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Parallelläpper
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läppers beim Läppen der Hälfte einer Rachenlehre mit ganz kleiner Abstufung in Ansicht und
Fig. 15 einen Parallelläpper schematisch in Drauf- sicht bei Verwendung eines sich drehenden
Läppgerätes von oben gesehen.
Der Parallelläpper gemäss den Fig. 1-3 besteht aus einem Stössel 1 und einem Sockel 2, auf welchem mittels Säulen 3 eine Führungsplatte 4 aufgebaut ist. Der Stössel 1 ist mit seinen beiden feinstens geschliffenen und genau zylindrischen
Enden in eine Bohrung 5 des Sockels 2 und in eine Bohrung 6 der Führungsplatte 4 lose ein- gesetzt und erhält nahe seinen beiden Enden durch je drei radiale, schraubbare Bolzen 7, 8 eine präzise Dreipunktführung. Um diese auch sehr genau einstellen zu können, ist der Bolzen 7 feineinstellbar. Die hiezu getroffene Einrichtung ist an sich bekannt und besteht gemäss Fig. 2 aus folgendem : Der Zylinderkopf 9 einer
Schraube 10 ist mit Linksgewinde versehen und greift in eine mit solchem Gewinde 11 versehene
Büchse 12 ein, die im Sockel 2 bzw. in der Platte 4 fest eingesetzt ist.
In dem gewindefreien inneren Teil der Büchse 12 ist der Bolzen 7 achsial verstellbar, jedoch in nicht dargestellter Weise gegen Drehung gesichert geführt. Der Bolzen 7 weist eine Gewindebohrung auf, in welche die rechtsgängige Schraube 10 eingreift. Die Steigungen des Rechts-und Linksgewindes sind verschieden, so dass bei einer Drehung der Schraube 10 der Bolzen 7 nur um die Differenz der Steigung der beiden Gewinde verstellt wird und dadurch äusserst fein eingestellt werden kann. Bei der beschriebenen Führungseinrichtung bewegt sich der Stössel 1 bei richtiger Einstellung der Bolzen 7, 8 spielfrei und vollkommen gerade. Ferner ist der Stössel 1 nach oben herausnehmbar. Um dies zu ermöglichen, ist das obere Stösselende im Durchmesser z. B. um einige Zehntelmillimeter stärker als das untere.
Die untere Stirnfläche 13 des Stössels 1 sowie die untere Stirnfläche 14, womit der Sockel 2 beim Läppen auf der Arbeitsfläche 15 der Läpplatte 16 aufruht, sind feinsten geschliffen, vollkommen eben und parallel zur Arbeitsfläche 15. Um die Flächen 13, 14 zur Arbeitsfläche 15 planparallel zu erhalten, werden sie gemeinsam auf der Arbeitsfläche 15 geläppt.
Damit nach erfolgtem Herausnehmen und Wieder-
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einsetzen des Stössels 1 die Planparallelität der Stirnfläche 13 zur Fläche 14 stets sicher gewähr- leistet ist, ist der Stössel 1 gegen Drehen gesichert.
Die hiezu nötige Einrichtung besteht im vor- liegenden Ausführungsbeispiel aus einer Platte 17, die mit einer Bohrung 18 auf einem in den
Stössel 1 eingesetzten Gewindezapfen 19 lose aufgesetzt ist und durch Anziehen einer Gewinde- mutter 20 mit dem Stössel 1 fest verbunden werden kann. Ein an der Platte 4 starr befestigter
Zapfen 21 durchsetzt eine Bohrung 22 der
Platte 17 und sichert dadurch den Stössel 1 gegen Drehung. Nach Lüften der Schrauben- mutter 20 besteht auch die Möglichkeit, die
Mantelfläche des Stössels 1 durch Drehen in eine neue Lage in bezug zu den Führungsbolzen 7, 8 zu bringen, falls sich an den mit den Bolzen in
Berührung kommenden Stellen der Mantelfläche gewisse Abnutzungserscheinungen zeigen sollten, welche die präzise Führung beeinträchtigen würden.
Bei Gebrauch des beschriebenen Parallelläppers können einzelne Werkstücke, namentlich Sonder- endmasse, die bisher von Hand aus geläppt werden, vorteilhaft maschinell geläppt werden.
