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Es ist allgemein bekannt, dass bei längerer Benutzung von Selluhwerk sieh in dessen Innerem Feuchtigkeit ansammelt, welche mit der Zeit das Leder und Schuh futter angreift, diesem einen üblen
Geruch verleiht und ausserdem bei fussleidenden Menschen einen gefährlichen Krankheitsherd bildet.
Diesem Übelstand kann durch Verwendung von Desinfektionsmitteln, wie z. B. Formalin, abgeholfen werden, das an einen festen Körper gebunden, bei Luftzutritt langsam und kontinuierlich Formaldehyddämpfe abspaltet. Diese Dämpfe haben die Eigenschaft, zu sterilisieren, zu trocknen, zu härten und sind in gering dosierten Mengen dem Gesamtorganismus erwiesenermassen vollkommen unschädlich.
Die Verwendung der Formaldehyddämpfe abspaltenden Desinfektionsmittel erfolgte bisher in der Weise, dass die Tabletten in perforierte Blechschachteln eingelegt wurden, welche aber den Nachteil haben, dass die Abspaltung der Dämpfe stetig erfolgt, so dass durch die kontinuierlich erzeugten Dampfmengen empfindliche Organismen geschädigt werden können. Diese Verpackung ist auch unwirtschaftlich, da die Tabletten durch ständigen Luftzutritt rasch zerfallen und sehr bald unwirksam werden.
Es wurde auch vorgeschlagen, das Desinfektionsmittel in Behälter einzulegen, deren Einfüll- öffnung gleichzeitig die Luftzutritts- und Dampfaustrittsöffllung darstellt. Diese Öffnung musste der Grösse der Tabletten od. dgl. entsprechen, weshalb derartige Behälter in der Verwendung äusserst unpraktisch sind, da die Tabletten od. dgl. durch Erschütterungen, unachtsame Behandlung oder nach Zerfall in Pulver leicht aus dem Behälter fallen können, wodurch das Schuhwerk durch die längere Zeit anhaltende direkte Berührung mit dem Desinfektionsmaterial Schaden leiden kann.
Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemässe Vorrichtung vermieden und neue Vorteile erzielt. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass die eine Perforierung enthaltende Wand des zur Aufnahme des Desinfektionsmittels dienenden Behälters durch eine zweite Wand ganz oder teilweise abgeschlossen ist, welche zwecks Abdecken und Freigeben der Löcher der perforierten Wand am Behälter verdrehbar, verschiebbar, verschwenkbar usw. angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass die Tabletten nicht oder nach Zerfall nur in verschwindend kleinen Mengen durch die kleinen Löcher der perforierten Behälterwand aus dem Behälter fallen können und weiters, dass der Querschnitt der Luftzutritts-und Dampfaustrittsöffnungen durch entsprechende Bewegung der zweiten Wand nach Bedarf gerregelt werden kann.
Die Unterbrechung der Dampfbildung erfolgt in einfacher Weise durch Verdrehen.
Verschieben usw. der beweglichen Wand.
Nach der Entfernung der Vorrichtung aus dem Schuh ist dessen Inneres getrocknet, imprägniert und desodoriert, und es bleibt noch eine genügende Menge von Formaldehyddämpfen zuruck, welche während der Benutzung des Schllhwerkes eine heilkräftige Wirkung auf die Füsse. insbesondere der an übermässiger Schweisssekretion Leidenden, ausübt.
Die Menge der Formaldehyddämpfe kann ausser durch die Zahl und Grösse der Desinfektions- mittel noch durch Veränderung des Luftzutrittsquerschnittes gemäss der Erfindung geregelt werden, so dass nach Ausheilung des Leidens durch entsprechend geringe Dosierung lediglich eine Desodorierung erfolgt oder Prophylaxis geübt wird.
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Die Fig. 1 und 2 der Zeichnung stellen eine erfindungsgemässe Vorrichtung im Schnitt dar. Der in den Schuh 1 eingeführte Strecker 2 besitzt einen mit demselben aus einem StÜck hergestellten Be- halter 3. in welchem ein Deckel- mit einem Handgriff 8 verdrehbar angeordnet ist. Der Pille oder
Tablette J wird durch die Öffnungen 6 im Behälter und 9 im Deckel Luft zugeführt. Die sich bildenden Dämpfe entweichen durch dieselben Öffnungen in das Innere des Schuhes bzw. des Streckers und gelangen an die Sohlenfläche, sowie durch die Öffnungen 7 des Streckers zum Schuhfutter oder Leder.
Nach dem Gebrauch des Streekers wird derselbe aus dem Schuh herausgezogen und der Deckel 4 durch den Handgriff 8 so verdreht, dass die Luftzutrittsöffnungen 6 abgeschlossen sind und ein unnötiger
Verbrauch des Desinfektionsmittels hintangehalten wird.
Die Fig. 3 zeigt einen Behälter 12, welcher mittels eines Drahtes M. dessen Ende hakenförmig umgebogen ist, durch Klemmung mit dem Strecker 2 verbunden ist. Der Behälter 12 besitzt einen
Deckel 11, dessen Luftzutrittsöffnungen mit jenen des in der Zeichnung nicht dargestellten Bodens im Behälter 12 korrespondieren.
In den Fig. 4 und 5 ist am Strecker 2 eine Niete 20 derart befestigt, dass sie mit dem Schlitz 21
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann aus beliebigem Material und in beliebiger Form hergestellt werden. Insbesondere kann der die Luftzutrittsöffnungen verschliessende Teil des Behälters nicht nur als Drehdeekel, sondern auch als verschiebbarer oder verschwenkbarer Deckel ausgeführt werden. Der Desinfektionsmittelbehälter muss nicht mit dem Strecker, sondern kann auch direkt mit dem Schuhwerk verbunden sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Austrocknen, Desinfizieren und Desodorieren von Schuhwerk od. dgl. vorteilhaft unter Verwendung eines Schuhstreckers, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Perforierung enthaltende Wand des Desinfektionsmittelbehälters durch eine zweite Wand ganz oder teilweise abgeschlossen ist, welche zwecks Freigabe und Abdecken der Öffnungen am Behälter verdrehbar. verschiebbar, verschwenkbar od. dgl. angeordnet ist.