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Drehscheibe, insbesondere für Autogaragen mit schmalem Zufahrtsweg.
Die Verwendung von Drehscheiben in Automobilgaragen, Lagerhäusern u. dgl. zum Wenden der Fahrzeuge auf kleinstem Raum ist bereits bekannt. Diese bekannten Drehscheiben müssen entweder von Hand oder mittels Motors in Drehung versetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Drehscheibe, insbesondere für Autogaragen oder Lagerhäuser mit schmalem Zufahrtswege, welche sich erfindungsgemäss nach Auffahrt des Fahrzeuges auf sie und unter Einwirkung des Fahrzeuggewichtes selbsttätig samt dem Fahrzeug um einen Winkel von 1800 dreht und sich um den gleichen Winkelbereich in ihre Ursprungslage zurückdreht, sobald das Fahrzeug die Drehscheibe verlassen hat.
Die Drehung der Scheibe um 180 aus ihrer Ursprungsstellung erfolgt in der Art, dass das Fahrzeug beim Auffahren auf sie mit den Vorderrädern auf eine die Ebene der Drehscheibe überragende, unter einem bestimmten Winkel zur Scheibenebene geneigte, schwenkbare Platte oder deren Führungsschienen auffährt und diese durch das Wagengewieht niederdrückt. Diese Senkbewegung der schwenkbaren Platte wird mittels einer geeigneten Übersetzung in die gewünschte Drehbewegung der Scheibe umgesetzt, wobei zugleich ein Gegengewicht gehoben wird, welches die Drehscheibe bei Entlastung wieder in ihre Ursprungsstellung selbsttätig zurückdreht.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist für alle Arten von Fahrzeugen geeignet und hat den Vorteil, dass zu ihrem Antrieb keine zusätzliche Energiezufuhr erforderlich ist. Die einfache, übersichtliche Bauart trägt zur Verbilligung bei und erhöht die Zuverlässigkeit der Drehscheibe während des Betriebes.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 in der oberen Hälfte der Abbildung eine Draufsicht auf die Drehscheibe, in der unteren Hälfte eine Draufsicht auf den Antrieb der Drehscheibe bei abgehobener Scheibe und in teilweisem Schnitt nach der Linie 1-1 in Fig. 2. Die Fig. 2 stellt einen lotrechten Schnitt durch die Drehscheibe nach der Linie il-11 in Fig. 1 und eine Seitenansicht auf ihr Getriebe dar, durch welches der Schnitt nur zum Teil geführt ist. Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Autogarage mit Dreheinrichtung nach der Erfindung, u. zw. bei einer Garage, wie sie in Wirklichkeit oft, insbesondere in Grossstadthäusern, anzutreffen ist.
Für die Zufahrt zur Garage ist nur gerade der unbedingt notwendige Raum verblieben, der selbst bei Vorwärtsfahrt des Autos vom Fahrer Geschicklichkeit erfordert, bei Rückwärtsfahrt jedoch kaum passierbar ist. Insbesondere für solche Fälle birgt die erfindungsgemässe Einrichtung grosse Vorteile, da sie stets Vorwärtsfahrt ermöglicht.
Die Drehscheibe 1 der Einrichtung nach Fig. 1 ist auf der lotrechten Welle 2 drehbar gelagert, wobei die Welle 2 an ihrem unteren Ende in dem Betonboden des Schachtes 12 befestigt ist. Um die Welle 2 ist ein Spurlager angeordnet, welches z. B. als Kugellager ausgebildet ist, dessen unterer Kugellagerring 3 festsitzt, während der obere Kugellagerring J'um die Welle 2 drehbar ist. An der Drehscheibe 1 ist ein Rahmen 4 befestigt, in welchem die Welle 2 im oberen Lager 4'und im unteren
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Auf der Welle 2 ist knapp unterhalb der Drehscheibe ein Kegelrad 5 aufgekeilt, welches mit einem auf der Welle 14 festgekeilten Kegelrad 6 in Eingriff steht. Mit der Welle 14 ist der Kurbelarm 7 fest verbunden, an welchen ein Hebel 8 angelenkt ist.
Dieser Hebel 8 greift an einem Zwischenhebel 9 an, welcher mittels des Lagers 9'an die Drehscheibe 1 angelenkt ist und mit einem weiteren Hebel 10 gelenkig verbunden ist. Der Hebel 10 ist an seinem oberen Ende an die Platte l'drehbar angeschlossen, die um das Scharnier 15 auf der Drehscheibe 1 schwenkbar ist. Für die Platte l'ist in der Drehscheibe 1 eine entsprechende Ausnehmung eingeschnitten, in welche die Platte l'bei Drehung um das Scharnier 15 einschwenkt. Auf dem Kegelrade 6 ist das Gegengewicht 16 befestigt. Der obere Kugellagerring, 3' und die Drehscheibe sind mittels Streben 1-3 verbunden.
