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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 15798.
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Der nachstehend beschriebene Apparat soll dem augenblicklich dringend empfundenen Bedürfnis nach einem Apparat abhelfen, der ein ununterbrochenes farbiges elektrisches Licht ohne Anwendung gefärbter Glasscheiben gibt. Dieses Licht wird durch eine ununterbrochene Folge verschiedenfarbiger elektrischer Funken erzeugt, welche beim Schliessen und Öffnen eines elektrischen Stromes selbsttätig zwischen zwei Elektroden überspringen.
Die hiezu notwendige Laterne ist auf der Zeichnung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die Laterne, Fig. 2 den Brenner, Fig. 3 den Brenner mit einer Reguliorvorrielhtung für die Bewegung der Elektrode 6, Fig, 4 einen Querschnitt nach A-B
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Schaltungsschella.
Der Hauptteil der Laterne ist der Brenner, welcher gestattet, eine ununterbrochene
Reihe von Funken zwischen den beiden Elektroden überspringen zu lassen. Die Elfktrodcn können aus verschiedenen Metallen, wie Stahl, Kupfer, Gold, Silber u. s. w. oder aus anderem geeigneten Material, wie Koke, Kohle u. s. w. bestehen. Um Funken der ge- wünschten Farbe zu erzielen, tragt die obere Elektrode einen Apparat, welcher dazu dient. die Funken zu färben. Dies wird dadurch erzielt, dass eine vorher bestimmte Menge sehr feinen Pulvers, welches je nach der zu erzeugenden Farbe zusammengesetzt ist. durch den Apparat zwischen den beiden Elektroden ausgestreut wird.
Der Brenner besteht aus einer elektromagnetischen Spule 1 (Fig. 1), die mit ihren unteren Flächen mit dem Deckel 2 verbunden ist, welcher seinerseits am Rande 3 der Laterne befestigt ist. In dem hohlen
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zeitig als Behälter für das Farbmaterial und als Apparat zum Einstreuen des Pulvers zwischen die Elektroden dient, in dem Augenblick, wo der Funke überspringt. Die bewegliche
Elektrode 6 bildet einen hohlzylinder 7, dessen oberer Teil aus Kupfer und dessen unterer weichem Eisen besteht. Die bewegliche Elektrode 6 ruht mit ihrem unteren Ende auf der festen Elektrode so, dass ihr unterer Eisenteil 32 von unten in den Liera 4 der spule 1 nur wenig hineinragt, wenn die Drahtwindungen der Spule vom Strom nicht durchflossen worden.
Sobald der Strom geschlossen ist, zieht die Anziehungskraft der
Spule die Elektrode 6 bezw. den Eisenkern 32 in den Kern hinauf: infolgedessen wird der Strom unterbrochen und die Elektrode senkt sich in ihre erste Stellung. Um die
Elektrode 6 in ihrer Bewegung nach oben an einem bestimmten Punkt anzuhalten, bringt man am oberen Ende der Spule 1 einen Kranz 10 an, welcher eine hohle Kappe 47 mit einer Öffnung 11 trägt. Um die beim Arbeiten des. Apparates entstehenden Stösse zu dämpfen, ist in dem Vorsprung 47 ein elastischer Ring 12 befestigt. Die untere feste Elektrode 8 bildet eine Metall- oder Kohlenröhre 13 und ist in ihrem unteren Ende von einer Umhüllung 14 umgeben, welche aussen einen Draht trägt und mit Gewinde vorsehen ist, mit Hilfe dessen sie in den Kohlenhaltor J5 eingeschraubt werden kann.
Die Schraube 14. die mit Langsschlitzen versehen ist, wird fest auf die Röhre 13 der Elektrode S auf- gedrückt und kann zusammen mit der Elektrode mittels eines durch die sich kreuzenden.
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beweglichen Röhre 23, welche an ihrem unteren Ende ein Platinstiftehen 24 trägt. Der Stift 24 tritt in die Öffnung 31 des unteren StöpslJls 30. Die Röhre M hat an ihrem
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Die Röhre 26 wird durch die Ansätze, 27 und 28 in der Richtung der Urennerachso festgehalten. Die obere Röhre 6 bildet gleichzeitig den Behälter für das Farbpulver. Derselbe ist so eingerichtet, dass die Röhre an ihren Enden innen mit Gewinde versehen ist, in welche die Stöpsel 29 und 30 eingeschraubt werden können.
Durch die obere Öffnung, welche mit dem Stöpsel 29 verschraubt ist, wird das Pulver in den Behälter 6 geschüttet und der untere Stöpsel 30 hat ein kleineres Loch 31 (Fig. 2 und 1), durch welches beim Arbeiten des Apparates immer eine bestimmte Menge Pulver hindurch zwischen die beiden Elektroden fällt, 11, zw. in dem Augenblick, in welchem zwischen denselben ein Funken überspringt, welcher durch das zwischen den Elektroden befindliche Pulver die erforderliche Färbung erhält. Um die elektrische Verbindung zwischen der Laterne und der Dynamomaschine 50 (Fig. 7) herzustellen, befestigt man unten ausserhalb der Laterne
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unter der Laterne unter dem Deckel befindet.
