DE925494C - Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden, vorzugsweise aus Kunststoffen, mit permanent-baktericiden Eigenschaften - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden, vorzugsweise aus Kunststoffen, mit permanent-baktericiden Eigenschaften

Info

Publication number
DE925494C
DE925494C DEV4066A DEV0004066A DE925494C DE 925494 C DE925494 C DE 925494C DE V4066 A DEV4066 A DE V4066A DE V0004066 A DEV0004066 A DE V0004066A DE 925494 C DE925494 C DE 925494C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
metals
objects
metal
plastics
group
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEV4066A
Other languages
English (en)
Inventor
Willi Dr-Ing Kirmser
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ver Deutsche Metallwerke AG
Original Assignee
Ver Deutsche Metallwerke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ver Deutsche Metallwerke AG filed Critical Ver Deutsche Metallwerke AG
Priority to DEV4066A priority Critical patent/DE925494C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE925494C publication Critical patent/DE925494C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/02Elements
    • C08K3/08Metals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Apparatus For Disinfection Or Sterilisation (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Gegenständen, vorzugsweise aus Kunststoffen, mit permanent-baktericiden Eigenschaften Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, durch dessen Ausübung es gelingt, Gegenstände aus Stoffen herzustellen, die permanent-baktericide Eigenschaften besitzen.
  • Bekanntlich besteht sowolll im öftentlichen als auch im privaten Leben die Gefahr der Infektion bei der Berührung bzw. dem Gebrauch zahlreicher Gegenstände, wie z. B. aller sanitärenEinrichtungen, Türklinken, Treppengeländer, Halte- und Stoßstangen und anderer Gebrauchsartikel. Unter den Personen, die mit diesen Gegenständen in Berührung kommen, befinden sich auch Kranke, Bazillenträger, Rekonvaleszenten, die auf den Gebrauchs gegenständen Krankheitserreger zurücklassen können. Auch durch Tröpfcheninfektion beim Niesen und Husten können die Gegenstände leicht infiziert werden. Sie stellen somit eine ständige Infektionsquelle für Menschen dar, die diese Gegenstände anschließend berühren. Die Infektionsgefahren durch direkten Kontakt sind in Zeiten von Epidemien besonders groß und gefürchtet.
  • Um die Kontaktinfektiolnsmöglichkeit einzuschränken, werden die Gegenstände zwar in der Regel gereinigt und desinfiziert, wozu gewöhnlich eine Seifenlange dient, der Desinfektionsmittel, wie z. B. Lysol, zugesetzt werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Anwendung einer solchen Maßnahme nicht ausreicht, um die Anstec1<ungsgefahr zu bannen, weil die Des.infektionswirkung nicht lange vorhält. Die Gefahrenquelle besteht sehr bald wieder, bevor erneut eine Desinfektion vorgenommen wird.
  • Es ist bekannt, Gegenstände mit einer jodhaltigen Paste zu überziehen und diese eintrocknen zu lassen um eine baktericide Wirkunb zu erzielen.
  • Da jedoch das Jod ein flüchtiges Element ist, reicht auch diese Maßnalime nicht aus. Außerdem ist sie verhältnismäßig umständlich und teuer in ihrer Durchführung.
  • Um Gebrauchsgegenstände aus verschiedenen Grundstoffen zu desinfizieren, ist auch schon empfohlen worden, Stoffe, die eine blakterioide Wirkung entfalten, mit den Grundstoffen zu versetzen.
  • So werden z. B. zur Erzielung einer oligodynamischen Wirkung Metalle, Metallmischungen oder Metallverbindungen in feinverteilter Form der Grundmasse beigegeben. Ein Krankheitserreger oder allgemein ein Bakterienleibt nimmt beim Berühren mit einem oberflächlich liegenden Metallteilchen Metallionen auf. Sie bilden mit den Eiweißkörpern des Lebewesens Metallverbindungen und beeinträchtigen auf diese Weise seine Lebenstätigkeit. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die oligodynamische Wirkung der bisher angewendeten Metalle bzw. Metallverbindungen un,erwünscht schnell nachläßt, wenn die in Frage kommenden Gegenstände mit schwefelhaltigen Stoffen oder Schwefelverblndungen in Berührung kommen.
  • Daher ist der Gebrauch der oligodynamisch wirkenden Metalle verhältnismäßig stark eingeengt.
  • Eine Erhöhung der Wirkungsdauer ist zwar schon angestrebt worden, jedoch muß der Grundstoff in diesem Fall einer besonderen Behandlung mit chemischen Stoffen unterzogen werden. Dabei ist darauf zu achten, daß die Einwirkung der chemischen Stoffe auf die poröse Grundmasse die Weiterverarbeitung zu den entsprechenden Gegenständen nicht ausschließt.
  • Es. ist weiterhin vorgeschlagen, jedoch noch nicht bekanntgeworden, Kunststoffen solche Stoffe zuzusetzen, die durch ihre Strahlung infolge Atomzerfalles auf Krankheitserreger oder -keime abtötend wirken, so daß eine wesentlich stärkere und dauernde Wirkung erreichbar ist als bei der Benutzung der bekannten Stoffe bzw. Anwendung der bekannten Maßnahmen.
