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Verfahren und Vorrichtung zum Konservieren von Lebensmitteln in Blechdosen
Die
von der Industrie hergestellten Büchsenkonserven von Lebensmitteln weisen mehrere
schwerwiegende Nachteile auf. Die Haltbarkeit ist eine beschränkte, die Lebensmittel
sind ausgelaugt, haben deshalb einen geringen Nährwert, schmecken fade und weisen
in den meisten Fällen den unr angenehmen Beigeschmack nach dem Dosenblech auf.
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Die Ursache für diese Nachteile liegt in der Auffüllung der Dosen
mit Flüssigkeit, welche die Aufgabe hat, die Luft aus den Hohlräumen zwischen den
festen Lebensmittelteilen zu verdrängen.
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Dadurch wird den aeroben Bakterien die Lebensmöglichkeit entzogen.
Bei der Sterilisation wird die Flüssigkeit so hoch erhitzt daß auch die anaeroben
Bakterien abgetötet werden. Es kann also eine vollständige Vernichtung der Bakterien
erreicht werden.
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Nun wird aber die Verderbnis der Lebensmittel nicht durch die Bakterien
selber bewirkt, sondern durch Enzyme, die von ihnen erzeugt werden.
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Diese Enzyme werden durch die Sterilisation nicht zerstört, sondern.
sind zum größten Teil imstande, ihre verderbliche Tätigkeit weiter auszuüben. Un
-mittelbar nach Abschluß der Sterilisation beginnen sie schon, den Wohlgeschmack
der Lebensmittel ungünstig zu beeinflussen.
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Während der Sterilisation nimmt die Auffüllflüssigkeit Wärme vom
Dosenblech auf, dehnt sich
deshalb au.s. und steigt in die Höhe.
Dadurch entsteht ein beständiger Kreislauf, bei dem sich die Flüssigkeit am Dosenblech
reibt, dabei den Beigeschmack nach dem Blech aufnimmt und ihn auf die Lebensmittel
überträgt. Gleichzeitig werden auch die in Lebensmitteln enthaltenden Nährstoffe
und Vitamine zum größten Teil von der Flüssigkeit aufgelöst und dadurch Nährgehalt
und Wohlgeschmack des Lebensmittels entsprechend ge schädigt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Konservierung von
Lebensmitteln, bei welchem erfindungsgemäß in einer Vakuumkammer die in den Dosen
verbleibenden Luftvolumen sowie die an den Lebensmitteln oberflächlich gebundene
Luft entfernt und hernach durch Kohlensäuregas ersetzt werden, wodurch eine Imprägnierung
der Lebensmittel zumindest an der Oberfläche erreicht wird, und daß eine Sterilisation
durch Bildung von Wasserdampf innerhalb der Dosen bewirkt wird bei einer solchen
Temperatur, daß das Kohlensäure gas die Entstehung neuer Enzyme verhindert, zum
Zwecke, den Lebensmitteln bei in allen Klimaten vorkommenden Zimmertemperaturen
größere Haltbarkeit zu verleihen, den vollen Nähr- und Geschmackswert zu erhalten
und einen Beigeschmack nach dem Dosenblech zu vermeiden.
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Nachstehend werden Durchführungsbeispiele dieses Verfahrens erläutert:
Gemüse und Pilze werden wie üblich blanchiert und evtl. mit etwas Salz in die Dosen
gegeben. Obst und Früchte, z. B. Steinobst, Kernobst, Erdbeeren, Ananas usw., werden
vorteilhaft roh entweder ganz oder in Stücken eingefüllt. Stark wasserhaltigen Erdleeren,
Pilzen und Fleisch muß nach einem der beliannten Verfahren, z. B. im Vakuum, ein
Teil ihres zu großen Wassergehaltes zuerst entzogen werden. Fleisch kann vor dem
Einblr'ingen in Dosen auch ausgepreßt werden.
