DE969152C - Verfahren zur Herstellung von keimtoetende Stoffe enthaltenden Tampons - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von keimtötende Stoffe enthaltenden Tampons Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von keimtötende Stoffe enthaltenden Menstruationstampons.
• Es ist bekannt, Tampons für hygienische Zwecke und Wundpflege in ähnlicher Weise wie Verbandstoffe und Aufsaugekissen für hygienische Zwecke mit desinfizierenden Stoffen der verschiedensten Art, z. B.
• Borsäure, Salicylsäure, quaternären Ammoniumverbindungen usw., zu imprägnieren oder sonstwie zu durchsetzen. Diese Desinfizientien verfüllten nicht in ausreichendem Umfange ihren Zweck.
• Für Phenole und Kresole war es bekannt, daß ihre Wirksamkeit durch Säure ganz erheblich gesteigert werden kann, jedoch konnte man diese Erkenntnisse für Tampons bis heute noch nicht nutzbar machen.
• Zur Unterstützung der natürlichen Keimabwehr des Körpers hatte man vorgeschlagen, bei einem Menstruationstampon die über einem saugfähigen Kern angeordnete Außenhülle mit Milchsäure zu beladen. Milchsäure allein ist jedoch entweder infolge zu hoher Konzentration unverträglich oder in verträglicher Konzentration nicht ausreichend wirksam.
• Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, daß physiologisch wirkende Säuren, unter anderem Milchsäure bzw. physiologische Säure erzeugende Stoffe mit Salicylsäure dem Tampon in solchen gegenseitigen Mengenverhältnissen beigegeben werden, daß verträgliche Mengen solcher Säuren physiologisch wirksam werden, ohne das zugefügte Desinfektionsmittel zu beeinträchtigen. Beide Bestandteile zusammen erhöhen die keimtötende Wirkung, und die normale Abwehrkraft der Vagina bleibt erhalten.
• Es eignen sich als physiologisch wirkende Säuren neben Milchsäure auch Zitronensäure, Apfelsäure, Weinsäure, Essigsäure, Harnsäure u. a. m.
• Das Mischverhältnis von Salicylsäure und physiologisch wirkender Säure richtet sich nach dem Wirkungseffekt der beiden Komponenten sowie nach der jeweils verwendeten Konzentration und der Verträglichkeit in der Vagina. Hierbei ist der Zusatz der physiologisch wirkenden Säure dem Desinfiziens gegenüber am besten so abzustimmen, daß die keimtötende Wirkung der einzelnen Bestandteile durch die Kombination verbessert wird.
• Ausführungsbeispiel Die Rohtampons, bestehend aus Zellwolle, werden mit Lösungen von Salicylsäure, Salicylsäure + Milchsäure und Milchsäure allein getränkt, und zwar in der Form, daß die in der untenstehenden Tabelle angegebenen Mengen obiger Substanzen in einem Tampon enthalten sind. Nach dem Tränken der Tampons mit diesen Lösungen werden die Tampons getrocknet und anschließend durch Übertragen in Fleischwasser-Pepton-Bouillon auf ihren Keimgehalt geprüft. Je Versuch gelangen zehn Tampons zur Prüfung, wobei die Sterilität der geprüften Tampons in Prozent bei Anwendung von Salicylsäure und physiologisch wirkender Milchsäure festgestellt worden ist.

  Sterilität

  Pro Tampon zugesetzt der Tampons

  in °/0

  Versuch I

  102 mg Salicylsäure ......... 50

  102 mg Salicylsäure +

  56 mg Milchsäure .......... 100

  Versuch 2

  5I mg Salicylsäure ......... o

  5I mg Salicylsäure +

  56 mg Milchsäure .......... 75

  Versuch 3

  56 mg Milchsäure .......... o

  Bei Versuch 1 ergibt der Zusatz von nur 56 mg Milchsäure zu IO2 mg Salicylsäure eine roo°/Oige Sterilität bzw. eine Erhöhung der Sterilität gegenüber der gleichen Menge Salicylsäure auf den doppelten Betrag.
• Der Versuch 2 zeigt, daß schon mit geringen Mengen desinfizierenden Stoffen durch Zusatz von Milchsäure die Sterilität von Null auf 75 0/o gesteigert werden kann, während Versuch 3 zeigt, daß Milchsäure in den gemäß Erfindung verwendeten Mengen überhaupt keine keimtötende Wirkung hervorruft.

Claims (8)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von keimtötende Stoffe enthaltenden Tampons, vornehmlich Menstruationstampons, durch Behandlung, vornehmlich Imprägnieren, mit keimtötenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß physiologisch wirkende Säuren, unter anderem Milchsäure, oder physiologische Säuren erzeugende Stoffe zusammen mit Salicylsäure als Desinfektionsmittel dem Tampon beigegeben werden.
2. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 487 402, 622 3I6; »Weyl's Handbuch der Hygiene«, IV.
3. Abteilung, VIII.
4. Band, sie Desinfektion«, I922, 5. 1112 und 1109; »Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Prasiszo, Ergänzungsband I944, S.
5. I26; W.
6. Pschyrembel, »Klinisches Wörterbuchv, I952, S.
7. I52; Fritz Eichholtz, »Lehrbuch der Pharmakologie«,
8. 8. Auflage, I955, 5. 214.