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Klartondoppelspur Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren
zur Aufnahme, Vervielfältigung und Wiedergabe von ILlartonaufz:eichnungen.
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Es ist bereits bekannt, zwecks Beseitigung des Grundgeräusches und
anderer Störungen bei der Aufnahme und Wiedergabe von Tonfilmen das sogen.annte
Kartonverfahren anzuwenden, -%velches darin besteht, den mittleren Arbeitspunkt
der Aufzeichnungs- bzw, Wiedergabeeinrichtung entsprechend der Lautstärke zu verlegen.
Es ist ferner bekannt, zwecks Vermeidung der. Schwierigkeiten und Störungen, die
durch Verlegung des mittleren Arheitspunktes hervorgerufen werden, dadurch auszuschalten,
daß an Stelle :einer künstlichen Verlegung des mittleren Arbeitspunktes die Tonaufzeichnungen
in Form von Zackentons,chrift derart ausgeführt werden, daß die positiven und die
negativen Halbwellen der Zackenschrift in zwei nebeneinanderliegenden Zonen der
Tonspur getrennt aufgezeichnet werden, wobei. der gesamte übrige, für die Zackentomaufzeichnungen
nicht erforderliche Raum der Tonspur geschwärzt wird und die Wiedergabe,durch gesonderte
Abtastung der beiden getrennten Zonen der Zackentonspur durch in
Gegentakt
geschaltete Zellen oder Zellenhälften erfolgt. Dieses Verfahre. kann für Einfachzackenschri.ft
als auch für Mehrfachzackenschrift Anwendun,g @ finden. .
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zier Nachteil dieses Verfahrens besteht nun darin, :daß zur Gewinnung
:der Zwillingstonschrifft Dioppel oder Mehrfachzackenblenden erforderlich sind,
die entweder direkt durch die Sprechströme gesteuert werden joder in der Ebene des
Lichtspaltes der Aufzeichnungsvorrichtung abgebildet werden und die Abbildung mittels
von den Sprechströmen besteuerten schwingenden Spiegel bewegt «wird. Diese Zackenblenden
haben relativ große Ausdehnung, daher seine ziemlich große Masse, was eine .ausreichend
trägheitsfreieAufzeichnung wesentlich erschwert. Die Verwendung von schwingenden
Spiegeln dagegen erfordert außer dier schwingenden Masse auch seine schwierige und
teuere Gesamtoptik, eine schwierigere justierarbeit,einen höheren Preis u. dg1.
mehr.
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Diese Schwierigkeiten werden :durch die Erfindu ng behoben. - Die
Erfindung ermöglicht die Gewinnung einer Zwillingsklartonintensitätssrhrift, die
ähnlich, wie dies bisher nur für Zackentonschrift 'bekannt War, saus zwei nebeneinanderliegenden
Intensitätstohschriften, von denen die eine die positiven Halbwellen, die zweite
die negativen Halbwellen enthält, besteht. Die Wiedergabe dieser Zwillingsintensitätstonschrift
kann dann, ähnlich wie dies für Zackentonschrift bekannt ist, mittels zweier im
Gegentakt geschalteter Photozellen ioder Zellenhälften erfolgen. Die erfindungsgemäßse
Intensitätsschrift benötigt, im Gegensatz zur bisher bekannten Klartonintensitätsschrift
keinerlei Verlegung des mittleren Arbeitspunktes, ergibt vielmehr unmittelbar den
Noiselesseffiekt, wenn -der Arbeitspunkt der Aufzeichnungseinrichtung im. der Ruhelage
in der Nähe des unteren Nullwertes bzw. Schwellwertes oder Knickpunktes der Aufzeichnungseinrichtung
liegt. Beim Umkopieren oder Umkehren der Aufnahme in ein Positiv wird dann idie
bei schwachen Tönen erforderliche höhere mittlere Schwärzung der Tonspur .selbsttätig
erzielt.