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Bei einem Gericht von Fleisch mit oder ohne Soße wird das Fleisch
in der Pfanne mit den notwendigen Zutaten und Gewürzen angebraten, der Prozeß aber
ungterbrochen, bevor das Fleisch richtig weich ist, damit es bei der nachfolgenden
Sterilisation nicht zu weich wird. Bei diesem kurzen Bratprozeß ist die Soße nicht
imstande, sich mit den Extrakten aus den Zutaten und Gewürzen zu sättigen, deshalb
ist es erforderlich, die Soße noch einige Zeit mit diesen allein zu kochen. Sind
die Fleischstücke in die Dosen gegeben, so wird die Soße gesiebt und dazu in richtigen
Maße eingefüllt Wenn, nämlich reichlich Soße vorhanden ist, darf damit die Dose
nur so weit aufgefüllt werden, daß über der Soße unter dem Dosendeckel ein mit Kohlensäure
aufzufüllender Hohlraum bleibt, der genügend groß ist, daß während der Sterilisation
Dampfblasen darin aufsteigen können Die Einfüllmengen von Fleisch und Soße sind
deshalb dieser Bedingung entsprechend gegeneinander abzustimmen.
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In der Beschreibung hat der Ausdruck Fleisch ganz allgemeine Bedentung,
er gilt also auch für Fleisch von Fischen, z. B. gebackenen Fischen, wenn ihm durch
eine spezielle Vorbehandlung annähernd die gleichen physickalischen Eigenschaften
des Fleisches von warmblütigen Tieren gegeben worden ist.
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Das Kohlensäuregas ist wegen seiner im Vergleich mit Wasser sehr
geringen Wärmekapazität nicht fähig, die für die Sterilisation notwendige Wärmemenge
vom Dosenblech auf die Lebensmittel zu übertragen. Es muß deshalb dafür gesorgt
werden, daß sich innerhalb der Dose Dampf entwickelt, der diese Aufgabe der Wärmeübertragung
übernimmt. Da, um einen Liter Dampf zu erzeugen, weniger als ein Kubikzentimeter
Wasser notwendig ist, genügt eine verschwindend kleine Wassermenge, um die Hohlräume
in den Dosen mit Dampf auszufüllen. Bei Fleischgerichten kann die Soße so wenig
Wasser selbstverständlich abgeben, das gleiche ist der Fall bei den stark wasserhaltigen
Lebensmitteln. Bei einigen Gemüsen und Obstsorten ist es aber notwendig, dem Doseninhalt
etwas Wasser zuzusetzen.
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Das Kohlensäuregas, das bei der Erhitzung und wegen des entstandenen
höheren Druckes chemisch wirksamer ist als bei gewöhnlicher Temperatur, erfüllt
außer dem Abtöten der aeroblen Bakterien die weitere Aufgabe, die Enzyme chemisch
zu zelrsetzen und dadurch ihre schädliche Wirkung zu verhindern. Die Kon!serven
werden deshalb bei in allen Klimaten vorkommenden Zimmertemperaturen erheblich haltbarer
und sind für normale Temperaturschwankungen unempfindlich. Die Lagerung ist daher
auch in den' Tropen ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen in gewöhnlichen Räumen möglich.
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Für die Sterilisationsteinperatu'r ergeben sich zwei Bedingungen.
Erstens muß Wasserdampf entwickelt werden innerhalb der Dosen, dessen Temperatur
hoch genug ist, die anneroben: Bakterien zu vernichten. Zweitens muß das Kohlensäuregas
so hoch erhitzt werden, daß es die Enzyme zu zerstören vermag. Die fiir Gemüse und
Fleisch übliche Temperatur genügt hierfür. Dagegen müssen Obst und Früchte wesentlich
höher erhitzt werden, als gewöhnlich üblich ist, um die Zerstörung der Enzyme zu
sichern.
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Zum Auffüllen der Hohlräume in Konservendosen mit Kohlensäuregas
hat sich als am ein; fachsten und wirksamsten ein Verfahren erwiesen, welches den
Umstand benutzt, daß das spezifische Gewicht der Kohlensäure größer ist als dasjenige
der Luft und daß es deshalb genügt, die Dosen in die Kohlensäure einzutauchen, wobei
dann das Gas automatisch in die Dosen einfließt und dabei die Luft verdrängt. Aus
theoretischen ÜbeH-egungen ergibt sich, daß das Einfließen des Gases in Dosen um
so rascher vor sich geht, je größer die Eintauchtiefe ist. Aus diesem Grunde ist
man davon abgekommen, Apparate zu verwenden, in denen die Dosen horizontal durch
das Gas hindurch bewegt werden. Dagegen ist ein Apparat konstruiert worden, der
aus einem senkrechten, mit Kohlensäure gefüllten Gefäß besteht, in welchem die Dosen
um ein Vielfaches ihrer Höhe in das Gas hinunter- und wieder hinaufgeführt werden.
