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Einkammer-Drueluftbremse, die nur bei starken Bremsungen zur Wirkung kommt, insbesondere für Lokomotiven.
Das Hilfsventil für Einkammer-Druckluftbremsen gemäss dem Patente Nr. 147222 hat den Zweck, die Bremswirkung der Lokomotive derart einzurichten, dass bei normaler Betriebsbremsung die Lokomotivbremse überhaupt nicht zur Wirkung gelangt und die Lokomotive erst dann gebremst wird, wenn die Betriebsbremsung die übliche durch die Druckerniedrigung in der Hauptleitung um eine Atmosphäre (also von 5 auf 4 Atmosphären) gegebene Grenze überschreitet oder wenn bei einer Notbremsung der Luftdruck schnell unter 4 Atmosphären sinkt.
Tritt dieser Fall ein, so öffnet das Hilfsventil die Verbindung zwischen dem Steuerventil der Lokomotivbremse und dem zugehörigen Bremszylinder, und der Druck in demselben wächst bis zu einem maximalen Wert, welcher durch den Inhalt des Hilfsluftbehälters und durch den Inhalt des Zylinders, d. i., seines Durchmessers und des Kolbenhubes gegeben ist.
Der Umstand, dass die Druekhöhe im Bremszylinder vom Kolbenhub des Bremszylinders, welcher sich insbesondere bei Tendermaschinen beträchtlich ändern kann, abhängig ist, hat ein öfteres Überbremsen der Lokomotive und das damit verbundene Schleifen der blockierten Räder auf den Schienen zur Folge. Auf den Rädern bilden sich dann flache Stellen, welche durch Abdrehung der Bandagen entfernt werden müssen, was mit grossen Zeitverlusten und Kostenaufwand verbunden ist.
Damit im vorhinein die maximale Höhe des Bremsdruckes im Bremszylinder der Lokomotive festgestellt werden kann, ist das Hilfsventil gemäss dem Patent Nr. 147222 mit einem Druckbegrenzer gemäss der Erfindung versehen. Dieser besteht aus einem weiteren, die Verbindung zwischen Hilfsbzw. Steuerventil und dem Bremszylinder beherrschenden Ventil, welches durch eine Membrane oder Kolben betätigt wird, auf dessen einen Seite ein konstanter, beliebig einstellbarer Druck (z. B. eine Feder) einwirkt, während die zweite Seite vom Luftdruck im Bremszylinder derart beeinflusst wird, dass beim Erreichen des grössten vorher einstellbaren Druckes die Verbindung zwischen dem Steuerventil und dem Bremszylinder unterbrochen wird.
Der Druckbegrenzer, dessen Wirkungsweise im weiteren genau beschrieben wird, hat den Zweck, den Druckanstieg im Bremszylinder über einen gewissen vorher einstellbaren Wert zu verhindern und damit die Gefahr der Blockierung der Lokomotivräder bei starker Bremsung auszuschalten.
In Fig. 1 ist rechts von der Teilebene Ara das Hilfsventil und links der mit ihm verbundene Druckbegrenzer gemäss dieser Erfindung dargestellt. In Fig. 2 ist die Gesamtanordnung der Lokomotivbremse gezeichnet, wobei 1 das Steuerventil der Druckluftbremse, 2 den Hilfsluftbehälter, 3 den zugehörigen Bremszylinder, 4 das Hilfsventil mit dem Druekbegrenzer. 5 eine Doppelrückschlagklappe, 6 die Leitung der selbsttätigen Bremse und 7 die Leitung der unmittelbar wirkenden Bremse bedeuten.
Der Druckbegrenzer besteht aus dem Gehäusekörper 1, in dessen oberem Teile das Einlassventil 2 angeordnet ist, das mittels einer schwachen Feder 3 auf seinen Sitz gepresst wird. Das Ventil ruht auf dem Teller 4 und dieser auf der Membrane 5, welche beide Teile des Gehäusekörpers 1 luftdicht voneinander trennt. Auf dem unteren Teil der Membrane wirkt die Kraft der Feder 6, welche durch den Kolben 7 weiterübertragen wird. Die Grösse der Kraft kann mittels der Regulierschraube 8 durch Zusammenpressen der Feder 6 geändert werden. Der Raum 12 des Druckbegrenzers ist mit dem Brems-
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Ventil 2 frei in den Bremszylinder eindringen. Der wachsende Druck im Bremszylinder wirkt jedoch auf den Teller 4 und das Ventil 2 in der Richtung gegen die Spannung der Feder 6.
Im bestimmten Augenblick werden die Kräfte sich ausgleichen, und eine weitere geringe Druckerhöhung im Bremszylinder hat die Schliessung des Ventils 2 zur Folge. Der Druck im Bremszylinder wird sich weiter nicht mehr erhöhen. Es ist ersichtlich, dass der Enddruck im Bremszylinder von der Spannung der Regelungsfeder 6 abhängig ist und deshalb beliebig geändert werden kann.
Bei der Lösung der Bremsen verbindet das Steuerventil die Leitung zum Bremszylinder mit der Atmosphäre. Dadurch sinkt sofort der Druck im Raume oberhalb des Ventiles 2 und dieses wird durch die Kraft der Feder 6 geöffnet. Die Luft aus dem Bremszylinder kann nun über das Ventil 2 in das Hilfsventil und über das Kugelventil 11 und über das Steuerventil in die Atmosphäre strömen.
Zwecks leichterer Luftabströmung aus dem Bremszylinder kann an Stelle des Ventiles 11 ein Ventil 10 in einem Kanal 9 angeordnet werden, welcher die Leitung 12 des Bremszylinders mit der
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Luft aus dem Bremszylinder öffnet.
Es ist selbstverständlich, dass der Druckbegrenzer auch vollkommen selbständig ohne Verbindung mit dem Hilfsventil wirken kann, wodurch sich seine Funktion keineswegs ändert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einkammer-Druckluftbremse, die nur bei starken Bremsungen zur Wirkung kommt, insbesondere für Lokomotiven nach dem Patente Nr. 147222, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Steuerventil und Bremszylinder ausser dem Hilfsventil ein weiteres, die Verbindung zwischen Hilfs-bzw.
Steuerventil und dem Bremszylinder beherrschendes Ventil (2) angeordnet ist, welches durch eine Membrane oder Kolben (7) betätigt wird, auf dessen einen Seite ein konstanter, beliebig einstellbarer Druck (z. B. Feder 6) einwirkt, während die zweite Seite vom Luftdruck im Bremszylinder derart beeinflusst wird, dass beim Erreichen des grössten vorher einstellbaren Druckes die Verbindung zwischen dem Steuerventil und dem Bremszylinder unterbrochen wird.