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Es ist naturgemäß auch möglich, den Aufzeichnungsvorgang umzukehren
und ;den Arbeitspunkt an die maximale Schwärzungsgnenze zu legen, so daß :die Aufzeichnung
unmittelbar eine positive bzw. zur brauchbare Klartonaufzeichnung ergibt. Die Erfindung
kann in verschiedener Weise ausgeführt werden. Zur Gewinnung -der Zwillingsintensitätstonschrift
können Aufzeichniungslampen, wie sie für di:e Gewinnung von Inteaisitätsschrift
an sich. bekannt sind, in Gegentaktschaltung benutzt werden. Statt zweier getrennter
Aufzeichnungslampen können auch im Gegentakt ,arbeitende Teile einer ;gemeinsamen
Aufzeichnungslampe dienen.
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Es ist aber ,gemäß der Erfindung auch möglich, von Saitenoszillographen
Gebrauch zu machen, indem ein -schwingender Faden bzw. die Abbildung eines schwingenden
Fadens mit zwei gegeneinander etwas versetzten Lichtschlitzen zusammenwirkt.
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Es können aber auch .schwingende Spiegel, z. B. nach Art von Spiegeloszillographen
zur Anwendung gelangen, durch .die das Bild :einer Blende ,auf den Aufzeichnungslichtspalt
geworfen wird, ähnlich wie dies bei Zwillingszackentonschrift bekannt ist.
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Es ist schließlich auch möglich, die erfindungsgemäße Intensitätsschrift
mit Zwillingszackentonschrift zu kombinieren, derart, daß die Breite der Z.willingsintensitätsschrifthälften
im Sinn einer Zwillingstransversalschrift verändert wird.
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Zur Vermeidung der Gefahr einer Übersteuerung bei Zwillingstonschrift
(was nicht nur wie bei normaler Tonschrift ;eine Verzerrung zur Folge hat, sondern
zugleich eine Verdoppelung der Frequenz, somit :ein Hinaufschnellen der Tonhöhe)
kann mit besonderem Vorteil von Einrichtiulgen zur Begrenzung dies Steuerstroimnes
Gebrauch gemacht werden.
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Die Erfindung ist in :der Zeichnung in schematischer Weisse veranschaulicht.
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Abb. i zeigt eine erfindungsgemäße Zwillingsnegative-Intensitätsschrift
i aus der zu ersehen ist, daß in gezeichnetem Fall der Arbeitspunkt der Aufzeichnungslampen
etwa dem Nullwert der Lichtstärke entspricht, so, daß :die Schallwellen der Lautstärkeentsprechend
mehr Moder minder starke Schwärzungsstellenergeben, und zwar enthält die Aufzeichnungszone
2 beispielsweise die positiven Halbwellen und die Aufzeichnungszone 3 die negativen
Halbwellen der Tonschwingungen. In Abb.2 ist in graphischer Darstellung die Tonspurzone
2 durch die Halbwellen 2', 2" veranschaulicht, während die Ton.spurzon:e 3 durch
die Halbwellen 3', 3" usw. dargestellt ist.
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In Abb. 3 ist das zur Abb. i gehörige Positiv veranschaulicht. Aus
der Abbildung ist zu ersehen, daß :die den leisen Tönen :entsprechenden Teile :a
,eine höhere mittlere Schwärzung besitzen als die Oden lauteren Tönen entsprechenden
Teile b.
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In Abb. ¢ ist eine Schaltung für zwei Flackerlampen gezeichnet, die
zur Gewinnung einer Tonschrift gemäß Abb. i verwendbar ist. 5', 5" sind die Anschlußklemmen
der Aufzeichnungslampen an die Mikrophonanlage. 6 und 7 sind die beiden im Gegentakt
arbeitenden Lampen, was dadurch angedeutet ist, idaß Stromventile 8 -und 9 eingezeichnet
sind. Die eine Halbwelle der Sprechströme geht s-amit durch die seine Lampe, die
:andere Halbwelle durch :die ,andere Lampe hindurch, s@o daß. die eine oder :die
andere Lampe aufleuchtet. io ist eine Hilfsbatterie, die dazu dienen .kann die Zündspannung
bzw. den Schwellwert der Lampen zu kompensieren. Dias Licht der Lampen 6 und 7 kann
dann mittels .getrennter Objektive auf die Zonen 2 und 3 ödes Films 1 geworfen werden,
oder ,aber es können zwei nahe nebeneinanderfegen.de Lampen oder im Gegentakt arbeitende
Teile einer Zwillingslampe zur .Anwendung gelangen, die dann mittels eines gemeinsamen
Objektivs ;auf der Tonspur i !abgebildet werden können.