Der
Apparat ist oben offen, in der Höhe seines oberen Randes liegt
also reine atmosphärische Luft. Vom oberen Rande abwärts befindet sich eine Mischung
von Luft und Kohlensäure, und zwar nimmt der Gehalt an letzterer mit der Tiefe zu.
Es ist deshalb erforderlich, den Deckel möglichst tief im Apparat auf die Dosen
aufzusetzen. Diese Operation muß von Hand ausgeführt werden. Der Arbeiter muß also
mit einem oder beiden Armen in den. Apparat hineingreifen, um den Deckel auf zuliegen
und die Dose herauszunehmen. Durch Arme wird viel Gas nutzlos verdrängt, und durch
die Bewegung der Arme werden; Wirbel erzeugt, so daß auch in verhältnismäßig größerer
Tiefe die Kohlensäure mit Luft vermischt ist.
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Die Zuführung d.er Kohlensäure' a,us der Flasche erfolgt durch ein
einfaches Rohr. Da das Gas unter hohelm Druck aus der Flasche austritt, fließt es
mit großer Geschwindigkeit in den Apparat hinein und: bildet demnach lebhafte Wirbel,
wodurch sich auch im Fuß des Apparates das Gas mit der aus den Dosen austretenden
Luft vermischt.
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Aus diesen Bemerkungen ergibt sich, daß, um im Apparat die schädliche
Wirbelbildung zu vermeiden, das Auflegen. des Deckels nicht von Ha,nd erfolgen darf,
sondern von einer mechanischen Vorrichtung zu geschehen hat, die keine Wirbel elrzeugt.
Ferner ist dieKohlensäure mit ganz geringer Geschwindigkeit in den: Apparat einzuleiten,
so daß sie sich schichtweise lagert. Als weitere Be dingung ist noch zu erwähnen,
daß die Bewegung der Dosen gleichmäßig und langsam zu geschehen hat, damit nicht
durch die Dosen selbst Wirbel verursacht werden.
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Diesen Bedingungen entspricht z. B. eine Vorrichtung, bei d.er die
Dosen durch ein Paternosterwerk langsam in die Kohlensäure hinunter- und wieder
hinaufbewegt und. die Deckel im Bereich mit höchster Konzentration der Kohlensäure
und bevor die Dosen die Kohlensäure verlassen, durch eine besondere Vorrichtung
aufgelegt und angepreßt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der ebenfalls den Erfindungsgegenstand
bildenden Vorrichtung dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht der
Vorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht derselben, Fig. 3 einen lotrechten Längsschnitt
eines Teiles der Vorrichtung in größerem Maßstab, Fig. 4 eine Draufsicht zu Fig.
3 bei entferntem Deckel, Fig. 5, 6 un.d 7 Seitenansicht, Draufsicht und Endansicht
einer Einzelheit eines anderen Teiles der Vorrichtung b ei entferntem Gehäuse, Fig.
8 eine Seitenansicht in kleinerem Maßstab des zweiten Teiles der Vorrichtung bei
entfernter Gehäuseseitenwand, Fig. 9 und 10 End- bzw. Seitenansicht einer weiteren
Einzelheit dieses zweiten Teiles der Vorrichtung und Fig. 11 und 12 End- bzw. Seitenansicht
einer anderen Einzelheit des zweiten Teiles der Vorrichtung.
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Die gezeichnete Vorrichtung besteht aus. zwei Teilen: Die Vakuumkammer
(Fig. 1, 2, 3 und 4) und das Paternosterwerk (Fig. 5 bis 12).