Das auf ungefähr 1-2 Mikron noch über das
Fertigmass gehaltene vorgeläppte Endmass E oder auch zwei (Fig. 2), welches massfertig geläppt werden soll, wird auf die Fläche 13 des
Stössels 1 angesprengt und dann der Sockel 2 mit seiner eben geläppten Fläche 14 auf die Arbeitsfläche 15 der Läpplatte aufgestellt. Diese kann feststehend sein oder aus einer sich drehenden Läppscheibe 23 (Fig. 7) bekannter Ausbildung bestehen. Bei einer feststehenden Läpplatte wird der Parallelläpper auf der Arbeitsfläche 15 hinund herbewegt und dabei das von dem Gewicht des Stössels 1 belastete Endmass mitbewegt und dessen Messfläche geläppt.
Durch die parallele Lage der Flächen 13, 14 und 15 zueinander und die sichere Auflage des Sockels 2 wird auch die der Läppung unterzogene Messfläche des auf dem Stössel haftenden Endmasses genau eben und parallel zur anhaftenden Messfläche. Der Läppdruck kann im Bedarfsfalle beispielsweise durch zusätzliche Gewichtsbelastung des Stössels erhöht werden. Ist die eine Messfläche fertiggeläppt, so wird das Endmass gewendet und die zweite Messfläche so lange geläppt, bis das Endmass das erforderliche Mass besitzt. Gemessen wird zweckmässig in der Weise, dass man den Stössel 1 aus dem Sockel 2 und der Platte 4 herausnimmt und dann die Höhe des Endmasses ohne dasselbe vom Stössel zu entfernen, misst. Die Messung ist z.
B. durch einen Feintaster ohne weiters möglich und hat den Vorteil, dass sie nach der Definition laut DIN 861 durchgeführt werden kann, indem entsprechend dieser Vorschrift von der freiliegenden Endmassfläche und der Stirnfläche 13 des Stössels, also von zwei nach der gleichen Seite hin weisenden Flächen aus gemessen werden kann.
Während des Läppens bildet die Wandung der Bohrung 5 des Sockels eine Art Käfig, indem sie ein allfälliges Verschieben des Endmasses an der Stösselstirnfläche 13 nur in engen Grenzen erlaubt.
Die Handhabung des Parallelläppers erfordert keinerlei besondere Geschicklichkeit und es können mit diesem auch ungelernte Hilfskräfte ohne weiteres genau läppen.
Die Fig. 4-6 zeigen einen doppelten Parallelläpper. Dieser erstreckt sich über den ganzen Durchmesser der sich drehenden Läppscheibe 23 und ist mit zwei diametral einander gegenüberliegenden Stösseln 1 versehen. Der Parallelläpper kann so wie der nach Fig. 1 mit seiner ganzen Unterfläche 14 auf der Arbeitsfläche der Läppscheibe 23 aufliegen oder es kann die Arbeitsfläche der Läppscheibe durch eine Abstufung in eine Läppzone 29 und eine Führungszone 30 unterteilt sein, auf welcher dann der Sockel 2 nur mit einem Teil seiner plangeläppten Fläche 14 aufruht. Die Höhe der Abstufung der Arbeitsfläche der Läppscheibe 23 ist sehr gering und beträgt ungefähr 0-1 mm.
Dadurch hat auch der verbleibende Spalt zwischen der Läppzone 29 und Sockelfläche 14 nur eine Höhe von 0-1 mm. Es können daher die Wandungen der Bohrungen 5 des Sockels 2 Endmasse von 0. 5 mm noch käfigartig umfassen.
Der Parallelläpper nach Fig. 4 hat bei seiner Verwendung auf sich drehenden Läppscheiben gegenüber einem solchen mit nur einem Stössel (Fig. 1) den Vorteil der grösseren Leistungsfähigkeit ; ferner, dass die Läppscheibe durch ihn ganz gleichmässig belastet wird und daher ihre Ebenheit auch nach langer Benützung keine Einbusse erleidet. Der Parallelläpper nach Fig. 4 wird beim Gebrauch zweckmässig ständig hin- und herbewegt, damit die der Lappung unterzogene Messfläche des Endmasses immer an eine andere Stelle der Läppzone 29 gelangt. Dadurch werden die bei nichtbewegtem Parallelläpper an der geläppten Fläche sonst aufscheinenden feinen Risslinien vermieden. Der Parallelläpper nach Fig. 4 kann von Hand aus oder mechanisch hin-und herbewegt werden.
Um ihn gegen ein Mitbewegen durch die Läppscheibe nicht von Haus aus festhalten zu müssen, ist eine Führung vorgesehen. Diese besteht aus zwei an dem nicht dargestellten Lagergehäuse der Läppscheibe 23 angeordneten Schienen 31 (Fig. 4 und 5), zwischen welchen sich der Sockel 2 längsbewegen kann.
