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Die Abkürzung der Füllzeiten ist bei langen Zügen von jeher ein besonderes Problem gewesen.
Es galt bisher als zweckmässig, beim Füllen und Lösen das Führerbremsventil so lange in Füllstellung zu halten, als es ohne Gefahr des Überfüllens des ersten Hilfsbehälters im Zuge möglich war. Eingehende Versuche haben gezeigt, dass diese Füllstösse wohl zum sicheren Umsteuern der Ventile am Ende des Zuges notwendig sind, dass sie aber die Füllzeiten der Hilfsbehälter der letzten Wagen kaum beeinflussen.
Diese Tatsache findet ihre Erklärung darin, dass sich während eines Füllstosses der Druck in der
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Ende der Leitung dagegen noch 3'5 (ftü., venn wir annehmen, dass eine Vollbremsung vorausgegangen war. Sobald nun der Hilfsbehälter des ersten Wagens den Normaldruck von 5 atü erreicht hat, muss der
Führer das Führerventil in die Fahrstellung umlegen, in der die Leitung nur durch den Druckregler gespeist wird. Infolgedessen beginnt die im Leitungsanfang stehende Druckwelle zusammenzufallen. Die Strömung kommt weitgehend zum Erliegen, bis der Druck am Anfang der Leitung unter den vom Druckregler eingestellten Druck gesunken ist. Erst jetzt fängt der Druckregler an, die Strömung wieder aufzubauen.
Da der Füllstoss bei einem langen Zuge nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtfüllzeit ausmacht, bei einem 180-Achsen-Zuge etwa ein Zwanzigstel, so ist es verständlich, dass nach dem Vorhergesagten kein sichtbarer Erfolg zu erwarten ist. Erschwerend kommt hinzu. dass der Wiederaufbau der Strömung nach dem Füllstosse bei den bekannten Druckreglern dadurch verzögert wird, dass die Druckregler eine negative Strömungscharakteristik haben, d. h. der Druck, mit dem ein z. B. auf 5 atü eingestellter Druckregler speist, sinkt um so stärker unter 5 a (M. je grösser die Strömung im Druckregler ist.
Diese Tatsache führt dazu, dass der Leitungsdruck am Anfang der Leitung nach dem Übergang von der Füllstellung in die Fahrstellung um so stärker unter den eingestellten Druekreglerdruck sinkt, je
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verwendet wird, d. h. ein Druckregler, der während des Speisen mit einem höheren Druck speist, als es seiner Einstellung entspricht.
Die technische Lösung besteht darin, dass der von der Spannung einer Feder gesteuerte, strömungabhängige Druckregler nicht direkt zum Speisen herangezogen wird, sondern dass er mit Hilfe seines statischen Druckes ein besonderes Speiseventil steuert. Dieses Speiseventil ist damit strömungsunabhängig. Eine positive Strömungsabhängigkeit erhält dieses Speiseventil dadurch, dass es eine im Sinne des Druckreglers wirkende zusätzliche Steuerkraft erhält, die von der Strömung abhängig ist.
In den Figuren sind Beispiele für beide Fälle dargestellt.
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richtung ist so übersichtlich, dass sich eine Beschreibung der Wirkungsweise erübrigt.
In Fig. 2 ist zur Erzeugung der positiven Strömungscharakteristik der Stosskolben 10 mit der Stossstange 11 hinzugekommen, dessen beide Seiten durch die Leitungen 1 ? und 73 an verschiedene Punkte der Leitung 9 herangeführt sind.
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Entsteht in der Leitung eine Strömung, so bildet sich zu beiden Seiten des Kolbens M eine Potentialdifferenz, die für den Speisekolben 7 eine Zusatzkraft schafft, so dass die Leitung in Abhängigkeit von der Strömung mit einem höheren Druck gespeist wird. Ist die Strömung stationär geworden, so verliert der Kolben 10 seine Wirksamkeit und der Druckregler. 3 ist allein massgebend.
Darüber hinaus kann es erwiinscht sein, die Strömung nicht unmittelbar auf den Zusatzkolben 10 einwirken zu lassen.
In Fig. 3 ist fijr einen solchen Fall die eine Seite des Stosskolbens 10 bei 14 entlÜftet. Da, : 3trönmngs- ventil 15 ist gesondert an die Leitung 9 angeschlossen. Unter dem Eintlusse der Strömung öffnet sich das Ventil 16, füllt durch eine Düse den Behälter 17 auf. dessen Druck auf den Nachstellkolben 10 wirkt.
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gebracht wird.
Eine weitere Vervollkommnung der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Grösse der Fülldüse 19 vom Hub des Strömunmgsventils 5 abhängig gemacht wird, wozu der Kolben des Strömungsventils 15 eine Feder 20 erhält (Fig. 4). Die Düse 19 ist hier als konische Düse mit dem Ventil 16 kombiniert. Hiedurch wird erreicht, dass der Füllungsgrad des Behälters 17 auch von der Stärke der Strömung abhängig wird. Um die Verhältnisse ganz eindeutig zu gestalten, wird die Entlüftung des Behälters 17 so in Abhängigkeit von dem Strömungsventil gebracht, dass keine Entlüftung erfolgt, solange eine Füllung des
Behälters 17 stattfindet.
Es ist sinngemäss, jedes andere strömungsabhängige Mittel, Ventilwirkungen, Strömungsdrucke oder Strömungssog, an Stelle des Abgreifens einer Potentialdifferenz anzuwenden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Beschleunigung des Füllens und Lösens von Druckluftbremsen, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruckfüllperiode zum Beschleunigen des Füllens verwendet wird.