<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT ? 15870. AUGUSTE CAILLE EDMOND RATEAU IN PARIS.
Dampfsammler und-Regenerator.
In dem Patente Nr. 7443 wird ein Dampfsammler und -Regenerator beschrieben. der in der Weise wirkt, dass der Abdampf einer Hochdruckmaschine in einen Behälter geleitet wird, in dem die Warme leicht aufnehmende Körper in günstiger Lage aufgeschichtet sind, damit der einströmende Dampf seine Wärme an sie abgebe und zu Wasser kondensiert werde, um in einem späteren Zeitpunkte, wenn das Zuströmen frischen Abdampfes aufhört, infolge der dadurch entstehenden Abnahme dos im Behälter herrschenden Druckes wieder in Dampf umgewandelt zu werden. Die im Abdampfe enthaltene Wärme geht also nicht verloren, sondern wird in dem unter dem Drucke des Abdampfes stehenden Wasser aufgespeichert sein.
Hört dann der Druck dadurch auf, dass das Zuströmen von Abdampf unterbrochen wird, so bewirkt die im Wasser aufgespeicherte Wärme eine Verdampfung des Wassers und der so entstandene Dampf kann zu einer Niederdruckmaschine weiter geleitet werden.
Den Gegenstand der vorliegenden Ernndung bildet eine Abänderung an diesem Dampfsammler und -Regenerator nach Patent Nr. 7443 und bezweckt die nach demselben zu verwendenden, ats Wärmefängor dienenden festen Stoffe (Gusseisen. Feilspäne etc.) sowie dünne Wasserschichten durch stärkere Wasserschichten allein zu ersetzen, welche aber, um eine sehr grosse Menge Wärme von dem zu kondensierenden Dampf aufzunehmen, in lebhaften Kreislauf versetzt werden, damit der Dampf nicht bloss mit der Oberfläche, sondern mit möglichst allen Teilchen der Flüssigkeit in Berührung komme.
Die beiliegende Zeichnung stellt in Fig. 1 und 2 in einem Quer-und Längsschnitte eine Ausführungsform der Einrichtung nach dieser Erfindung dar, während Fig. 3 in einem Längsschnitte eine zweite Ausführungsform zeigt. Aus den Fig. 1 und 2 ist ein horizontaler, zylidnrischer Kessel 1 ersichtlich, der zum grösseren Teile mit Wasser gefüllt ist
EMI1.1
förmigem Querschnitte angeordnet sind. Diese Rohre durchziehen den Kessel der Länge nach und lassen zwischen sich einen mittleren, vertikalen Raum 4, dessen Breite ungefähr 1/6 des Durchmessers des zylindrischen Kesselkörpers beträgt.
Der von der Maschine kommende Auspuffdampfwird in die Räume 2 und 3 durch ein Rohr 5 (Fig. 2) zugeführt, welches
EMI1.2
Sobald der Druck dieses Dampfes jenen überschreitet, welcher in dem oberen Teile des Kessels-vermehrt um die Höhe der Flüssigkeit-oberhalb der Löcher 6 (Fig. 1 und 2) herrscht, dringt er durch diese Löcher, tritt in den mittleren Raum 4 ein und steigt in demselben in Form grösserer oder kleinerer Blasen auf.
\ Die mittlere Dichte der in dem Raume 4 befindlichen Flüssigkeit ist dann geringer als jene der seitlichen
Wassersäule 7 und 8, in denen sich keine Dampfblasen befinden, so dass die Flüssigkeit zu strönten beginnt, wodurch der Dampf mit allen Teilen der sich stets erneuernden Flüssigkeit in Berührung kommt. Der Strom steigt im Raume 4 empor und sinkt an den Seiten 7 und nach abwärts, wie dies durch Pfeile angedeutet ist.
Das oberhalb des Raumes 4 angebrachte Blech 10 bezweckt, den Flüssigkeitsstrom in horizontaler Richtung abzulenken und ein Emporspritzen gegen das Dampfaustrittsrohr ss zu verhindern.
