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Anbindevorrichtung, insbesondere für Obstbäume
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anbinde- vorrichtung, insbesondere für Obstbäume unter
Verwendung von Bindedraht und einer Polsterung zwischen Bindedraht und Baumstamm.
Bisher wurden als Anbindevorrichtungen für den angegebenen Zweck Lederstreifen, Textil- bänder, Strohbänder, alte, in Streifen geschnittene
Fahrradreifen auch Weidenruten u. dgl. verwendet.
Alle diese Streifen oder Bänder werden einfach mit einem Überdurchmesser von etwa 1 cm an den Baumpfahl angenagelt, und um den Baum gedreht. Der grosse Nachteil dieser Anbinde- vorrichtungen besteht darin, dass bei windigem oder stürmischem Wetter durch Scheuem die Baum- rinde verletzt wird, dadurch wird auch die Saft- führung gestört und der Baum in seiner Ent- wicklung gefährdet. Diese Anbindemittel wachsen auch in den Baum, wenn die Schlaufen nicht erweitert werden und verursachen eine Verkümmerung des Baumes. Es besteht auch die
Gefahr, dass sich hinter den Streifen Ungeziefer oder den Baum schädigende Insekten festsetzen.
Schliesslich werden diese Streifen durch die Witterungseinflüsse nach kurzer Zeit mürbe, so dass diese Anbindevorrichtungen zerreissen.
Es sind auch Anbindevorrichtungen bekannt, die aus Draht bestehen über den als Polsterung Korkstücke geschoben sind. Diese Anbindevorrichtungen gestatten aber keine Längen- änderung, so dass bei Windstössen ebenfalls eine Beschädigung der Baumrinde eintritt, der Baum unter Umständen sogar bricht.
Die Erfindung bezweckt, die Nachteile dieser bekannten Anbindevorrichtungen zu vermeiden und eine einfach und billig herstellbare, leicht an den Baumstamm und den Baumpfahl zu befestigende Anbindevorrichtung zu schaffen, die die Baumrinde nicht abscheuert und auch beim Stärkerwerden des Baumstammes nicht in die Rinde einschneidet.
Die Erfindung besteht darin, die zwischen Bindedraht und Baumstamm vorgesehene Polsterung aus Holzklötzen zu bilden, die an den Kanten abgerundet sind und Einschnitte aufweisen, in welchen der Bindedraht festgeklemmt ist, wobei der Bindedraht zwischen den einzelnen Holzklötzen Windungen zur Ermöglichung einer Längenänderung der Anbindevorrichtung entsprechend der Zunahme des Stammdurchmessers aufweist. Die Holzklötze sind erfindungsgemäss im wesentlichen prismatisch ausgebildet und gelangen in der Längsrichtung des Stammes zur Anwendung. Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der in die Einschnitte der Holz- klötze eingelegte Bindedraht um die Aussenseite der Holzklötze herumgeschlungen.
Der Binde- draht ist nach einer Ausführungsform der Er- findung zur Ermöglichung einer Längenänderung der Anbindevorrichtung zwischen den Holz- klötzen zickzackförmig gebogen.
Mit der erfindungsgemässen Anbindevor- richtung, die eine gewisse Dehnbarkeit aufweist, damit sie sich einer Zunahme des Stammdurch- messers anpassen kann, werden die jungen Bäume fest, jedoch elastisch gehalten. Der Druck der
Anbindevorrichtung wird auf den Baumstamm nur an wenigen, z. B. vier Punkten auf den Stamm übertragen, so dass die Saftführung nicht gehemmt wird. Ein Scheuern dieser Polster ist aus- geschlossen, da sie mit grosser Reibung an dem
Baumstamm anliegen und daher nicht verschoben werden können. Ein Einwachsen der Holzpolster ist ausgeschlossen, da der Baum, sobald er im
Frühjahr Laub erhält, die Anbindevorrichtung unter der Einwirkung der Windstösse selbsttätig soweit entspannt, dass der Druck der Anbinde- vorrichtung nicht unzulässig gross wird.
Die gleiche Wirkung tritt auch bei stärker entwickelten, einen dickeren Stamm aufweisenden Bäumen auf.
Ein Zerspringen der Holzklötze unter dem Einfluss der Witterung wird dadurch unmöglich gemacht, dass der Bindedraht um die Holzklötze herumgeschlungen ist. Diese Massnahme verhindert auch ein Scheuern des Bindedrahtes oder der zwischen den Holzklötzen liegenden Windungen an dem Baumstamm, da dieser aussen an den Holzklötzen anliegt und daher genügend Abstand von der Baumrinde aufweist. Ausserdem ist der Bindedraht in den Einschnitten der Holzklötze versenkt.
