AT159043B

AT159043B - Kraftfahrzeug mit Einzelantrieb von unabhängig schwingbaren Rädern.

Info

Publication number: AT159043B
Authority: AT
Original assignee: Steyr Daimler Puch Ag
Priority date: 1938-01-22
Filing date: 1938-01-22
Publication date: 1940-06-25
Also published as: GB510653A

Description

Kraftfahrzeug mit Einzelantrieb von unabhängig schwingbaren Rädern.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit unabhängig voneinander schwingbaren, einzeln angetriebenen und gegebenenfalls gelenkten Rädern wenigstens einer Achse. Solche Fahrzeuge sind bekannt. Sie sind insbesondere für unwegsames Gelände geeignet, da sie den Vorteil haben, dass sich die Räder unabhängig voneinander den Unebenheiten des Geländes leicht anpassen können.

Für solche Fahrzeuge ist es auch bekannt, die Räder auf schwingbaren Halbachse zu lagern und einzeln durch Quergelenkwellen anzutreiben. Die bekannten Anordnungen sind im wesentlichen charakterisiert einerseits durch Einzelführung der Räder mittels querschwingender Lenkervierecke, anderseits durch Einzelantrieb mittels Quergelenkwellen und schliesslich durch Einzellenkung der
Räder. Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die einzelnen Teile der Radlagerung und des Rad- antriebes leicht demontierbar zu machen, so dass einerseits bei Betriebsstörungen die einzelnen Teile leicht ausbaubar und leicht ersetzbar sind, anderseits der Bau solcher Fahrzeuge vereinfacht wird.

Gemäss der Erfindung ist bei einem Fahrzeug, bei welchem die angetriebenen Räder wenigstens einer
Achse einzeln durch querschwingende Lenker die eine Parallelführung für das Rad bilden bzw. durch ein Lenkerviereck geführt sind, die Anordnung so getroffen, dass je nachdem ob die Räder gelenkt oder ungelenkt sind der Achsschenkel bzw. der Achskörper in an sich bekannter Weise zweiteilig aus zwei miteinander lösbar verbundenen Teilen ausgebildet ist, wobei der äussere Teil in üblicher Weise als Träger für die Lager des Rades ausgebildet ist und der andere das Gelenk des Quergelenkwellen- antriebes aufnehmende Teil die Lagerung für die Führungsorgane des Rades, wie Lenkervierecke od. dgl., trägt. Eine solche Ausbildung des Achsschenkel bzw.

Achskörpers ermöglicht, ausser einer durch Loslösung des den Träger für die Radlager bildenden äusseren Teiles bedingten Zugänglichkeit zu den innenliegenden Antriebsorganen des Rades, dass die einzelnen Teile der Radlagerung und des Radantriebes sich leicht demontieren und auswechseln lassen. Bei der Demontage ist lediglich erforderlich, das Lenkerviereck, an welchem das Rad aufgehängt ist, zu unterbauen bzw. zu heben, so dass ein bisher übliches Heben des ganzen Fahrgestelles entfallen kann.

Gemäss der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, dass der den Träger für die beiden Radlager bildende äussere Teil des Achsschenkel bzw. Achskörpers so ausgebildet ist, dass das eine Lager innerhalb des Hohlachsstummels derart sitzt, dass in dem Lager der angetriebene Wellenstummel gelagert ist, wogegen das andere Lager ausserhalb des Hohlachsstummels sitzt und das Fahrzeugrad auf den Achsschenkel bzw. Achskörper abstützt. Der Vorteil einer solchen Ausbildung des Achsschenkels bzw. Achskörpers ist einerseits darin gelegen, dass an Platz gespart werden kann, und anderseits darin, dass die Demontage des Fahrzeuges erheblich erleichtert wird.

Dadurch, dass das äussere Lager an der Aussenfläche des Hohlachsstummels liegt, kann dieses Lager leicht abgenommen werden, wodurch das Antriebsglied (Quergelenkwelle usf.) zugänglich und auswechselbar gemacht ist.

Zweckmässig besteht der angetriebene Wellenstummel mit der kugelförmigen Gelenkschale aus einem Stück, was eine weitere bauliche Vereinfachung darstellt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch veranschaulicht.