In Berührung mit der Flüssigkeit kondensiert sich der Dampf zum grössten Teile, wobei er die Flüssigkeit immer mehr und mehr erwärmt, derart, dass der Druck im Kessel
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Während dieser Zeit wird die Flüssigkeit zum Teile verdampft, was durch Verminderung des Druckes in dem Behälter zu erklären ist. Die zur Verdampfung nötige Wärmemenge ist in der Flüssigkeit während des Einströmens des Auspuffdampfes aufgespeichert worden. Der so erzeugte Dampf kann dann in einer Niederdruckmaschine verwendet werden. Temperatur und- Druck sinken dann im Kessel um ein Geringes. Das Sieden entsteht in der ganzen Masse, ohne dass dabei ein fühlbares Kreisen der Flüssigkeit stattfindet.
Sobald neuerlich Dampf in Überschuss durch das Rohr. 5 zutritt, drängt er zunächst die in die Räume 2 und 3 eingedrungene Flüssigkeit bis zur Höhe der Löcher 6 nieder, dringt dann durch diese Locher in den Raum 4 ein und es beginnt ein neuerlicher Kreislauf. Ein kleiner Teil dieses Dampfes tritt auch durch die zwei kleinen Löcher 11 aus, um das Gleichgewicht der Flüssigkeit herzustellen.
Um die Flüssigkeit zu verhindern, durch das Rohr 5 (Fig. 2) gegen die Maschine abzufliessen, genügt es, ein kleines Loch 11 in der Wand am oberen Teile der Räume, 3 und ? anzubringen, wodurch dieselben mit dem Kessel in Verbindung gebracht werden.
Üherdies ist es nötig, die Flüssigkeitsmenge im Kessel derart zu regeln, dass, wenn die Flüssigkeit in allen Teilen gleich hoch steht, dieselbe sich unter den Rohren 5 befinde.
Die Löcher C (Fig. 1 und 2)'können beliebige Form haben. Wichtig ist nur, dass sie annähernd in derselben Höhe über die ganze Länge der Rohre 2 und 3 in der Wand der letzteren gebohrt seien. An diese Löcher können auch, wie in Fig, 1 dargestellt, klein@ gekrümmte Rohre 12 angeschlossen werden, deren Austrittsöffnung nach aufwärts gerichtet ist. Man kann den mittleren Raum 4 auch in mehrere Räume von gleichem Gesamtquerschnitt teilen.
Der Vollständigkeit wegen ist der Apparat mit einem Sicherheitsventil 13 und mit einem selbsttätigen Ahlnssventil 14 versehen, welches durch den Schwimmer 15 gehoben wird, sobald die innere Wasserhöhe den im vorhinein bestimmten Punkt überschreitet.
Es empfiehlt sich, das Wasser früher zu erwärmen, bevor man den Dampf in den Apparat eintreten lässt, weil sonst Wasserstösse auftreten können, welche durch die rasche Absorption des Dampfes von de ; kalten Flüssigkeit erzeugt werden. Zu diesem Dehufe ist der'Kessel mit einer Hilfsfeuemng 16 mit Rost 17 versehen.
Die Fig. 3 stellt eine andere Ausführungsform einer derartigen Einrichtung dar. In dieser wird das Kreisen des Wassers durch horizontale Rohre M erhalten, in deren Inneres der Dampf durch Düsen 1. 9 eingeführt wird ; in diesem Falle erzeugt sohin die dynamische
Wirkung des Dampfes den Fliissigkeitsstrom. Ein horizontales Blech 20 zwingt diesen Flüssigkeitsstrom, den Kessel vom einen Ende bis zum anderen zu durchlaufen. Diese Ein- richtung ist jedoch weniger wirksam als die erst erwähnte, welche den Unterschied der
Gewichte der aufsteigenden und herabsinkenden Säulen des Flüssigkeitsstromes ausnützt.
Es ist nicht notwendig, dass die zur Verdampfung gelangende Flüssigkeit auch jene sei. welche durch die Kondensation des in den Apparat tretenden Auspuffdampfes entsteht.
In bestimmten Fällen könnte es passend erscheinen, die Wärme zwischen dem zuströmenden
Dampf und irgendeiner vnrdampfbaren Ftissigkeit (Wasser, Äther, schwefelige Säure etc.) auszutauschen, um Dampf von annähernd demselben oder auch einem höheren Drucke zu erzeugen. Dann müsste man aber die zwei Flüssigkeiten durch eine Metallwand trennen und der Apparat wäre nichts anderes als ein gewöhnlicher Oberflächen-Kondensator, jedoch derart eingerichtet, dass er die Kühlflüssigkeit nicht bloss erwärmt, sondern verdampft.