DE845392C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Fasern und Lignosulfonsaeure-Protein als Bindemittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Fasern und Lignosulfonsaeure-Protein als Bindemittel

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DE845392C
DE845392C DEP5324A DEP0005324A DE845392C DE 845392 C DE845392 C DE 845392C DE P5324 A DEP5324 A DE P5324A DE P0005324 A DEP0005324 A DE P0005324A DE 845392 C DE845392 C DE 845392C
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acid protein
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DEP5324A
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Tibor Dipl-Ing Dr Holzer
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L91/00Compositions of oils, fats or waxes; Compositions of derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Fasern und Lignosulfonsäure-Protein als Bindemittel Die Herstellung von Faserplatten aus Fasermaterial und härtbaren Bindemitteln ist vielfach bekannt. Andererseits ist es auch bekannt, daß die bei ,der Sulfitcellulosefabrikation in sehr großen Mengen anfallende, Lignosulfonsäure und Kohlehydrate enthaltende Sulfitablauge mit Proteinen, wie Kasein, Gelatine, Blut usw., eine Fällung, das sog. Lignoglutin ergibt. So beschreiben .die Patentschriften 352 138 und 353 57o die Herstellung eines flüssiger. Klebstoffes aus Sulfitablauge mit Hilfe von Kasein und Calcium- bzw. Magnesiumosyd. Die Ablauge wird eingedampft und sodann mit Kasein und Alkalien vermischt. Nach der Patentschrift 35.1233 kann Sulfitablauge nach Zusatz von Leimlösung zu einem flüssigen Klebstoff verarbeitet ,#%,erde-n. Bei allen bisher bekannten Verfahren werden die aus Sulfitablauge mit Hilfe von Proteinen hergestellten Klebstoffe entweder in Wasser oder in Alkalien bzw. eingedickter Sulfitablauge selbst gelöst und als flüssiger Klebstoff verwendet.
  • Schließlich wurde auch vorgeschlagen, einer Mischung aus Sulfitablauge und Faserstoff eine Leimlösung, gegebenenfalls auch ein Fällungsmittel, zuzusetzen und den durch die Fällung gebildeten Niederschlag nach Entfernung der überflüssigen Lauge und Auswaschen zu dünnen, biegsamen, als Kunstleder dienenden Platten zu verpressen, die nicht wasserfest sind und daher besonders imprägniert werden müssen, falls auf Wasserbestäüdigkeit Wert gelegt wird. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß das bisher bloß als flüssiges Klebemittel oder als Bindemittel für die erwähnten, auf kaltem Wege hergestellten Kunstlederplatten bekannte Lignosulfonsäure-Protein warmhärtbar ist und ein vorzügliches Bindemittel für feste Körper von hoher Festigkeit, Härte und Wasserbeständigkeit liefert. Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Fasern und einem Bindemitttel, das aus aus Sulfitcelluloseablatige gemeinsam mit Lignosulfonsäuren gefällten Proteinen besteht, und die Erfindung besteht darin, daß die durch die Fällung erhaltene Masse unter Wärmebehandlung verformt wird. Es wird somit die. für die Fischerei und Abwässer so schädliche Sulfitablauge zur Herstellung wertvoller Produkte wie Faserplatten, Kunststeine, sowie gepreßter Gegenstände mannigfacher Art in vorteilhafter Weise verwertet, wobei ein großer Teil der schädlichen organischen Substanz der Sulfitablauge entfernt" wird.
  • Die vor oder nach der Verarbeitung auf Sprit-bzw. Hefe anfallende, praktisch entzuckerte und noch etwa 8 bis io% Trockensubstanz enthältende Sulfitablauge wird mit tierischen Eiweißstoffen, wie Kasein, Gelatine, Knochenleim, Blut usw., behandelt und das ausgeschiedene Lignoglutin mit Fällungsmittehi, wie verdünnter Säure oder sauer reagierenden Substanzen, insbesondere Alaun, oder mit Alkalien direkt auf die Faserstoffe ausgefällt und sodann die erhaltene Masse unter Wärmebehandlung verformt. Dadurch wird die zeitraubende Filtration und das nachhcrige Wiederauflösen des Bindemittels vermieden und die unmittelbare Verwertung des Lignoglutins als Bindemittel für die genannten festen Produkte ermöglicht. ' Die Sulfitablauge kann vor oder nach der Sprit-«der Hefefabrikation in Konzentrationen von 6 bis 5' Be verarbeitet werden, nur muß man jeweils die nötige Menge Eiweißstoff zusetzen. Als Eiweißstoff kommen vor allem Abfallprodukte der Leim- und Käsefabrikation, wie verdünnte Leim-und Gelatinelösungen, Magermilch usw. in Frage. Die Fällung des Bindemittels erfordert keine besondere Apparatur, sondern kann in großen, mit mechanischem Rührwerk versehenen Holzbottichen bei Temperaturen von 2o bis .1o° ausgeführt werden.
  • Als Bindemittelträger bzw. Faserstoffe können vor allem Holzabfälle aller Art, Steinmehl, Korkinehl, Sägemehl, Asbest, Sand, Zement einzeln oder gemischt verarbeitet werden. Besonders interessant ist die Verwendung der hei der Cellulosefabrikation als wertloses Abfallprodukt anfallenden Schälspäne. Die Verarbeitung dieser erfordert immerhin ein vorheriges Zerkleinern. Solche zerkleinerte Schälspäne können gleichzeitig mit anderen Faserstoffen Verwendung finden.
