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Verfahren und Vorrichtung zum Einführen von Brennstoff in Brennkraftmaschinen.
Gemäss dem Patente Nr. 148913 wird der Brennstoff in den Zylinderraum einer Brennkraftmaschine durch den Verdichtungs-oder Verbrennungsdruck eines andern Zylinderraumes gefördert.
Gemäss der vorliegenden Erfindung erfolgt nun die Einblasung und Zerstäubung des Brennstoffes durch den Verdichtungs-oder Verbrennungsdruck des gleichen Zylinderraumes. Wird der Verbrennungsdruck hiezu ausgenutzt, so ergibt sich bei Verwendung von spezifisch schweren Brennstoffen zugleich der Vorteil, dass der Brennstoff durch die Vermengung mit den heissen Verbrennungsgasen bei der
Einblasung vorgewärmt wird.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt, u. zw. zeigt die Fig. 1 der Zeichnung einen lotrechten Schnitt durch die Einspritzvorrichtung bei Beginn der Unterdrucksetzung des Speieherraumes durch den Verdichtungs-oder Verbrennungsdruck und Fig. 2 denselben Schnitt vor Beginn der Brennstoff einführung. Die Fig. 3-5 zeigen die den verschiedenen
Vorgängen in der Einspritzvorrichtung entsprechenden Kolbenstellungen einer Zweitaktbrennkraftmaschine. Die Fig. 6 zeigt den Verbindungsweg zwischen Speicher und Düse. Die Fig. 7 zeigt die Anwendung der Einspritzvorriehtung bei einer Viertaktbrennkraftmasehine.
Die Fig. 8 zeigt den
Steuerschieber der Einspritzvorrichtung bei einer Viertaktbrennkraftmaschine. Schliesslich zeigt die Fig. 9 die mechanische Betätigung des Steuerorgans der Einspritzvorrichtung.
Wird bei der in Fig. 1 dargestellten Einspritzvorrichtung, die für eine Zweitaktbrennkraft- maschine bestimmt ist, das Ventil 26, das in dem verschiebbar im Gehäuse 1 angeordneten Stufenkolben 2,2 a sitzt, durch den Verdichtungs-oder Verbrennungsdruck, der sich vom Zylinderraum durch die Verbindungsleitung 9 bei der dargestellten Stellung des Steuerschiebers 25 bis zum Ventil 26 fortgepflanzt hat, nach Überwindung der Druckfeder 27 von seinem Sitz abgehoben, so wird dadurch über die Öffnungen 28 und die Kolbenausnehmung 29 eine Verbindung mit dem Speicherraum 30 hergestellt und dieser somit unter Druck gesetzt ; die Fig. 3 zeigt die zu diesem Vorgang zugehörige Kolbenstellung.
Der Überdruck pflanzt sieh durch die Ausgleiehsöffnungen 31 auch in den Raum 30 a unterhalb des Ventiles 26 fort, so dass nach erfolgtem Druckausgleich die Druekfeder 27 das Ventil 26 wieder auf seinen Sitz zurückdrückt und dadurch den Speicherraum gegen den Zylinderraum abschliesst (Fig. 2).
Zu gleicher Zeit mit dem beschriebenen Vorgang wird durch den Verdichtungs-oder Verbrennungsdruck auch der Kolben 2,2 a nach abwärts gedrückt (Fig. 2), wodurch die auf die Überwindung des Verdichtungsdruckes abgestimmte Feder 82 gespannt und der Ringraum 10 zwischen dem Gehäuse 1 und der Stufe 2 a des Kolbens, der mit der Brennstoffleitung 11 in Verbindung steht, freigelegt wird ; gleichzeitig überdeckt der obere Teil des Kolbens 2 die Verbindungsöffnung 21 zu dem mit der Zerstäuberdüse 8 versehenen Brennstoffeinführungsrohr 22, das in den Zylinder mündet.
Beim Abwärtsgang des Arbeitskolbens der Brennkraftmaschine bildet sich im Kurbelgehäuse, das mit dem Steuerschieberraum 35 durch die Leitung 33 (Fig. 2,3) in Verbindung steht, ein Überdruck, der den Steuerschieber 25 nach links verschiebt (Fig. 2), so dass die Verbindung der Vorrichtung mit dem Zylinderraum unterbrochen wird ; der nun in der Vorrichtung gespeicherte Druck hält den Kolben 2 in seiner Tieflage (Fig. 2 und 5).
Entsteht nach der Weiterbewegung des Arbeitskolbens der Brennkraftmaschine von seinem unteren Totpunkte, an welcher Stelle das Abströmen der verdichteten Ladeluft vom Kurbelgehäuse erfolgt und die Ansaugeperiode beginnt im Kurbelgehäuse wieder Unter-
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druck (Fig. 4), so pflanzt sich derselbe durch die Leitung 33 in den Steuersehieberraum 35 fort und verschiebt den Steuerschieber 25 wieder nach rechts (Fig. 1), in welcher Lage er die Verbindung zwischen der Einspritzvorrichtung einerseits und der Druckleitung 9 und damit dem Zylinderraum anderseits freigibt.
Es wird daher durch die Druckfeder 32 der Kolben 2, dem jetzt nur der geringere Druck am Beginn des Verdichtungshubes vom Zylinderraum der Brennkraftmaschine entgegen wirkt, nach aufwärts bewegt ; hiebei drückt er nach Überschleifen der Zuflussöffnung 12 den im Ringraum 10 befindlichen Brennstoff durch den Kanal 13 in den Kanal 14 und von hier durch den Düsenkanal 19 zur Zerstäuberdüse 8 ; mit dieser Aufwärtsbewegung des Kolbens 2 stellt seine Ausnehmung 29 eine Verbindung über die Öffnungen 21 zwischen Speicher 30 und Zerstäuberdüse 8 her (Fig. 1, 6).
Das im Speicher sich befindliche Druckmittel (Luft oder Gase), wird daher über die Düse 8 abströmen, dabei den ihr zugedrückten Brennstoff mitreissen und zerstäuben und durch die Brennstoffleitung 22 in den nur mit Luft durchspülten Zylinderraum fördern, wobei der Arbeitskolben der Brennkraftmaschine die Stellung nach Fig. 4 einnimmt.
Kommt nun die Maschine auf höhere Drehzahl, so muss die Feder 32 durch Anziehen der Gewindespindel 34 stärker gespannt werden, um auch den Kolben 2 in raschere Bewegung zu versetzen.
Bei Brennkraftmaschinen, die nach dem Viertaktprinzip arbeiten, mündet die Leitung 33 in die Druckleitung 9 (Fig. 7). Ferner ist in diesem Falle der Steuerschieber 25 mit zwei Durchströmkanälen versehen und wird in der Mittellage, in der die Verbindung zwischen dem Zylinderraum und der Vorrichtung unterbrochen ist, durch die gleich starken Druckfedern 37,37 a gehalten (Fig. 8). Entsteht im Zylinderraum durch die Verdichtung oder Verbrennung ein Überdruck, der sich durch die Ver-
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