AT149683B - Verfahren zum unterbrochenen Betriebe waagrechter Kammeröfen. - Google Patents

Verfahren zum unterbrochenen Betriebe waagrechter Kammeröfen.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum unterbrochenen Betriebe   waagreehter Kammeröfen.   



   Die Erfindung bezieht sich auf den Betrieb batterieweise angeordneter waagrechter Kammer- öfen, deren obere Gassammelräume auf beiden Seiten an ein in der   Batterielängsrichtung   verlaufendes, vorzugsweise mit Berieselungseinrichtungen ausgestattetes Sammelrohr angeschlossen sind. Es ist bekannt, die Öfen hiebei so zu betreiben, dass das eine Gassammelrohr nur zur Verbindung der oberen
Gassammelräume der Kammern dient, während die Absaugung der Destillationsgase ausschliesslich durch das andere Sammelrohr, die Vorlage, erfolgt.

   Bei diesem Betriebsverfahren strömen aus den frisch gefüllten Kammern die in grosser Menge entwickelten Destillationsgase nur teilweise unmittelbar in die Vorlage, teilweise strömen sie auf der andern Seite in das Sammelrohr, werden in diesem gekühlt und erreichen die Vorlage, indem sie durch die oberen Gassammelräume von Kammern streichen, die sich im letzten Teil der Garungszeit befinden und in denen der Brennstoff daher nur noch eine geringe
Gasmenge abgibt.

   Die Vorteile dieser Einrichtung bestehen einmal darin, dass durch das zweite Gassammelrohr ein Druckausgleich herbeigeführt wird, da die Gase aus den frisch gefüllten Kammern leichter abziehen können, zum andern ist aber die thermische Nachbehandlung des entwickelten Destillationsgases eine andere als beim normalen Betrieb : es wird nämlich das in den ersten Garungstunden entstehende Gas beim Durchströmen durch eine heisse Kammer teilweise einer Überhitzung ausgesetzt, das in den heissen Kammern entwickelte Gas wird aber schneller fortgeführt und ist daher einer geringeren Zersetzung unterworfen als beim normalen Betrieb. 



   Wenn das dem Druckausgleich dienende Gassammelrohr kräftig gekühlt wird, so ist die Kühlung der Gassammelräume der heissen Kammern durch die   hindurchströmenden   Gase erheblich. Beim Hindurchziehen durch den oberen Gassammelraum wärmen sich die Gase jedoch allmählich wieder an, so dass der der Vorlage zugewendete Teil der Kammer weniger stark gekühlt wird als der dem Druckausgleichkanal zuliegende Teil. 



   Um den Betrieb mit der bekannten Ausgleichsvorlage in dieser Hinsicht zu vervollkommnen, sollen gemäss der Erfindung die beiden an die Enden der oberen Gassammelräume der Kammern angeschlossenen Gassammelrohre ihre Rolle als Vorlage bzw. Ausgleichskanal periodisch wechseln. Die Länge der Periode kann verschieden sein, je nach dem Hauptzweck, der dadurch erreicht werden soll. 



  Wenn durch die Kühlung der Gassammelräume der heissen Kammern in erster Linie eine Entfernung der bei manchen Kohlesorten unvermeidlichen Graphitansätze erzielt werden soll, so genügt es, wenn die Umschaltung der beiden Gassammelrohre etwa einmal am Tage vorgenommen wird. Legt man Wert darauf, dass die Temperatur der Oberfläche des Kammerinhaltes über die ganze Länge stets annähernd die gleiche ist, so ist es zweckmässig, die Umstellung etwa im Abstande von einer Stunde vorzunehmen. Innerhalb der gleichen Garungszeit wird dann, sobald die Gasentwicklung innerhalb der Kammer schwächer wird, der obere Gassammelraum eine Zeitlang von der einen Seite, eine Zeitlang von der andern Seite her gekühlt. 



   Bei regenerativ betriebenen   Öfen-und   das sind waagrechte Kammeröfen zur Erzeugung von Gas und Koks in der Mehrzahl der   Fälle-kann   die Umstellwinde zum Wechseln der Gas-, Luft-und Abhitzeventile gleichzeitig bei jeder Umstellung oder jeder zweiten oder dritten Umstellung das Umschalten der Gassammelrohre vornehmen. 