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Die Beschreibung der Vorrichtung läßt sich am besten vornehmen, indem
man den Weg der Dosen verfolgt, den sie durchlaufen müssen, damit das Konservierungsgut
mit Kohlensäure carbonisiert wird. Diel von den. nicht dargestellten Füllmaschinen
kommenden Dosen I gel augen auf einem Fließband 2 vor die Eingangsschleuse einer
Vakuumkammer 10. Die Eingangsschleuse (Fig. 3 und 4) besteht aus der Grundplatte
3, den beiden bogenförmig gekrümmten Seitenwänden 4, der Kopfplatte 5 und dem Schleusenrotor
6, der auf der Welle 7 montiert ist. Im Schleusenrotor 6 befinden sich in regelmäßiger
Teilung die Aussparungen 8, in welche die vom Fließband 2 kommenden Dosen I gelangen
und bei der Drehung des Schleusenrotors 6 a;uf eine in der Grundplatte 3 eingearbeitete
schiefe Ebene zu stehen kommen.
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Durch die Randkante 3, die von der Grundplattenoberfläche und der
schiefen Ebene gebildet wird, wird diei Dose I automatisch aus der Schleuse gestoßen
und gelengt auf das Fließband 9 innerhalb der Vakuumkammer 10, aus welcher das Gasmaterial
(Luft oder Kohlensäure) durch das Rohr 11 abgesaugt wird.
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Die Schleuse ist so gebaut, daß alle Kontaktflächen genau eben bzw.
zylindrisch geschliffen und eingepaßt sind, so daß ein Durchströmen von. Gas ausgeschlossen
ist. Innerhalb der Vakuumkammer 10 sind. zur Führung der auf dem Fließband 9 in
Richtung des. eingezeichneten Pfeiles transportierten Dosen I Leitkufen 12 und I3
vorgesehen.
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Um zu vermeiden, daß das Vakuum in 10 nicht bei jeder in die Kammer
eingeführten Dose zusammenblricht, ist eine der durch. die Kopfplatte 5 der Schleuse
gehende Saugleitung IIa vorgesehen, mittels welcher der größte Teil der L.uft der
noch im Schleusenrotor 6 befindlichen Dose abgesaugt wird, so daß nur sehr kleine
Luftvolumen mit in die Vakuumkammer gebracht werden. Das Fließband 9 fördert die
Dosen 1 zur Ausgangsschleuse, welche gen an die gleiche Konstruktion aufweist wie
die Eingangsschleuse. In der Ausgangs schleuse gelangt die luftleelre Dose I unter
die Leitung IIb, durch welche Kohlensäuregas in die Dose strömt.
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Da die Leitung IIb und eine Paternosterkammer 25, welche unter normalen
Atmosphärendruck steht, kommunizierende Gefäße billdet, strömt das aus der Paternosterkammer
25 kommende Kohlensäuregas mit einem Druck von etwa I atü in die Dose 1, so daß
die Dose bei genügendem Leitungsquerschnitt von 11b unmittelbar mit Kohlensäuregas
aufgefüllt wird.
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In der Vakuumkammer 10 hat das Konservierungsgut infolge des während
einer ausreichenden Zeit herrschenden Unterdruckes praktisch alle adsorbierte Luft
an das Vakuum abgegeben. Auf diese Weise sind die Oberflächenporen stark geöffnet,
so daß beim Einströmen des Kohlensäuregases innerhalb der Ausgangsschleuse eine
erhebliebe Imprägnierung mit Kohlensäuregas erzielt
wird. Diese
Wirkung ist aber, wie praktische Versuche zeigen, nicht ausreichend für die dauerhafte
Konservierung. Da es praktisch unmöglich ist, ein 100%iges Vakuum zu erzielen, wird
stets noch ein kleiner Teil Luft in den Dosen bleiben. Um diesen Luftrest zu entfernen,
werden' die Dosen 1 nach dem Verlassen der Ausgangsschleuse in den Paternosterraum
25 gebracht, wo sie bei sehr kleiner Geschwindigkeit und stetig wachsender Kohlensäuregaskonzentration
während längerer Zeit in einer Kohlensäuregasatmosphäre gebadelt werden.
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Auf diese Weise verdrängt das schwere Kohlen säuregas die letzten
Reste von Luft, die quasi statisch auf der Kohlensäuregasatmosphäre schwimmen und
durch eine Öffnung a.n der Decke des Paternosterraumes entweichen können.
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Für die industrielle Anwendbarkeit der hier be schriebenen Vorrichtung
sind zwei Punkte von Bedeutung: I. Die Maschine muß. eine möglichst große Stundenleistung
besitzen; 2. die Maschine sell störungsfrei arbeiten.
