AT166033B - Verfahren zur Herstellung von Faserplattenmaterial - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Faserplattenmaterial

Info

Publication number
AT166033B
AT166033B AT166033DA AT166033B AT 166033 B AT166033 B AT 166033B AT 166033D A AT166033D A AT 166033DA AT 166033 B AT166033 B AT 166033B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
protein
resin
solution
fibers
fiber
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Henry Kremer
Original Assignee
Henry Kremer
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henry Kremer filed Critical Henry Kremer
Application granted granted Critical
Publication of AT166033B publication Critical patent/AT166033B/de

Links

Landscapes

  • Paper (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Faserplattenmaterial 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Faserplattenmaterial. Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass man eine Menge von höchstens 50% eines organischen, langfaserigen Fasergutes, das in Form einer wässerigen, breiige Aufschlämmung, z.

   B. als Holzbrei oder Papierbrei verwendet wird, und eine Menge von wenigstens 50% eines organischen pulverförmigen oder feinkörnigen, kurzfaserigen Fasergutes, wie Sägemehl, mit einer Protein enthaltenden Lösung behandelt, das Protein auf oder in den Fasern abscheidet und die mit Protein überzogenen bzw. imprägnierten Fasern in noch feuchtem Zustand mit einer Lösung, Dispersion oder Emulsion eines teilweise kondensierten, wärmehärtbaren Kunstharzes behandelt, das Harz auf den Fasern abscheidet und schliesslich den erhaltenen Faserbrei zu Plattenmaterial verformt.

   Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung verfährt man in der Weise, dass man die beiden Anteile der als Ausgangsstoff verwendeten verschiedenartigen Fasermaterialien gesondert mit der Protein enthaltenden Lösung unter Zusatz eines Koagulierungsmittels für das Protein behandelt, um das Protein auf oder in den Fasern abzuscheiden und   hierauf   die mit
Protein   überzogenen   bzw. imprägnierten Fasern vor der Behandlung mit dem wärmehärtbaren
Kunstharz vermischt. 



   Als Proteine enthaltende Lösung kann beispiels- weise Blut, eine Dispersion geronnener Blut- klümpchen bzw. roter Blutkörperchen, wieder aufgelöstes Trockenblut oder eine Lösung von   Sojabohneneiweiss   bzw. Casein verwendet werden.
Für das als Ausgangsgut verwendete Fasermaterial kommen einerseits   partikelförnüge   unverfilzte
Faserstoffe, z. B. Sägemehl, gemahlene Holz- abfälle, gemahlenes Stroh bzw.   partikelförmigc  
Zellulose enthaltende Stoffe und anderseits lang- faseriges verfilztes Fasergut, z. B.   Papierbrei ;   bzw. andere organische Natur-oder Kunst- fasern in Betracht. 



   Nachdem das Fasermaterial mit der Proteine enthaltenden Lösung zusammengebracht wurde, wird ein   Koagulierungsmittel   für Protein zu- gesetzt. Man   kai-u.   aber auch die Lösung der
Proteine und das Koagulierungsmittel für Proteine gleichzeitig mit dem Fasermaterial zusammenbringen. Als Fällungsmittel wird zweckmässig Ammoniumalaun verwendet ; es können aber auch andere Koagulierungsmittel zur Anwendung gelangen. Vorteilhafterweise ist das Protein noch mit einem härtenden und unlöslich machenden Mittel versetzt. Beispielsweise kann hiefür eine Mischung von Ammoniak und Paraformaldehyd verwendet werden ; es können aber auch andere härtende und unlöslich machende Mittel Anwendung finden. Das Fasermaterial kann in diesem Stadium mit etwa 5-25 Gew.-%, vorzugsweise 5-10   Gew.-% Pro-   tein beladen sein.

   Die Menge an verwendetem Protein muss so gross sein, dass sie als Bindemittel für das Fasergut ausreicht. Die Menge an Protein enthaltender Lösung kann ferner derart bemessen werden, dass sie zur Gänze von dem Fasergut aufgenommen werden kann. Die Lösung, Dispersion oder Emulsion emes   wärmehärtbaren  
Kunstharzes, mit welcher das feuchte mit Protein   überzogene   oder imprägnierte Fasergut behandelt wird, kann z. B. aus einer wasserigen Losung,
Dispersion oder Emulsion von teilweise konden- 
 EMI1.1 
 cinformaldehyd-, Harnstoff-oder Thioharnstoffoder Melaminformaldehyd-Harzen bestehen. 



   Die Behandlung des Fasergutes mit einer Proteinlosung, den Protein unlöslich machenden und koagulierenden Mitteln, der   Harzlösung   und dem Harzfällungsmittel kann   vorzugsweise   bei Raumtemperatur durchgeführt werden. 



