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Stiel für Stielhandgranaten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Stiel für Stielhandgranaten mit Abreisszünder.
Solche Stiele bestehen, wie die Zeichnung zeigt, aus drei Teilen, einem Anschlussstück mit
Gewinde zum Aufschrauben des Sprengladungsbehälters, einem Stiel 2 und einer Abschlusskappe 3.
Bei den bisher gebrauchten Stielhandgranaten besteht das Anschlussstiiek aus einem dünn- wandigen, metallenen Unterteil, der über den hölzernen Stiel der Handgranate zu schieben ist, und einem starkwandigeren, an der Spitze durchlochten, mit Schraubengang versehenen Oberteil, auf den die eigentliche Granate geschraubt wird. Oberteil, Unterteil und Stiel werden durch vier oder mehr Schrauben miteinander verbunden. Der Stiel, durch den die Abreissschnur geht, ist hohl und besteht aus imprägniertem Buchenholz, die Abschlusskappe, welche auf seinen unteren Teil gesetzt wird, aus Zinkblech.
Es hat also ein solcher Handgranatenstiel zwei Verschraubungen zwischen Holz und Metall, deshalb besteht immer die grosse Gefahr, dass Feuchtigkeit eindringt, wodurch die Granate unbrauchbar wird. Man hat durch Wahl eines geeigneten dichten und nicht leicht rissig werdenden Holzes, des Buchenholzes, durch Imprägnierung dieses Holzes und durch Einbringung von flüssigen Dichtungs- mitteln an der Stelle, wo das Anschlussstück der Handgranate mit dem Holzstiel verschraubt ist, diesen Übelstand zu beseitigen versucht ; aber bei besonders feuchter Witterung und sonstigen äusseren Umständen wird der erstrebte Erfolg nicht gleichmässig erreicht, so dass immer noch zehn Prozent und mehr Fehlzündungen vorkommen.
Ausserdem sind die Kosten des Handgranatenstiels durch die schwierige Bearbeitung des Holzes und die besonders sorgfältige massive Ausführung des Anschlussstückes recht beträchtlich.
Nach der Erfindung wird nun Anschlussstück, Stiel und Abschlusskappe der Handgranate aus Kunstharz hergestellt. Als solches Kunstharz kommen für die Fabrikation in erster Linie die Kondensationsprodukte aus Phenol und seine Homologen mit Formaldehyd und seinen Homologen in Betracht, daneben auch die Harnstofformaldehydharze sowie auch andere synthetische Kunstharze, die durch Druck und Wärme in beliebige Formen gepresst werden können.
Den Harzen können Faserstoffe zur Erhöhung ihrer Bruchfestigkeit beigemischt werden.
Bei Wahl dieses Materials für die Handgranaten ist es möglich, das mit Verstärkungseinlagen versehene Anschlussstück in einem Stück zu pressen, statt es aus zwei Stücken herstellen zu müssen. Der untere Teil 4 des Anschlussstückes wird etwas dicker ausgeführt, als es bisher bei Verwendung von Blech üblich war. Die Befestigung auf dem Stiel erfolgt nicht durch Verschraubung, sondern unter Anwendung von Hitze durch Verschweissung.
Die Herstellung des ziemlich langen Stiels-die Zeichnung zeigt den Stiel in natürlieher Grösse-erfolgt in der Weise, dass geeignet geformte Ober-und Unterstempel von entgegengesetzten Enden in die in entsprechenden Formen untergebrachte mit Verstärkungseinlagen versehene erwärmte Kunstharzmasse eingedrüekt werden. Dadurch erhält der Stiel die in der Zeichnung veranschaulichte Form mit Gewinde am unteren Ende ; eine in der Mitte verbleibende dünne Zwischenwand wird mechanisch durch Ausstossen entfernt.
Auch die Abschlusskappe.) wird aus einem Stück gepresst. Ihre Verbindung mit dem Stiel ist völlig wasserdicht, weil sich die Sehraubengänge des Stiels aus Kunstharz nicht wie die eines Holzstiels unter dem Einfluss von Feuchtigkeit verziehen.
In dem Stiel kann gleich bei der Fabrikation im Mittelteil ein Fisehhautmuster 5 eingedrückt werden, damit die Handgranate, auch wenn sie feucht ist, beim Schleudern nicht abgleitet.
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Man hat bereits ganz kurze Rohre aus Kunstharz unter Verwendung von Ober-und Unterstempel hergestellt.
Für die Herstellung von Gewehrgriffen hat man Kunstharz in Vorschlag gebracht. Handgranatenstiele und ihre Zubehörteile haben aber völlig andern praktischen Anforderungen zu entsprechen als Gewelirgriffe.
Dank der Anwendung des Kunstharzes verbilligt sich die Fabrikation der Handgranatenstiele mit Anschlussstück und Abschlusskappe auf die Hälfte. Buchenholz von bester Qualität wird gespart und, was das wichtigste ist, Versager infolge Eindringens von Feuehtigkeit, die selbst bei Anwendung
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Für die Herstellung der Stiele und Zubehörteile sind die verschiedensten künstlichen Pressstoffe mit oder ohne Verstärkungseinlagen zu verwenden ; die Dicke und Form der Wände und auch der Zusätze kann den jeweiligen Anforderungen der Militärverwaltung angepasst werden.
Die Abschlusskappe kann mit dem Stiel auch in anderer Weise verbunden werden als durch Aufschrauben.
Will man die Verwendung sehr grosser Pressformen, wie sie für die Herstellung des Stiels selbst erforderlich sind, vermeiden, so kann man für den Stiel eine auf ihrer ganzen Länge den gleichen Durchmesser besitzende Röhre aus mehreren Lagen von Pappe oder Papier verwenden, die mit Kunstharz imprägniert ist und etwa durch Wickeln über einen Dorn hergestellt ist.
Um die Druckfestigkeit dieser Röhre zu erhöhen, kann sie mit mehreren Lagen von kunst- harzimprägniertem Gewebe umwickelt sein.
In die Röhre wird am einen Ende ein aus Kunststoff gepresstes Stück, das ein Gewinde trägt, eingesetzt. Zweckmässig wird die Einkittung dieses Stückes gleichzeitig vorgenommen mit der An- schweissung des Ansatzstückes für die Granate am andern Ende.
Auch Stiele und Zubehörteile für Handgranaten ohne Abreisszünder können gemäss der Erfin-
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bestehen.