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Aus der ersten Forderung ergibt sich, daß die zur Maschine gelangenden
Dosen I sich mit relativ hoher Geschwindigkeit auf dem Fließband 2 und 9 bewegen.
Die zweite Forderung führt zu einer vollständigen Synchronisation aller Bewegungen.
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Bis zum Austritt der Dosen aus der Vakuumkammer ist die Fördergeschwindigkeit
noch relativ hoch. Im Paternosterwerk muß jedoch mit sehr kleinen Geschwindigkeiten
gearbeitet werden, damit die statischen Verhältnisse des. Kohlensäuregasbades nicht
gestört werden; insbesondere sollen beim Durchgang der Dosen durch das Kohlensäuregasbad
keine Wirbel entstehen, da infolge solcher Wirbel eine Vermischung des Kohlensäuregases
mit den mitgebrachten Luftresten erfolgen würde, was unbedingt zu vermeiden ist.
Da eine Akkumulation von Dosen in der kontinuierlich laufenden Maschine nicht auftreten
darf, muß die Geschwindigkeitsreduktion durch gleichzeitige Behandlung mehrerer
parallel laufender Dosen erreicht werden.
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Die geforderte Synchronisation wird dadurch erreicht, daß. die Antriebsenergie
die über ein Poulie 15 einer Welle 14 des Ausgangsschle'u'senrotors erteilt wird,
von hier aus zwangsläufig über Zahnräder I6, I7, I8, 19, 2Q 21, 22, 23 und 24 übertragen
wird, so daß sowohl die Eingangsschleuse als auch das Fließband 9 innerhalb der
Vakuumkammer 10 synchron zur Ausgangsschleuse läuft. Es ist selbstverständlich,
daß diese Synchronisation auch weiter aufrechterhalten werden muß.
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Um die Fördergeschwindigkeit der Dosen zu reduzieren, gelangen dieselben
nach dem Verlassen der Ausgangsschleuse auf eine Sammelschiene (Fig. 5, 6 und 7).
Die aus der Vakunmkammer geschleusten Dosen 1 gelangen, geführt von den beiden Leitkufen
28 und 29 auf die Keilriemen 30; welche über den beiden Rollen 3I 1 und 32 gespannt
sind. Die Welle der Rolle 32 ist frei drehbar gelagert, während die Welle 33 der
Rolle 31 durch den Keilriemen 26 synchron mit dem Fließband 9 und den beiden Schleusen
angetrieben wird. Dla zur Erhaltung der gleichen Achsabstände der auf der Sammelschiene
laufenden Dosen die Bewegung der Keilriemen intermittierend sein muß (vgl. unten),
ist in der Welle 33 ein Getriebe 3+ eingebaut worden, welches die kontinuierliche
Drehung in eine inteirmittierende verwendelt. Wenn nun eine Reihe von Dosen auf
der Sammelschiene steht, in den Fig. 5, 6 und 7 sind es sieben Dosen, dann wird
die vertikal bewegliche und parallel zu den Reiemen 30 laufende Plattform 3.5 so
weit gehoben, daß die Dosen I sich von den Transportriemen 30 abheben.
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Die Hebung der Plattform 35 erfolgt durch auf der Welle 36 angeordnete
Kurven 37, welche vertikale Führungssäulen 38, die mit der Plattform 35 fest verbunden
sind, durch einen Nocken nach dben drücken. Damit die Synchronisation gewährleistet
ist, ist die Welle 36 durch die Kupplung 39 direkt an die Hauptwelle 27 angeschlossen.
Zeitlich liegt die Hebung der Plattform 35 zwischen; zwei Aus stößen von Dosen aus
der Ausgangsscheluse und beginnt kurz vor Vollendung des Ausstoßens der letzten
Dose der Serie. Die intermittierenide Drehung der Welle 33 und damit auch die intermittierende
Längsbewegung der Transportriemen 30 besteht aus. Ruhe- und Bewegungsphasen,. Das
Heben der Plattform 35 soll mit der Ruhephase der Transportriemen zusammenfallen,
Sind nun die auf 35 stehenden Dosen 1 vom Riemen 30 abgehoben, so werden sie durch
eine Schubstange 40 von der Plattform 35 auf eine Gabelkonsole 41 geschoben, wo
Zwischenwände 42 dafür sorgen, daß. die Dosen untereinander genaue Distanz halten.