Fig. l zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Achs-und Antriebsanordnung im Schnitt ; Fig. 2 zeigt die Ausbildung des Achsschenkel für lenkbare Räder und Fig. 3 eine abgeänderte Ausbildung des Achsschenkel in einem Horizontalschnitt durch Fig. 2.

Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 der Zeichnung ist der Achskörper für jedes Rad aus zwei miteinander lösbar, z. B. mittels Schrauben 7, verbundenen Teilen 1, 2 zusammengesetzt, von welchen der Teil 1 als Hohlachsstummel ausgebildet ist, u. zw. derart, dass das eine Lager 3 innerhalb

des Hohlachsstummels 1 und das zweite Lager 4 ausserhalb des Hohlachsstummels gelagert werden kann.

In dem Lager 3 ist der angetriebene Wellenstummel 5 gelagert, auf welchem die Nabe 5'des Fahrzeugrades 6 sitzt, u. zw. derart, dass sie unter Vermittlung des aussenliegenden Lagers 4 auf den Hohlachsstummel jf abgestützt ist und mit dem Wellenstummel 5 umläuft, der einerseits unmittelbar in dem inneren Lager 3 gelagert ist und anderseits unter Vermittlung der auf dem Stummel sitzenden
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Teil 2'des Achsschenkels mit Drehzapfen 30 od. dgl. ausgebildet ist, mittels welcher er im Achsschenkelträger 2"gelagert ist, derart, dass der Achsschenkel 1, 2'um die Achse dieses Zapfens verdreht werden kann und auf diese Art die Lenkbewegung ausführen kann.

Der Achsantrieb erfolgt durch eine querliegende Antriebswelle 10. Die Anordnung ist so getroffen, dass die Antriebswelle 10 mit dem Wellenstummel 5 vermittels eines Universalgelenkes od. dgl. verbunden ist, u. zw. in der Weise, dass der Wellenstummel mit einer kugelförmigen Schale 11 ausgebildet ist, in welcher die Querwelle 10 universalgelenkartig gelagert ist, wobei der Wellenstummel 5 mit der kugelförmigen Schale 11 durch das Lager 3 im Hohlachsstummel 1 gelagert ist. Der Teil 2 bzw. 2'des Achskörpers bzw. Achssehenkels ist hiebei als Aufnahmeorgan für das Universalgelenk od. dgl. bzw. der kugelförmigen Schale 11 und der Antriebswelle 10 ausgebildet.

Bei der nach Fig. 3 im Horizontalschnitt dargestellten Ausführungsform ist die kugelförmige Schale 11 an zwei gegenüberliegenden Stellen 35 abgeflacht. Dadurch wird erreicht, dass der Teil 2' des Achsschenkel radseitig an der Stelle 36 schmäler ausgebildet werden kann, wodurch die Bewegungsfreiheit des Achsschenkel im Achsschenkelträger 2"vergrössert wird und dadurch der Lenkungseinschlag vergrössert werden kann, wobei diese Abflachungen ermöglichen, den Wellenstummel 5 mit der Schale 11 trotz kugelförmiger Ausbildung der Schale 11 aus dem Achsschenkelträger nach aussen zu ziehen.

Zur grösseren Deutlichkeit ist in Fig. 3 mit strichlierten Linien angedeutet, welche Breite der Teil 2'des Achsschenkels an den Stellen 36 aufweisen müsste, um ohne Ausbildung der Schale 11 mit Abflachungen 35 ein Herausziehen des Wellenstummels 5 mit der Schale 11 aus dem Teil 2'des Achssehenkels zu ermöglichen, wobei auch die geringere Bewegungsfreiheit des Teiles 2'im Achssehenkelträger 2"erkenntlich ist.

Durch die zweiteilige Ausbildung des Achskörpers 1, 2 (Fig. 1) bzw. des Achsschenkel 1, 2' (Fig. 2) und durch die Lagerung des einen Lagers auf der äusseren Fläche des Hohlachsstummels wird eine leichte Demontage des Achsantriebsaggregates ermöglicht.

