<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zur Aufzeichnung einer photographischen ssegentakttonschrift.
Bekanntlich kommt die Gegentakttonschrift nach dem Intensitätsverfahren dadurch zustande, dass zwei Lichtsteuergeräte, deren Lichtintensität von den Mikrophonströmen im Gegentakt gesteuert wird, ihre gegenphasigen Lichtänderungen in zwei Tonspuren auf dem Film aufzeichnen. Bei selbst- leuchtenden Lichtsteuergeräten, z. B. leuchtenden Gasstreeken, sind zwei getrennte Lichtquellen erforderlich, wovon jede von den Mikrophonströmen gesteuert wird. Bei Lichtsteuergeräten, wie z. B.
Kerrzellen, Lichtschleusen, Saitenoszillographen usw., die ihr Licht von einer konstanten Licht- quelle erhalten und nur den Lichtdurchlass steuern, wird man bei der Gegentakttonaufzeichnung in den meisten Fällen zwar mit einer konstanten Lichtquelle auskommen, jedoch sind immer zwei Lichtsteuerorgane notwendig, deren Steuerung durch die Mikrophonströme erfolgt. Diese hatten also bisher immer die Energie für zwei Steuerorgane aufzubringen.
Ein Nachteil der erwähnten Steuergeräte ist der, dass die Lichtaussteuerung im verzerrungsfreien Bereich nicht grösser als 1 : 5 bis höchstens 1 : 10 ist. Für gewisse Verfahren, wie das Klartonverfahren und die Gegentakttonaufzeiehnung, wäre eine grössere Aussteuerung erwünscht, weil diese Verfahren dann mit besserem Wirkungsgrad arbeiten können. Der verhältnismässig kleine Aussteuerungsbereich der bisher verwendeten Liehtsteuergeräte konnte daher die Gegentakttonaufzeichnung und das Reintonverfahren nach dem Intensitätsprinzip nicht voll ausnutzen.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und vereinfacht die Einrichtung für eine Gegentakttonaufzeichnung in weitgehendem Masse, indem sie nur eine konstante Lichtquelle und ein Steuerorgan, das von den Mikrophonströmen gesteuert wird, benötigt. Ferner wird die Aussteuerung des aufzuzeichnenden Lichtes bedeutend gesteigert.
Erfindungsgemäss werden diese Verbesserungen dadurch erreicht, dass in den Strahlengang des aufzuzeichnenden Lichtes zwischen Lichtquelle und einem beweglichen Spiegel, zwei in ihrer Transparenz entgegengesetzt verlaufende lichtabsorbierende Mittel, z. B. Graukeile, eingeschaltet werden, die mit Hilfe des Spiegels und einer Linse auf einen Spalt abgebildet werden. Lichtabsorbierende Mittel mit einer verlaufenden Transparenz, z. B. Graukeile od. dgl., sind in der Tonfilmtechnik bekannt ; es wird jedoch von diesen Mitteln hier in einer besonderen Weise Gebrauch gemacht. Die Abbildung der beiden Graukeile erfolgt in der Weise, dass jeder eine Hälfte der Spaltlänge belichtet. Beim Bewegen des Spiegels werden die beiden Graukeilabbildungen über den Spalt hinwegwandern, u. zw. senkrecht zu der Spaltlänge.
Je nach der Lage der Graukeilabbildungen wird dann mehr oder weniger Licht durch den Spalt hindurchgelassen. Infolge der entgegengesetzt verlaufenden Transparenz der Graukeile ist auch der durch die Spalthälften hindurchfallende Lichtfluss gegenphasig und zeichnet auf dem Film eine Gegentakttonschrift auf.
Die Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens bestehen darin, dass es von sich aus als ein Klartonverfahren wirkt, ohne dass bei der Aufzeichnung die sonst notwendige zusätzliche Steuerung des Lichtsteuerorgans gebraucht wird. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist der, dass der für die Aufzeichnung einer Halbwelle zur Verfügung stehende Schwärzungsumfang gegenüber den bisherigen Intensitätsverfahren verdoppelt wird.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. 1 ist eine konstante Lichtquelle, 2 eine Kondensorlinse, die das von 1 kommende Licht sammelt und durch die beiden Lichtöffnungen 4 und 5
<Desc/Clms Page number 2>
mittels der Linse 6 auf den Spiegel 7 wirft. Dieser ist um eine zur Laufrichtung des Films senkrecht stehende Achse 8 drehbar und wird von den aufzuzeichnenden Schwingungen gesteuert. In der Blende sind in die Öffnungen 4 und 5 zwei lichtabsorbierende Mittel, z. B. Graukeile, eingesetzt, u. zw. so, dass das eine eine zunehmende Transparenz von oben nach unten, das andere eine solche von unten nach oben besitzt. Der Spiegel 7 entwirft mittels der Linse 9 auf der Spaltblende 10 zwei Bilder 4'und 5'der beiden in den Öffnungen 4 und 5 befindlichen Graukeile.
