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Dehngefäss mit Längswand
Transformatoren, Drosselspulen und ähnliche Geräte werden bei höherer Leistung meist in Behältern mit isolierender Flüssigkeit untergebracht, wodurch eine bessere Isolierung und Kühlung bewirkt wird. Dabei muss jedoch auf die Ausdehnung der Flüssigkeit und den Druckanstieg bei Temperaturänderung in den Geräten, besonders bei stärkerer Belastung, Rücksicht genommen werden.
Zum Ausgleich der Volumsänderungen der Isolierflüssigkeit werden bei Transformatoren und ähnlichen Geräten am Kessel angeordnete Dehngefässe verwendet.
Bei solchen Einrichtungen wird wohl im Transformator eine Kondenswasserbildung vermieden, im Ausdehnungsgefäss kommt jedoch das Öl noch immer mit der Aussenluft in Berührung und ist der Sauerstoffeinwirkung ausgesetzt. Ausserdem kommt es zu einer Feuchtigkeitsaufnahme.
Um dies zu vermeiden, kann man auch die Isolierflüssigkeit mit Hilfe von überlagertem Stickstoff gegen die Aussenluft schützen, das Volumen des Dehngefässes wird jedoch dadurch grösser, und es muss eine periodische Stickstoffnachfüllung durchgeführt werden.
Es wurde eine grössere Anzahl von Einrichtungen mit verschiedenen Dehngefässanordnungen bekannt, die jedoch verschiedene Nachteile aufweisen.
Die zwei-oder mehrteiligen, übereinander angeordneten Dehngefässe mit Gummimembran besitzen einen komplizierten Aufbau mit grossen Dichtungsstellen, wobei bei Auftreten nur einer Undichtheit, die gar nicht sichtbar sein muss, das Dehngefäss nicht mehr funktioniert.
Die Anordnung eines Gummisackes nach der brit. Patentschrift Nr. 635,541 erfordert es, den Transformator höher zu bauen, wobei ein Einbringen oder Auswechseln des Gummisackes eine vollkommene Demontage des Gefässkastens bedingt.
Die in der Schweizer Patentschrift Nr. 270957 sichtbaren, Anordnungen des Gummisackes sind deshalb nicht sehr zweckmässig, weil die innen angeordnete Druckfeder, die eine Vergrösserung oder Verkleinerung des Sackes je nach dem Druck bedingt, durch den auftretenden Druck auf dem Gummisack Reibungen hervorruft, die bei dem verhältnismässig dünnen Gummisack zum Durchscheuern führen können.
Wenn auch im Betrieb die verschiedensten Einrichtungen bei Transformatoren mit Dehngefässen zu finden sind, so muss man trotzdem feststellen, dass diese kompliziert waren, so dass man versuchte, eine Öldehngefässausbildung zu schaffen, die, einfach gestaltet, gut funktioniert und billig zu stehen kommt.
Bei vielen Dehngefässanordnungen war man meistens gezwungen, den Isoliersack durch eine kleine Öffnung, einen Rohransatz od. ähnl., in das Dehngefäss einzubringen. Das Zusammenpressen des Isolier- sackes zwecks Einführung in das Dehngefäss ist für die Haltbarkeit des Sackes sehr nachteilig, weil Biegeund Druckstellen im Material zu Undichtheiten beim Dehnvorgang führen können. Bei unserer erfindungsgemässen Ausführung wird der Isoliersack bei offenem Dehngefäss in dieses eingeführt und das Dehngefäss daraufhin erst geschlossen. Druck- und Quetschstellen werden vermieden, und der Sack kann sich in dem Dehngefässinneren, über die Längswand angeordnet, ordentlich ausbreiten. Die Längswand im Dehngefäss dient dem Isoliersack als Stütze.
Die Längswand kann als Einfach- oder Doppelwand ausgebildet werden. Die durch das Öldehngefäss sich erstreckende Wand ist mit dem stirnseitigen Blindflansch verbunden, der giatt oder bombiert ausgeführt sein kann.
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Zweckmässig ist an einer Seite des Öldehngefässes ein Ölstandsrohr angeordnet.
An Hand von zwei Figuren wird die Erfindung beschrieben. Die Fig. l und 2 zeigen Längs- und Querschnitt des Ölgefässes, wobei die Fig. 2 einen Schnitt nach AB der Fig. l darstellt.
Das Öldehngefäss 1 ist vorteilhaft als zylindrisches Gefäss ausgeführt und die Stirnseite 2 mit dem zylindrischen Behälter 1 direkt verbunden. Der Stirnflansch 2 besitzt eine der Länge nach in dem Öldehngefäss angeordnete Längswand 3, die als Einfach- oder Doppelwand ausgebildet werden kann. Der Stirnflansch 2 kann je nach Zweckmässigkeit gerade oder nach innen bombiert ausgeführt werden und besitzt an seiner Fläche Ventilationsöffnungen 5. Der Isoliersack 4 kann leicht eingebracht werden und erstreckt sich zweckmässig über die ganze Länge und verändert seine Form je nach der Atmung im Zylinder. Die Bezugsziffer 4 in Fig. 2 zeigt die Form des Isoliersackes bei einem bestimmten Stand des Ölspiegels 6 und bei einem bestimmten Luftdruck im Luftraum 7. Der Isoliersack ist mit seinen Enden zwischen dem Flansch und dem Gefässkörper 1 befestigt.
Der Vorteil unserer erfindungsgemässen Anordnung ist der, dass der Luftsack leichter herzustellen und auf Dichtheit zu prüfen ist, indem er auf den Blindflansch dicht aufgepresst werden kann. Seine Funktion kann durch Absaugen oder Aufblasen seines Luftinhaltes genau kontrolliert werden. Ein weiterer Vorteil ist die zwangsläufige Führung des Sackes in der gezeichneten Form, wodurch unkontrollierbare Blasenbildungen und Zusammenfaltungen vermieden werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Öldehngefäss für Transformatoren, Drosselspulen oder ähnliche Einrichtungen mit eingebautem, einseitig offenem, mit der Aussenluft in Verbindung stehendem Isoliersack, dadurch gekennzeichnet, dass im Dehngefäss eine mit dem Gehäuse verbundene Wand angeordnet ist, über die der Isoliersack darübergezogen ist und die als Stütze des Isoliersackes dient.