<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk-Metallbauteilen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, welche aus einem Gummikörper und Metallteilen bestehen, wobei der Kautschukkörper zwischen diesen Metallteilen eingebracht und mit ihnen in an sich bekannter Weise festhaftend verbunden ist. Derartige Gummi-Metallbauteile, die geeignet sind, Zug-und Schub-sowie Verdrehungsbeanspruchungen aufzunehmen, werden so hergestellt, dass man die Metallplatten mit dem noch nicht vulkanisierten Gummi gemeinsam in eine verschliessbare Form einbringt und den Gummi dann unter Druck vulkanisiert.
Hiebei werden an den
Grenzschichten zwischen Gummi und Metall besondere Mittel zur Erhöhung der Haftfestigkeit zwischen Gummi und Metall angewendet, wobei es für die Erfindung gleichgültig ist, ob als derartige Hilfsmittel besondere Metallegierungen, organische oder anorganische Zusätze zum Gummi oder besonders eingebrachte chemische Verbindungen dienen.
Beim Vulkanisationsvorgang schliesst sich die Form im allgemeinen erst, nachdem der Gummi eine gewisse Temperatur erreicht hat, und der überschüssige Gummi wird hiebei in den Trennfugen der Form ausgetrieben.
Für die Erreichung einer guten Haftfestigkeit zwischen Metall und Gummi ist es hiebei von Bedeutung, dass einmal durch den ausgetriebenen Gummi nicht die Haftschicht beschädigt bzw. fortgeschwemmt wird ; anderseits ist zu beachten, dass nicht bereits vorvulkanisierter Gummi, der also seine Haftfähigkeit zum Teil verloren hat, erst nachträglich an die Haftschicht gebracht wird, da hiemit eine restlose Ausnutzung der Haftfähigkeit nicht mehr erzielbar ist.
Um diesen Missständen zu begegnen, ist eine genaue Beherrschung des Austriebsvorganges erforderlich, die erfindungsgemäss dadurch erreicht wird, dass die Teilfugen der Form nicht mit den Haftschichten zwischen Gummi und Metall zusammenfallen, anderseits aber sich in einem nicht zu grossen Abstand von diesen Haftschichten befinden, wie es etwa bei in der Mitte zwischen den Haftschichten geteilten Formen der Fall wäre.
Bei einer der Erfindung entsprechenden Ausbildung der Form presst der bei der Vulkanisation ausgeübte Druck nicht mehr den Kautschuk der Begrenzungskanten der Haftschichtzone in die Fugen und Zwischenräume und ersetzt ihn durch an anderer Stelle schon vorvulkanisierte Kautschukteilchen, sondern der überschüssige Kautschuk wird von andern benachbarten Stellen ausgetrieben, so dass die an der Haftfläche schon während des Pressvorganges vorvulkanisierten Kautschukteilchen an ihrer Stelle verbleiben. Anderseits kann die günstige Einwirkung, die die Bewegung des Austreibens auf das Eindringen der Kautschukteilchen in die Unebenheiten der starren Platten ausübt, dadurch erhalten bleiben, dass man die Fugen, in die der überschüssige Kautschuk ausgetrieben wird, nicht allzuweit von den Haftflächen entfernt hält.
Dies ist besonders bei der Anfertigung grosser oder schwierig geformter Gummikörper zu beachten, bei denen die Pressbewegung verhältnismässig lange Zeit in Anspruch nimmt. Auch bei diesen gelingt es, dass die ungünstige Wirkung des Austreiben an den Begrenzungskanten vermieden wird. Das erfindungsgemässe Verfahren kann in verschiedener Weise durch Ausbildung der Form und des Bauteiles Berücksichtigung finden. Die Form kann z. B. so ausgebildet sein, dass die Teilfugen zwischen Rand-und Zwischenplatte von den Begrenzungskanten der Haftflächen aus nach der Mitte des Kautschukkörpers zu um ein Stück versetzt zu liegen kommen.
Es wird dann lediglich der Kautschuk von diesen Zonen aus in die Fugen hineingepresst werden können.
