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Verfahren und Einrichtung zum Konservieren von Nahrungs- und Genussmitteln.
Es ist bekannt, dass das Verderben der Nahrungs- und Genussmittel in erster Linie durch den Sauer- stoff der Luft verursacht wird. Fiir die Haltbarkeit von Lebensmitteln ist es deshalb von grosser Wichtigkeit, dass die in der geschlossenen Dose frischzuhaltende Masse nicht mit Sauerstoff der Luft in Berührung kommt. Veranlasst durch diese Erkenntnis war man bestrebt, den Dosen den Sauerstoff dadurch zu entziehen, dass man die Luft absaugte und den Verschluss der Dosen im luftverdünnten Raume aus- führte. Die auf diese Art nahezu luftleer gemachten Dosen sind aber der Gefahr des Zusammendrückens durch den Druck der Aussenluft ausgesetzt ; sie können also nur in kleinen Abmessungen verwendet werden.
Um diesen Nachteil zu beheben, hat man nach dem Absaugen der Luft das neutrale Gas Kohlen- säure in die Dosen hineingepresst und den Verschluss im luftverdünnten Räume ausgeführt. Diese
Vorgänge bedingen verwickelte und deshalb teure Apparate und Masehinen, verursachen höhere Aus- gaben für Arbeitslohn und beanspruchen verhältnismässig viel Zeit.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zum Konservieren von Nahrungs- und
Genussmitteln in Dosen od. dgl. unter Verwendung eines indifferenten Gases, das schwerer als Luft ist. Das neue Verfahren unterscheidet sich gegenüber den bekannten Verfahren dadurch, dass die Dosen kontinuierlich durch einen mit dem unter Atmosphärendruck stehenden, indifferenten Gas gefüllten Behälter hindurchgeführt werden, wobei die Weglänge der Dosen oder deren Geschwindigkeit so bemessen wird, dass die Luft vollständig verdrängt wird, worauf die Dosen an der Luft verschlossen werden.
Das Verschliessen der Dosen kann an der Luft mittels einer gewöhnlichen Verschliessmaschine erfolgen.
Die Kosten für Arbeitslohn und Zeitaufwand sind deshalb nicht erhöht.
Die Luft wird aus der Dose dadurch entfernt, dass man Ersatzgas in letztere einströmen lässt.
Dieses wird vermöge seines grösseren spezifischen Gewichtes nach unten fliessen und die Luft in die Höhe drängen ; schliesslich werden alle Hohlräume in der Dose mit Ersatzgas angefüllt sein. Dieser Vorgang beansprucht einige Zeit, so dass bei Einzelb-handlung ni ht so viele Dosen mit Ersatzgas gefüllt werden könnten, als eine Verschliessmaschine zu schliessen vermag. Es ist deshalb vorteilhaft, eine grössere Anzahl Dosen gleichzeitig dem Einfluss des Ersatzgases auszusetzen, beispielsweise in der Art, dass die Dosen in einen mit Ersatzgas gefüllten Behälter eingebraeht werden,
wo sie entweder durch eine besondere Fördervorrichtung oder gemeinsam mit dem beweglichen Behälter von der Einsatzstelle aus auf einem genügend langen Weg bis zur Entnahmestelle befördert werden. Bevor die Dosen dem (Tasbehälter entnommen werden, wird der Deckel aufgelegt und darauf die Dose in die Verschlussvorrielhtung gegeben ; der Deckel kann von Hand aufgelegt werden oder mittels einer bei Verschliessmaschinen oft angewendeten automatischen Einrichtung. Der Weg, den eine Dose zu durchwandern hat, muss so bemessen sein, dass sie dem Einfluss des Ersatzgases genügend lange ausgesetzt ist.
Der BeMIter muss so gebaut sein, dass die Dosen vollständig im Ersatzgas eintauchen, so dass vom Behälterraum Ersatzgas in die Dosen überzufliessen vermag. Er kann oben offen sein ; man wird ihn aber, um möglichst wenig Gas durch Vermischen mit Luft zu verlieren, vorteilhafterweise bis auf die Stellen zum Einsetzen und Herausnehmen der Dosen verschliessen.
Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele von Einrichtungen, die zur Ausführung des Verfahrens dienen.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Einrichtung mit Ersatzgasbehälter im Längsschnitt und im Querschnitt nach der Linie x-x der Fig. 1 schematisch dargestellt. Der Behälter 1 enthält ein über Rollen 2 und 3 laufendes Band 4, das die Dosen 5 trägt und von links nach rechts fördert. Die am rechten Behälterende angekommene Dose wird mit aufgesetztem Deckel jeweils in die Versehlussvorriehtung
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gegeben. Eine mit Ersatzgas zu füllende Dose wird am linken Ende des Behälters eingesetzt. Das Ersatzgas wird dem Behälter durch ein Rohr 6 zugeführt.
Die im Grundriss und Querschnitt nach der Linie y-y der Fig. 3 schematisch gezeigte Einrichtung mit Behälter 1 für das Ersatzgas nach Fig. 3 und 4 ist in Verbindung mit einer Fördervorrichtung gedacht, welche die Dosen 5 im Sinne des Uhrzeigers verschiebt. Es hat dann nach Beendigung des Vorganges die Dose 5 ss beinahe den ganzen kreisförmigen Weg durch den Behälter 1 zurückgelegt und sie
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Das Ersatzgas wird durch das Rohr 6 dem Behälter zugeführt.