Die Lage der beiden Abbildungen 4'und 5' gegenüber dem Spalt 11 ist eine solche, dass je eine halbe Länge von ihm von einer Graukeilabbildung mit Licht versorgt wird und bei Ruhestellung des Spiegels das Bild desjenigen Teiles des Graukeiles, der mittlere Transparenz aufweist, über der Spaltöffnung liegt. Obere und untere Kante der Abbildungen liegen parallel zur Spaltlänge. Bei Drehung des Spiegels 7 wandern die beiden Graukeilabbildungen über den Spalt 11, u. zw. senkrecht zur Spaltlänge, wobei je nach ihrer Lage und der Transparenz desjenigen Teiles der Keile, der auf den Spalt abgebildet wird, mehr oder weniger Licht durch den Spalt hindurchtritt.
Der Spalt 11 wird mittels der Linse 12 bei 13 auf den Film 14 verkleinert abgebildet, auf dem er zwei Tonreihen mit entgegengesetzter Schwärzungsänderung, also eine Gegen-
EMI2.1
gefügt, um den Strahlengang und die Abbildungen 4'und 5'anschaulicher darstellen zu können.
In Fig. 2 ist die Spaltblende 10 mit der Spaltöffnung 11 und den Abbildungen 4'und a'der
Graukeile nochmals gezeichnet. Die verlaufende Transparenz der beiden Graukeile ist in deren Abbildungen 4'und 5'durch die mehr oder weniger enge Schraffierung angedeutet. Die Höhe der beiden Graukeilabbildungen muss selbstverständlich ein Mehrfaches von jener des Spaltes sein. Um eine möglichst grosse Aussteuerung des Lichtes bei möglichst kleinen Bewegungen des Spiegels zu erhalten, wird man die Graukeile mit steil ansteigernder Transparenz ausführen und für eine gleichwertige Abbildung derselben sorgen.
Die Vorteile der Anordnung gemäss der Erfindung liegen darin, dass nur eine Lichtquelle und nur ein Steuerorgan für die Aufzeichnung nach dem Intensitätsverfahren notwendig ist. Ferner wird die aufzuwendende Steuerenergie sehr klein gehalten werden können, weil man die Bewegungamplituden des Spiegels sehr klein halten kann, wenn man entsprechend steile Graukeile verwendet.
Auch die Lichtaussteuerung ist grösser als bei den bisherigen Verfahren, weil sie ausschliesslich von der Dimensionierung des Schwärzungsumfanges der Graukeile abhängt. Zweckmässig wird daher der Sehwärzungsverlauf bzw. die Transparenzänderung der Graukeile möglichst gross gemacht, z. B. grösser als 1 : 5.
Eine besonders einfache Anordnung gemäss der Erfindung kann dadurch erzielt werden, dass man die beiden lichtabsorbierenden Mittel, z. B. die beiden Graukeile, unmittelbar auf dem Spiegel der zur Steuerung der Lichtstrahlen dient, anbringt. Eine Vergrösserung der Trägheit des kleinen Spiegels ist dabei nicht zu befürchten, da die Graukeile in Form von photographischen Schichten, deren Schwärzung in Form eines Graukeiles verläuft, aufgebracht werden können.
Die Einrichtung der Erfindung kann mit Vorteil auch zur Aufzeichnung einer Gegentakt- tonschrift mit veränderlicher Ruheschwärzung (Klartonaufzeichnung) Verwendung finden. Solche Klartonaufzeiehnungen sind in Form von einfachen Tonspuren bekannt. Nach der Erfindung kann jedoch auch eine Gegentakttonaufzeichnung mit einem Klartoneffekt hergestellt werden, indem eine entsprechende zusätzliche Steuerung des Spiegels in Abhängigkeit von der Lautstärke der aufzuzeichnenden Töne vorgenommen wird.
