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Flüssigkeitsbehälter mit Ausdehnungsgefäss
Die Behälter von Transformatoren u. dgl. werden im allgemeinen bekanntlich mit Ausdehnungsgefässen versehen, die mit dem Behälterinneren kommunizieren und in denen die Behälterflüssigkeit mit der Aussenluft in unmittelbarer Berührung steht. Bei den üblichen Ausführungen solcher Transformatoren ist wegen des Ausdehnungsgefässes ein Raum zur Unterbringung des Transformatorkessels notwendig, der vor allem im Grundriss wesentlich über den hinausgeht, den der Transformatorkessel für sich allein brauchen würde und der zum grossen Teil nicht weiter ausgenützt werden kann.
Ein weiterer Mangel der üblichen Transformatorausführung ist der, dass das meist oberhalb und seitlich des Transformatorbehälters angeordnete Ausdehnungsgefäss die freie Wahl bei der Zuführung der Anschlussleitungen des Transformators stark beeinträchtigt.
Gemäss der Erfindung können diese Mängel der bisherigen Transformatorausführungen dadurch beseitigt werden, dass das Ausdehnungsgefäss nicht wie bisher ausserhalb des Behälters angeordnet wird, sondern in diesen selbst hineinverlegt ist, wobei sein Flüssigkeitsspiegel tiefer liegt als der des übrigen Behälters.
An sich ist es bekannt, das Ausdehnungsgefäss bei Transformatoren so anzuordnen, dass sein Flüssigkeitsspiegel tiefer liegt als im übrigen Behälter, jedoch nur in Verbindung mit einem ausserhalb des Behälters liegenden Ausdehnungsgefäss, das in diesem Fall mittels Rohrverbindung seitlich an den Behälter angeschlossen ist. Das Tieferliegen des Ausdehnungsgefässes hat hiebei nur den Zweck, am Behälterdeckel einen Unterdruck zu erhalten, um den Austritt des Öles, das angeblich leichter durch die Dichtung tritt als Luft, aus dem Behälter zu vermeiden. Eine Verkleinerung des Unterbringungsraumes für den Transformator wird hiebei insbesondere im Grundriss nicht erreicht.
Bei kleinen Transformatoren, wie Messwandlern, sowie Kondensatoren od. dgl. ist es ferner bekannt, statt des üblichen Ausdehnungsgefässes federnde, nur mit Luft gefüllte Hohlkörper im Inneren des gegen aussen vollkommen abgeschlossenen Apparategehäuses anzuordnen, um Volumsveränderungen des flüssigen Gehäuseinhalts auszugleichen. Solche Dehnungskörper sind an und für sich wegen der an sie gestellten einander widersprechenden Forderungen nicht nur kompliziert zu bauen, sondern eignen sich auch praktisch nicht für Transformatoren zur Leistungs- übertragung.
Es sind schliesslich auch Ausführungen für Ölkessel von elektrischen Apparaten bekannt geworden, bei denen ein nach aussen vollkommen abgeschlossener Dehnungsraum vorgesehen ist, der zum Teil mit Gas oder Dampf, zum anderen Teil mit einem das Gas oder den Dampf absorbierenden Stoff gefüllt ist, der je nach den Druckschwankungen verschiedene Mengen des Gases oder Dampfes aufnehmen kann. Bei diesen Ausführungen ist der Behälter für den Absorptionsstoff, so wie für Ausdehnungsgefässe üblich, ausserhalb des Ölkessels angeordnet, so dass auch hier keine grössere Platzersparnis bei der Unterbringung des Ölkessels im Sinne der Erfindung erzielbar ist.
Ausführungsbeispiele von öltransfbrmatoren nach der Erfindung zeigt die Zeichnung. In Fig. 1 ist 1 der Ölkessel des Transformators, 2 ist der Transformatorkörper, mit 3 und 4 sind die Durchführungen für die Primär-bzw. Sekundär- anschlüsse bezeichnet. Das Ausdehnungsgefäss 5 ist unmittelbar am Deckel des Behälters angeordnet, wobei der Deckel selbst die obere Abdeckung des Ausdehnungsgefässes bildet, die naturgemäss auch ganz wegfallen könnte und in erster Linie nur zwecks besseren Schutzes des im Ausdehnungsgefäss befindlichen Öls vor Verunreinigung von aussen vorgesehen ist. Ebenso ist der Boden 6 des Ausdehnungsgefässes aus physikalischen Gründen nicht nötig und dient hauptsächlich nur dazu, die im Ausdehnungsgefäss sich mit der Zeit sammelnden Verunreinigungen vom übrigen Behälter fernzuhalten.