  • Aus Schälspänen hergestellte gepreßte Faserplatten können gegebenenfalls beiderseitig mit aufgeklebten Fourillerplatten versehen sein und eignen sich vorzüglich für die Herstellung von Möbeln aller Art, Türen, Fensterrahmen, Bauplatten sowie I'reßgegenständen aller Art. Die Massen können je nach Wunsch gefärbt, mit Wachs oder Celluloselacken überzogen werden. Durch Zusatz von Natron- bzw. Kaliwasserglas können die Produkte auch umbrennbar gemacht werden, für welchen Zweck sich auch die V<#r@i clldung von Asbest als Faserstoff empfiehlt.
  • Mit den vorgenannten Materialien . hergestellte Produkte ergeben insbesondere ausgezeichnete Hartplatten für Bauzwecke. Eine günstige Beeinflussung der Struktur und Qualität kann insbesondere bei der Herstellung von Isolierplatten erzielt werden, wenn man cellulosehaltiges Fasermaterial, wie Holzschliff, Cellulose oder Altpapier, für sich oder in Mischung miteinander ver@@ endet.
  • Das Warmpressen der '-Iasseii kann je nach ihrer Beschaffenheit zier verkingtun Festigkeit und Verwendungsart mit 1o lüs 25oat Druck erfolgen. Die Masse kann auch t-iiici- Kaltpressung unterworfen werden, auf die sodann eine W:irmebehandlung zur Härtung folgt. l#:ine weitere Qualitätsverbesserung kann durch die Kombination der Wärmhärtung mit der üblichen Härtung durch Formaldehyd oder Formaldehyd liefernde Substanzen erzielt werden. Zu diesem Zweck werden solche Härtungsmittel der Masse zugesetzt, wobei dann der Formaldehyd firn Verlauf der Fertigstellung der Formkörpci- li'ii-teiiel wirkt. -Beispiel t 50o Gewichtsteile IIolsd,h:üie, horkinehl usw. werden mit Wasserdampf etwa- 2o Minuten lang gedämpft, 2000 bis .I000 '1'c#ile# Suifitcelluloseablauge von 6° Bc zugefügt tuid bis zur gIcichmäßigcni Verteilung gerührt. 1?ci einer Temperatur von 2o bis 4o-' werden unter eiicrl;ischem Rühren 4o bis iooTcile in Wassci- geliistcr hnochenleini zugegeben, und das ganze Gctnisch wird mit 5o bis 9oTeilen verdünnte Salzsäure i : i auf PH 3 bis .1 angesäuert und 3o Millutcn hing weitergerührt. Die Flüssigkeit wird dann dekantiert und die zurückbleibende Masse gut durdikiictct, d:is Wasser abtropfen gelassen und hei 100 bis 250 und bei 1o bis 25oat Druck geprcl3t.
  • Beispiel 50o Gewichtsteile Holzschliff, ('c,lltilose, Altpapier, Hobelspäne usw. w urdun finit einer aus 2000 bis 4ooo Teilen Sultitt,e#lltilosertlilaugc von 6° Be und 20 bis 35 Teilest in Wasser gelösten Knochenleimes bestehenden Mischung versetzt und bis zur gleichmäßigen Verteilung gerührt. Das ganze Gemisch wird mit 4o hi, So "feilen verdünnter Schwefelsäure i : i auf pli -; bis .l angesäuert und 3o bis 9o Minuten lang weitergerührt. Die Temperatur bei der Ausfällung beträgt 2o bis 30'. Die Flüssigkeit kann nachher dekantiert oder auf ein Sieb gepumpt werden, worauf inan das Wasser abtropfen läßt und bei 8o bis (20' und bei 5o bis 4ooat Druck preßt.
  • Wenn erwünscht, kann die Nlasse vor der Ausfällung des Bindemittels durch Zugabe von io bis 25 Teilen Formaldehyd 1>eliaiisl@li werden. Soll in den beiden Beispielen statt Knochenleim oder Gelatine Kasein verwendet werden, so wird die Fällung des Bindemittels in alkalischem Medium mit Hilfe von Ca0 oder Mg0 bei 3o bis 8o° vorgenommen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: c. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Fasern und Lignosulfonsäure-Protein als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse warm verpreßt oder in der Wärme nachgehärtet wird. a. Verfahren nach Anspruch c, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse Formaldehyd oder Formaldehyd abgebende Stoffe zugesetzt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse Asbest zugesetzt wird.
DEP5324A 1946-01-09 1948-10-02 Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Fasern und Lignosulfonsaeure-Protein als Bindemittel Expired DE845392C (de)

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CH845392X 1946-01-09

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ID=4541764

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DEP5324A Expired DE845392C (de) 1946-01-09 1948-10-02 Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Fasern und Lignosulfonsaeure-Protein als Bindemittel

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DE (1) DE845392C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102014105879A1 (de) * 2014-04-25 2015-10-29 Hedicon Composite Bindemittel für Holzwerkstoffe

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102014105879A1 (de) * 2014-04-25 2015-10-29 Hedicon Composite Bindemittel für Holzwerkstoffe

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