Die Anordnung kann auch vorteilhafterweise dazu verwendet werden, um eine Gegentakttonschrift nach dem Intensitätsverfahren herzustellen, bei der erfindungsgemäss auf der einen Tonspur nur die positiven Halbwellen, auf der andern Tonspur nur die negativen Halbwellen der aufzuzeichnenden Schwingung aufgezeichnet werden und die gleichbleibende Schwärzung zwischen den einzelnen Halbwellen jeder Tonreihe, die die Ruheschwärzung darstellt, im Negativ möglichst klein, am besten nahe der Schleiergrenze, im Positiv möglichst gross etwa 1'0-1'2 gemacht wird.
Dies hat den Vorteil, dass infolge der hohen Schwärzung des Positivs, das durch die Körnigkeit der photographischen Schicht verursachte Grundgeräusch bis fast auf das theoretisch mögliche Mindestmass herabgesenkt werden kann, wodurch eine reinere Tonwiedergabe und eine grössere Aussteuerungsmöglichkeit, also ein Klartoneffekt hervorgebracht wird, ohne dass man bei der Aufzeichnung die sonst angewandte zusätzliche Steuerung des Lichtsteuerorgans benötigt.
Die höhere Aussteuerung ist dadurch bedingt, dass der Schwärzungsumfang einer Halbwelle nicht mehr gegeben ist durch den Quotienten aus "maximaler Schwärzung zu Ruhesehwärzung" oder"Ruheschwärzung zu minimaler Schwärzung", sondern durch den Quotienten aus "maximaler zu minimaler Schwärzung".
Beispielsweise kann diese Halbwellenaufzeichnung dadurch geschehen, dass die in Fig. 1 in den Blendenöffnungen 4 und 5 eingesetzten Graukeile so hergestellt sind, dass die eine Hälfte entsprechend der nicht aufzuzeichnenden Halbwelle eine geringe, aber gleichbleibende Transparenz besitzt, während die zweite Hälfte entsprechend der aufzuzeichnenden Halbwelle eine veränderliche Transparenz aufweist.
Dabei ist selbstverständlich der Übergang von gleichbleibender zu veränderlicher Transparenz nicht sprunghaft, sondern verlaufend, d. h. der Transparenzverlauf des Graukeiles ist derart, dass er zuerst
<Desc/Clms Page number 3>
auf ein Minimum abfällt und von da an konstant und gleich dem Minimalwert bleibt. Die optische Abbildung solcher Graukeile auf der Spaltblende ist in Fig. 3 gezeigt, u. zw. wieder für die Ruhestellung des Spiegels. 10 ist die Spaltblende, 11 die Spaltöffnung und 4'und 5'die Abbildungen der Graukeile.
Der Teil zwischen a und b und zwischen a'und b'entspricht der veränderlichen abfallenden Trans-
EMI3.1
und gleichbleibende Schwärzung-die Ruheschwärzung-aufgezeichnet ; wandert der Teil a, b oder a', b'über den Spalt, so wird eine veränderliche Schwärzung einer Halbwelle der aufzunehmenden
Schwingung aufgezeichnet.
In Fig. 4 ist die Abhängigkeit der Schwärzung S von der Stellung der Graukeilabbildungen nach Fig. 3 gegenüber dem Spalt für beide Tonspuren dargestellt, u. zw. für das Negativ.
Fig. 5 zeigt die entsprechenden Schwärzungskurven des Positivs.
Die Wiedergabe dieser Halbwellenschrift wird auf die gleiche Art durchgeführt wie die einer
Gegentakttonschrift. Die beiden Tonspuren werden mit einem Lichtspalt durchleuchtet und die Licht- änderungen jeder Tonspur je einer Photozelle zugeführt. Die um 1800 phasenverschobenen Tonwellenhälften werden durch eine elektrische Gegentaktschaltung wieder zur vollen Schwingung vereinigt und diese dem Gitter des ersten Verstärkerrohres vermittelt.
PATENT-ANSPRÜCHE
1. Einrichtung zur photographischen Aufzeichnung einer Gegentakttonschrift nach dem Intensitätsverfahren, mittels eines in Abhängigkeit von den aufzuzeichnenden Schwingungen bewegten Spiegels, dadurch gekennzeichnet, dass in den Strahlengang des Lichtweges zwischen Lichtquelle und dem um eine zur Laufrichtung des Films senkrecht stehende Achse schwingenden Spiegel zwei in ihrer Transparenz entgegengesetzt verlaufende lichtabsorbierende Mittel (z. B. Graukeile od. dgl.) eingeschaltet sind, die mittels einer Linse auf einen quer zur Transparenzänderungsriehtung liegenden Tonspalt abgebildet werden.