Ausser einer wesentlichen Ersparnis an Grundrissfläche und vollkommen ungehinderter Zugänglichkeit der Transformatordurchführungen hat die erfindungsgemässe Anordnung des Ausdehnungsgefässes den Vorteil verminderten Öl- bedarfs. Ferner können die Behälterwände schwächer bemessen werden, weil der Wanddruck kleiner ist als bei der bisherigen hochliegenden Anordnung des Ausdehnungsgefässes.
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Die Füllung des Transformators erfolgt zweckmässig durch den über den Ölspiegel des Behälters hochgezogenen Stutzen 7 durch das Ausdehnungsgefäss hindurch bei geöffneter Deckelschraube 8.
Ist der Behälter vollgefüllt, so wird die Schraube 8 wieder eingesetzt und der Behälter dadurch nach aussen abgedichtet. Der Ölspiegel im Ausdehnungsgefäss kann nun durch Auspumpen oder mit Hilfe eines Hebers od. dgl. um jenes Mass gesenkt werden, das notwendig ist, um das Arbeiten des Ausdehnungsgefässes im gewünschten Umfang zu ermöglichen.
Bei Transformatoren, in denen Schaltvorrichtungen für Umschaltungen der TransformatorwickIung, z. B. sogenannte Umsteller eingebaut sind, die von aussen bedient werden, können diese vorteilhaft zwischen Ausdehnungsgefäss und Transformatorkörper angeordnet werden. Dadurch werden einerseits die Leitungen zwischen Schaltvorrichtung und Transformatorwicklung kürzer, anderseits aber lassen sich in diesem Fall in besonders günstiger Weise Ausführungsformen gewinnen, bei denen Stopfbüchsen oder sonstige Abdichtungen an den Durchführungsstellen für die Betätigungswelle bzw. für das Betätigungsgestänge der Schaltvorrichtung entfallen können. Dies ist dann der Fall, wenn diese Betätigungsvorrichtungen durch das Ausdehnungsgefäss selbst hindurch in den Behälter eingeführt werden.
Wie Fig. 1 ohneweiters erkennen lässt, ist, wenn die Schalterwelle durch das Ausdehnungsgefäss 5 hindurch eingeführt wird, weder am Deckel noch am Boden des Ausdehnungsgefässes eine Abdichtung der Wellendurchführung nötig.
In Fällen, in denen ein Ölstandsanzeiger gewünscht wird, kann dieser als Aufsatz auf dem Deckel des Kessels angeordnet werden. Dieser Ölstandsanzeiger ist in ähnlicher Weise wie der Kessel selbst mit einer Öffnung am oberen Ende zu versehen, die beim Füllen des Kessels geöffnet wird, nach beendeter Füllung jedoch wieder luftdicht abgeschlossen werden muss.
Wo es die räumlichen Verhältnisse am Deckel des Behälters zulassen, kann statt der Ausführungsform nach Fig. 1 die in Fig. 2 dargestellte gewählt werden. Hier ist das Ausdehnungsgefäss 5 mit Hilfe eines Entlüftungsfortsatzes (Entlüftungsstutzen) 9 am Behälterdeckel aufgehängt. Dadurch ist es möglich, auch bei enger Anordnung der Durchführungsisolatoren 3, 4 (Transformatoren für kleinere Spannungen und Leistungen) das Ausdehnungsgefäss innerhalb des Transformatorenkessels bei günstiger Raumausnützung und mit einfachen Mitteln unterzubringen.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das Ausdehnungsgefäss 5 am
Boden des Behälters 1 angeordnet ist. Die kommunizierende Verbindung zwischen Behälter und Ausdehnungsgefäss wird durch den Stutzen 10 hergestellt, der in die im Ausdehnungsgefäss befindliche Flüssigkeit taucht. Der Kessel kann auch in diesem Fall zweckmässig durch das
Ausdehnungsgefäss hindurch gefüllt werden. Zur
Füllung kann ein zweckmässig entfernbares
Rohr 11 verwendet werden, das auf einem
Stutzen 12 in der Behälterwand sitzt. Ist bei geöffneter Schraube 8 der Behälter vollgefüllt worden, so wird nach Wiedereinsetzen der
Schraube und Abdichtung des Behälters nach aussen mit Hilfe des Ablassventils 13 ein ent- sprechender Teil des Öls aus dem Ausdehnungsraum abgelassen, so dass die erforderliche Spiegelhöhe im Ausdehnungsgefäss erhalten wird.
Die Erfindung ist nicht nur auf Ölbehälter für Transformatoren anwendbar, sondern bei Flüssigkeitsbehältern überhaupt, die ein damit kommunizierendes Ausdehnungsgefäss erfordern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Flüssigkeitsbehälter mit Ausdehnungsgefäss, in dem die Behälterflüssigkeit mit der Aussenluft in Berührung steht, insbesondere für Öltransformatoren, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausdehnungsgefäss bei wie an sich bekannt tiefer als im übrigen Behälter liegendem Flüssigkeitsspiegel in den Behälter eingebaut ist.