   Zur Durchführung des Verfahrens ist es natürlich zweckmässig, die beiden Gassammelrohre, die abwechselnd als Vorlage und Ausgleichskanal dienen sollen, ebenso wie die aus den oberen Gassammelräumen zu ihnen führenden Steigrohre mit dem gleichen Querschnitt zu versehen. 

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   Eine zur Durchführung des neuen Verfahrens geeignete Anlage sowie einige dabei benötigte Hilfseinrichtungen sind in beispielsweiser Ausführungsform auf der anliegenden Zeichnung dargestellt. Fig. 1 stellt einen senkrechten Schnitt in der   Längsrichtung   durch eine Ofenkammer dar und zeigt gleichzeitig die die beiden Gassammelrohre verbindende Leitung. Fig. 2 ist eine Ansicht der Ofenanlage von einer Kammerschmalseite her. Die Fig. 3 und 4 zeigen die Antriebsvorrichtung für das Umstellen der beiden Gassammelrohre, u. zw. Fig. 3 in der Kammerlängsrichtung, Fig. 4 in der Batterielängsrichtung geschnitten. 



   Die reihenweise angeordneten waagrechten Ofenkammern sind durch Türen 1 auf beiden Seiten abgeschlossen und mit Brennstoff 3 gefüllt, der mittels des Füllwagens 5 durch die   Füllöffnungen   2 eingefüllt wird und oberhalb dessen in den Kammern ein freier Raum 4 verbleibt, der als oberer Gassammelraum dient. Dieser Raum steht an beiden Enden mittels der Steigrohre 6 und 16 und über die Kniestücke 7 und 8 einerseits, 17 und 18 anderseits mit den Gassammelrohre 9 und 19 in Verbindung. 



  In den   Kniestücken   7 und 17 sind Düsen 11 bzw. 21, zum Einspritzen einer Spülflüssigkeit, in den 
 EMI2.1 
 geschlossen werden können. Von den Gassammelrohre 9 und 19 führen senkrecht aufsteigende Rohre 14 und 24 und weiter allmählich   ansteigende Rohre. M   und 25 zu dem gemeinsamen Gasabführungsrohr 26, durch das die Destillationsgase zur Kondensationsanlage geführt werden. 



   Der Betrieb der Anlage wird nun im allgemeinen so durchgeführt, dass entweder nur das Rohr 15 oder nur das Rohr 25 mit dem Rohr 26 in Verbindung stehen. Zu diesem Zwecke sind in dem Verbindungskasten 27, an den sämtliche drei Rohre 15, 25 und 26 angeschlossen sind, Verschlussklappen 28 und 29 vorgesehen, von denen die Klappe 28 das Rohr   15,   die Klappe 29 das Rohr 25 abzuschliessen gestatten. Die beiden Klappen sind so miteinander gekuppelt, dass gleichzeitig mit dem   Schliessen   der einen Klappe das Öffnen der andern Klappe stattfindet. Zu diesem Zweck sitzen auf den Wellen   30   und   31,   an denen die Klappen 28 und 29 hängen, Zahnräder 32   und 33,   die in die oberen Zähne der Zahnstange 34 eingreifen.

   Die auf der unteren Seite der Stangen 34 sitzenden Zähne greifen in ein weiteres Zahnrad 35 ein, das mittels des Hebels 36 maschinell oder von Hand gedreht werden kann. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum unterbrochenen Betriebe waagrechter Kammeröfen, deren obere Gassammelräume an beiden Enden an ein in der Längsrichtung der Batterie verlaufendes Gassammelrohr angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, dass immer nur eines der Rohre zur Abführung der Gase (Vorlage), das andere zur Verbindung der Gassammelräume der Kammern untereinander (Ausgleiehskanal) dient und die beiden Rohre periodisch ihre Rolle wechseln.

Claims (1)

  1. 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gassammelrohre an eine gemeinsame zur Kondensation führende Leitung in der Weise angeschlossen sind, dass mit dem Absperren des einen Rohres von dieser Leitung zwangsläufig das andere Rohr angeschlossen wird und umgekehrt.
AT149683D 1935-09-13 1936-08-28 Verfahren zum unterbrochenen Betriebe waagrechter Kammeröfen. AT149683B (de)

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