Bei der Einrichtung nach den Fig. 4-6 ist ausserdem ein Antrieb vorgesehen, durch welchen der Parallelläpper durch die Drehung der Läppscheibe 23 mit ganz geringer Geschwindigkeit kontinuierlich hin-und herbewegt wird. Dieser Antrieb besteht aus einem in einer Bohrung der Läppscheibe 23 zentrisch starr befestigten Zahntriebling 32 und drei weiteren Zahnrädern 33, 34, 35. In den Zahntriebling 32 greift das Zahnrad 33 ein, welches mit dem Zahnrad 35 starr verbunden ist und lose drehbar auf einem Achsstummel 36 sitzt. Dieser ist an der Führungsschiene 31 angeordnet. In das kleine Zahnrad 35 greift das grosse Zahnrad 34 ein, welches auf den
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freistehenden Zapfen 37 des Zahntrieblings 32 lose drehbar aufgesetzt ist. Das Zahnrad 34 trägt einen Kurbelzapfen 38, der in eine längliche
Ausnehmung 39 des Sockels 2 mit Spiel hinein- ragt.
Bei Drehung der Läppscheibe 23 wird der
Zahntriebling 32 mitgedreht, welcher über die
Zahnräder 33, 35 das Zahnrad 34 in Drehung versetzt und mittels des Kurbelzapfens 38 den
Parallelläpper hin-und herbewegt.
Sollen mit den beschriebenen Parallelläpper zwei verschieden hohe Endmasse gleichzeitig geläppt werden, so wird auf das niederste Endmass ein solches fertiges Endmass angesprengt, dass beide Endmasse die gleiche Höhe haben. Sodann werden das Einze1endmass und die Endmasskombi- nation auf die Stössel angesprengt und gemeinsam geläppt.
Bei der Ausführungsform der Einrichtung nach Fig. 4 muss die Läppzone 29 von Zeit zu
Zeit abgerichtet werden. Dies kann z. B. durch eine Schleifscheibe mit einem besonderen Antrieb erfolgen (Bosch-Schleifer). Eine solche Abricht- vorrichtung kann nach Herausnahme des einen
Stössels 1, an dessen Stelle in die Bohrung 5, 6 eingesetzt werden.
Der Parallelläpper ist selbstverständlich auch für Werkstücke zu gebrauchen, die an der Stösselstirnfläche nicht ansprengbar sind, die also noch keine feingeschliffene Fläche aufweisen. In einem solchen Falle wirkt der Stössel 1 nur als Druckstück, durch welches das Werkstück gegen die Arbeitsfläche des Läppgerätes gedrückt wird, wobei das Werkstück durch die Wandung der Bohrung 5 wie in einem Käfig festgehalten wird.
Bei der in den Fig. 7-10 veranschaulichten Ausführungsform ist der Parallelläpper mit einer grösseren Anzahl, vorliegendenfalls acht Stösseln 1 versehen und bildet gleichzeitig eine Abrichtvorrichtung, indem die Arbeitsfläche der drehbaren Läppscheibe 23 während des Läppvorganges durch die Auflagefläche 14 des Sockels 2 fortwährend abgerichtet wird. Ausserdem erhält der Parallelläpper während des Läppvorganges eine derartige Eigenbewegung auf der Läppscheibe, dass jeder Punkt, der auf die Stössel 1 angesprengten Werkstücke eine in sich geschlossene Kreisbahn beschreibt. Zu dem Zwecke ist der Parallelläpper durch zwei Kurbeln 40 angetrieben, die ihre Bewegung vermittels eines Zahnradvorgeleges 41 von der Läppscheibe 23 erhalten.
Der Sockel 2 ist im dargestellten Falle beispielsweise viereckig und die Führungsplatte 4 wird von vier Säulen 3 getragen. Bei dieser Ausführung ist die Dreipunktführung für die Stössel 1 da die Bohrungen 5, 6 von der Seite schwer zugänglich sind, in der Weise gebildet, dass in den Bohrungen 5, 6 zwei warzenförmige Führungspunkte 42 vorhanden sind (Fig. 10), während der dritte Führungspunkt aus einer Kugel 43 besteht. Die Kugel 43 kann sich in einer Querbohrung 44 einer in einer Bohrung 45 des Sockels 2 eingesetzten Hülse 46 (Fig. 9) bewegen und wird durch die verjüngte innere Bohrungsöffnung 47 gegen ein Herausfallen aus der Hülse 46 gesichert.