   Nach einer Behandlung des Fasergutes mit der Harzlösung kann die Abscheidung des Harzes auf den Fasern durch Zugabe einer beispielsweise wässerigen Lösung von Ammoniumalaun bewirkt werden. Das Fasergut kann mit 5-50 Gew.-%, vorzugsweise 5-15   Gew.-"/"     Han beladen   werden. 



   Zur Durchführung des Verfahrens kann man   d s Fasergut   nacheinander unter Rühren mit der Protein enthaltenden Lösung, dem das Protein unlöslich machenden und fällenden Mittel, mit der Harzlösung und dem   Harzfällungsnuttel   vermischen. Die Endmischung besteht aus Fasern, die mit unlöslich gemachtem Protein überzogen und bis zu einem gewissen Grade 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 imprägniert sind und ausserdem mit einer Schicht eines wännehärtbaren synthetischen Harzes Überzogen sind, wobei das Ganze, mit Teilchen von   efälltemProteinundHarzineinemwässerigen   Medium suspendiert, eine Pülpe oder einen Brei bildet.

   Die Überführung dieses Breies in Plattenmaterial (Blätter, Bahnen, Pappen od dgl.) kann in der bei der Papiererzeugung üblichen Weise durch Entwässern mittels Abgautschen unter Anwendung einer Rüttelbewegung, erforderlichenfalls Absaugen, und die Ausübung von Druck auf die feuchten Faser-   stoffplatten,   beispielsweise mittels Walzen, zur Erzielung des gewünschten Verfestigungsgrades und Erhitzen, z. B. auf eine Temperatur von 138 bis   171   C (280-340  F), um   den Protein- überzug zu härten bzw. den äusseren Harz- 
 EMI2.1 
 die Platten bestehen, in den unlöslichen und   unschmelzbaren"C"-Zustand überzuführen,   vorgenommen werden.

   Die Menge der Fällungsmittel kann gegebenenfalls so bemessen werden, dass die Flüssigkeit nach der Proteinbehandlung noch einen Anteil an gelöstem Protein bzw. nach der Harzbehandlung noch einen Anteil an gelöstem Harz enthält. In diesem Falle kann die aus dem Brei bei der Plattenherstellung gewonnene Flüssigkeit oder ein Teil derselben zur Behandlung einer neuen Charge des Fasergutes wieder verwendet werden. Die Abscheidung des Harzes auf den mit Protein überzogenen und imprägnierten Fasern kann in gewissen Fällen bei blosser Zugabe der Harzlösung zu dem behandelten Fasergut stattfinden, wobei der Zusatz eines Harzfällungsmittels nicht notwendig ist. 



   Das Fasergut kann gewünschtenfalls aus einer Mischung von Fasern   bestehen, ferner können   im Rahmen der Erfindung Verstärkungen, wie Metalleinlagen, z. B. Metalldrähte oder-netze, in das Plattenmaterial eingebracht werden. Dem Fasermaterial können allenfalls Füllstoffe, Pigmente oder Farbstoffe zugesetzt werden. Die Platten können ein-oder beidseitig mit Belägen aus Sperrholz-oder Metall-oder mit verzierenden   Obernächenüberzügen   versehen werden. 



   Zur Herstellung härterer Erzeugnisse können die feuchten   Faserstoffplatten   durch hydraulischen
Druck zwischen mit Dampf geheizten Metallplatten in der bei der Herstellung von Hart- platten üblichen Weise verfestigt werden. Die   erfindungsgemäss   herstellbaren Erzeugnisse zeich- nen sich durch ihr verhältnismässig geringes
Gewicht und hohe Festigkeit aus. Ihre Her- stellung erfolgt aus leicht zugänglichen   Aus. ! angs-   materialien und ohne Anwendung   komplizierter  
Einrichtungen.   Im folgenden ist eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens an Hand eines   Ausführungsbeispieles näher erläutert. 



      Beispiel : 43. 1 kg Sägemehl   werden in einen Mischer gebracht. Hiezu werden langsam und unter Rühren 10-2 kg flüssiges Blut, dem 368-5 g Ammoniak und 765 g Paraformaldehyd gemeinsam mit ungefähr 10-2 kg Wasser (mehr oder weniger je nach der Teilchengrösse des Fällmittels) zugesetzt wurden, zugefügt. 



   Man bringt 2-27   Holzschliff   oder Papierstoff mit 45-36 kg Wasser in einen schnell laufenden Mischer oder Holländer und zerteilt den Brei. Zu dem Faserbrei werden 1134 g flüssiges Blut gemeinsam mit der anteilsmässigen Menge der oben angegebenen Protein härtenden und unlöslich machenden Mittel zugesetzt. 