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Abb. 5 zeigt Je Wiedergabe des in Abb. 3 -gezeichrneten Films. 4 a
zeigt die Wiedergabe mittels zweier getrennter Optiken 15 und 16 und einer Dtoppielzelle
17, die zwei getrennte Photoschichten 18 und ig besitzt, während q.b die Wiedergabe
mittels :einer gemeinsamen Optik 2o zeigt, durch die
die ganze Breite
der Tonspur i zur Abbildung gelangt, derart, d.aß die Tonspur 2 etwa auf die Zellenhälfte
2 1 und die Tonspur 3 etwa auf die Z@ell@enhälfte 2 einwirkt. Damit die beiden Hälften
der Tonspur auch wirklich getrennt auf die Zellenhälften einwirken, kann zwischen
den beiden Zellenhälften ein schmaler Abblendungssteg eingeschaltet sein.
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Abb.6 zeigt die Gewinnung einer erfindungsgemäßen Tonspur mit Hilfe
eines Saitenoszillographen. 30 ist die Abbildung des Fadens eines Saitenoszillographen,
der vom Sprechstrom durchlossen wird. 31 ist eine Blende mit zwei Schlitzen 32 und
33, die parallel zum Faden verlaufen, je d:olch quer zum Faden 30 gegeneinander
versetzt sind, so daß der Faden 30 mit seinen beiden Abbildungskanten 3a
und 35 gerade an die beiden Schlitze heranreicht. Wird nun der Faden 3o durch die
Sprechströme in Schwingung versetzt, so wirkt die eine Halbwelle der Schwingung
mit dem Schlitz 32 und die andere Hälfte der Schwingung mit dem Schlitz 33 zusammen.
Durch die Schwingung der Saiten 3o werden daher die Schlitze 32 und 33 abwechselnd
entsprechend den Amplituden abgeblendet, so daß eine positive Zwillingstonspur gemäß
Abb. 3 erhalten wird. Abb. 6 a zeigt nochmals die Blende 31 der Abb. 6 unter Fortlassung
der Fadenabbildung.
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Abb. 7 zeigt die Gewinnung der beiden gegeneinander versetzten Schlitze
der Abb. 6 und 6a mittels zweier abgestufter Schneiden 4o und 4.1, Diie beiden :abgestuften
- Hälften überlappen sich etwas, so daß die beiden Schlitze nicht ineinander übergehen.
Die beiden Teile 4o und 4.1 können gegeneinander einstellbar gemacht w erden, gC.-gebenenfalls
kann auch jeder Schlitz für sich einstellbar sein. Die Überlappung der Bleche 4.o
und 4.1 ist bei der Herstellung von Negativzwillingstonaufzeichnungen gemäß Abb.
i zweckmäßig, weil dann im Positiv ein-- schwarze Trennungslinie zwischen den beiden
Zwillingsaufzeichnungen gewonnen wird. Bei direkter Gewinnung von Posi: tiven gemäß
Abb. 6 können die beiden Schlitze an der Übergangsstelle miteinander verbunden sein,
wie dies in Abb.8 veranschaulicht ist, in welcher ein treppeilförmiger Schlitz 4.5
gezeichnet ist. Die Breite x des mittleren Teiles dies Schlitzes ist entsprechend
der gewünschten Trennungslinie zu wählen.
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Abb.9 zeigt die Gewinnung eines Negativs gemäß Abb. i mit Hilfe eines
Saitenoszillographen. 30 ist wieder der Faden des Saitenoszillographen, dessen
Abbildung aber im Gegensatz zur Abb. 6 die beiden Schlitze 32 und 33 in der Ruhelage
gerade abdeckt. Gerät nun die Saite 30 in Schwingung, so wird je nach der
Halbwelle entweder der eine Schlitz oder der andere Schlitz mehr oder minder freigegeben,
wodurch eine negative Aufzeichnung nach Abb. i gewonnen wird. Während in Abb.6 die
einander zugekehrten Ränder der Scl"litze 32 und 33 um die Breite der Fadenabbildung
voneinander Abstand heben, können bei der Anordnung der Abb.9 die beiden entsprechenden
kanten der beiden Schlitze auch in derselben Linie liegen. Sie können aber auch,
ähnlich wie in Abb.6, in .entsprechendem Abstand voneinander .angeordnet sein, was
die Gefahr einer Frequenzverdoppelun,g bei Übersteuerung verringert und außerdem
;auch noch die Möglichkeit bietet, je nach Breite der Fadenabbildung entweder
gemäß Abb. 6 unmittelbar :ein Positiv oder gemäß Abb. 9 ein Negativ zu erhalten.
