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Synchronscheiben od. dgl. Behelfe zur Nachsynchronisierung von Tonfilmen und Verfahren zur
EMI1.1
Bei der Nachsynchronisierung von Tonfilmen, einem Verfahren, das einem Bildfilm eine synchrone
Tonaufzeichnung nachträglich beizuordnen gestattet, ist es bekannt, als Behelf für die sprechenden oder singenden Darsteller und die Musik oder Geräusche liefernden Personen eine mit dem Bildfilm synchron, jedoch mit bedeutend verminderter Geschwindigkeit laufende sogenannte Synchronscheibe oder eine sonstige, z. B. bandförmige, Unterlage mit Aufzeichnungen des Textes und der Noten und mit sonstigen Markierungen zu verwenden.
Diese Aufzeichnungen und Markierungen, die an der Synehronscheibe längs einer Spirallinie, an bandförmigen Unterlagen aber in einem das Band entlang ziehenden Streifen aufgetragen sind, laufen unter einem Zeiger und jeder Darsteller spricht oder singt jeden Laut oder Ton seiner Rolle in dem Augenblick, in dem die entsprechende Aufzeichnung oder Markierung unter den Zeiger gelangt.
Nach der Erfindung werden die Synchronscheiben od. dgl. Synehronbehelfe neben den bisher üblichen Aufzeichnungen oder an Stelle derselben mit Rohtonaufzeichnungen versehen, die eine zusammengedrängte Nachbildung der Umhüllungskurven normaler, zur Tonwiedergabe geeigneter Tonaufzeichnungen bilden. Solche Rohtonaufzeichnungen bieten nicht nur eine ganz genaue Zeitrichtschnur für die Darsteller, sondern zugleich eine Andeutung für den Takt und Rhythmus der Sprache.
Sie lassen deutlich erkennen, auf welcher Silbe der Nachdruck liegt. Erfindungsgemäss lassen sieh diese Rohtonaufzeiehnungen selbsttätig mit Hilfe eines an sich bekannten, elektrisch gesteuerten Schreibgerätes auftragen, unter dem der Synehronbehelf mit der für ihn bei der Nachsynchronisierungsaufnahme gewünschten Geschwindigkeit vorbeigeführt wird und dem man eine solche Trägheit gibt, dass seine Aufzeichnungen den Umhüllungskurven genauer Tonaufzeiehnungen entsprechen. Nach Massgabe dieser auf elektrischem Wege erzeugten Tonaufzeichnungen lassen sich dann neben denselben Text und Noten ohne weiteres an den richtigen Stellen eintragen, so dass die Ermittlung und Ausmessung der Stellen für die einzelnen Silben und Töne wegfällt.
Vorzugsweise werden die Rohtonaufzeichnungen in Zackenschrift auf den Synchronbehelf aufgetragen, wobei jede Silbe als ein Wellenberg oder Wellental genau an der Stelle zur Darstellung kommt, wo die betreffende Silbe einzutragen ist. Durch die bekannten, mit einem Lichtstrahl auf eine lichtempfindliche Unterlage schreibenden Geräte lassen sich aber die Rohtonaufzeichnungen auch in Schattensehrift (Intensitätssehrift) auftragen, wobei jede Silbe als ein dunkler oder lichter Streifen von der Silbenlänge entsprechender Länge zur Darstellung kommt.
Das Wort Umhüllungskurve"ist also in dieser Beschreibung und den Patentansprüchen in dem erweiterten Sinne zu verstehen, der auch den Begriff mit umfasst, der bei Schattenschrift der Umhüllungskurve einer Tonaufzeiehnung in Zackenschrift entspricht.
Allerdings ist zur Herstellung der Rohtonaufzeichnungen mittels des elektrisch gesteuerten Schreibgerätes eine synchrone Rohtonaufnahme erforderlich, um die Stromimpulse zur Steuerung des Schreibgerätes zu erzeugen. Bei der Nachsynchronisierung von fremdsprachigen Tonfilmen kann die ursprüngliche, fremdsprachige Tonaufnahme als Rohtonaufnahme nutzbar gemacht werden. Die fremdsprachigen Tonaufzeichnungen werden, wie bei einer normalen Wiedergabe, in Stromimpulse umgesetzt, die aber nicht in Schallschwingungen umgewandelt, sondern über einen Verstärker dem Schreibgerät zugeführt werden, um auf der Synchronseheibe od. dgl. als Rohtonaufzeichnungen festgehalten zu werden.