Das Anbringen der Anbindevorrichtung kann besonders einfach durchgeführt werden, indem zuerst die Holzklötze in der gewünschten Höhe unter leichter Spannung des Bindedrahtes an den Stamm gelegt werden, der Bindedraht sodann verdrillt wird, worauf die freien Enden des Bindedrahtes um den Baumpfahl geschlungen und wieder verdrillt werden. Vorsichtshalber kann ein Drahtende an einem in den Baumpfahl geschlagenen Nagel verankert werden.
Auf der Zeichnung sind einige beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
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im Schaubild schematisch dargestellt, u. zw. zeigt : Fig. 1 eine Anbindevorrichtung in gestreck- tem Ausgangszustande, Fig. 2 eine weitere Aus- führungsform in ausgestrecktem Zustande, Fig. 3 eine um den Baumstamm und den Baumpfahl geschlungene Anbindevorrichtung, dargestellt unter Fortlassung von Stamm und Pfahl und Fig. 4 den um den Stamm geschlungenen Teil in etwas gedehntem Zustande.
Gemäss Fig. 1 besteht die Anbindevorrichtung aus dem Bindedraht 1 und vier Polstern in Form von Holzklötzen 2. Diese Holzklötze 2 haben an den mit dem Baumstamm in Berührung kommenden Flächen abgerundete Kanten. Von der anderen Seite her sind sie mit Einschnitten 3 versehen, die ein Festklemmen an dem Bindedraht 1 ermöglichen. Zwischen den Holzklötzen 2 ist der Bindedraht 1 bei 4 zickzackförmig gebogen, so dass seine Länge durch eine bestimmte Belastung veränderbar ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind die Holzklötze 2 mit Einschnitten 5 versehen, die von der an dem Baumstamm zur Anlage kommenden Fläche hergeführt sind. Der Bindedraht 1 ist in die Einschnitte 5 eingelegt, um die Holzklötze herumgeschlungen und verdrillt, wie dies bei 6 veranschaulicht ist. Zur Ermöglichung einer Längung des Bindedrahtes 1 sind zwischen den Holzklötzen 2 schraubenartige Windungen 7 vorgesehen.
Die Anbringung der Anbindevorrichtung erfolgt in der in Fig. 3 dargestellten Weise. Die Holzklötze 2 werden unter leichter Spannung des Bindedrahtes 1 an den Baumstamm angelegt und der Bindedraht sodann verdrillt, wie bei 8 dargestellt. Dann wird der Bindedraht um den Baumpfahl geschlungen (Teil 9), verdrillt und gegebenenfalls durch einen Nagel gesichert Die Fig. 3 zeigt, dass der Bindedraht 1 durch die Holzklötze 2 genügend weit vom Baumstamm distanziert ist, um Beschädigungen der Baumrinde durch den Bindedraht 1 oder die Windungen 7 vermeiden zu können.
Die Formgebung der Holzklötze 2 zusammen mit einer richtigen Wahl der Federspannung durch geeignete Materialauswahl und Dimensionierung des Bindedrahtes gewähr- leisten eine satte Auflage der Holzklötze an dem Baumstamm mit leichtem Druck, der einerseits genügend Reibung hervorbringt, um ein Verrutschen der Holzklötze und damit ein Scheuern zu verhindern, anderseits aber auch ein Einwachsen der Holzklötze in den Baumstamm vermeidet.
Die Fig. 4 zeigt wie sich beim Dickerwerden des Baumstammes die Anbindevorrichtung durch Auseinanderziehen der Windungen 7 längt. Die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dienen als Beispiel für die Materialkombination : Draht als Bindemittel, und Holz als Polsterungsmaterial.
Sich aus anderen Materialzusammenstellungen ergebende bauliche Abwandlungen fallen unter den Erfindungsgedanken.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anbindevorrichtung, insbesondere für Obstbäume unter Verwendung von Bindedraht und einer Polsterung zwischen Bindedraht und Baumstamm, dadurch gekennzeichnet, dass diePolsterung aus Holzklötzen besteht, die an den Kanten abgerundet sind und Einschnitte aufweisen, in welchen der Bindedraht festgeklemmt ist, wobei der Bindedraht zwischen den einzelnen Holzklötzen Windungen zur Ermöglichung einer Längenänderung der Anbindevorrichtung, entsprechend der Zunahme des Stammdurchmessers aufweist.