheit und günstige Verteilung der aufzunehmenden Bremskräfte zu gewährleisten.
Die Anordnung der erfindungsgemässen Bremsvorrichtungen am Fahrzeug wird zweckmässig eine symmetrische sein, im allgemeinen je ein Bremssystem zu beiden Seiten nahe den Rädern.
Bei schweren Fahrzeugen können dazwischen noch weitere Systeme in parallelen Ebenen angebracht werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bodenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, deren in Fahrtrichtung wirksamer Bremsbacken (6) an der vorderen Führungsstange (3)
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Dienststellung senkrecht oder nahezu senkrecht nach abwärts gerichteten Parallelogrammgestänges (3, 4) drehbar angebracht und in dessen hinterer Führungsstange (4) verschiebbar (5) geführt ist,
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vorwärts und rückwärts wirkenden Bremsschuh vereinigt ist (Fig. 2).