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EinrichtungzurStillabstimmungvonEmpfängern.
Es ist eine Einrichtung bekannt, bei der ein Schalter durch Betätigen des Abstimmorgans über eine Flüssigkeitskupplung mitgenommen und durch ihn dabei die Wiedergabelautstärke völlig oder teilweise gesperrt wird (D. R. P. Nr. 577453).
Diese Einrichtung besitzt den Nachteil, dass die Verzögerungszeit zwischen dem Aufhören der Bewegung der Antriebswelle und dem Offnen des Kontaktes durch mechanische Mittel bestimmt ist und dass nach Ablauf der Verzögerungszeit die Wiedergabe plötzlich mit unverminderter Lautstärke freigegeben wird. Dieser Nachteil soll durch die vorliegende Erfindung vermieden werden.
Nach der Erfindung wird die Einrichtung zur Stillabstimmung in der Weise ausgebildet, dass die zur Schwächung der Wiedergabe dienende Spannung über einen Widerstand einen Kondensator verzögernd aufladet, dessen Spannung eine Röhre oder einen spannungsabhängigen Widerstand beeinflusst und der von einem zur verzögerten Entladung dienenden Widerstand überbrückt ist.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens sind in den Fig. 1 und 2 dargestellt. Fig. 1 bringt eine Schaltung, bei der die Wiedergabe vollständig gesperrt wird, während durch die Schaltung
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dabei immer noch die Möglichkeit vorhanden ist, die während des Abstimmvorganges durchlaufenen Sender zu beobachten.
In Fig. 1 ist das Gitter einer beliebigen Verstärkerröhre über einen Widerstand Ra an den Verbindungspunkt eines aus zwei Widerständen R1 und R2 bestehenden Spannungsteilers gelegt. Der Schalter 81 liegt parallel zu dem Widerstand R1 und wird bei Betätigen des Abstimmknopfes geschlossen.
Parallel zu R2 liegt ein Kondensator Ci. In Reihe zu R1, u. zw. zwischen diesem und dem negativen Pol einer Hilfsspannungsquelle, liegt der Widerstand Ry.
Bei Schliessen des Schalters 81 bekommt das Gitter eine stark negative Spannung. Würde dabei der Widerstand Rv in der Schaltung fehlen, so würde im Augenblick des Kurzschliessens des Widerstandes R1 die gesamte von der beliebigen Hilfsspannungsquelle herrührende negative Spannung an dem Widerstand Zuliegen und damit momentan die Verstärkerröhre blockieren. Es ist dann im Laut-
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baut sich das negative Potential langsam am Gitter des Verstärkerrohres auf und das Knackgeräuseh wird vermieden.
Wird der Abstimmknopf losgelassen, so öffnet sich der Schalter 81 und die negative Ladung des Kondensators Ci gleicht sich mit einer durch die elektrischen Grossen gegebenen Zeitkonstante über Ra aus ; die Blockierung des Verstärkerrohres wird damit nur allmählich aufgehoben, und erst nach einer gewissen Zeit ist die Sperrung restlos beseitigt.
Es ist vorteilhaft, die angelegte negative Hilfsspannung mögliehst hoch zu wählen, damit bei Abfliessen der Blockierungsspannung über R2 bei einer vorgegebenen Zeitkonstante der gekrümmte Teil der Röhrenkennlinie des blockierten Rohres möglichst schnell durchlaufen wird.
In Fig. 2 wird in den rbertragnngsweg zwischen zwei Verstärkerröhren ein spannungsabhängiger Widerstand R5 eingeschaltet. Die Charakteristik eines solchen Wider. standes veranschaulicht Fig. 3.
Im negativen Gebiet ist der Sperrwiderstand ausserordentlich hoch, während er schon bei schwachen positiven Spannungen ganz erheblich zurückgeht. Um also die abgegebene Lautstärke piu verringern,
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ist die Grösse des Niederfrequenz-Spannungsteilerverhältnisses regelbar. Bei Loslassen des Abstimmknopfes öffnet sich der Schalter 82, und der Kondensator C4 entlädt sich über die Widerstände Ras
Rs und Ne : wobei man auch hier wieder die Zeitdauer der Entladung durch Wahl der elektrischen
Grössen in der Hand hat.
Es ist zweckmässig, über den Widerstand RIO eine schwache positive Spannung dem Widerstand Rs bei geöffnetem Schalter 82 aufzudrücken. Es wird dadurch erreicht, dass man (Fig. 3) nicht in der Krümmung der Arbeitskennlinie des spannungsabhängigen Widerstandes arbeitet, sondern auf dem im Positiven liegenden linearen Teil A. Der Widerstand R, hat, wie auch schon in Fig. 1 der Widerstand Rv, den Zweck, die Sperrspannung langsam aufzubauen und dadurch Knaekgeräusehe zu vermeiden. Die Werte der einzelnen in der Widerstandskombination enthaltenen Widerstände werden zweckmässigerweise so gewählt, dass der Wert des Anodenbelastungswiderstandes des Rohres 1 nicht erheblich herabgesetzt wird.
Der Erfindungsgegenstand ist nicht auf die gezeigten Beispiele beschränkt. Um die verschiedenen Möglichkeiten der Anordnungen der erfindungsgemässen Widerstandskombination anzudeuten, sei noch darauf hingewiesen, dass es natürlich auch möglich ist, den spannungsabhängigen Widerstand R5 in seiner Lage mit dem Widerstand sss zu vertauschen.
Während bei diesen Beispielen die eine Blockierung durch hohe angelegte negative Gittervorspannungen erzielt wird, lässt sich diese Kombination aber auch in der Zuleitung der Anodenspannungen so anbringen, dass bei Schliessen des Schalters (also Betätigen des Abstimmknopfes) die Anodenspannung so weit verringert wird, dass das Rohr nicht mehr verstärkt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Stillabstimmung von Empfängern, bei der durch eine zusätzliche Vorrichtung die Wiedergabe während des Einstellvorganges ganz oder zum Teil unterbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Schwächung der Wiedergabe dienende Spannung über einen Widerstand (Rv) einen Kondensator (C1) verzögernd aufladet, dessen Spannung eine Röhre oder einen spannungsabhängigen Widerstand beeinflusst und der von einem zur verzögerten Entladung dienenden Widerstand (R2) überbrückt ist.