Die Einrichtung nach den Fig. 3 und 4 kann vorteilhaft so abgeändert werden, dass der Behälter selbst die Dosen im Kreise bewegt. Die Fig. 5 und 6 zeigen eine solche Einrichtung im Querschnitt und Grundriss. Der Behälter 1 ist mit einer Schiene 7 versehen, welche durch Rollen 8 getragen wird, die mit einem Spurkranz 9 versehen sind. Die Rollen haben ihre Lager auf Trägern 10, die an Ständer 11 angeschlossen sind. Die Ständer tragen den Deckel 12, der den Behälter abschliesst, ihn aber nicht berührt, um die Drehbewegung nicht zu hindern. Die drei Ständer 11 sind unter sich durch kleine Querriegel 7'3 verbunden. Der Deckel hat eine Öffnung, um die Dosen einsetzen und herausnehmen zu können.
Die Drehbewegung kann von Hand mittels Handgriffen 14 oder durch irgendeine bekannte mechanische Vorrichtung bewerkstelligt werden.
Wenn der Durchmesser des Behälters klein ist, kann es vorteilhaft sein, die innere Wand wegzulassen. Für diesen Fall ist die Einrichtung schematisch in den Fig. 7 und 8 in Querschnitt und Grundriss dargestellt. Der die Dosen 5 enthaltende Behälter 1 ist mit einer Schiene 7 versehen, die auf Rollen 8 läuft, welche mit einem Spurkranz 9 versehen sind. Die Lager der Rollen liegen auf Trägern 10, die an Ständer 11 angeschlossen sind. Die Ständer tragen den Deckel 12, welcher den Behälter abschliesst, ihn aber nicht berührt, und welcher mit einer Öffnung zum Einsetzen und Herausnehmen der Dosen versehen ist. Die drei Ständer können miteinander durch kleine, an den Trägern 10 anzubringende Querriegel verbunden sein.
In diesem Falle ist es möglich, den Behälter durch einen Zapfen in seiner Achse zu zentrieren.
Eine weitere Einrichtung ist in den Fig. 9 und 10 in Vorder-und Seitenansicht gezeigt. An zwei Ketten oder Bändern 15, die über zwei senkrecht übereinander liegende Rollen 16 laufen, sind mittels aufwärts reichender Arme Teller 17 angehängt, die immer, also auch beim Übergang über die Rollen, die horizontale Lage beibehalten. Auf diese Teller werden die Dosen 5 gestellt, u. zw. können die Teller zur Aufnahme von einer oder mehreren Dosen ausgebildet sein. Das Ganze ist in einen Behälter 1 von rechteckigem Querschnitt hineingestellt, über dessen oberes Ende die obere Kettenrolle 16 hinausragt, um die Dosen leicht auf die Teller 17 setzen zu können.
Zum Zwecke des leichteren Zuganges zu den Dosen 5 an der Stelle, wo ihnen die Deckel aufgesetzt werden sollen, ist auf der Entnahmeseite des Behälters 1 eine Erweiterung 18 angebracht. Die Zuführung des Ersatzgases ist durch das Rohr 6 vorgesehen. Der Antrieb der Ketten oder Bänder 15 kann z. B. mittels einer Handkurbel 19 geschehen.
Diese Anordnung hat den Vorteil, dass die Dosen sehr tief in das Ersatzgas eintauchen, auch wenn dieses aus irgendeinem Grunde einmal den Behälter nicht ganz ausfüllen sollte. Dagegen ist ein Nachteil, dass hohe Dosen eine grosse Höhe des Apparates bedingen.
Ein Apparat nach Art des in den Fig. 9 und 10 dargestellten kann auch, um eine grössere Zahl von Dosen fassen zu können, im unteren Teil so erweitert sein, dass die Dosen darin hin und her geführt werden können. Die für diesen Fall notwendigen Fördervorrichtungen sind bereits in der Frischhaltungsindustrie im Gebrauch.
Wenn die Höhe eines Apparates nach den Fig. 9 und 10 nicht genügt und man den unteren Teil nicht erweitern will, so kann man dadurch, dass man die Ketten oder Bänder 15 über mehr als zwei Rollen 16 führt, den Dosen 5 einen längeren Weg durch das Ersatzgas geben. Diese Anordnung ist in Fig 11 im senkrechten Schnitt schematisch angegeben.
In dem Apparate der Fig. 9 und 10 sind zwei Ketten oder Bänder zum Tragen der Teller 17 vorgesehen. Es ist nun aber auch möglich, mit nur einer Kette auszukommen, wenn man dafür sorgt, dass diese durch eine spezielle Spannvorrichtung immer zwischen zwei Rollen gut angespannt ist.
An Stelle der Dosen können selbstverständlich auch andere Gefässe, z. B. Gläser, verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Konservieren von Nahrungs-und Genussmitteln in Dosen od. dgl. unter Verwendung eines indifferenten Gases, das schwerer als Luft ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosen kontinuierlich durch einen mit dem unter Atmosphärendruck stehenden, indifferenten Gas gefüllten Behälter hindurchgeführt werden, wobei die Weglänge der Dosen oder deren Geschwindigkeit so bemessen wird, dass die Luft vollständig verdrängt wird, worauf die Dosen an der Luft verschlossen werden.