  • Die Erfindung zeigt einen anderen Weg zur Erzeugung von Gegenständen mit permanent-bgaktericiden Eigenschaften. Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, der Grundmasse, die vorzugsweise aus Kunststoff oder solchen Massen bestehen kann, die kunststoffähnlich sind oder auch nur zum Teil Kunststoff zu enthalten brauchen, Metalle bzw. Metallegierungen beizumengen, die in der elektrochemischen Spannungsreihe weit au sind anderliegen. Die Metallteilchen müssen, um eine hierfür ausreichende Spannung zu erzeugen, Abw stand voneinander haben. Diese Forderung ist erflndungsgemäß dadurch erfüllt, daß zunächst Teilchen des einen Metalls oder von Metallegierungen und gleichzeitig ein oder auch mehrere Metallsalze und gegebenenfalls noch andere Zusätze, die für einen ausreichenden Feuchtigkeitsb estand sorgen, dem GrundWerkstoff vor der Polymerisation oder Kondensation beigegeben werden. Als Metalle bzw. Legierungen kommen z. B. in Frage Aluminium, Zink bzw. Aluminium-Zink- oder Aluminium-Magnesium-Legierungen; als Metallsalze Aluminiumsulfat, Zinlesulfat bzw. Gemische aus den schwefeisauren Salzen der die Legierungen bildenden Metalle. Als Zusatz hat sich z. B. Silicagel bewährt. Durch die Zugabe dieser Stoffe vor der Polymerisation oder Kondensation werden sie bei der Weiterverarbeitung in das dreidimensionale Netz der Kunstmasse eingebettet.
  • Die Teilchen des anderen Metalls bzw. der Metallegierung und andere Metallsalze bzw. Zusätze werden dann nach dem Vermahlen der polymerisierten oder kondensierten Grundmasse beigemischt und das Ganze dann durch Vergießen, Pressen, Spritzen oder andere bekannte Fertigungsmaßnahmen zu Halbfabrikaten oder Gegenständen weiterverarbeitet. Zu den hierfür in Frage kommenden Metallen zählen insbesondere Kupfer, Silber, Platin und Gold einzeln oder gemeinsam.
  • Als Salze werden dann diejenigen dieser Metalle mit Schwefel- bzw. Salzsäure verwendet. Auch hierbei kann gegebenenfalls. Silicagel zugesetzt werden.
  • Es besteht auch die Möglichkeit, auf bereits fertiggestellte Gegenstände der vorerwähnten Art oder aus anderen Grundstoffen. ein derartiges Gemisch aufzubringen, beispielsweise in Form eines überzuges oder durch Auftragen in anderer bekannter Weise.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Mischung keim- bzw. krankheitserregertötender Stoffe kann auch nachträglich auf bereits im Gebrauch befindliche Gegenstände aufgebracht werden. Es besteht auch die Möglichkeit, diese Mischung auf größere Flächen, wie Wände, Decken und Fußböden beispielsweise in Wartezimmern, Operationssälen, Bedürfnisanstalten, aufzubringen, so daß eine permanent-baktericide Wirkung gewährleistet ist.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens ist vor allem darauf zu achten, daß die Korngröße der Metallteilchen und des Mahlprodnktes so gewählt wird, daß der Abstand der wirksam werdenden Metallteilchen bzw. Metallegierungsteilchen der Durchschnittsgröße der Krankheitserreger entspricht.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Herstellen von Gegenständen und flächenhaften Gebilden mit permanent-bakerici den Eigenschaften aus vorzugsweise Kunststoffen oder solche enthaltenden Massen, dadurch gekennzeichnet, daß diesen Stoffen zwei Metalle oder auch eine Gruppe von Metallen. bzw. Metallegierungen, die in der elektrochemischen Spannungsreihe möglichst weit auseinanderstehen, beigegeben werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Metall oder die eine Gruppe von Metallen bzw. Metallegierungen, gegebenenfalls zusammen mit Salzen dieser Metalle oder anderen Zusätzen, die für einen ausreichenden Feuchtigkeitszustand sorgen, den Kunststoffbildnern vor der Polymerisation bzw. Kondensation einverleibt werden1 während das andere Metall bzw. die andere Gruppe von Metallen bzw. Metallegierungen, gegebenenfalls wieder zusammen mit Salzen dieser Metalle oder den vorerwähnten Zusätzen, nach dem Zerkleinern des fertigen Kunststoffes, aber vor dem Verformen durch Spritzen, Pressen und Vergießen zum fertigen Gegenstand beigemischt werden.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände und flächenhaften Gebilde, wie Wände, Fußböden u. dgl., mit den baktericiden Kunststoffen überzogen werden.
DEV4066A 1951-12-02 1951-12-02 Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden, vorzugsweise aus Kunststoffen, mit permanent-baktericiden Eigenschaften Expired DE925494C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV4066A DE925494C (de) 1951-12-02 1951-12-02 Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden, vorzugsweise aus Kunststoffen, mit permanent-baktericiden Eigenschaften