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Die mit den übrigen Bewegungen synchronisierte Betätigung der Schubstange
wird so erreicht, daß das auf Welle 36 sitzende Zahnrad 43 über das Zahnrad 44 die
Welle 45 antreibt und dadurch Kurvenscheiben 46 in Drehung versetzt, durch welche
die mit der Schubstange 40 über die Verbindungsarme 47 verbundenen Schwenkarme 48
zu einer Drehung um die horizontalen un!d in einer Linie liegenden Achsen 49 gezwungen
werden. In Fig. 7 sind die Teile in ihrer Lage nach der Ausschwenl:ung durch gestrichelte
Linien dargestellt.
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Die Bewegung des Abschiebens der Dosen I von der Plattform 3.5 auf
die Gabelkonsole 41 beginnt unmittelbar nach dem Abheben der Dosen von den Transportriemen.
Damit während der Ausschwenkung die Schubstange stets parallel bleibt, sind die
beiden Schwenkstanlgen 48 durch den Bolzen 50 verbunden. Durch die Drehverschwenkung
der Schwenkstangen 48 beschreiben alle mit ihr fest verbundenen Punkte Kreisbögen.
Wäre die Schubstange 40 nun starr mit den Stangen 48 verbunden, so würde sie sich
in einen Zylindermantel bewegen, dessen Rotationsachse mit der Achse 49 zusammenfällt,
dadurch würde ein Gleiten der Schubstange 40 an den nur horizontal verschieblichen
Dosen I hervorgerufen, was aus Sicherheitsgründen vermieden werden soll. Zu diesem
Zwecke ist eine von der synchron laufenden Welle 45 über die Kurvenscheibe 51 angetriebe
Öldruckpumpe 52 vorgesehen, durch welche über die flexiblen Lei-
tungen
53 die beiden Druckzylin'der 54 betätigt wcrden. Die Kolben der Druckzylinder 54
sind durch die kleinen Pleuel 55 mit /den Verbindungsarmen 47 gelenkig verbunden.
Durch geeignete Formgebung der Kurve 51 kann nun erreicht werden, daß diel kreisbogenförmige
Bewegung der Schubstange 40 zu einer geradlinigen Bewegung korrigiert wird, was
das Gleiten an den. Dosen ausschließt.
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Nun ist noch zu berücksichtigen, daß während des Abschiebens der
Dosen I von der Plattform 35 auf die Gabelkonsole 41 weitere Dosen aus der Ausgangs.schleuse
auf die Sammelschiene gel augen.
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Damit wird der Schubstange 40 der geradlinige Weg zurück zur Ausgangslage
versperrt. Die Ö1-druckpumpe 52 und die Druckzylinder 54 haben nun noch die' Aufgabe,
die vor den ersten Dosen der neuen Serie befindliche Schubstange 40 nach oben zu
heben, so daß sie iiber die Dosen hinweg wieder zurück in ihrer Ausgangslage gelangen
kann.
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Auch diese Bewegung ist bei der Formgebung der Kurve 51 berücksichtigt.
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Die auf der Gabelkonsole 41 stehenden Dosen 1 befinden sich bereits
in der Paternosterkammer 25, wo sie nun noch durch ein Paternosterwerk in der bereits
beschriebenen Art und Weise mit sehr kleiner Geschwindigkeit durch das Kohlens äu:regasbad
bewegt werden. (vgl. Fig. 8).
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An einer endlosen. Gallschen Kette 56 hängend bewegen sich die Paternosterschaukeln
57 in einer vielfach gewundenen Meanderlinie in Richtung auf die stets zunehmende
Kohlensäuregaskonzentration, d. h. nach unten. Der Boden der Schaukeln 57 ist gab
ei förmig, und zwar so, daß die Gabeln der Schaukeln in. die Zwischenräume der Gabelkonsole
41 eingreifen und so, da die leeren Schaukeln 57 von unten her auf die Sammelschiene
zukommen, die auf 41 stehenden Dosenreihen mitnehmen. Die Geschwindigkeit der Paternosterbewegung
hängt ab von der Distanz zwischen den Aufhängepunkten der Schaukeln, von der Geschwindigkeit
des Durchganges der Dosen durch die Vakuumkammer und von der Anzahl der Dosen pro
Schaukel. Dabei ist die Paternostergeschwindigkeit den ersten beiden de.r drei Funktionsgrößen
direkt, der dritten umgekehrt proportional. Je mehr Dosen pro Schaukel mitgenommen
werden, um so kleiner wird d.ie Paternostergeschwindigkeit.