Die Demontage des Achsantriebsaggregates wird folgendermassen bewerkstelligt : Nach Abnahme der Radkappe 31, Lösen der Radmuttern 32 und Abnehmen der Radscheibe 6 werden die Schrauben 33 gelöst und die Bremstrommel 34 abgezogen. Hierauf werden die Schrauben 7 gelöst und das vollständige Achsaggregat, bestehend aus Differentialwelle, Universalgelenk, Wellenstummel 5, Radnabe 5', Hohlachsstummel l und den Lagern 3 und 4, herausgezogen.

Der Achskörper 2 ist erfindungsgemäss mit einem Schutzschild bzw. einem Gehäuse 14 für den Bremsschlauch 15 ausgebildet, so dass der Bremsschlauch geschützt liegt und gegen Beschädigung gesichert ist.

Bei dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist der eine Teil 2 des Achskörpers bzw. des Achsschenkelträgers 2" mittels Querlenker 8, 9 zweckmässig mittels parallelgeführter Querlenker am Fahrzeugrahmen aufgehängt. Die Anordnung ist so getroffen, dass die Federung der Räder wenigstens einer Achse am Fahrzeugrahmen gelenkig um die Fahrzeuglängsachse schwenkbar gelagert ist, während die Federung wenigstens einer andern Achse am Fahrzeugrahmen starr aufgehängt ist. In der Zeichnung sind die Räder jeder Achse am Fahrzeugrahmen mittels Lenker 8 und einer für die Räder beider Seiten gemeinsamen Querfeder 9 aufgehängt, wobei die Querfeder 9 wenigstens einer Achse mit dem Fahrzeugrahmen gelenkig bei 37 und die Querfeder wenigstens einer andern Achse mit dem Fahrzeugrahmen starr verbunden ist.

Die gelenkige Aufhängung der Federung am Fahrzeugrahmen ist entweder an der Vorderachse oder an der Hinterachse getroffen, während die Federung der andern Achse am Fahrzeugrahmen starr gelagert ist.

Durch eine solche Anordnung werden die bei den bekannten geländegängigen Kraftfahrzeugen mit einzeln angetriebenen, gelenkten und unabhängig voneinander schwingbaren Rädern, bei welchen die Räder mittels schwingender Lenker am Rahmen angelenkt und mittels Querfedern abgestützt sind, auftretenden Übelstände vermieden, die sich daraus ergeben, dass der Rahmen nicht nur die normalen, durch die Vertikallast bedingten Biegebeanspruchungen, sondern auch Seitenkräfte und Drehbeanspruchungen aufnehmen muss.
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Claims

1. Kraftfahrzeug mit unabhängig voneinander schwingbaren, einzeln angetriebenen und einzeln geführten Rädern, deren Achskörper bzw. Achssehenkel aus zwei miteinander lösbar verbundenen Teilen bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Teil (1) in an sich bekannter Weise als Träger <Desc/Clms Page number 3> für die Radlager ausgebildet ist, während der andere, das Antriebsgelenk umschliessende Teil (2 bzw. 2', 2") die Lagerung für die Führungsorgane (8, 9) des Rades, wie Lenkervierecke od. dgl., trägt.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, wobei der den Träger für die beiden Radlager bildende äussere Teil des Achskörpers bzw. Achsschenkel als Hohlachsstummel ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Lager innerhalb und das äussere Lager auf einer Aussenfläche des Hohlachsstummels sitzt.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der angetriebene Wellenstummel mit einer kugelförmigen Gelenkschale aus einem Stück besteht.

4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Wellenstummel verbundene kugelförmige Gelenkschale (11) aneinander gegenüberliegenden Seiten mit Abflachungen (35) versehen ist und der das Gelenk aufnehmende Teil (2') des Achssehenkels bzw.

Achskörpers radseitig seitlich an gegenüberliegenden Stellen diesen Abflachungen entsprechend verengt (36) ist, so dass ein grösserer Spielraum für die Lenkbewegung des Achsschenkel (2") im Achs- schenkelträger ermöglicht wird unter Aufrechterhaltung eines leichten Ausbaues des Gelenkes.

5. Kraftfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der das Antriebsgelenk umschliessende Teil des Achskörpers mit einem Schutzschild bzw. einem Schutzgehäuse für den Bremsschlauch od. dgl. ausgebildet ist. EMI3.1