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV4066A DE925494C (de) 1951-12-02 1951-12-02 Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden, vorzugsweise aus Kunststoffen, mit permanent-baktericiden Eigenschaften

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE925494C true DE925494C (de) 1955-03-24

Family

ID=7570760

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEV4066A Expired DE925494C (de) 1951-12-02 1951-12-02 Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden, vorzugsweise aus Kunststoffen, mit permanent-baktericiden Eigenschaften

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE925494C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3834634A1 (de) Antiseptikum-enthaltendes alginat-abdruckmaterial
DE3634697A1 (de) Dentalwerkstoff zur bekaempfung von karies und parodontose
DE3026258C2 (de)
DE925494C (de) Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden, vorzugsweise aus Kunststoffen, mit permanent-baktericiden Eigenschaften
DE60006432T2 (de) Verfahren zur Herstellung einer aromatischen antibakteriellen Zubereitung enthaltend Hinokitiol
DE963192C (de) Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden aus Kunststoffen, kunststoffaehnlichen oder Kunststoff enthaltenden Massen mit permanentbakteriziden Eigenschaften
DE937640C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Luftverbesserung in Klosettanlagen und zum Desinfizieren von Klosettbecken
EP0434717A1 (de) Verfahren zur desinfektion von medizinischen abformmassen
Hirst Microscopic evaluation of topically applied chlorhexidine gluconate on gingival wound healing in dogs
DE2837136A1 (de) Bodenbelag fuer barfussbereiche
DE901839C (de) Verfahren zum Desinfizierendmachen von Gegenstaenden, insbesondere solchen fuer sanitaere Einrichtungen aller Art
Bito Über eine Substanz, welche die Schmidt= Lantermann= schen Einkerbungen ausfullt.
AT148528B (de) Vorrichtung und Mittel zum Austrocknen, Desinfizieren und Desodorieren von Schuhwerk.
DE2230038C3 (de) Langsam subHmierendes Mittel zur Raumdesinfektion und Geruchsverbesserung
EP2547756B1 (de) Mittel zur reinigung des innenraumes von schuhen
DEV0004091MA (de)
DE818435C (de) Zimmerschmuck als Fliegenbekaempfungsmittel fuer Wohnraeume
AT123417B (de) Verfahren zum Beizen von Saatgut.
DE1818044B1 (de) Zahnaerztliche Behelfe,die mit kariesverhindernden lonen beladene Austauscherharze enthalten
EP1868431B1 (de) Desinfektionsmittel mit keimabtötenden eigenschaften
DE2611701A1 (de) Deodorierende jodpraeparate
DE505180C (de) Saatgutbeize und Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE935466C (de) Verfahren zur Herstellung von Schaedlingsbekaempfungsmitteln
DE102021003785A1 (de) Desinfektionsmittel
CH482897A (de) Türgriff