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Um ein unliebsames Pendeln der Schaukeln zu vermeiden, soll die Achse
durch die beiden Aufhängepunkte in der vertikalen Schwerpunktebene der Schaukel
liegen, und ferner soll die Schaukel so an. der Sa,mmelschienle vorbeigeführt werden,
daß die Ebene der Dosenachsen mit dieser Schwerpunktebene zusammenfällt. Ferner
soll die Aufhängung in der Kette gelenkig und möglichst reibungsfrei sein, so daß
d.ie Schaukeln, unabhängig von der Bewegungsrichtung der Kette 56, sich so durch
den Raum bewegen, daß die Ebene durch die Achse der Aufhängepunkte und den Gesamtschwerkpunt
der belasteten Schaukel stets vertikal ist und senkrecht steht zur Ebene der Kette
56.
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Nachdem die Dosen t auf d.er Schaukel 57 in den Bereich der höchsten
Kohlensäuregaskonzentration gelangt und die Luftreste in den Dosen durch das schwerere
Kohlensäuregas verdrängt worden sind und ferner das Konservierungsgut Zeit hatte,
Kohlensäuregas zu ad- und adsorptieren, werden an der Stelle des Kohlensäuregaseintrittes
58 die Dosen durch Auflegen eines entsprechenden Deckels geschlossen, so daß ein
weiterer Gasaustausch zwischen Dosen und dem Außenraum unmöglich wird; iusbelsondere
kann di.e spezifisch leichter Luft nicht mehr in die mit spezifisch schwereren Stoffen
gefüllten Dosen eindringen.
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Die Vorrichtung, welche die Deckel 59 auf die Dosen legt, ist in
den Fig. g und 10 dargestellt.
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Zwischen je vier runden Rohren 60 werden die Deckel 59 gestapelt und
in genauen kegelstumpfförmigen Bohrungen der Platte 61 zentrielrt. Die in den Gleitprismen
62 und 63 geführte, plangeschliffene Platte 64 besitzt halbkreisförmige Aussparungen
65, in welche je der unterste Deckel der Stapel zu liegen kommt und bei der Bewegung
in der eingezeichneten Pfeilrichtung vom Stapel abgestochen wird. Diese vom Stapel
abgestochenen Deckel werden nun über d.ie auf den Schaukeln. 57 stehenden Dosen
I gehalten und: von den. Dosen bei der vertikalen Aufwärtsbewegung mitgenommen,
so daß die Dosen ge!schlossen sind. Es kann nun der Fall eintreten, daß eine Schaukel
nicht an allen Plätzen besetzt ist. Dies kommt dann vor, wenn bei der Eingangsschleuse
zur Vakuumkammer eine der verschiedenen. Aussparungen 8 des Schleusenrotors, ohne
mit einer Dose gefüllt zu sein,, in di.
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Vakuumkammer dreht. In diesem Falle gibt es auf einer der Schaukeln
57 einen leeren Platz. Um nun z.u verhüten, daß an einen solchen leeren Platz ein
Deckel gelegt wird, sind die fü.r die Deckell 59 bestimmten Aussparungen 65 so geformt,
daß beim Fehlen: einer Dose und damit beim Ausbleiben des Abstreifens des in der
Aussparung 65 liegenden Deckels 59 dersellbe wieder unter das durch die Platte 64
nach unten geschlossene Magazin gelangt und bei der nächsten Schaukel 57 wieder
vorgeschoben wird. Da der Dekeldurchmesser größer ist als der Dosendurchmesser,
ist es leicht möglich, die Aussparung 65 so zu gestalten, daß der Deckelrand seitlich
um mehr als 180° geführt wird, während der dem Durchmesser der Dosen entsprechende
Teil der Aussparung 65 etwas. kleiner als 1800 gemacht werden kann, damit beim Zurückgleiten
der Platte 64 unter die Magazine die auf den Schaukeln stehenden Dosen nicht mitgenommen.
werden.
