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Vorrichtung zur Destillation von alkoholhältigen Gärungsprodukten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Destillation von alkoholhältigen Gärungsprodukten, die im folgenden kurz Brenngut genannt werden. Sie zielt im wesentlichen darauf ab, den Destillationsapparat in vereinfachter und einheitlicher Bauart ohne Anwendung von Dichtungsmaterial und besonderen Verbindungsmitteln auszubilden, um ihn auch leicht zusammensetzen und auseinandernehmen sowie reinigen zu können.
Die Erfindung besteht im Wesen darin, dass das Kesselaggregat, die Haube, der Helm, Kondensator, Kühler und Kondensatablauf direkt ineinander übergehend bzw. ineinanderliegend ohne Zwischenschaltung von Verbindungsgliedern, wie Rohren, zu einem einheitlichen Stück zusammengebaut sind. Die bisherigen Destillationsapparate bestehen aus mindestens zwei nebeneinanderstehenden Teilen, nämlich einem Kesselteil und dem danebenstehenden Kühlerteil. Die er- findungsgemässe Ausbildung stellt somit eine wesentlich vereinfachte Bauart dar. Der Helmoder Haubenhals besteht erfindungsgemäss aus einem oben offenen Zylinder, der durch einen übergestülpten Kondensator abgeschlossen ist.
Dadurch wird der Apparat von oben durch den Helm nach Abheben des Kondensators ohne weiteres zugänglich. Nach einer besonderen Ausführungsform ist das obere Ende des Helmes von einem Deckel mit einer Öffnung für den Dampfaustritt abgeschlossen und der Helm von einer am Helmende befestigten Wand umschlossen, deren unteres Ende aufgebogen und mit der Abflussleitung für das Kondensat versehen ist, wobei der Deckel und die Wand im Abstand von einem Kühler umgeben sind, der auf dem aufgebogenen Ende der Wand abnehmbar aufgesetzt ist und gegenüber der Deckelöffnung einen Stutzen zum Einführen eines Thermometers und zur Rückfüllung des Nachlaufes aufweist.
In der Haube und dem Haubenhals oder Helm sind erfindungsgemäss Becken unter Anwendung von Flüssigkeitsverschlüssen eingesetzt und Dampfführungen zur Durchleitung der Destillationsdämpfe durch die Becken vorgesehen, die zweckmässig aus einem Mittel- stutzen mit aufgesetzter Kappe grösseren Durchmessers bestehen.
Ein Ausführungsbeispiel des Destillationapparates gemäss der Erfindung ist in der Zeichnung im Schnitt dargestellt. Der Destillationsapparat setzt sich aus dem Doppelkessel 1, 2, der auf diesem sitzenden Haube 3 mit Helm 4 und dem auf dem Helm aufgestülpten Kondensator 5 mit Kühler 6 zusammen ; diese aufeinandergesetzten Teile bilden eine geschlossene Einheit. Der Innenkessel 2 ist in dem Aussenkessel 1 eingesetzt, wobei die beiden mit den konischen Sitzflächen 7, 8 im Randteil aufeinandersitzen und durch den die beiden Kesselböden verbindenden Schraubenverschluss 9 dicht aneinandergepresst werden.
Der mit Wasser gefüllte Zwischenraum zwischen den beiden Kesseln 1, 2 ist einerseits mit einem Wasserstands-und Dampfdruckregler 10 und anderseits durch ein U-förmiges Rohr 11 mit dem Innenkesselraum zur ebenflächigen Heizung des Brenngutes verbunden.
Die Haube 3 weist an ihrem unteren Rand eine konische Sitzfläche 18 auf, mit der sie in den konischen Rand 8 des Kessels 2 eingesetzt ist. In der Haube ist ein leicht gewölbtes horizontales Becken 19 untergebracht, das in einer an der Haubenwand vorgesehenen ringförmigen Tasche 20 zur Bildung eines Flüssigkeitsverschlusses sitzt. In der Mitte des Beckens ist ein Stutzen 21 für den Dampfdurchtritt vorgesehen, der von einer Kappe 22 zur Umleitung des Dampfes durch die im Becken 19 vorgesehene Flüssigkeit, z. B. Wasser dient. Im Helm oder Haubenhals 4 sind übereinander zwei im wesentlichen gleich ausgebildete Becken 23, 24 mit den Durchtrittsstutzen 25, 26 und Kappen 27, 28 vorgesehen, von denen das untere Becken 23 in einer Tasche 29 und das obere in dem unteren Becken zur Bildung von Flüssigkeitsverschlüssen ruht.
In dem Stutzen 30 der Haube ist ein Aromafilter 31 eingesetzt.
Der zylindrische Helm ist an seiner oberen Seite offen und durch einen lose aufliegenden Deckel oder ein Prallblech 32 mit einer Mitten- öffnung 33 abgedeckt. Ferner ist der Haubenhals von einer Wand 34 umgeben, die an seinem
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oberen Rand mit dem Haubenhals fest verbunden ist. Der untere Rand der Wand 34 ist gegen den Haubenhals 4 durch ein Isolierblech 35 abgeschirmt und nach aussen aufgebogen, wobei von dem dadurch entstehenden Ringraum ein Abflussrohr 36 abzweigt. In diesem konisch aufgebogenen unteren Rand der Wand 34 ruht der über den Haubenhals gestülpte Kühler 6 auf.
Er besteht aus einem Doppelmantel mit Zuflussstutzen 37 und Abflussstutzen 38, wobei seine Innenwand mit nach innen vorstehenden ringförmigen Wülsten 39 ausgebildet ist, die ausser der Versteifung des Kühlers auch eine gleichmässige Temperaturverteilung zwischen den Rippen und eine Verteilung der so gebildeten Temperaturzonen in vertikaler Richtung ergeben, wodurch bei der im Gegenstrom zum Kondensat strömenden Kühlflüssigkeit eine möglichst intensive Kondensatorwirkung erzielt wird. In dem konischen Deckel 40 des Kühlers, der den Apparat abschliesst, ist ein aufwärts gerichteter Mittelstutzen 41 vorgesehen, der zur Aufnahme eines Thermometers oder zur Rückfüllung dient.
Statt des Prallbleches 32 kann auch ein Filter eingesetzt werden, durch das die Destillationsdämpfe in einer gewünschten Geruchs-oder Geschmacksrichtung korrigiert werden können.
Die Bauart des Destillationsapparates ermöglicht die leichte Zugänglichkeit zu allen Innenund Aussenflächen jedes einzelnen Teiles, wodurch eine allen bisherigen Destillationsapparaten weit überlegene Reinigungsmöglichkeit, vor allem des Kondensators und Kühlers, gegeben ist. Wie der Gesamtaufbau des Destillationsapparates zeigt, wird überhaupt kein Dichtungsmaterial angewandt und nur ein einziges verbindendes Element, nämlich die Bodenschraube, am ganzen Apparat vorgesehen, die während des Destillationsvorganges nicht gelöst wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Destillation von alkoholhältigen Gärungsprodukten, dadurch gekennzeichnet, dass das Kesselaggregat (1, 2), die Haube dz der Helm (4), Kondensator (5), Kühler (6) und Kondensatablauf direkt ineinander übergehend bzw. ineinanderliegend ohne Zwischenschaltung vonVerbindungsgliedern, wie Rohren, zu einem einheitlichen Stück zusammengebaut sind.