   Die beiden so erhaltenen Gemische werden gründlich miteinander vermengt, worauf 9 kg eines Phenol-Formaldehyd-Kondensationspro-   duktes   und hierauf 136 kg Wasser zugefügt werden. Zur Koagulierung und Fällung des Harzes auf den mit Eiweiss überzogenen Fasern werden   454   einer 10% igen Ammoniumalaun-   lösung   zugesetzt. Das erhaltene Gemisch wird sodann zu Platten geformt und getrocknet. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von Faserplattenmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Menge von höchstens 50% eines organischen, langfaserigen Fasergutes, welches als wässerige breiige   Aufschlämmung,   z. B. als Holzbrei oder Papierbrei, verwendet wird, und eine Menge von wenigstens 50% eines organischen pulverförmigen oder feinkörnigen, kurzfaserigen Faser- gutes, wie Sägemehl, mit einer Protein ent- haltenden Lösung behandelt, das Protein auf oder in den Fasern abscheidet und die mit
Protein überzogenen bzw. imprägnierten Fasern in noch feuchtem Zustand mit einer Lösung, Dispersion oder Emulsion eines teilweise kondensierten wärmehärtbaren Kunstharzes behandelt, das Harz auf den Fasern abscheidet und schliesslich den erhaltenen Faserbrei zu Plattenmaterial verformt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die beiden Anteile der als Ausgangsstoff verwendeten verschiedenartigen Fasermaterialien gesondert mit der Protein enthaltenden Lösung unter Zusatz eines Koagulierungsmittels für das Protein behandelt, um das Protein auf oder in den Fasern abzuscheiden und hierauf die mit Protein überzogenen bzw. imprägnierten Fasern vor der Behandlung mit dem wärmehärtbaren Kunstharz vermischt.
AT166033D 1945-04-23 1947-12-17 Verfahren zur Herstellung von Faserplattenmaterial AT166033B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB166033X 1945-04-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT166033B true AT166033B (de) 1950-05-25

Family

ID=34204061

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT166033D AT166033B (de) 1945-04-23 1947-12-17 Verfahren zur Herstellung von Faserplattenmaterial

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT166033B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3328020A1 (de) Holzspannplatte und klebharzsystem fuer die herstellung von holzspannplatten
AT166033B (de) Verfahren zur Herstellung von Faserplattenmaterial
DE2642450A1 (de) Harnstoff-formaldehyd-harze und verfahren zu deren herstellung
DE591540C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstmassen
DE742849C (de) Verfahren zur Herstellung von haertbaren kunstharzhaltigen Faserpressstoffen auf nassem Wege
AT141128B (de) Verfahren zur Nachbehandlung von Kunstlederplatten aus einem Gemenge von Hadern- und Cellulose sowie Latex als Bindemittel, das auf der Faser mit einem sauren Salz ausgefällt wird.
DE602292C (de) Verfahren zur Herstellung von formbarem Papier, Pappe oder aehnlichem Werkstoff
AT147807B (de) Verfahren zur Oberflächenleimung von Papier mit tierischen Glutinleimen.
AT299886B (de) Verfahren zur Herstellung von Flachgebilden
DE900518C (de) Verfahren zur Herstellung von Holzfaserplatten
DE862675C (de) Verfahren zur Herstellung von Platten oder sonstigen Formkoerpern aus Spaenen faserhaltiger, insbesondere pflanzlicher Rohstoffe
DE830253C (de) Verfahren zur Herstellung von Platten und anderen Formkoerpern aus Rinde
AT160528B (de) Verfahren zur Herstellung einer preßbaren Kunstmasse.
DE425780C (de) Verfahren zur Herstellung von gepressten oder geformten Gegenstaenden
DE846524C (de) Verfahren zur Herstellung von Faserzementprodukten
DE845392C (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Fasern und Lignosulfonsaeure-Protein als Bindemittel
AT104710B (de) Asbestfaserstoff und Verfahren zu seiner Herstellung.
DE909174C (de) Verfahren zum Impraegnieren von pflanzlichen Zellstoffasern mit Bindemitteln zwecks Herstellung von verfilzten Faserprodukten, wie z.B. Papier, Pappen, oder von Faserplatten und Formkoerpern
AT136984B (de) Verfahren zur Herstellung von DichtungskÖrpern.
DE878086C (de) Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Leimen
AT167127B (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosefasern enthaltenden Faserzementprodukten
AT145413B (de) Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen aus unversponnenen Fasern und Kautschuk od. dgl.
AT160238B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen.
AT139316B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen.
DE1909200A1 (de) Verfahren zur Herstellung von gebundenem Fasertuch