Man kann aber auch auf einem andern Wege das Ziel erreichen, u. zw. durch die Überdeckung der zur beabsichtigten Beanspruchungsrichtung senkrechten oder sämtlicher freien Stirnflächen der
<Desc/Clms Page number 2>
starren Teile mit zwischen letzteren festhaftend angeordnetem Kautschuk. In diesem Falle können die Teilfugen der Formen auch ausserhalb der Haftflächenebenen liegen.
EMI2.1
der eben beschriebenen beiden Massnahmen.
Zum Verständnis der Erfindung ist in der Zeichnung die Form für die Herstellung einer Scherfeder dargestellt, und es zeigen : Fig. 1 und 2 nach dem erfindungsgemässen Verfahren geteilte Formen.
In der Fig. 1 sind mit 1 und 2 die beiden Metallplatten, welche mit dem Kautschukkörper 3 verbunden werden sollen, bezeichnet. Der fertige Gummi-Metallbauteil soll beispielsweise einer Schub-
EMI2.2
Gründen die aus der Abbildung ersichtliche Gestalt erhält. Die zu seiner Herstellung dienende Form besteht aus einer Oberplatte 4, der Unterplatte 5 und den zwischen diesen angeordneten Stücken 6 und 7, die zum Zwecke des Herausnehmens des fertigen Bauteiles in einer etwa senkrecht liegenden Ebene aneinanderstossen. Der Austrieb des Gummis beim Vulkanisationsvorgang erfolgt längs der zwischen den Teilen 4 und 5 auf der einen Seite und den Teilen 6 und 7 auf der andern Seite liegenden Formnähte, also längs der Ebenen, welche mit 9 und 10 bezeichnet sind.
Diese den Austrieb aufnehmenden Teilfugen liegen erfindungsgemäss derart, dass sie um einen bestimmten Betrag von den Haftflächen 8, an denen die Metallteile 1 und 2 und der Gummikörper 3 zu verbinden sind, entfernt liegen.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführung des Gummi-Metallbauteiles, bei dem die Metallteile 1 und 2 auf einer Seite durch Lippen des Gummikörpers umgriffen werden. Bei einer derartigen Formgebung ist zu beachten, dass an diesen Lippen ein gänzlich anderes Verhältnis von Gummimasse zu beheizter Formfläche besteht, als das beim Kautschukkörper selbst der Fall ist. Infolgedessen würde an diesen Stellen die Gefahr eines Übervulkanisierens dieser Teile des Kautschukkörpers bestehen, wodurch die Haftung an den Stellen 13 und 14 ungenügend würde. Um dem entgegenzuwirken, wird der Austriebsvorgang durch die erfindungsgemässe Anordnung der Teilfugen der Form gelenkt derart, dass er längs der Formnähte 15 und 16 erfolgt.
Hiedurch wird der oben geschilderten Gefahr des Übervulkanisieren der Kautschuklippen vorgebeugt, während anderseits durch Fortverlegung der Formnaht von der Haftkante selbst eine Gefahr der Beschädigung der Haftfläche 8 nicht mehr besteht.
An den Stellen 11 und 12 spielt sich der Austriebsvorgang genau so ab wie bei dem Gummi-Metallkörper der Fig. 1.
Das Verfahren der Erfindung ist von der Form der Gummi-Metallbauteile und von der Formgebung der Haftflächen unabhängig. Es kann bei beliebig geformten Gummi-Metallbauteilen und bei solchen, bei denen die Haftflächen nicht eben, sondern aus mechanisch-technologischen Gründen gewölbt oder aufgebogen sind, mit den gleichen Vorteilen angewandt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk-Metallbauteilen, die aus einem zwischen starren Teilen festhaftend verbundenen vulkanisierten Kautschukkörper bestehen, in mehrteiligen Formen, dadurch gekennzeichnet, dass die Formnähte (10, 9) zwischen den Randplatten (4, 5) und den Zwischenplatten (6, 7) um ein Stück von den Begrenzungskanten der Haftflächen (8) des Kautschukkörpers an den starren Teilchen (1, 2) weg verlegt werden.