DE487402C

DE487402C - Desodorierende und desinfizierende Verbandstoffe, Bandagen o. dgl.

Info

Publication number: DE487402C
Application number: DEB138587D
Authority: DE
Original assignee: CARL BARKOW DR
Current assignee: CARL BARKOW DR
Priority date: 1928-07-28
Filing date: 1928-07-28
Publication date: 1929-12-06

Description

Desodorierende und desinfizierende Verbandstoffe; Bandagen o. dgl. Es sind bereits Verbände, Bandagen, insonderheit auch Damenbinden, bekannt geworden, welche den Geruch der bei der Menstruation austretenden und abfließenden Sekrete vermeiden sollen. Diese bekannten Binden sind durch Einbringung flüchtiger Stoffe desinfiziert, z. B. verwendet man Einlagen, die mit Quecksilberchlorid imprägniert sind. Auch ist es bekannt, flüchtige Stoffe, wie schweflige Säure, Phenole usw., in die Bandagen oder besondere Einlagen einzubringen.
Alle diese Binden haben neben der Giftigkeit den Nachteil, daß die in die Binden eingebrachten Stoffe derart schnell sich verflüchtigen oder zersetzen, daß die Binden nach einiger Zeit ihre Wirkung verlieren. -Um diese Übelstände zu vermeiden, verwendet das neue Verfahren nicht flüchtige und an sich nicht desodorierende Stoffe, die erst infolge des Zutritts der Menstruationssekrete eine Zersetzung oder Umsetzung erfahren, so daß erst beim Zutritt dieser Sekrete flüchtige Stoffe entstehen, die ihrerseits eine desodorierende und desinfizierende Wirkung entfalten. Die geruchzerstörende Wirkung kann durch Hinzufügen geeigneter Riechstoffe wirksam unterstützt werden.
Die chemischen Verbindungen können durch Imprägnieren oder Einstreuen oder auch in Form von besonderen Einlagen in die Binden eingebracht werden.
Das Verfahren sei an einem Beispiel erläutert: Ein Teil der Einlage oder der Binde wird mit Natriumacetat, ein anderer Teil mit Natriumbisulfat imprägniert und durch Zwischenlage getrennt in die Umhüllung eingebracht. Beim Durchfeuchten der Binde mit den Sekreten wird durch Reaktion Essigsäure frei, die bekanntlich desodorierende und desinfizierende Eigenschaften hat. Als Riechstoffzusatz eignen sich insbesondere ätherische Öle, welche mit' der flüchtigen Essigsäure langsam verdunsten.
Die zum Imprägnieren nach dem neuen Verfahren _ verwendeten Salze sind ungiftig und nicht flüchtig, während Quecksilberchlorid bis zu einem gewissen Grade flüchtig und giftig ist, so daß bei der Verarbeitung der entstehende Staub die -Gesundheit der Arbeiter gefährden kann.
Die leichte Löslichkeit und Reaktionsfähigkeit der bei dem neuen Verfahren verwendeten Salze vermag bei Zutritt der Menstruationssekrete eine dauernde Entwicklung des desodorierenden Stoffes hervorzubringen, welcher infolge seiner Flüchtigkeit nicht nur an der Reaktionsstelle, sondern durch die ganze Binde hindurch seine Wirkung entfaltet und auf diese Weise desodorierend und desinfizierend wirkt, während die mit Quecksilberchlorid imprägnierten Binden wohl desinfizierend wirken, aber infolge des relativ geringen Gehalts an wirksamer Substanz den starken Geruch der Menstruationssekrete nicht zu zerstören vermögen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Desodorierende und desinfizierende Verbandstoffe, Bandagen o. dgl., insonderheit Damenbinden, dadurch gekennzeichnet, daB den Binden, deren Umhüllungen oder Einlagen ungiftige, an sich nicht desodorierende und nicht flüchtige Stoffe (Salze) eingebracht sind, welche erst bei Zutritt ' der jeweiligen Sekrete in Reaktion treten. a. Verbandstoffe o. dgl. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB sie durch Einstreuen oder Imprägnieren oder durch Einbringen von imprägnierten Einlagen mit ungiftigen Salzen versehen sind.