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Siemens-Martinofen mit einer Einrichtung zur Durchführung eines zwei-oder mehrstufigen Schmelzprozesses in demselben Ofenraum
Bei Stahlschmelzöfen ist es bekannt, den Herd durch Querstege zu unterteilen, so dass mehrere, meist drei Einzelwannen, entstehen.
Der Zweck, der damit erreicht werden soll, besteht darin, das flüssige Metall bei Entleerung eines Wannenteiles nur bis zur Höhe der Querstege aus den anderen Abteilungen abfliessen zu lassen, womit der Boden der Abteilungen stets von flüssigem Metall bedeckt bleibt. Es sind auch Flammöfen für die Stahlerzeugung mit Kohlenstaubfeuerung bekannt, die mit von der gleichen Flamme bestrichenen, verschiedenen Herden bzw. verschiedenen Abteilungen versehen sind. Wenn in diesen Schmelzgut von gleicher Art behandelt wird, dann stehen die Herde derart miteinander in Verbindung, dass das Schmelzgut von dem einen Herd auf den anderen abzufliessen vermag, wobei das Gut zunächst auf dem einen Herd geschmolzen und dann auf dem anderen geläutert oder weiterbehandelt wird.
Die Erfindung bezieht sich nun auf einen derartigen Siemens-Martinofen mit einer Ein- richtung zur Durchführung eines zwei-oder mehrstufigen Schmelzprozesses in demselben
Ofenraum, wobei die Ofenwanne in der Längs- richtung zur Bildung eines tieferen Wannen- mittelteiles für das Niederschmelzen des Gutes und zweier daran anschliessender, seichterer
Wannenseitenteile für das Fertigstellen der
Schmelze Unterteilungen durch zwei Querstege aufweist.
An einen solchen Ofen mit einer Einrichtung zur Durchführung eines zwei-oder mehrstufigen
Schmelzprozesses im selben Ofenraum werden nun bezüglich der Wärmeübertragung von der
Flamme oder den Heizgasen besondere An- forderungen gestellt. Es muss eine möglichst verlustlose Strömung erreicht werden.
Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht nun darin, dass die Ofendecke gegen das
Wannengut als Gewölbe mit etwa halbkreis- förmigem Querschnitt ohne oder mit relativ niederen Längsseiten-Wandteilen ausgeführt ist.
Damit wird vor allem gegenüber den bekannten
Siemens-Martin-Ofendecken eine etwa strom- linienförmige Gestaltung der Decke und der
Wände erzielt und erreicht, dass die Wärme- übertiagung von dem Wärmeträger auf das Bad gerade an den richtigen Stellen zur Einwirkung kommt, tote Räume vermieden werden und Wärmestrahlungsverluste und deren unterschiedliche Auswirkung auf die verschiedenen Wannenteile ausgeschaltet werden. Es wird ferner erreicht, dass die korrodierenden Einflüsse der Flammenund Abgaseführung auf die Decke ausgeschaltet werden, weil die winkeligen Deckenteile und Übergänge zwischen den Wänden und der Decke, ähnlich wie bei den bekannten Siemens-Martin- öfcn, nicht mehr vorhanden sind. Es findet eine Konzentration der Flammenführung bei erhöhter Wärmeübertragung statt.
Es wird durch diese obige Massnahme auch das Prinzip der freien Flammenentfaltung nicht gestört. Da bei den bekannten Siemens-Martin- öfen der Ofen in der Längsrichtung ziemlich kurz gehalten war, war es von Nachteil, die Flamme auf das Bad zu drücken. In dem vorliegenden Falle jedoch ist der Ofen entsprechend lang gebaut, die Flamme kann sich frei entfalten und es können keine unverbrannten, wertvollen Teile der Flamme in den Brenner abziehen.
Das obige und andere Merkmale der Erfindung werden an Hand der Zeichnung noch näher be- schrieben werden.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Aus- führungsform des Gegenstandes der Erfindung, u. zw. stellt die Fig. 1 einen Längsschnitt über einen Teil des Ofens dar, während die Fig. 2 einen Querschnitt des Ofens etwa in Mitte des- selben veranschaulicht.
Die Wanne 1 z. B. aus gestampften Dolomit ist in bekannter Weise durch zwei Querstege 4 in einen Mittelherd 2 und zwei gegenüber diesem seichteren Randherde oder Seitenherde 3 unter- teilt. Mittels einer Schräge 10 schliessen diese
Seitenherde 3 an die mit den Gas-und Luft- kanälen 8 bzw. 9 versehenen Brennerköpfe 7 an.
Nach Fig. 2 ist die Wanne nach einer flachen
Mulde gebildet und die Randteile 11 sind nur wenig über das horizontale Mittel hochgezogen.
Die Dolomitstampfung ist auf einer Magnesit- aufmauerung 12 aufgebracht, die auf einer Stahl- blechschalung 13 ruht. Die Wanne ist auf einem aus Profilen 14, 15 und 16 bestehendem Grund- rahmen aufgebaut. Falls der Ofen kippbar ist, dann bildet der letztere einen Teil der Kipp- vorrichtung.
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Auf den Seitenwandungen 11 der Wanne 1 sind die Teile des Gewölbes der Decke aufgebaut.
Dieses Gewölbe 18 ist im Querschnitt halbkreisförmig gestaltet und aussen bis zur Höhe des Scheitels der stichkappenartigen Verbindungen 19 für die Arbeitstüren 20 mit einer Stahlummantelung 21 versehen, die unmittelbar an die der Wanne anschliesst. Diese Stahlarmierung ist an sich bekannt. Darüber befindet sich das Gerüst 22,23 des Ofens.
Aus der Fig. 2 sind noch die Übergänge 25 von der Gewölbemauerung zu den Brenneranschlüssen zu ersehen sowie die bekannte Abflussrinne 24. Es sei erwähnt, dass die Pfeilhöhe oder das Stichmass 26 des Gewölbes 18 gleich dem Radius 27 desselben ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Siemens-Martinofen mit einer Einrichtung zur Durchführung eines zwei-oder mehrstufigen Schmelzprozesses in demselben Ofenraum, wobei die Ofenwanne in der Längsrichtung zur Bildung eines tieferen Wannenmittelteiles und zweier daran anschliessender seichterer Wannenseitenteile Unterteilungen durch zwei Querstege aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ofendecke gegen das Wannengut als Gewölbe mit etwa halbkreisförmigem Querschnitt ohne oder mit relativ niederen Längsseiten-Wandteilen ausgeführt ist.