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Österreichische
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FRITZ HOLZACH IN ZÜRICH.
Zusammenlegbare Tragbahre.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine zusammenlegbare Tragbahre derjenigen Art, bei der die Längsseiten des Traggestelles aus gelenkig verbundenen Schienen nach Art der Nürnberger Schere bestehen. Solche Tragbahren sind mehrfach bekannt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, diese Tragbahren zu verbessern und Nachteile, die sie zeigten, zu vermeiden.
Im wesentlichen besteht diese Verbesserung in der Ausbildung der Querverbindungen, um der Bahre im Gebrauch die nötige Steifigkeit zu verleihen.
Diese Querverbindungen sind keim'Scheren, sondern bilden eine mehrfach zusammenlegbare Verbindung teils gerader, teils winkelförmiger Hebel, derart, dass sie in der Gebrauchsstellung eine Reihe steifer Rahmen nach Art der Bettrahmen bilden, in zusammengelegter Stellung der Bahre aber nicht allein die Grösse derselben auf ein Minimum reduzieren lassen, sondern gleichzeitig auch bewirken, dass die Schorenteile der Seitenwände und der Unterseite innerhalb eines steifen Rahmens liegen, so dass Gebrauchs- störnngen durch Verbiegen beim Transport verhütet sind.
Dieser Umstand sowie die Steifigkeit des Rahmengestelles in der Gobrauchstellung sind von grosser Wichtigkeit, denn wo diese Merkmale fehlen, hat sich erwiesen, dass durch eingetretenes Verhiegen der Scherenschienen zeitraubende und die Aufstellung erschwerende Massnahmen nötig werden, was im Kriege und bei Unfällen den Gebrauchswert der Bahre stark vermindert und für die Verwundeten bezw. Kranken Verzögerungen bedeutet, die unter Umständen die nachteiligsten Folgen haben können.
Letzteres gilt auch bei fehlender Steifigkeit des Rahmengestelles während des Verwundetentransportes, da dann das Bahrtuch zu stark auf und abschlägt und die Verwundeten geschüttelt, ja bei unebenem Boden bis auf die Scherenteile der Unterseite aufgeworfen werden und so ein Schütteln und eventuell Stösse erleiden, welche ebenfalls von grösstem Nachteil für die Heilung sein können. Die Zusammenlegbarkcit des Rahmengestelles gemäss vorliegender Erfindung gewährt ausserdem die Möglichkeit, dass die ganze Bahre in zusammengelegtem Zustand auf dem Rücken nur eines Mannes (wie ein Tornister) Platz findet.
Indem die Seitenschienen der einzelnen Rahmen Kulissenschlitze tragen, in denen durch mit den Scherengliedern verbundene Teile (Zapfen bezw. Blattfedern) geführt sind, tritt beim Ausziehen eine sichern Führung der Enden der Scherenglieder in den Rahmen- schienen ein.
Um die Steifigkeit unter Wahrung grösster Leichtigkeit zu erzielen, bestehen alle tragenden Teile aus einem leichten und festen Holz (Eschenholz), das in einem U-förmigen
Rahmen aus Stahl liegt, der auf der offenen Seite durch eine flache Stahlplatte geschlossen ist, während beide Stahlteile mit dem Holzkern in kurzen Abständen durch Nieten ver- bunden sind. Dadurch wird bei gleichem Gewicht die Konstruktion fester und steifer, als wenn das ganze Gestell nur aus Stahl oder auch aus einem spezifisch leichten Metall, z. n. Aluminium, bestünde.
In der Zeichnung ist eine Tragbahre, gemäss der Erfindung dargestellt. Fig. 1 ist eine Endansicht der Bahre im Gebrauchsznstandc. Fig. 2 ist eine Endansicht der Bahre in zusammengelegter Lage. Fig. 3 ist die teilweise Seitenansicht des einen Bahrenendes. im
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Gebrauchszustand. Fig. 4 ist die Oberansicht der Fig, 3 und die Fig. 5,6 und 7 sind Einzeldarstellungen eines Scherengelenkes, um die innere Ausbildung dieser und der anderen Rahmenteile zu veranschaulichen.
Das Bahrengestell besteht aus einer Anzahl von gelenkigen Quorrahmen, und zwar zeigen alle mittleren und die beiden Endrahmen die beiden U-förmig im Winkel gebogenen Ilebelstangen 1, die in der Mitte miteinander und an den Seitenschienen 2 bezw. 3 durch Drehzapfen 4 gelenkig verbunden sind. Die vier Seitenschienen 2 der beiden Endrahmen und die Seitenschieneu 3 der inneren Rahmen haben winkelförmigen Querschnitt (Fig. 4).
An dem einen Schenkel sind die Hebelstange 1, welche die untere Rahmenverbindung geben, angelenkt und an den anderen mittels der Zapfen 5 die Scherenglieder 6 der Seitenteile. Diese Scherenglieder 6 sind gegenseitig um die Zapfen 7 drehbar.