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In den Fig. 9 und 10 ist der Teil des Paternosterwerkes nur durch
strichpunktierte Linien angedeutet worden, um die Vorrichtung zur Deckelauflage
besselr sichtbar zu machen.
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Es ist erforderlich, daß die Bewegung der die Deckel führenden Platte
64 genau synchronisiert sein muß zur Bewegung des Paternosterwerkes.
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Deshalb sind die die Bewegung der Platte 64 steuernden Kurvenscheiben
66 auf einer Welle 67 montiert, welche durch die beiden Zahnräder 68 und 69 in synchroner
Bewegung zum Gang des
Paternosterwerkes gezwungen wird. Überdies
werden die beiden Kettenräder 70 und 7I dadurch in eine zwangsläufige, synchrone
Bewegung gebracht, daß auf ihren Wellen je ein separates Kettenr'ad angebracht ist,
welche untereinander durch eine straffe, endlose Kette verbunden sind. Die Kurvenscheiben
66 besitzen eine Nut 72, in die ein mit einem Kugellager versehener Stift 73 eingreift,
wodurch eine zeitlich genau festlegbare Schwenkung des um 74 drehbaren Armes 75
und damit die in einer ganz bestimmten Zeitfunktion gewünschte Hinundherbewegung
der Platte 64 erreicht wird.
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Die für die Drehung der Welle 67 erforderliche Energie wird dem Paternosterwerk
entnommen.
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Um zu vermeiden, daß das in die Paternosterkammer 25 strömende Kohlensäuregas
an der oberen Öffnung der Deckelmagazine entweicht, ist um dieselben ein Blechmantel
76 gelegt.
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Nachdem die D'eckel 59 auf die Dosen I gelegt sind, wandern diese
zur Entnahmevorrichtung die als Detail in den Fig. II und 12 dargestellt wurde.
Die Entnahmevorrichtung ist prinzipiell gleich konstruiert wie die Sammelschiene;
die Funktion beider Apparate ist jedoch genau u.mgekehrt: während bei der Sammelschiene
die Dosen hintereinander in die Paternosterkammer gelangen, um dann nebeneinanderstehend
auf die Paternosterschaukel gesetzt zu werden, ist es bei der Entnahmevorrichtung
so, daß die nebeneinanderstehenden Dosen von Iden Paternosterschaukeln genommen
werden und dann hintereinanderlaufend die Paternosterkammer verlassen.
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Von den in Fig. 11 und 12 strichpunktiert dargestellten Paternosterschaukeln
57 gelangen die Dosen 1 auf die Gabelkonsole 77, von wo sie durch die Schubstange
78 auf die Plattform 79 gestoßen. werden. Die Schubstange wird von den auf Welle
So sitzen,den Kurven 81 über die um die Achse 82 drehbaren Schwenkarme 83 angetrieben.
Auch hier werden die Bewegungen synchronisiert, indem die Antriebswelle So durch
die Kette 84 in zwangsläufige Bewegung zum Paternosterwerk gebracht wird, wodurch
eine koordinierte Bewegung zwischein Transport der Schaukeln 57 und der Schub stange
78 gewährleistet wird.
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Im Moment, da die Schubstange 78 die Dosen I auf die Plattform 79
schiebt, ist diese analog wie bei der Sammelschiene in ihrer vertikalen Höchststellung,
so daß die Dosen 1 noch nicht in Kontakt mit den Transportriemen 85 kommen. Die
Vertikalbewegung der Plattform 79 wird erreicht durch die Kurven 86, ,die auf der
Welle 87 sitzen und mit Nocken die vertikalen Führungssäulen 88 ,der Plattform 79
bewegung. Da der Antrieb der Welle 87 durch eine mit dem Paternosterwerke verbundene
Kette 89 erfolgt, ist hier die erforderliche Synchronisation ebenfalls gesichert.
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Sobald die Dosen 1 sich auf der Plattform 79 befinden, senkt sich
diese, wodurch die Dosen 1 auf die Transportriemen 85 gestellt werden und in der
in Fig. 12 eingezeichneten, Pfeilrichtung die Paternosterkammer 25 verlassen und
zu einer der üblichen Verschlußmaschinen gelangen, wo die nur aufgelegten Deckel
mit der Dosenwand verfalzt werden.