Unter dem elektrisch gesteuerten Schreibgerät läuft die Synchronscheibe oder
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sonstige Schreibunterlage synchron mit der im Wiedergabegerät laufenden fremdsprachigen Tonaufzeichnung, jedoch mit in dem Masse verminderter Geschwindigkeit, als die Synchronscheibe od. dgl. bei der Nachsynchronisierungstonaufnahme langsamer als das Aufnahmegerät zu laufen hat, so dass das Schreibgerät auf der Synchronscheibe od. dgl. eine im Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten zusammengedrängte Nachbildung der fremdsprachigen Tonaufzeichnung erzeugt, die ausserdem, infolge der grösseren Trägheit des Schreibgerätes, als die Umhüllungskurve einer genauen, mit einem Lichtsteuerorgan von möglichst geringer Trägheit erzeugten Tonaufzeichnung erscheint.
Um bei dieser Übertragung der Tonaufzeichnungen auf die Synchronscheibe od. dgl. die Rollen der einzelnen Darsteller auszuwählen, so dass auf jeder Synchronscheibe od. dgl. nur die von einem der Darsteller zu sprechenden oder singenden Laute und Töne als Rohtonaufzeichnungen erscheinen, werden die Stromimpulse über einen Verstärker an die Schreibvorrichtung geleitet, der den Grad der Ver- stärkung zeitweise mit Hilfe eines Umschalters in derart hohem Masse zu erhöhen gestattet, dass die verstärkten Stromimpulse das Sellreibgerät zu betätigen vermögen.
Der Tonmeister oder sein Gehilfe sitzt mit einem Abhörer vor dem Verstärker-gegebenenfalls wird ihm gleichzeitig auch der Bildfilm vorgeführt-und schaltet jedesmal auf Hochverstärkung um, sobald Teile der Rolle, für die die in Bearbeitung befindliche Synchronscheibe od. dgl. bestimmt ist, zur Übertragung kommen. Zur Zeit der geringeren Verstärkung bleibt das Schreibgerät untätig.
Soll eine Aussenaufnahme nachsynchronisiert werden, so findet bei der Bildaufnahme synchron eine Rohtonaufnahme statt, bei der weder auf gute Akustik, noch auf den Ausschluss von Fremd- geräuschen od. dgl. zu achten ist. Jeder Darsteller wird von einem Mikrophon begleitet und die wie bei gewöhnlichen Tonfilmaufnahmen erhaltenen Tonaufzeichnungen werden auf ganz gleiche Art auf die Synchronscheiben od. dgl. übertragen, wie oben die Übertragung der fremdsprachigen Ton- aufzeichnungen bei der Nachsynchronisierung von fremdsprachigen Tonfilmen beschrieben wurde.
Man kann aber die verstärkten Mikrophonstrome auch unmittelbar in die Sehreibvorrichtungen an den Synchronscheiben od. dgl. leiten, um die Synchronscheiben od. dgl. schon bei der Bildaufnahme mit Rohtonaufzeichnungen zu versehen.
Die erfindungsgemäss hergestellten Synchronscheiben od. dgl. Synehronbehelfe werden bei der endgültigen Nachsynchronisierungstonaufnahme in ganz gleicher Weise wie die bisher bekannten
Synchronscheiben u. dgl. benutzt.
Unter Schreibgerät ist im weitesten Sinne des Wortes jedes Gerät zu verstehen, das geeignet ist, auf die vorbeilaufende Unterlage eine sichtbare oder durch nachträgliche Behandlung sichtbar zu machende Einwirkung auszuüben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Synchronscheiben od. dgl. Behelfe für die sprechenden oder singenden Darsteller und die Musik oder Geräusche liefernden Personen bei der Nachsynchronisierung von Tonfilmen, dadurch gekennzeichnet, dass sie neben den bisher üblichen Aufzeichnungen, oder anstatt derselben, Rohtonaufzeichnungen, vorteilhaft in Zackenschrift, enthalten, die eine zusammengedrängte Nachbildung der Umhüllungskurven normaler, wiedergabefähiger Tonaufzeichnungen bilden.
2. Verfahren zum Auftragen der Rohtonaufzeichnungen auf die Synchronseheiben od. dgl.