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Zur Kompensation der schwachen Krümmung des Fadens bei seinem Schwingen
können die Schlitze auch eine gewisse Kurvenform erhalten, wie dies in Abb. io dargestellt
ist. Das bewirkt allerdings eine schwache Ungleichförmigkeit der Belichtung am Film,
was aber leicht durch Einschalten eines beiderseits gegen die Mitte zu dichter werdenden
schwachen Lichtfilters kompensiert werden kann.
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Die Wiedergabe der erfindungsgemäßen Tonschrift kann dann mit Hilfe
einer, z. B. der Abb. 6 a ähnlichen Lichtblende mit gegeneinander versetzten Lichtschlitzen
erfolgen, deren Versetzung derjenigen der Aufnahmeschlitze entspricht. Mit Rücksicht
auf das Maß der Versetzung, das einen Bruchteil der für die Aufzeichnung einer kurzen
Tonwelle erforderlichen Filmlänge ausmachen kann, ist es auch möglich, die Wiedergabe
mit Hilfe eines einfachen Querspaltes, der über beide Hälften der Zwillingstonspur
hinweggeht, zu bewirken. Der sehr geringe Phasenfehler kann dabei vollkommen vernachlässigt
werden. Dadurch ist -es möglich, die Spaltoptik%ii:edergabe;apparatur derjenigen
der normalen Tonfilme anzugleichen, insbesondere kann dann auch die zur Wiedergabe
von Zwillingszackentonaufzeichnungen vorgesehene Wiedergabieei!nrichtung :ohne weiteres
auch für die Wiedergabe der Zwillingsintensitätsschrift benutzt werden.
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Abb. i i zeigt eine ,andere Ausführung der Erfindung, wobei zur Gewinnung
der <willingstonspur zwei nebeneinander angeordnete, jedoch einander versetzt
zugekehrte kontinuierlich abgestufte Tönungsfilter-to und 4.1 benutzt werden, die
mit dem Lichtspalt 42 zusammenwirken, ähnlich, wie dies bei zwei D@reieckblenden
für die Gewinnung von Zwillingstransversalschrift bekannt ist, die die beiden versetzten
Tönungsfilter 4o und ,11 enthaltende Blende 39 entsprechend den Sprechströmen quer
zum Lichtschlitz 4.2 in Schwingung versetzt, so d:aß eine Tonspur gemäß Abb. i oder
3 gewonnen wird, je nachdem, ob die Tönung gegen den Schlitz zu zunimmt oder abnimmt.
Die Blende 39 ist hierbei lichtundurchlässig .ausgeführt. Es kann .auch eine kombinierte
Tonschrift erhalten werden, wenn an Stelle dreieckigen abgestuften Lichtflächen
40 und 41 in Abb. i i dreieckförmige abgestufte Lichtfilter benutzt werden, die
z. B. mit ihren Spitzen gegen den Lichtspalt 42 zugekehrt sind. Um ein Positiv zu
erhalten, kann aber umgekehrt auch die Basis des D:reileclzs zugekehrt werden.
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Die Bewegung der getönten Licht- oder Blendenfläch en in bezug auf
den Schlitz kann in bekannter W:eis:e mittels entsprechender Blenden, Filter und
schwingender Spiegeloszillographen erfolgen.
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Es liegt auch im Sinn der Erfindung, anstatt dünne Lichtspalte zu
nehmen, auch die Abbildung
einer dünnen Lichtlinie zu benutzen und
dafür eine Blende, etwa nach Art der Abb. 6 a oder der Abb. 8, im Strahlengang zu
bewegen .oder in anderer sinngemäßer Weise an Stelle von Lichtkegel, Schattenkegel
mit Blenden zusammenwirken zu lassen u. dgl. mehr. Auch kann die Wiedergabe statt
mit Lichtspalten mit versetzten oder nichtversetzten abgeblendeten Lichtlinien erfolgen
u. @dgl. mehr.