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Bremse, insbesondere für Schienenfahrzeuge.
In neuerer Zeit sind Schienenfahrzeuge geschaffen worden, welche mit gegenüber den früher üblichen Geschwindigkeiten wesentlich erhöhten Geschwindigkeiten betrieben werden. Diese Fahrzeuge sind im allgemeinen mit dieselelektrischem Antrieb ausgerüstet, so dass der innerhalb der Drehgestelle verfügbare Raum fast restlos durch die Antriebsmaschinen ausgefüllt ist. Grosse Schwierigkeiten bereitet daher bei derartigen Fahrzeugen die Ausbildung und Unterbringung der Bremsen. Einerseits können die sonst bei Schienenfahrzeugen üblichen Klotzbremsen nicht benutzt werden, da die Bremsklotzreibung bei den vorkommenden hohen Geschwindigkeiten für das Bremsen nicht mehr genügt, anderseits ist die Benutzung an sich bekannter Bremsanordnungen nicht möglich, da der für ihre Anbringung erforderliche Raum nicht mehr vorhanden ist.
Die Erfindung bezieht sieh auf eine Bremse, die insbesondere für Schienenfahrzeuge mit hohen Fahrgeschwindigkeiten bestimmt ist. Gemäss der Erfindung sind zu beiden Seiten des Radkörpers
Bremsscheiben vorgesehen, welche mit den Bremsbacken einer die Felge des Rades umgreifenden, an sich bekannten Zangenbremse zusammenarbeiten. Die zur Verbindung der Bremsscheiben untereinander und mit dem RadkSrper vorgesehenen Schrauben werden zweckmässig mit Entlastungshülsen umgeben, die gehärtet sein können. Zur Abstützung der Bremsscheiben gegeneinander sind an diesen Ansätze vorgesehen, die durch Durchbrechungen des Radkörpers hindurchgeführt sind und aneinander anliegen.
Zur Kühlung der Bremsseheiben werden zweckmässig an ihrer zum Radkörper weisenden Seite Luftzuführungsrippen vorgesehen, deren Form der Form des Radkörpers im wesentlichen angepasst ist. Bei
Schienenfahrzeugen mit Drehgestell ist es vorteilhaft, die Bremsen jeder Seite des Drehgestelles zwischen den Rädern der betreffenden Seite anzuordnen und die für die Handbremsung vorgesehenen Gestänge mittels je eines Kniehebels auf die gleichen Hebel jeder Bremse einwirken zu lassen wie die mechanischen Einrichtungen, z. B. Luftzylinder.
Zweckmässig ist es in diesem Fall, die Kupplung der die Bremsen betätigenden Gestänge derart vorzunehmen, dass die für die Handbremsung dienenden Kniehebel mittels Langlöchern über Bolzen der Hebel der Zangenbremse greifen, so dass die mechanischen Antriebsvorrichtungen auf die Bremsen einwirken können, ohne dass das Gestänge der Handhebelbremsen beeinflusst wird.
Die Erfindung sei an Hand der Zeichnungen näher erläutert :
Fig. 1 zeigt schematisch ein Drehgestell eines Schienenfahrzeuges, das mit Bremsen nach der der Erfindung ausgerüstet ist. Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch ein mit einer Bremse nach der Erfindung ausgerüstetes Rad eines Schienenfahrzeuges.
In der Zeichnung bedeuten a vier Sehienenfahrzeugräder eines Drehgestelles. Diese Räder sind innen und aussen mit je einer Zangenbremse b, b1 ausgestattet. c sind Bremszylinder zum Anziehen der Zangenbremsen, d Rückzugfedern, welche die Bremsen in ihre unwirksame Stellung zurückführen. Die Zangenbremsen b1 an den einander zugekehrten Seiten je zweier benachbarter Räder sind ausserdem mit Kniehebelbremsen f ausgestattet, die von einem Gestänge g, h aus gemeinsam zur Wirkung gebracht werden können.
Wie Fig. 2 zeigt, wirken der Bremszylinder c bzw. die Rückzugfeder dauf Hebeli"i, einer Zangen- bremse, auf die auch Hebel & i, eines Kniehebelgestänges einzuwirken vermögen, dass mit Hilfe einer
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Stange m des Handbremsengestänges beeinflusst-wird. Die Hebel i, umfassen den die Lauffläche des Schienenrades tragenden Teil und wirken mit Hilfe von Bremsbacken Oi, 02 auf Scheiben pi, P2 ein, die mit Hilfe von Schraubenbolzen q miteinander und mit dem Radkörper des Rades a verbunden werden.
In dem Radkorper sind kleine Öffnungen r vorgesehen, durch die Ansätze Si, s2 der Rippen , X2 hindurchtreten können, die sich flach aneinander legen, wenn die Scheiben P1, P2 durch die Schraube q zusammengezogen werden. tist eine z. B. entlastete, den Bolzen der Schraube q umgebende Hülse. v1, v2 sind z. B. ringförmig bearbeitete Stellen an dem Radkörper a bzw. den Bremsscheiben pi, P2, um Radkörper und Scheiben in axialer Richtung in genaue Lage zueinander zu bringen. w1, w2 sind bearbeitete Stellen an demselben Teile, um sie in radialer Richtung in genaue Lage zueinander zu bringen.
An den Bremsscheiben pi, P2 sind radiale, zur Luftzuführung dienende Rippen a ; i, a ; z angeordnet, die sich an der dem Radkörper zugekehrten Seite der Form des Radkörpers im wesentlichen anpassen. Die Luft kann in Richtung der in Fig. 1 gezeichneten Pfeile zwischen die Bremsscheiben gelangen. Die Bewegung der Bremshebel i1, i2 durch den Luftzylinder kann mit Hilfe von zwei sich von innen nach aussen bewegende Kolben geschehen, deren Kolbenstangen in bekannter Weise gelenkig mit dem Kolben verbunden sind, damit die Kolben der kreisförmigen Bewegung der Hebelenden folgen können.
Durch die Erfindung wird eine sehr einfache Ausgestaltung der Befestigung von Bremsscheiben an einem fertigen Radkörper erreicht, indem nur ganz wenige und kleine Bearbeitungsstellen am Radkörper notwendig sind und nur wenige kleine Öffnungen in den Radkörper eingebracht zu werden brauchen, um die Bremsscheiben in genügender Weise gegeneinander abzustützen, ohne dass hier noch eine besondere Bearbeitung der nicht immer gleichmässig ausfallenden Radkörper notwendig ist.
Ausserdem wird durch die Erfindung erreicht, dass die Handbremsen eines Drehgestells durch ein einfaches Gestänge angezogen werden können, wobei die Handbremsen durch die mechanischen Luftzylinderbremseinrichtungen nicht beeinflusst werden. Die Zangenbremsen können ohne weiteres so ausgebildet werden, dass sie auch um die Laufkränze schwerer Schienenwagen herumgreifen können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Bremse, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit am Radkörper befestigter Bremssoheibe, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten des Radkörpers Bremsscheiben (Pl, P2) vorgesehen sind, welche mit den Bremsbacken (01'02) einer die Felge (a) des Rades umgreifenden, an sich bekannten Zangenbremse zusammenarbeiten.