AT148159B - Verfahren zur Herstellung von diätetischen Nahrungsmitteln. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von diätetischen Nahrungsmitteln.

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Ernst Dr Freund
Frederick Fanning Ayer Pearson
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Ernst Dr Freund
Frederick Fanning Ayer Pearson
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  Verfahren zur Herstellung von diätetischen Nahrungsmitteln. 



   Gegenstand der Erfindung sind   diätetische   Nahrungsmittel, bzw. das Verfahren zu ihrer Herstellung, die insbesonders zur Ernährung von Individuen bestimmt sind, deren Organismus eine gegen- über dem Gesunden verminderte Widerstandsfähigkeit gegen eareinomatöse Erkrankungen zeigt, oder die schon an Carcinom erkrankt sind. 



   Untersuchungen haben gezeigt, dass die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf die Bildung und Wachstum von Careinom im tierischen und menschlichen Organismus besitzt. Als Ergebnis langdauernder Versuche zeigte sich, dass gemäss der vorliegenden Erfindung hergestellte Nahrungsmittel der Entstehung und dem Wachstum von   Carcinom   infolge Beeinflussung der in solchen Fällen immer vorhandenen pathogenen Darmflora dahingehend entgegenwirken, dass. diese in eine normale Darmflora umgebildet wird. Es hat sich gezeigt, dass die Gärung von Speisen im Darm von der vorhandenen Eiweissmenge abhängig ist. Durch ausreichende experimentell feststellbare Eiweissvermehrung kann die die Bildung einer pathogenen Darmflora verursachende Gärung unterbunden werden. 



   Das neue Verfahren besteht darin, dass als Nahrung geeignete bekannte Stoffe, z. B. Brot, Kohle- 
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 Verlaufe ihrer Herstellung durch Zugabe von ebenfalls an tierischem Fett freiem zusätzlichen Eiweiss wie z. B.   entfettetes   Casein, Pepton, Blutalbumin, Pflanzeneiweiss, über den normalen Eiweissgehalt erhöht wird. Ein allzu grosser Eiweisszusatz kann in manchen Fällen ebenfalls unerwünscht sein. Die untere und auch obere Grenze des zusätzlichen Eiweissgehaltes kann leicht auf folgende Weise festgestellt werden. 



   Das zu prüfende Nahrungsmittel wird zu einer Kulturflüssigkeit eines aus dem Dünndarm eines Carcinomkranken gewonnenen Bacterium Coli zugegeben und diese Kultur 8-12 Stunden bei 37  C, zweckmässig unter Vaselinabschluss belassen. Das hiebei entstehende Flüssigkeitsgemisch wird filtriert, das Filtrat mit dem zehnten Teil seines Volumens an   3%iger Tricresollösung   versetzt und dieser Lösung Careinomzellen zugesetzt und verteilt. Die   Carcinomzellen   werden in derselben Probe sofort nach dem Vermischen und nach 24stündiger Einwirkung gezählt.

   Soll das untersuchte Produkt den Anforderungen gemäss der Erfindung entsprechen, so darf die Zahl der ungelöst gebliebenen Carcinomzellen nicht grösser sein als die in einer auf gleiche Weise vorgenommenen Probe jedoch unter Verwendung einer BaeteriumColi-Kultur aus dem Dünndarm eines gesunden Individuums. 



   Bei der Herstellung des neuen Nahrungsmittels ist es auch wesentlich, als zusätzliche Eiweisskörper lediglich solche Produkte zu verwenden, die frei auch von geringen Mengen an Fäulnispro- dukten sind. 



   Es sei hiebei bemerkt, dass auch jene Mengen von Fäulnisprodukten vermieden werden sollen, die in käuflichen Produkten zumeist vorhanden sind und noch keineswegs für gesunde Individuen als gesundheitsschädlich gelten. Weiters muss aus den zusätzlichen Eiweissprodukten alles tierische Fett entfernt sein. Dies gelingt vorzugsweise dadurch, dass das Rohmaterial zur Gewinnung des Eiweisses schon entfettet wird. Spätestens soll die Entfettung im Verlauf der Herstellung der Eiweissprodukte erfolgen. Eine solche Entfettung kann entweder durch Extraktion mit an sich bekannten Fettlösungsmitteln (z. B. Äther, Aceton), erfolgen. In jenen Fällen, in denen das Fett als Emulsion in einer Flüssigkeit vorliegt, kann es auch durch Zentrifugieren abgeschieden werden.

   Als zusätzliches Eiweiss eignet sich wie beschrieben, von tierischem Fett befreites Eiweiss mit Ausnahme von Eiklar des Geflügeleies. 



  Das im Eidotter von Geflügeleiern enthaltene Eiweiss kann nach Entfernung der Fettstoffe bzw. des Lecithins erfindungsgemäss verwendet werden. 



   Vorzüglich eignen sich als verfahrensgemäss zuzusetzende Eiweissprodukte solche, die aus Fleisch Blut, Organextrakten, Blutkörperchenmasse, Blutserum, Pflanzenkleber durch Verdauung z. B. durch Trypsin-Pepsinzusatz gewonnen werden. Die Verdauung kann ganz oder teilweise bis zur Peptonbildung vorgenommen werden. 