Die Bohrung 45 ist ganz knapp an der Bohrung 5 bzw. 6 so vorgesehen, dass die Kugel 43 in die Bohrung 5 bzw. 6 eindringen kann.
Die Einstellung der Kugel 43 gegen die Stösselmantel- fläche erfolgt mittels der Schraube 48, deren Kopf 49 Linksgewinde trägt und in einer entsprechenden Gewindebohrung der Hülse 46 schraubbar sitzt. Die Schraube 48 ist mit Rechtsgewinde versehen, welches eine andere Steigung als das Linksgewinde des Kopfes 49 besitzt und ist in der Gewindebohrung eines Keilstückes 50 eingeschraubt. Durch einen an eine Anflachung 51 (Fig. 10) anliegenden Schraubenbolzen 52 wird das Keilstück 50 gegen Drehung gesichert.
Durch Drehen der Schraube 48 wird vermittels des Keilstückes 50 die Kugel 43 und somit die Dreipunktführung für den Stössel 1 feineingestellt.
Mit dem Parallelläpper nach den Fig. 7-10 ist es ohne weiteres möglich, bedarfsgemäss bei einem oder mehreren gleich oder verschieden hohen Endmassen od. dgl. Werkstücken, welche mit einer bereits geläppten Fläche an der Stösselstirnfläche 13 angesprengt werden, eine zweite Fläche zu der angesprengten Fläche planparallel zu läppen.
Der Parallelläpper ist mit grossem Vorteil auch für Werkstücke mit angestuften Läppflächen verwendbar. In den in den Fig. 11-15 veranschaulichten Ausführungsbeispielen hat der Parallelläpper, abgesehen von geringen masslichen Unterschieden, die gleiche Ausbildung wie derjenige nach Fig. 1. Er wird mit nach oben ge- richteten Jockel Z in einem Schraubstock eingespannt oder an anderer Stelle sonstwie starr befestigt.
Das Werkstück besteht im vorliegenden Falle aus dem abgestuften Halbteil 53 einer bekannten zweiteiligen Grenzrachenlehre, deren nicht veranschaulichter zweiter Teil dem dargestellten bis auf das Stufenmass vollkommen gleicht.
Bei dieser Lehre sind die beiden Teile mit den Passflächen 54 aufeinander gelegt und verschraubt.
Bei dem Lehrenteil & ? soll das von der vorgeläppten Passfläche 54 und der Messfläche 55 begrenzte Stufenmass massfertig geläppt werden. Zu dem Zwecke wird der Lehrenteil F. ? mit der Passfläche54 auf der Stösselstirnfläche 13 zum Anhaften gebracht und eventuell noch durch eine in der Zeichnung nichtdargestellte zweckentsprechende Festhaltevorrichtung in seiner Lage fixiert. Als Läppgerät wird gemäss den Fig. 11, 12 und 14 eine Schiene 56 benützt, die zwei genau planparallele Flächen 57, 58 aufweist. Von diesen beiden Flächen bildet die mit 58 bezeichnete, die Gleitfläche und die andere die Arbeitsfläche.
Geläppt wird die Lehrenmessfläche 55 in der Weise, dass man diese durch das Gewicht des Stössels 1 und eventuell noch durch zusätzliche Belastung gegen die Arbeitsfläche 57 drücken lässt und die Läppschiene 56 mit der Hand längs hin-und herbewegt. Diese Bewegung kann allenfalls durch Anbringung eines Kurbelantriebes oder sonstigen Antriebes auch mechanisch er-
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Die beschriebenen Vorrichtungen erfordern keine besondere Geschicklichkeit zu ihrer Handhabung, so das mit ihnen auch angelernte Hilfs- kräfte ohneweiters genau läppen und messsen können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Parallelläpper zum Läppen planparalleler Flächen von Werkstücken auf einer Läpplatte, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur Geradführung eines beweglichen Stössels (1) dienender Sockel (2) mit seiner plangeläppten unteren Stirnfläche (14) unmittelbar auf der Läpplatte aufliegt und eine Art Käfig für das Werkstück bildet, welches auf der zur Sockelauflagefläche planparallelen unteren Stösselstirnfläche angesprengt, während des Läppens durch sein Eigengewicht sowie dem Gewicht des Stössels gegen die Läppplatte gedrückt wird.
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