DE323080C

DE323080C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Schieferplatten durch Verarbeitung von Gemischen kuenstlicher Fasermaterialien mit hydraulischen Mischungen

Info

Publication number: DE323080C
Application number: DE1913323080D
Authority: DE
Original assignee: JAN JACK
Current assignee: JAN JACK
Priority date: 1913-05-06
Filing date: 1913-05-06
Publication date: 1920-07-14

Description

Verfahren zur Herstellung von künstlichen Schieferplatten durch Verarbeitung -von Gemischen künstlicher Fasermaterialien mit hydraulischen Mischungen: Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet eine Neuerung in dem Verfahren zur Herstellung von Kunstschiefer.
Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von Kunstschiefer auf dem Wege, daß Gemische von Asbest und entsprechenden hydraulischen Mischungen nach dem Vorbilde der Papierfabrikation oder nach ähnlichen Verfahren hergestellt werden, liegt der Gedanke nahe, den teuern Asbest durch die billige und leichtere Zellulose zu ersetzen. Versuche nach dieser Richtung haben indes gezeigt, daß dieses nicht möglich ist. Wendet man Zellulose an, in dem Maße, daß die gewünschte und zur Erzielung der nötigen Zähigkeit notwendige faserige Struktur erreicht wird, so zeigt sich, daß dadurch das Bindevermögen der hydraulischen Substanzen bereits erheblich beeinträchtigt wird.
Vermeidet man diesen Übelstand durch Herabsetzung der angewandten Menge der Zellulose, so erhält man wieder nicht die für das Produkt verlangte faserige Struktur und es fehlt die Bruchzähigkeit der erzielten Platten.
Ausgedehnte Versuche des Erfinders haben nun gezeigt, daß die Holzfaser sehr wohl und mit gutem Erfolge für den gedachten Zweck verwendet werden kann, wenn. man sie in einer Form anwendet, in der die einzelnen Fasern noch bündelweise zusammenhängen. Ein derartiges Produkt kann auf verschiedenem Wege in der Technik gewonnen werden, beispielsweise derart, daß bei der bekannten Zelluloseherstellung das Holz nicht vollkommen gar im Sinne der Zellulosefabrikation gekocht wird, sondern daß dasselbe bereits den Kochern entnommen wird, bevor die einzelnen Fasern vollkommen voneinander isoliert sind. Ein derartig ungar gekochtes Holz wird dann zunächst nur oberflächlich gewaschen und auf Zerreißmaschinen zerfasert, um, soweit nötig, dann noch weiter von anhaftender Kochlauge befreit zu werden. Ein derartig hergestelltes Zellulosematerial enthält die Holzzellen noch bündelweise vereinigt und verhält sich beim Zusatz zu den bekannten Mischungen für die Herstellung von künstlichen Schieferplatten wie der Asbest, indem es, in den etwa gleichen Prozentsätzen zugemischt, auch die Zähigkeit des Materials herbeiführt, ohne die Abbindemöglichkeit in Frage zu stellen.
Es kommt, wie oben bereits bemerkt, nicht darauf an, auf welchem Wege dieses Fasermaterial hergestellt ist, es kommt nur darauf an, daß es die erwähnte Eigenschaft hat im Gegensatz zur Zellulose, bei welcher die Einzelfaser teils durch die Garkochung, teils durch das Holländern vollkommen isoliert ist. Es kann beispielsweise für den Zweck auch das unter dem Namen Ligno-Zellulose bekannte Zwischenprodukt zwischen Holz und Zellulose mit Erfolg -verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von kÜnstlicren Schieferplatten durch Verarbeitung von Gemischen künstlicher Fasermaterialien mit hydraulischen Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß als Fasermaterial Holzfaserstoff verwendet wird, dessen Fasern noch -bündelweise zusammenhängen, beispielsweise Ligno-Zellulose.