   Weiters eignet sich Blutserum. Aus käuflichem Blutserum kann ein gebrauchsfähiges Produkt derart gewonnen werden, dass das rohe Produkt in wenig Wasser gelöst und mit wasserlöslichen organischen Flüssigkeiten wie Alkoholen, vorzugsweise Äthylalkohol, Aceton u. dgl. ausgefällt wird. Dieser Vorgang kann, wenn notwendig, wiederholt werden. Es hat sich hiebei vorteilhaft erwiesen, in dem ausgefällten Produkt geringe Mengen des organischen Fällungsmittels zu belassen. Abgesehen von einer konservierenden Wirkung hat diese Massnahme den Vorteil, dass beim Koch- oder Backprozess derart behandeltes Blutalbumin eine lockere, leicht   bekömmliche   Beschaffenheit annimmt, da durch Verdampfung der organischen
Fällungsmittel eine Treibwirkung erzielt wird. 



   Als sehr gutes zusätzliches Eiweiss hat sich auch möglichst reines Casein bewährt, das nach vorheriger Entfettung der Milch auf an sich bekannter Weise mit Säuren oder Lab unter sterilen Bedingungen 

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 gefällt und durch Filtration abgeschieden und von Milchzucker frei gewaschen wurde. Wie schon erwähnt, müssen die verwendeten Eiweissprodukte frei sein von Fäulnisprodukten. Desgleichen werden die verfahrensgemäss hergestellten Nahrungsmittel sterilisiert. 



   In manchen Fällen kann das den Nahrungsstoffen entzogene tierische Fett durch für den menschlichen Genuss geeignete pflanzliche Fettstoffe vorzugsweise   Pllanzenöle   mit möglichst niedriger Säurezahl ersetzt werden, indem diese den Nahrungsstoffen durch Mischen oder Imprägnieren, gegebenenfalls unter Verwendung einer Öllösung in einem niedrig siedenden Öl oder Fettlösungsmittel (z. B. Äther) einverleibt werden. 



   Ausführungsbeispiele :
Herstellung eines Backwerkes :   1.   kg Weizenmehl werden mit 20 dkg entfettetem Troekeneigelb, 
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 Olivenöl eventuell unter Zusatz von Zitronenschale durch inniges Mischen zu einem Teig verarbeitet. 



  Der in üblicher Weise ausgerollte Teig wird in beliebige Formen unterteilt und langsam im Rohr gebacken. 



  Das erhaltene   Backwerk   kann in ausgekühltem Zustand mit Obstfülle bestrichen werden. 



   Herstellung einer Gemüsespeise : 20 dkg Weizenmehl werden mit 5 dkg Pflanzenkleber innig gemischt und diese Mischung in 10 dkg Olivenöl solange erhitzt, bis sie eine goldgelbe Farbe angenommen hat. In diese Masse wird Gemüse, z. B. 1 kg zerkleinerte, vorher in Salzwasser gekochte Karotten (vorher vom Kochwasser abgeschieden) eingerührt, hiezu zirka   3-4l   Wasser samt Würze zugesetzt, aufgekocht und hierauf 50 dkg von tierischem Fett und Milchzucker völlig befreites Casein gleichmässig verteilt. 



  Die Speise kann nun entweder verbraucht oder in an sieh bekannter Weise zu Konserven verarbeitet werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von diätetischen Nahrungsmitteln insbesondere zur Ernährung von Individuen mit gegen eareinomatöse Erkrankungen verminderter Widerstandsfähigkeit, bzw. von   Careinomkranken,   dadurch gekennzeichnet, dass bekannte Nahrungsmittel (z. B. Brot, Kohlehydrathältige Speisen, Milch, Gemüse, Fleisch) von tierischem Fett völlig befreit, bzw. aus an tierischem Fett freiem Ausgangsmaterial hergestellt und ihr Eiweissgehalt durch Zugabe von ebenfalls an tierischem Fett freiem Eiweiss wie z. B. entfettetem Casein, Pepton, Blutalbumin, Pflanzenkleber, über den normalen Eiweissgehalt vermehrt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als zusätzliche Eiweisskörper solche verwendet werden, die auch von geringen Mengen Fäulnisprodukten frei sind bzw. deren Herstellung aus ihren Ausgangsmaterialien unter völlig sterilen Arbeitsbedingungen erfolgte.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass solche zusätzliche Eiweissprodukte verwendet werden, die aus einem Ausgangsmaterial gewonnen wurden, aus dem alles tierische Fett vor oder spätestens im Verlauf der Herstellung der Eiweissprodukte entfernt worden war.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befreiung von tierischem Fett durch Extraktion mit an sich bekannten Fettlösungsmitteln (z. B. Äther, oder aus Fettemulsionen auch durch Zentrifugieren erfolgt.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Eiweissprodukte durch Verdauung z. B. mit Trypsin-Pepsin aus Fleisch, Blut, Organextrakten, Blutkörperchenmasse, Blutserum, Pflanzenkleber gewonnenes Eiweiss verwendet wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Eiweiss das aus käuflichem Blutserum nach Lösung in Wasser und Fällung mit wasserlöslichen organischen Flüssigkeiten wie Alkoholen vorzugsweise Äthylalkohol, Aceton u. dgl. ausgeschiedene Produkt verwendet wird.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Eiweiss in an sich bekannter Weise z. B. mit Säuren oder Lab aber unter sterilen Bedingungen gefälltes Casein verwendet wird.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle des entzogenen tierischen Fettes, Pflanzenfette vorzugsweise Pflanzenöle den Nahrungsmitteln einverleibt werden, wobei diese Fette oder Öle nur eine niedrige Säurezahl aufweisen sollen.
AT148159D 1935-06-24 1935-06-24 Verfahren zur Herstellung von diätetischen Nahrungsmitteln. AT148159B (de)

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