Mit der Schraube 39 wird ein kurzer, sehr biegsamer Leitungsdraht 4C verbunden, welcher nach dem unteren Ende der beweglichen Elektrode 6 geht und dort mit einer Schraube 41 befestigt ist. Durch diese Schaltung ist der eine Pol der Dynamomasd1ine durch den inneren Leitungsdraht 35 mit der elektromagnetischen Spule 1 und infolgedessen mit der beweglichen Elektrode 6 verbunden, während der andere Pol mittels der Unterlage 17 des Kohlenhalters 15 und der Schraube J4 mit der festen Elektrode 8 in Verbindung steht. Beim Schliessen des Stromes durchfliesst
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Elektrode 6 an. Dadurch wird der Kontakt zwischen den beiden Elektroden 6 und 8 unter- brochen und ein äusserst heller elektrischer Funke springt zwischen ihnen über.
In dem Augenblick, wo der Stromkreis geöffnet wird, fällt die obere Elektrode infolge ihres Gewichtes wieder auf die untere nieder und schliesst dadurch den Stromkreis von neuem.
Die Spule zieht die bewegliche Elektrode nochmals in den Kern hinauf, hiedurch entsteht ein neuer Funke und sofort. Man erhält so eine ununterbrochene Reihe heller elektrischer Funken zwischen den beiden Elektroden. Es entsteht dadurch eine sehr helle charakteristische Flamme, welche sich, besser als jedes andere Licht, zu Signalen auf dem Meer u. a. m. eignet.
Die Arbeitsweise des Apparates zum Einstreuen des die Funken färbenden Pulvers ist folgende :
Beim Öffnen und Schliessen des Stromes befinden sich das Pulver und die bewegliche Röhre 23 in dem Behälter der oberen Elektrode 6 in zitternder Bewegung durch das wechselseitige Anschlagen der Elektrode, einerseits gegen den elastischen Ring 12 oben, und andererseits gegen die feste Elektrode unten ; infolgedessen wird das Pulver durch die Öffnung 3 in die Funken gestreut. Gleichzeitig springt das Platinstiftchen 24 bald hoch bald nieder ; dank dieser Tätigkeit reinigt es unaufhörlich die Öffnung 31 und trägt dazu bei, dass bei jedem Stoss die bestimmte Menge Pulver eingestreut wird.
Das Pulver fällt zwischen die beiden Elektroden in dem Augenblick, wo der Funke überspringen will, ver- brennt dort, erhöht infolgedessen die Intensität des Lichtes und gibt demselben die ge-
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ist durch den Deckel 4. 5 geschützt. Dieser besitzt in seinem oberen Teile seitliche Löcher 46, 46, um den bei der Verbrennung des Pulvers entstehenden Gasen den Austritt aus dem Apparat zu ermöglichen. Der untere Stöpsel der Laterne besitzt einige Öffnungen, um der frischen Luft den Zutritt zu gewähren. Um nun aber zu verhindern, dass Wind in das Innere der Laterne durch diese Löcher gelangt, sind dieselben von unten durch ein leichtes Schutzblech gedeckt.
Die Intensität der Funken wird durch Anwendung eines sogenannten "Funken-
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weise des Apparates in den Stromkreis noch einen Umschalter oder Stromunterbrecher 48 (Fig. 7) beliebiger Bauart ein. Um zu bewirken, dass die Laterne möglichst lang ununterbrocken arbeitet, kann man den Pulverbehälter entsprechend vergrössern und dem Apparat eine abweichende Bauart geben, wie es in Fig. 5 dargestellt ist. Hier befindet sich der Apparat zum Einstreuen des Pulvers zwischen die beiden Elektroden oben, und die elektromagnetische Spule mit der beweglichen Elektrode unten. Woiters kann man die obere, bewegliche Elektrode 6 mit einer Reguliervorrichtung (Fig. 3) für die Bewegung derselben verbinden.
Der Solenoidkern (bewegliche Elektrode) 6 ist unten mit einem zweiarmigen, um Zapfen 51 drehbaren und mit der Spiralfeder 52 nach oben gedrückten Hebel 53 verbunden. Diese Feder 52, deren Spannkraft man vermittels Rädchen 54 und Aufhängeschraube 55 regulieren kann, ist immer bestrebt, den Hebel 53 hochzuziehen. Die Federspannung wird so geregelt, dass, wenn die Spule 1 stromlos ist, der eiserne Kernteil der beweglichen Elektrode 6 nur wenig in die Spulenhülse 4 hereinragt. Im Falle aber, dass der Strom eingeführt wird, so saugt die Spule den Kern herein, der Hebel 53 wird dadurch mit dem inneren Ende gehoben und infolgedessen die Spiralfeder 52 gespannt, wodurch das rasche
Hineinschieben des Kernes in die Spule 1 gemildert ist.
Wenn jetzt der Strom unterbrochen ist, so würde das Eigengewicht des Solenoidkernes zum Herablassen desselben nicht genügen, weil hier in den Lagern 5 eine ziemlich grosse Reibung hervorgerufen ist und folgedessen wird jetzt die Spannkraft der Feder 52 zu ihrer Wirkung gebracht und diese Elektrode 6 bewegt sich dann so rasch herunter wie vorher hinauf, was ein gleichmässiges Funkenerzeugen zur Folge hat.
PATENT-ANSRPÜCHE ;
1. Einrichtung zur Erzeugung elektrischen Lichtes beliebiger Färbung für Signal- zwocke, durch rasches Öffnen und Schliessen einer Funkenstrecke, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Augenblicke, wo ein elektrischer Funke zwischen den beiden Elektroden überspringt, durch fortwährendes Auf-und Niedergehen der beweglichen Elektrode ein
Pulver, dessen Zusammensetzung sich nach der gewünschten Farbe des Lichtes richtet, unaufhörlich zwischen die beiden Elektroden eingestreut wird.