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Der aus der vorerwähnten Kegelrad- und Hebelübersetzung bestehende Antrieb der Drehscheibe ist in dem Schacht 12 unter der Drehscheibe untergebracht. Der Oberrand dieses Schachtes ist mittels des Ringes 11 versteift, in welchem Rollen 25 zum Abstützen der Drehscheibe gelagert sind. An einer Stelle dieses Versteifungsrandes ist überdies eine Seheibenfeststellvorrichtung irgendeiner bekannten Bauart vorgesehen, so z. B. ein Idinkenartiger Hebel 20, welcher in eine entsprechende Ausnehmung 20' in der Drehscheibe einfällt und die Scheibe so gegen die weitere Drehung sichert. Um 180 gegen diese Ausnehmung 20'versetzt, also an der gerade gegenüberliegenden Stelle des Drehseheibenrandes, befindet sich eine zweite ebensolche Ausnehmung.
Der Wagen fährt auf die Drehseheibe derart auf, dass seine Vorderräder zwischen den Spurleisten 1" auf der schiefstehenden schwenkbaren Platte l' emporfahren, so dass das Fahrzeug eine geneigte Lage einnimmt. Solange die Festhaltevorrichtung 20 die Drehscheibe arretiert, kann keinerlei Drehung eintreten. Wird nun diese Arretiervorrichtung 20 von Hand oder mittels einer geeigneten Hilfsvorrichtung gelöst, dann wird die Platte l'unter dem Einfluss der Fahrzeugbelastung in der in Fig. 2 eingezeichneten Pfeilrichtung nach abwärts geschwenkt.
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nach abwärts, welcher seinerseits die Hebel 9 und 8 und mittels des letzteren auch den Kurbelarm 7 auf der Welle 14 in Drehung versetzt.
Die Folge hievon ist, dass das Kegelrad 6 durch Einfluss des Wagengewichtes um ein bestimmtes Mass gedreht wird und sich auf dem Kegelrad 5 abrollt. Da die Welle 2 feststeht, wirkt sich dieses Abrollen des Kegelrades 6 auf dem Kegelrade 5 in einem Drehen der Welle 14 des Rades 6 und damit des Rahmens 4 samt der mit ihm verbundenen Drehscheibe 1 um die Welle 2 aus. Dabei wird die Drehscheibe 1 so lange gedreht, bis die Platte l'in die Ebene der Drehscheibe 1 einschwenkt bzw. bis die Feststellvorrichtung 20 in die zugehörige Ausnehmung in der Drehscheibe eingreift und die Scheibe daher festhält. Bei diesem Vorgang wird das Gegengewicht 16 emporgehoben und speichert somit Antriebsenergie auf, welche frei wird, sobald das Fahrzeug die Drehscheibe verlassen hat und die Feststellvorrichtung 20 gelöst wurde.
Tritt dies ein, dann wickelt sieh der vorbesehriebene Bewegungsvorgang in umgekehrter Weise ab, wobei das Gegengewicht 16 das Zahnrad 6 nach abwärts dreht und so die Platte l'über die Welle 14, die Kurbel 7 und die HebelS, 9 und 10 wieder in ihre Bereitschaftslage emporsehwenkt. Hiebei dreht sich die Drehscheibe 1 wieder um den Winkelbereich von 1800 zurück, so dass die Feststellvorrichtung 20 mit der zweiten Ausnehmung 20'in der Drehscheibe 1 in Eingriff kommt und die Scheibe daher sperrt.
Ist die Länge der Hebel 8 oder der Kurbel 7 oder beider Übertragungsglieder in einer der bekanntenArten, z. B. mittels verschiedener beliebig durch Stift zu verbindender Lageraugen, einstellbar, dann kann auch der Winkelbereich der Drehung der Scheibe entsprechend verändert und den jeweiligen Verhältnissen angepasst werden.
Das Gegengewicht 16 kann gegebenenfalls durch eine Feder ersetzt werden, welche z. B. mit einem Ende an der Kurbel 7 angreift und mit dem andern Ende am Rahmen 4 befestigt ist und bei Belastung der Drehscheibe die für die Rückdrehung der Scheibe erforderliche Energie aufspeichert.
Damit beim Kontrollieren des Fahrgestelles, Reparaturen u. dgl. ein Emporheben des Fahrzeuges vermieden wird, sind unterhalb der Drehseheibe 1 bzw. ihrer Schwenkplatte T Mulden vorgesehen, die dem Arbeiter genügend Raum bieten. Die zu diesen Mulden führenden Öffnungen in der Drehscheibe und Schwenkplatte werden ansonsten mittels Deckel 17, 18 verschlossen gehalten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Drehseheibe, insbesondere für Automobilgaragen mit schmalem Zufahrtsweg, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehscheibe (1) mit einer umklappbaren Platte (1') versehen ist, welche in der Bereitschaftsstellung aus der Ebene der Drehseheibe schief nach oben emporragt und bei Auffahrt der vorderen Wagenräder auf sie in die Drehseheibenebene umgeklappt wird, wobei diese umklappbare Platte T mittels einer Hebel- und ZahnradÜbersetzung (10 bis 6) mit einem auf der feststehenden Welle (2) aufgekeilten Ritzel (5) in Verbindung steht, mittels welcher Übersetzung die Drehscheibe (1)
beim Niederdrücken der umklappbaren Platte (1') selbsttätig um einen Winkelbereieh von 1800 gedreht und zugleich ein Energiespeicher aufgeladen wird, der bei Entlastung der Drehscheibe (1) die für die Zurückdrehung der Scheibe (1) und das Zurückheben der Sehwenkplatte (1') erforderliche Energie liefert.