Die Hebelstange 1 sind unter sich durch die aus flachen Stahlbiättem bestehenden Gelenkstangen 8 verbunden, welche durch Drehzapfen 9 verbunden sind und Anschlagzapfen 10 tragen, die sich gegen die Stangen 8 legen, wenn die seitlichen Scherenglieder 6 dem Ösenabstand des Bahrtuches, bei straffer Lage des letzteren, entsprechend gespreizt sind.
Die Führung der Enden der Scherenglieder erfolgt dadurch, dass die unteren Zapfen 5 Stahlplatten 11 tragen (Fig. 3), die sich in seitlichen Gleitbahnen 12 bewegen, welche an
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gehängt werden.
Die Seitenschienen 2 der beiden Endrahmen tragen statt der Gleitbahn für die Stahl- btti. ttcr einen KulissenschHtz ss (Fig. 3), in dem sich der Anschlagzapfen 17 des letzten Scherengliedes führt.
Die Seitenschienen 2 der beiden Endrahmen tragen ausserdem um Zapfen 18 drehbar die Handhaben 19 zum Anseinanderziehen und Tragen der Bahre, die winkelförmig ausgebildet sind, damit sie sich beim Zusammenlegen der Bahre längs der Schienen 2 niederlegen (Fig. 2). Beim Aufklappen und Anheben stösst der Haken 20 an einen Anschlagzapfen 21 (Fig. 3), so dass die Handhaben 19 fixiert sind.
Die Seite ; schiene 2 des in Fig.'3 und 4 dargestellten einen Bahrenendes, welches dasjenige Ende ist, an dem der Kopf des Verwundeten liegt, zeigt eine am anderen (nicht dargestellten) Endrahmen fehlende Öse 22 (Fig, 4), in welcher eine Stange 23 geführt wird, die an diesem Ende an das letzte Scherenglied 6 unten an dem Zapfen 17 angelenkt ist. Diese Stange 23 ist so lang, dass sie beim Auseinanderziehen der Bahre oben ein Stück hervortritt, Fig. 1 und 3, und da sie am oberen Ende einen Haken 24 trägt, lässt sich in diesen die Öse 25 einer von dem Bahrtuch 14 eine Strecke vor dessen Ende ausgehenden Falte bezw. Lappens 26 einhängen, die sonach sehnig nach oben gegen das übrige horizontale Tuch gerichtet ist und die erhöhte Auflage für den Kopf des Verwundeten oder
Kranken bildet.
Da die Stange 23 mit den Scheren glied 6 verbunden ist, so tritt sie beim Zusammenschieben der Bahre wieder zurück, was der Fall sein muss, um die Bahre ausser Gebrauch so zusammenlegen zu können, wie Fig. 2 zeigt.
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und 2 bezw. 1 und 3 bestehenden Querrahmen zusammengeschoben. Beim Loslassen der Handhaben 19 klappen diese durch die eigene Schwere zurück. Dann werden die Seitenschienen 2 bezw. 3 aller Rahmen in die in Fig. 1 auf der einen Seite punktiert angedeutete Lage im Sinne der Pfeile herumgeklappt, so dass sie innerhalb der U-förmigen Hebelstangen 1 liegen, die dann gegeneinander so zusammengeklappt werden, wie Fig. 2 zeigt. Alle beweglichen Teile liegen dann innerhalb der in dieser Form einen kastenartigen Rahmen bildenden Hebelstangcn 1 und sind so gegen Stösse etc. beim Transport möglichst geschützt.
Alle Teile der Bahre mit Ausnahme der Stahlblätter 8 und 11 und aller Zapfen sind in der Weise ausgebildet, wie Fig. 5,6 in natürlicher Grösse und Fig. 7 in ver- grössertem Querschnitt bei einem Scherenglied 6 zeigen, d. h. sie bestehen aus einem
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entsprechend ausgespart, so dass dort (Fig. 7, oben) das Ho !, z, 37 aussen sichtbar wird, während es sonst ganz von Stahl umkleidet ist.
Die Zapfenlöcher 31 (Fig. 5) sind durch die Stahlumkleidung und den Holzkern durchgebohrt.
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Durch diese Ausbildung wird grösste Steifigkeit der tragenden oder sonst auf Biegung beanspruchten Teile bei grösster Leichtigkeit erzielt und damit ein dauernd ungestörter und sicherer Gebrauch der Bahre bei leichter Transportfähigkeit gesichert, was namenllieh für die ambulante Kranken-und Verwundetenpflege im Kriege wichtig ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zusammenlegbare Tragbahre für den Kranken- und Verwundetentransport mit nach Art der Nürnberger Schere ausgebildeten Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet, dass die Quersc11ienen der Bahre aus drehbar miteinander verbundenen, U-förmigen Stangen (1) bestehen, die an mit den Scheren gliedern (6) verbundenen Seitenschienen (2, 3) drehbar angelenkt sind, wobei in der Gebrauchslage der Bahre jede der Querschienen eine auf drei Füssen ruhende Querverbindung der Scherenglieder bildet und nach Zusammenlegung der Bahre alle Teile derselben innerhalb eines durch die U-förmig gebogenen Stangen (1) gebildeten Schutzrahmens liegen.