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Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten in bewegten Formen
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bei den bis heute bekannten Verfahren der
Vorteil der Reinigung von Fremdkörpern wieder kompensiert wurde durch die resultierende ungleichmässige Zusammensetzung des fertigen Polymerisationsproduktes, bei dem die leichteren Molekülketten in der Nähe der Rotationsachsen verblieben, während die schwereren gegen den Rand der Form geschleudert wurden.
Demgegenüber bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten in bewegten Formen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Form mindestens zeitweise einer derart langsamen Bewegung unterwirft, dass sowohl der Einfluss der Schwerkraft denjenigen der Fliehkraft wesentlich überwiegt als auch die Angriffsrichtung der Schwerkraft am werdenden Polymerisat sich ändert, wobei diese Bewegung in einer Schaukelbewegung, einer periodisch durchgeführten Drehbewegung oder in einer periodischen Umlegung besteht.
Es wurde nun gefunden, dass man die Nachteile einer längeren Polymerisationszeit dadurch ausschalten kann, dass man während der Polymerisation der Form von Hand oder mechanisch eine Bewegung erteilt, welche die Wirkung der Schwerkraft auf den spezifisch verschiedenen Inhalt der Form aufhebt. Diese Bewegung kann eine Rotation, ein Schwenken, ein Schütteln oder ein Umlegen der Formen sein.
Ausführungsbeispiel :
Zur Herstellung einer ebenen Platte wird eine Form, bestehend aus zwei polierten Nickelplatten, die mit unnachgiebigen wegnehmbaren Abstandshaltern auseinander gehalten werden, mit einer Mischung von 94% Methylester der Methacrylsäure, 5% Acethylcellulose und 1% Harnstoffperoxyd gefüllt und hermetisch geschlossen. Ein an die Form angeschlossenes Reservoir mit Monomersubstanz sorgt für den Ersatz des Polymerisationsschwundes. Darauf wird die Form mechanisch bei 43 C einer Rotation von eineinhalb Umdrehungen pro Minute unterzogen, bis die Flüssigkeit gelatinöse oder honigartige Konsistenz angenommen hat.
Darauf wird die Rotation abgestellt und auf übliche Weise fertigpolymerisiert.
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Bei der Erzeugung solcher Platten oder, im allgemeinen, flacher Gegenstände aus polymerisierbaren Ausgangsstoffen tritt die Scheidung, respektive Ausscheidung der Ketten am stärksten auf, wenn die Formen während der Polymerisation hochkant aufgestellt sind, also die kleinste Dimension des Gegenstandes senkrecht zur Richtung der Schwerkraft steht. Hat man nun im obenerwähnten Gefäss diese Plattenaufstellung gewählt, so muss die zur Verhinderung der Scheidung notwendige Bewegung ziemlich heftig sein und wird zweckmässig mechanisch getätigt. Es wurde ferner gefunden, dass, wenn man die Formen flach legt, der Einfluss der Entmischung der Ketten nicht mehr so gross ist, so dass man mit einem periodischen Umlegen der Formen um 180 0 auskommt.
Mit zunehmender Viskositätsvergrösserung des Polymerisates hört die Scheidungstendenz auf. Von diesem Moment an kann die Bewegung unterbleiben und die Polymerisation wird nach üblichem Verfahren beendigt.
Die beschriebene, erfindungsgemässe Wirkung konnte mit den vorbekannten Verfahren, bei denen man die polymerisierenden Verbindungen einer schnellen Rotation, d. h. dem Einfluss der Fliehkräfte, unterwarf, nicht erreicht werden. Bei diesen vorbekannten Verfahren handelt es sich, wie erwähnt, darum, Luftblasen und Verunreinigungen zu entfernen oder gegebenfalls das Polymerisat gewisse axial symmetrische
Formen einnehmen zu lassen.
Der Gesichtspunkt der Homogenität wurde nicht nur gänzlich ausser acht gelassen, sondern durch die Fliehkrafteinwirkung, dank der sich alle schwereren Molekülketten ausschieden und gegen die äusseren Teile hinbewegten, wurde genau das Gegenteil dessen erzielt, was durch die erfindungsgemässen Bewegungen erreicht werden soll, nämlich die Verhinderung der Entmischung und der Sedimentation der durch den Einfluss der Schwerkraft entstehenden längeren Molekülketten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten in bewegten Formen, dadurch gekennzeichnet, dass man die Form mindestens zeitweise einer derart langsamen Bewegung unterwirft, dass sowohl der Einfluss der Schwerkraft denjenigen der Fliehkraft wesentlich überwiegt als auch die Angriffsrichtung der Schwerkraft am werdenden Polymerisat sich ändert, indem diese Bewegung in einer Schaukelbewegung, einer periodisch durchgeführten Drehbewegung oder einer periodischen Umlegung besteht.